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Statistik der evgl. Bewohner der Hauländergemeinden und Dörfer – um 1744/1766

Evangel. Kirche in Rakwitz; erbaut 1662, Turm von 1781 - Quelle (1) [1]

Evangel. Kirche in Rakwitz; erbaut 1662, Turm von 1781 – Quelle (1)

In der Veröffentlichung „Geschichte der Evangelischen Kirche zu Rakwitz“ – Autor Karl Schulz – gedruckt 1929, finden sich einige statistische Zahlen zu den protestantischen Siedlern des damaligen Einzugsgebietes der evangelischen Kirche zu Rakwitz.

Die Statistik basiert auf den Amtsantritt des Pastor Bechner im Jahr 1744 an der evangelisch-augsburgischen Kirche zu  Polnisch-Freystadt; er amtierte dort bis 1752.

Er hatte, wie auch schon seine Vorgänger, ein großes Gebiet zu betreuen. Die Unterrichtung der Kinder in der Glaubenslehre fand in den Bethäusern oder den Schulen direkt in den Dörfern statt und oblag den sogenannten Vorlesern oder Schullehrern, der Akt der Konfirmation selbst jedoch, dem Pastor.  Anhand von gefundenen Visitationsberichten wurden die Kinder mit ca. 14 Jahren konfirmiert;  mit der Konfirmation fand zeitgleich auch die Schulentlassung statt. Im Kirchenbuch von Rakwitz wurden für die Jahre 1743 – 1764 pro Jahr im Schnitt 50 Konfirmanden  mit Namen und Herkunftsort notiert. Anhand dieser Eintragungen kann von einer gleichmässig anwachsenden evangelischen Bevölkerung ausgegangen werden.

Es findet sich in der Veröffentlichung des Autors folgende „Aufzählung der Orte, aus denen seine Konfirmanden, damals Katechumenen genannt, kamen. Hinter den Ortsnamen, der in der alten Schreibweise gebracht wird, ist die Zahl der aus dem Orte genannten Familien angegeben. Die Zahlen geben ein Bild von der stellenweise sehr zahlreichen evangelischen Bauernschaft in jener Zeit“:

Barlozen 1 Grotzig 1 Ruchocice 2
Bentschner Hauland 1 Guschin 38 Rostarzewo 5
Bentschen 1 Jazkolke 4 Schwartzes Hauland 38
Blincke 35 Karge 2 Schwersentz 1
Bombiewo 2 Kellmar 6 Snowidowo 8
Boreslawe 1 Kleinluncke 4 Sontopp 80
Boruysches Hauland 5 Kmellinsze 1 Sorau 1
Brätz 1 Kottove 4 Stodolzke 9
Bruch 1 Kuschlin 29 Tornave 45
Bug 1 Liptke 20 Thomischel zugeh. Hauländer 45
Camerawe 4 Lubikove 3 Turkowo 2
Concleve 37 Neuroschnik…………………….. 18 Unruhstadt 2
Dykowe 2 Neustadt 2 Urbanowe 2
Dempske 1 Opalenice 1 Uyast 3
Damerave 3 Parzeczewo 1 Vorwerk (Podgradovice) 14
Dorf Rakwitz 5 Plastowo 1 Wetzke (Wioska) 30
Droßnetz 1 Podgradovic 18 Willikove 2
Druyer Hauländer………….. 20 Proche 3 Witomischel 1
Gabilone 31 Pruschkave 15 Wunzave (Wasowo) 5
Gnin 2 Ptoszkave 1 Zellentzin 1
Geule 33 Pudszikave 1 Zikufko 1
Grätz 29 Ratteu 23 Zirke 1
Gromleve 4 Rentzig 1 Züllichau 3

Durch den Zuzug evangelischer Ansiedler veränderte sich auch die Gemeindearbeit des Pfarrers von Rakwitz, wie es heißt, weiter.

Es wurde folgende Statistik (Jahr/Anzahl Communicanten) veröffentlicht:

Die in blau eingefügten Daten sind dem heute noch erhaltenem Kirchenbuch der Gemeinde Rackwitz entnommen und entsprechend ergänzt worden.

Die Statistik aus dem Jahr 1744 zeigt auf:

22 Jahre später zeigt die letztere Statistik aus dem Jahr 1766, wenn die gleichen Basisdaten genutzt werden

Hier von einem „Zuzug evangelischer Ansiedler“ der „allenthalben in vollem Gange“ war, wie es von dem Autor eingeschätzt wurde zu sprechen ist unter Heranziehung des oben ausgewerteten Datenmaterials fragwürdig. Sicherlich kann der ein oder andere Zuzug nicht ausgeschlossen werden, die Zahl der Bewohner hatte sich in den 22 Jahren von 1744 bis 1766 jedoch noch nicht einmal verdoppelt. Es kann also vielmehr angenommen werden, dass der Zuwachs der evangelischen Gläubigen, vornehmlich durch die erwachsen gewordenen Kinder der, bei der ersten Statistik berücksichtigten Siedler,  die nun ihre eigenen Familien gegründet hatten, eingetreten ist.

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Bildquelle: siehe Artikel Die evgl. Holzkirche zu Rakwitz [2]