Der Buker Kreis im Jahresbericht 1834 / Teil 2

Der Kreis Buk - Kartenausschnitt (1)

Der Kreis Buk – Kartenausschnitt (1)

In diesem 2. Teil seines Jahresberichtes für das Jahr 1834 beschreibt Landrat Schubert die Körperlichen und Geistigen Verhältnisse im Kreis Buk. Er wechselt nachdem er den gesundheitlichen Aspekt der Einwohner abgehandelt hatte direkt zum Rindvieh über, um dann aber wieder auf die Glaubensangehörigkeit zurückzukommen. Ebenso führt er die Themen der Einwohnerzahl unter Berücksichtigung der verbesserten Verwaltung, Geburten in Verbindung mit der seinerzeit sehr hohen Kindersterblichkeit, das Vorhandensein von Ärzten, Apothekern und Hebammen, die Durchführung von Impfungen an. Ausführlich geht er auf die Schulen im Kreis ein, deren Neubau, ihrer geplanten Errichtung und ihrer Finanzierung um dann bei dem Thema Lehrer und die Anpflanzung von Obstbäumen anzuschneiden, ehe er über Kirchen, deren Zustände und Klöster berichtet.

* * *

2) Zustandes des Kreises in physischer und psychischer (körperlicher und geistiger) Hinsicht – und Sanitäts Verhältnisse

Im vorigen Jahre insbesondere im dritten Quartale hatten Ruhren und Durchfälle grassiert, blieben aber hinsichtlich ihrer Dauer nur auf dem angegebenen Zeitraum beschränkt, da im letzeren Vierteljahre keine der erwähnten Krankheitsformen den Ärzten mehr zu Gesichte kamen. Anderweitige epidemische und kontagiöse Krankheiten, einige Fälle von Krätzen auf dem Lande abgerechnet fanden nicht statt.

Unter dem Rindvieh war im zweiten Quartale des v. J. Maul- und Klauensuche, von welchem letzteren Übel hier und da auch Schwarzvieh ergriffen gewesen, epidemisch verbreitet. Insbesondere kam der Milzbrand in einer Dorfschaft des Kreises zum Ausbruch. Alle diese Krankheiten haben seit längerer Zeit aufgehört.

Die Volkszahl nach der letzten Aufnahme zufolge der statistischen Listen beträgt:

  • a) 12.146 evangelische Christen – b) 26.090 katholische Christen =  38.236 zusammen
  • c) Juden – 1) 127 naturalisierte – 2) 2.692 geduldete =   2.819 zusammen
  • = überhaupt  41.055

sie betrug nach der Zählung

  • a) am Schluße des Jahres 1832                 40.000
  • b) am Schluße des Jahres 1833                 40.579

also nachdem die Anlegung der Volksbücher in die Hände der königlichen Woyts übergegangen ist, stieg die Bevölkerung bei der ersten ihrerseits vorgenommenen Zählung um 579 Seelen, dagegen bei der zweiten um 476 Seelen, welches den Grund in der richtigen Führung der Seelen-Listen hat.

Im vorigen Jahre wurden im Kreise

  • a) geborene Knaben 811 – Mädchen 674 = überhaupt Kinder  1.485 / worunter unehelich 114
  • b) sind gestorben – a) männlich 685 -b) weiblich 765 = zusammen 1.450
  • so wurden daher mehr geboren 35

es kommt auf beinahe 27 2/3 lebende 1 Geburt und auf 28 1/3 lebende 1 Todesfall und auf 360 Lebende 1 uneheliches Kind

Es gibt im Buker Kreises

  • a) 5 promovierte Ärzte incl. des Kreis-Physikus
  • b) 1 Wundarzt der 1ten Klasse, der zugleich Kreischirurgius ist
  • c) 2 Wundärzte 2ter Klasse
  • d) 4 Apotheker 2ter Klasse mit 3 Gehilfen
  • e) 4 auf bloße Manuel-Hilfsleistungen beschränkte Chirurgen, endlich
  • f) 16 Landbezirkshebammen, 1 Stadt, 2 in die Kathegorie der frei praktizierenden gehörige Hebammen,10 Landbezirkshebammen, die Unterstützung bedürftig sind, erfreuen sich dem Wohnungs-Wirts-Zuschüße a 10 Tlr jährlich aus den Kreis-Kommunal-Fonds, welche die Stände ihnen bewilligt haben.
Alte Schule Dabrowo vor 1901 - Postkartenausschnitt (4)

Alte Schule Dabrowo vor 1901 – Postkartenausschnitt (4)

Die Vaccination bei den öffentlichen Gesamt Impfungen, obwohl die Resultate pro 1834 in bezug auf die mit Erfolg geimpften Individuen erfreulich erscheinen, geht immer noch nicht zur Zufriedenheit der Impfärzte von Statten. Häufige Verweigerungen namentlich in Beziehung auf die Revaccinationen kam. Man war, indem das Vorurteil schon einmal geimpft zu sein und daher eine Nachimpfung als unnütz und entbehrlich zu erachten, bei dem gemeinen Volke prädominiert.  Es ward in einem einzelnen Falle sogar versucht, nicht mehr als zwei Pocken impfen zu lassen. Es waren nach Ausweis der Listen pro 1834 = 1684 Impflinge und sind hiervon:

  • a) mit Erfolg 1.490 – b) ohne Erfolg geimpft 114 – c) ungeimpft geblieben 79

Außer den Elementar-Schulen befinden sich im hiesigen Kreis keine sonstigen Bildungs-Anstalten.

Im Allgemeinen ist durch die bestehenden Elementar-Schulen bei weiterem Bedürfnisse nach nicht abgeholfen, wie wohl das Streben der Schul-Societäten nach Verbesserung der Schulen sehr lebendig, der Sinn für das Schulwesen selbst bei dem gemeinen Manne durchweg erweckt ist. Im Kreise bestehen zur Zeit und zwar

  • a) in den Städten 10 Schulen wobei 11 Lehrer angestellt
  • b) auf dem platten Lande 50 organisierte Schulen, worunter zwei noch nicht besetzt sind

die Schulen werden gewöhnlich besucht

  • a) in den Städten von 746 Knaben und 573 Mädchen
  • b) auf dem platten Lande von 2.042 Knaben und 1.804 Mädchen
  • = überhaupt von 5.165 Kindern

Es sind in Ortschaften welche Schulen haben und zwar

  • a) in den Städten 900 schulpflichtige Knaben und  836 schulpflichtige Mädchen
  • b) auf dem platten Lande 3.000 schulpflichtige Knaben und 2.762 schulpflichtige Mädchen

die Schulen werden daher nicht besucht

  • in den Städten von 154 Knaben und 263 Mädchen
  • auf dem platten Lande von 958 Knaben und 958 Mädchen

Der Entschuldigungsgrund weshalb die Schulen von sämtlichen Schulkindern in den Städten nicht besucht werden, ist größtenteils in dem Umstande zu suchen, dass mit Ausnahme der Stadt Neutomysl in allen übrigen Städten die bisherigen Schul-Localien und die Zahl der angestellten Lehrer dem Bedürfnisse nicht entsprechen.

Auf dem platten Lande stellen sich dem regelmäßigem Schulbesuche vielfältige Hindernisse entgegen, zu welchem hauptsächlich Armut, Entfernung vom Schulhaus, häusliche notwendige Verrichtungen pp zu zählen sind, welche dadurch allein, dass die säumigen Eltern, die ohne genügende Entschuldigungsgründe ihre Kinder von dem Schulbesuche abhalten, gestraft werden, sich nicht beseitigen lassen.

Die Hüte- und Sommerschulen waren pro 1834 eingeführt und überhaupt wurde

  • a) in 7 Schulorten die gewöhnliche Schule mit unverminderten Lehrstunden und Hüteschule
  • b) in 6 Schulorten gewöhnliche Schule mit verminderten Lehrstunden und Hüteschule
  • c) in 2 Schulorten nur gewöhnliche Schule
  • d) in 30 Schulorten nur Hüteschule gehalten.
Szkoła Podstawowa w Słocinie (3)

Szkoła Podstawowa w Słocinie (3)

Der Besuch der eingeführten Sonntagsschulen hat sich im v. J. wesentlich gebessert, denn nur drei Schulen machten aus Gründen, die aus Rücksicht verdienen, eine Ausnahme davon. Es haben an dem Sonntags-Unterricht überhaupt

  • a) bis zum  14. Lebensjahre – 270 Knaben und 259 Mädchen
  • b) nach dem vollendeten 14. Lebensjahre –  1.097 Knaben und 896 Mädchen

teilgenommen.

Das israelitische Schulwesen anlangend, so zeichnet sich in dieser Beziehung

  • 1. die Cooperation zu Neustadt aus, in dem im v. J. die Organisation einer eigenen Schule daselbst vollführt ist, nachdem ein Gemeindehaus zur Schule zu bestimmen und zur Unterhaltung 2 Lehrer und zu sonstigen Bedürfnissen der nötige Fonds im Wege der Repartition aufzubringen, die  Korporation sich bereitwillig erklärte. Sie hat ferner 17 arme Schüler auf ihre Kosten gekleidet und ihnen dadurch den Schulbesuch während des Winters möglich gemacht.
  • 2. äußert sich das Streben der kleinen Corporation in Buk nach einer eigenen Schule lebendiger, als das der Corporation in Grätz. Erstere hat nach ihren Kräften zur Unterhaltung eines eigenen Schulsystems die Mittel vorgeschlagen, und die Organisation ihrer Schule ist dem Ende nahe. Bisher wird teils der Schuljugend durch geprüfte israelitische Lehrer der Unterricht privatim erteilt, teils die Schüler, 16 an der Zahl, besuchen die christliche Schule
  • 3. hat die Corporation zu Grätz den übrigen gleich, sich für die Trennung von der christlichen Schul-Societät erklärt. Damit sollen die Mittel zum Bau eines Schulhauses vor allen Dingen aufgebracht werden, bisher werden die Kinder von 2 approbierten jüdischen Lehrern privatim unterrichtet und nur 8 Schüler besuchen die christliche Schule

Im vorigen Jahre

  • a) ist der Neubau von zwei Schulhäusern beendigt und die Stellen sind sogleich besetzt worden. Eins davon, massiv hat das Fräulein Emilia v. Sczaniecka zu Pakoslaw auf ihre Kosten erbauen lassen, die Schule mit 6 Morgen Land und 8 Klaftern Holz jährlich dotiert. Das andere wurde mit Zuhilfenahme eines zu diesem Zweck von Seiten des seeligen Erz-Bischofs v. Wolicki legierten Kapitals von 200 Tlr. nachdem das Dominium das Bauholz unentgeltlich verabreicht hat, in Sliwno erbaut
  • b) Zwei neue Schulhäuser sind resp. in Dakow Mokre und Alttomysl entstanden, dazu hat die königliche hochlöbliche Regierung die Unterstützung aus dem Allerhöchsten Gnaden-Geschenke ein Betrage von resp. 100 und 150 Tlr. bewilligt.
  • c) in Dakow Suche ist auf Kosten der Schulsocietät ein neues Schulgebäude unter Dach gebracht
  • d) in Szwece hat die Schul-Societät zum Bau eines Schulhauses das nötige Bauholz angeschafft und das Fundament dazu von gesprengten Steinen legen lassen
  • e) eben soweit ist der Neubau des Schulhauses in Niegolewo gediehen
  • f) das Dominium zu Bukowiec hat zum Anbau einer besonderen Wohnung an dem Schulhause daselbst die Baumaterialien unentgeltlich bewilligt
  • g) der Gutsbesitzer Stanislaus v Sczaniecki auf Glupon hat sich verpflichtet ein massives Schulhaus auf eigene Kosten daselbst zu bauen

Es sollen überdies auch noch Schulhäuser gebauet werden und zwar

  • a) in 13 Ortschaften, die bisher keine Schulen haben als
    • 1. Januszewice, 2. Sworzyc, 3. Ujazdek, 4. Grablewo, 5. Grontzig, 6. Koebelnik, 7. Slocin, 8. Bolewice, 9. Posadowo, 10. Zgierzynka, 11. Grudno, 12. Krumwalde, 13.   Woznik
  • b) in 7 Ortschaften, die mit höherer Genehmigung von den eingerichteten Schulen bereits getrennt werden und resp getrennt werden sollen als
    • 14. Otusz, 15. Sworzyce, 16. Grossdorf, 17. Urbanowo, 18. Komorowo, 19. Konkolewo

Zum Bau der Schulhäuser ad 1. und 14. sind die Vorkehrungen bereits in der Art getroffen, dass derselbe im Laufe d. J. vor sich gehen wird.  Die Kosten Anschläge zum Bau der Schulhäuser ad 2, 3, 4, 6, 7, 8, 9, 16 sind bereits vorbereitet und die Schulbaubeiträge werden repartiert und ratenweise nach Vermögen der resp Schul-Societäten eingezogen.  Ad. 17 in Urbanowo hat zur Sache nach nichts geschehen können, weil die Trennung dieses Dorfes vor kurzem angeordnet worden und erst bei Gelegenheit der Regulierung der bäuerlichen Verhältnisse das Schulland ausgewiesen werden soll.  Ad. 10 zur Gründung der Schule in Zgierzynska die verlangte Genehmigung des erzbischöflichen Officialats hinsichtlich ihrer Dotation nach zu suchen, ist erst jetzt gelungen, nachdem das Consentiment des Patrons Constantin v. Sczaniecki erlangt worden ist.  Ad. 11 die Einrichtung der Schule in Grudno accrotiert sich an der Regulierung der bäuerlichen Verhältnisse und namentlich an der Ausstattung derselben mit Grundstücken, indem die Gemeinde so klein ist, dass sie ohne Hilfe ein Schulsystem zu unterhalten außer Stande ist.  Ad 5 und 18 walten eben dieselben Verhältnisse ob.  Ad 19 die Trennung des Dorfes Konkolewo von der Schule zu Granowo hat die königliche hochlöbliche Regierung vor kurzem genehmigt und den Bau des Schulhauses in Konkolewo, da das Dominium 6 Morgen Land zum Schulzweck unter der Bedingung bestimmt hat, wenn daselbst eine Schule … wird, angeordnet.  Ad 13 wird nur nach der Entscheidung der königl hochlöblichen Regierung über die Bildung des Schulzirkels entgegen gesehen, worauf zum Bau des Schulhauses, wozu sich der Grundherr verpflichtet hat, wird geschritten werden können. Disponible Mittel zu Schulhausbauten teils im Wege der Repartitionen, teils durch Verpachtung der Schulländereien, teils durch Zeihen von Activis aufgebracht, befinden sich in Deposito bei der königl. Regierungs- und resp. Kreis-Kasse und zwar

  • a) zum Bau neuer Schulhäuser an Stelle der alten
    • 1. in Buk im Betrage von  298 Tlr, 7 Sgr ., 9 ct
    • 2. in Opalenica im Betrage von 250 Tlr.
    • 3. in Michorzewo im Betrage von  250 Tlr.
    • 4. in Rudnik im Betrage von 95 Tlr., 9 Sgr., 9 ct
    • 5. in Paprotsch im Betrage von 144 Tlr., 10 Sgr., 6 ct
  • b) zum Bau neuer Schulhäuser in neu gebildeten Schulbezirken
    • 6. in Dakowy Suche im Betrage von 134 Tlr., 21 Sgr., 8 ct
    • 7. in Otusz im Betrage von 131 Tlr., 4 Sgr., 11 ct
    • 8. in Januszewice im Betrage von 189 Tlr., 6  Sgr., 4 ct
    • 9. in Szewce im Betrage von 86 Tlr., 4 Sgr., 10 ct
    • 10. in Grablewo im Betrage von 137 Tlr., 15 Sgr., 10 ct
    • 11. in Grossdorf  im Betrage von 51 Tlr., 12 Sgr., 6 ct
    • 12. in Woznik im Betrage von 59 Tlr., 26 Sgr., 6 ct
    • 13. in Grontzig im Betrage von 21 Tlr., 7 Sgr., 6 ct
    • 14. in Niegolewo im Betrage von 150 Tlr., 22 Sgr., 6 ct
    • 15. in Bolewice im Betrage von 46 Tlr., 2 Sgr., 6 ct
    • 16. in Kobelniki im Betrage von 9 Tlr., 1 Sgr., 6 ct

in der Stadt Grätz soll die Reorganisation der dortigen Schulen eintreten, die dazu gemachte Vorbereitung besteht darin, dass

  • a) die über die in Antrag gebrachte Trennung der Judenschaft von der christlichen Schule und über die Verteilung des Kommunal-Zuschlages aufgenommen. Verhandlungen höheren Orts befördert, dass
  • b) Repartitionen über die Beiträge, die Behufs Bildung der Baufonds aufgebracht werden sollen angefertigt worden sind. Die Versicherung der Schulhäuser in der Feuer-Societät fand im v. J. bis auf wenige Schulgebäude, von welchen die Kataster als unvollständig remittiert werden mussten, statt.

Von dem Allerhöchsten Gnadengeschenke hat die königliche hochlöbliche Regierung im v. J. auf den Zeitraum von zehn Jahren

  • a) zur Anstellung eines dritten Lehrers in Buk und eines zweiten in Opalenica á 120 Tlr und
  • b) zur Verbesserung der Gehälter der Lehrer in Snowidowo und Lipker Hauland resp 10 und 15 Tlr bewilligt.

Auf Anstellung der Industrie-Lehrerinnen wird bei Anlegung des neuen Etats überall Bedacht genommen, wo die Fonds es zulässig machen. An mehreren Schulen sind diese Lehrerinnen bereits angestellt.

Die Obstbaum-Kultur bei den Schulen wird von Jahr zu Jahr mit größerem Fleiß und Eifer betreiben. Im vorigen Jahre wurden neu angepflanzt überhaupt:

  • a) 2.186 wilde Stämme, b) 170 Apfel-Stämme =  2.356
  • c)  194 Birnen, d) 185 Pflaumen,e) 138 Kirschen, f)  43 andere Gattungen = junge bereits veredelte Stämme
  • g)  24 Apfel, h) 21 Birnen, i) 110 Pflaumen, k) 238 Kirschen, l) 10 andere Gattungen = bereits tragbare Bäume
  • = 3.319 Stück, wovon ein Abgang von 289 Stück in Folge der Dürre pp sich ergeben hat.

In allen Schulzirkeln findet ordentliche Führung der Schulrechnungen statt.

C. Der kirchliche Zustand

Klosterkirche Wozniki (2)

Klosterkirche Wozniki (2)

Es sind im Buker Kreise überhaupt

  • a)  3 evangelische, b) 13 katholische = Mutterkirchen
  • c)  2 Klosterkirchen
  • d)  2 katholische Kirchen ohne Parochialrechte.

Der bauliche Zustand der evangelischen Kirchen ist gut, dagegen die Kirchen ad b) exclus 3, c ) 1, d) 1  bedürfen bald einer größeren, bald einer minderen Reparatur.

Zu diesem Behuf

  • a) sind, nachdem die Bauverpflichtung instructa causa durch Resolate festgesetzt worden ist, wegen Instandsetzung der Kirche in Niepruszewo Contract mit den Entrepreneur geschlossen und die in Brody und Bukowiec dazu erforderlichen Anstalten getroffen

Der Reparaturbau dieser 3 Kirchen soll im Laufe dies Jahres vor sich gehen

  • b) sind die wegen Baupflicht der Kirchen in Buk und Granowo ergangenen Resolute resp II ter und I ter Instanz im Laufe des v. J. publiciert, rechtskräftig geworden und werden zum Neubau und resp. Reparaturbau die nötigen Vorkehrungen getroffen
  • c) sind wegen der Kirchen in Dakowy und Gnin gegen die publicierten Resolute der I ten Instanz Rek… angemeldet
  • d) stehet wegen der Kirchen in Opalenica und Plaszkowo noch nicht fest, wenn die Baupflicht obliegt und sollen die obwaltenden Weiterungen in nächsten Termin beseitig werden
  • e) die Kommissions Akten betreffend den Reparaturbau der Pfarrkirche zu Grätz sind ebenso an die königl. hochlöliche Regierung befördert worden
  • f) die Klosterkirche und Gebäude in Woznik sind in guten baulichem Zustande, dagegen die Klosterkirche in Grätz bedarf im Dache einer namhaften Reparatur und dieserhalb wird nächstens das Nötige veranlasst werden. Zur Langung der diesfälligen Kosten hat sich die Parochie, auf Veranlassung der königl. hochlöblichen Regierung dieserhalb befragt, für den Fall verpflichtet wenn ihr die Kirche qu. zu gottesdienstlichen Versammlungen überwiesen sein wird
  • g) die Kloster Gebäude daselbst befinden sich im schlechten baulichen Zustande, eben so die in Grätz befindliche katholische Kirche ohne Parochial Rechte, zu deren Unterhaltung kein Fonds vorhanden und Niemand dazu verpflichtet ist. Sie dürfte auch als entbehrlich anzusehen sein

Bei den resp 3 evangelischen Kirchen sind drei ordinierte Prediger und bei den katholischen Kirchen überhaupt 11 Pfarrer und 8 Vicarien angestellt. Dagegen leben in dem Kloster

  • a) zu Woznik 5 Mönche,b) zu Grätz 1 Mönch

Bei den katholischen Kirchen wir der Mangel an Festsetzungen, wonach die Geistlichkeit Jura Stolae erheben soll, von Seiten der Eingepfarrten namentlich in denjenigen lebhaft gefühlt, wo die Geistlichen sich erlauben, anscheinlich mehr zu fordern, als wozu sie befugt sind. Es wird hin und wieder von Seiten der Eingepfarrten der Wunsch ausgedrückt, diesem Bedürfnisse alsbald abzuhalten.

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  • Quelle:
  • Text: Staatsarchiv zu Poznan – Die jährlichen Verwaltungsbericht vom Kreise Buk -http://szukajwarchiwach.pl/53/290/0/12.8/3331#tabJednostka
  • (1) Karte: Ausschnitt aus Karte der Provinz Posen -http://www.europeana.eu/portal/record/9200103/ark__12148_btv1b530249370.html?start=8&query=karte+provinz+posen&startPage=1&rows=24 —http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b530249370/f1.zoom  —Karte der Provinz Posen, entworfen u./gezeichnet von F. Handtke 188. — Die Grenzen des Kreises Buk wurden zur besseren Erkennung nachgezeichnet
  • (2) Bilder: Eigenaufnahmen z. T. in Verbindung mit Ansichtskarte aus Privatsammlung
  •  (3) Szkoła Podstawowa w Słocinie: http://pl.wikipedia.org/wiki/Plik:Szko%C5%82a_Podstawowa_w_S%C5%82ocinie.jpg
  •  (4) Alte Schule Dabrowo vor 1901Postkartenausschnitt – Privatbesitz