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Kuschlin – der Beginn als evgl. Parochie

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Kuschlin Kirche - Postkartenausschnitt - aus der Sammlung Arno Kraft

In dem Buch „Geschichte der evangelischen Parochien in der Provinz Posen “ – Erscheinungsdatum 1898 –  verfasst von Albert Werner, früher Pastor in Tremessen und überarbeitet von Johannes Steffani, Diakonius an der St. Petrikirche zu Posen, welches von dem königlichen Consistorium der Provinz Posen herausgegeben wurde, wurde versucht in kurzer Übersicht die Einrichtung der evangelischen Gemeinden in ihren Anfängen darzustellen.

Die digitale Version dieses Buches findet sich unter Großpolnische Digitale Bibliothek [2] .

Das Dorf Kuschlin wurde auf Grund des Ministerialerlasses vom 8. Jul und der Errichtungs-Urkunde vom 15. August am 1. Oktober 1865 Pfarrort einer Kirchengemeinde, welche aus Teilen der umliegenden Kirchspiele Neustadt bei Pinne, Grätz, Buk und Neutomischel gebildet wurde. Der Gottesdienst fand im Schulhause zu Kuschlin statt. Durch ein Gnadengeschenk des Kaiser Wilhelm I. von 5.000 Mark, durch Beihilfe des Gustav-Adolf-Vereins, des Rittergutsbesitzers v. Hardt auf Wonsowo, der 10.000 Mark, dann 15.300 Mark schenkte, des Rittergutsbesitzers Asch auf Glupia, der 2.000 Mark beitrug, erlangte die Gemeinde die Mittel zur Erbauung einer schönen, massiven, einen Kostenaufwand von 60.000 Mark erfordernden, mit einem Turm versehenen Kirche, zu welcher am 22. Jun 1881 der Grundstein gelegt wurde und

welche am 18. September 1883 durch den Generalsuperintendenten D. Geß die Weihe empfing. Das Pfarrhaus wurde bereits 1869 erbaut. Die Gemeinde hat in den späteren Jahren noch mancherlei Wohltat von dem Herrn v. Hardt auf Wonsowo erfahren, welcher auch im Jahre 1877 in Wonsowo eine Kapelle mit 120 Sitzplätzen einrichtete und der Gemeinde Kuschlin übereignete. Die Pfarre besitzt ein neues, massives, geräumige Wohnhaus. Zur Parochie gehören Kuschlin und 19 Ortschaften bzw. Gutsbezirke mit 1.696 Seelen, nachdem 1893 mehrere Ortschaften nach Opalenitza ausgepfarrt sind.

Die Pfarrer waren:

  1. Otto Hildt, vorher Hilfsprediger in Koschmin, trat 1. November 1865, sein Amt an und wurde 1868 Pfarrer an der Neustädtischen Kirche zu Fraustadt (s.d.)
  2. Karl Heinrich Gotthold Bahr, vorher Hilfsprediger in Chlastawe (s.d.), wurde 1868 Pfarrverweser und 1869 Pfarrer. Er trat 1873 in das Pfarramt zu Peterawe (s.d.) über.
  3. Oswald Ast, vorher Hilfsprediger in Prittisch, trat 1873 als Pfarrverweser ins Amt und wurde 1874 Pfarrer. Er folgt 1882 dem Rufe nach Kosten (s.d.)
  4. Wilhelm August Traugott Jamrowski, vorher Hilfsprediger in Grätz, ward 1884 Pfarrverweser und dann Pfarrer und 1886 nach Gross-Tromnau und Neudörfchen in Preußen berufen.   Nach fast einjähriger Vakanz wurde
  5. Emil Albert Ludwig Tank, vorher Pfarrer in Fiddichow in Pommern, 1887 ins Pfarramt berufen