Schöffengerichtssitzung vom 5. Oktober 1904

Relief über dem Eingang des ehemaligen Amtsgerichtes - Justitia, die Personifikation der Gerechtigkeit; die Waage für die sorgfältige Abwägung der Sachlage, die Augenbinde für die Unparteilichkeit fehlt, das Richtschwert für die Durchsetzung mit der nötigen Härte - Bild: EA

Relief über dem Eingang des ehemaligen Amtsgerichtes – Justitia, die Personifikation der Gerechtigkeit; die Waage für die sorgfältige Abwägung der Sachlage, die Augenbinde für die Unparteilichkeit fehlt, das Richtschwert für die Durchsetzung mit der nötigen Härte – Bild: EA

Vorsitzender Herr Amtsgerichtsrat v. Grabski, Amtsanwalt Herr Bürgermeister Witte; Schöffen waren die Herren Gebauer und Reschke aus Scharke.

Verhandelt wurden folgende Fälle

1. Michael Megaiski, Bäckermeister in Neustadt b. P., hatte in der Königlichen Forst Buchwerder ein Meter Brennholz abfahren lassen. Er wurde freigesprochen, weil ihm das Bewußtsein des Holzdiebstahls völlig fehlte.

2. Joseph Blachowiak aus Witomischel wurde von der Anklage der Grenzverletzung zwischen ihm und seinem Nachbarn Weimann freigesprochen.

3. Die Arbeiterin Marianne Bartkowiak in Bolewitz hat dem Königlichen Oberamtmann Keibel Roggen entwendet, und sie wurde dieserhalb zu drei Tagen Gefängnis verurteilt.

4. Andreas Lodigga II. und Pawlick aus Bolewitz sollen den Zimmermann Percz mißhandelt haben. Sie wurden wegen Mangels an Beweisen freigesprochen.

5. Der Eigentümer Wilhelm Lange aus Kozilaske wurde wegen Mißhandlung seiner Schwiegermutter mit einer Woche Gefängnis bestaft.

6. Die Privatklagesache des Eigentümers Heinrich Schober in Kunik gegen den Eigentümer Reinhold Schober aus Altborui wurde zurückgewiesen.

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Quelle: Großpolnische digitale Bibliothek Poznan (http://www.wbc.poznan.pl/dlibra) – Amtliches Kreis-Blatt für den Kreis Neutomischel 1904-08-19