Die Mühle in Leschnik brennt – 1897

Leschnik Mühle lag in einem großem Waldgebiet - Ausschnitt Meßtischblatt 3462 und Luftaufnahme der Gemeinde Kwilcz / http://www.kwilcz.pl

Leschnik Mühle lag in einem großem Waldgebiet – Ausschnitt Meßtischblatt 3462 und Luftaufnahme der Gemeinde Kwilcz / http://www.kwilcz.pl

Pinne, den 20. Juni 1897

Am Freitag (18.06.1897) Abend brach in der dem Müller Wendland in Leschnik gehörigen Mühle Feuer aus.

Dieses verbreitete sich so schnell, daß in kurzer Zeit die ganze Mühle in Flammen stand.

Der Mühlenbescheider, welcher in der Mühle schlief, wurde bewußtlos und mit schweren Brandwunden bedeckt aus einem Fenster der Mühle gezogen und ist an den Folgen der Verletzungen gestern im hiesigen Krankenhaus gestorben.

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Am 19.06.1897 zeigte der praktische Arzt des Johanniter Krankenhauses zu Pinne, Dr. Carl Dorsch,  den Tod des ledigen Müllergesellen

Wilhelm Büttner

beim Standesamt an.

Dieser war aus Schrimm Krs. Birnbaum gebürtig gewesen. Er war der Sohn des Eigentümers Wilhelm Büttner und dessen Ehefrau Eleonore geb. Woith gewesen. Wilhelm Büttner verstarb im Alter von 27 Jahren (ca. geb. 1870)

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Als Mühlenbescheider galt ein besonders qualifizierter Müller, nach dem Verfasser des Wörterbuches der Berufs- und Berufstätigkeitsbezeichnungen Fritz Molle leitete sich der Begriff dahingehend ab, dass ein Müller in der Mühle „Bescheid“ wußte; nach dem Deutschen Wörterbuch des Jacob und Wilhelm Grimm war ein Mühlenbescheider der oberste Mühlenbursche.

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Die Leschniker Mühle war 1897 im Besitz des Müllers Wendland.

Einmal war dieses der Eduard Wendland, er verstarb am 05. September 1897 zu Leschnik Mühle. Er war mit Auguste Wilkschke verheiratet gewesen.

Ebenso ist aber auch noch der Sohn dieses Paares – Hermann Eduard Wendland – anzuführen. Er ehelichte 1895 Anna Mathilde Horn. Ihre Kinder Anna Charlotte (*1896), Alfred Eduard Hermann (*1897) und Auguste Emilie Hertha (*1899) waren noch in Leschnik Mühle geboren worden. Georg Bernhard (*1902), Margarethe Anna Auguste (*1904) und Johanna Dorothea Annaliese (*1909) hingegen hatten schon den Geburtsort Kwilcz, wo ihr Vater als Händler und späterer Bahnhofswirth tätig gewesen war.

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Quellen soweit nicht direkt im Text oder in der Bildbeschreibung genannt: Personenstandsunterlagen  Staatsarchivs Poznan (http://szukajwarchiwach.pl/); Großpolnische digitale Bibliothek Poznan (http://www.wbc.poznan.pl/dlibra) – “Amtliches Kreis-Blatt für den Kreis Neutomischel” 1897;