Das Kirchhofgespenst zu Grzebienisko/Kammthal – Sagen und Märchen

Grzebienisko/Kammthal - Bild Katze: Brehms Tierleben - Seite 442 - www.BioLib.de - ttp://caliban.mpipz.mpg.de/brehm/band1/high/IMG_6595.html u. Karte: http://mapy.amzp.pl/tk25.cgi?23,48,60,80 hier 3565

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In Grzebienisko / Kammthal lebte einst ein Mädchen, welches sich durch besondere Furchtlosigkeit auszeichnete.

Wenn sie im Winter eine Spinnstube besuchte, ging sie, um sich den Weg abzukürzen, stets hin und zurück, auch in dunkler Nacht, über den Kirchhofe. Die Leute warnten sie häufig davor, weil auf dem Kirchhofe ein Gespenst umging, das denen, die es antraf, Schaden zufügte. Als sie nun wieder einmal in einer hellen Mondnacht trotz der Warnungen über den Kirchhofe ging, sah sie auf einem Grabstein, an welchem sie vorübergehen musste, eine weiße Gestalt sitzen.

Trotzdem ging sie furchtlos weiter. Als sie aber zu dem Grabstein kam, erhob sich das Gespenst und wollte sie ergreifen. Doch die Jungfrau wehrte sich und versetzte ihm mit der Kunkel einen Schlag auf den Kopf. Das Gespenst tat darauf einen lauten Schrei und verschwand, worauf das Mädchen ungehindert seinen Wege fortsetzte.

Seitdem ließ sich das Gespenst nicht mehr sehen, wohl aber zeigt sich auf dem Kirchhofe ein weißes Kätzchen, das auch bei Tage gewöhnlich auf dem Grabe liegt, an welchem das Mädchen mit dem Gespenst zusammengetroffen war.

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Quelle: Aus dem Posener Land – Dritter Jahrgang 1908 – Erstes April Heft – veröffentlicht über die Großpolnische Digitale Bibliothek: http://www.wbc.poznan.pl/dlibra