Jablone – der Beginn als evgl. Parochie

Jablone Kirche - Postkartenausschnitt

In dem Buch „Geschichte der evangelischen Parochien in der Provinz Posen “ – Erscheinungsdatum 1898 – verfasst von Albert Werner, früher Pastor in Tremessen und überarbeitet von Johannes Steffani, Diakonius an der St. Petrikirche zu Posen, welches von dem königlichen Consistorium der Provinz Posen herausgegeben wurde, wurde versucht in kurzer Übersicht die Einrichtung der evangelischen Gemeinden in ihren Anfängen darzustellen.

Die digitale Version dieses Buches findet sich unter Großpolnische Digitale Bibliothek .

Das Kirchspiel Jablone haben im Jahre 1845 die bis dahin zur Kirche in Rakwitz (s.d.) gehörigen Dorfgemeinden Jablone, Blenke, Wioska Dorf und Wioska Hauland gegründet. Da sie sich erboten, jährlich zur Erhaltung der Pfarre 900 Mark und zum Bau der kirchlichen Gebäude 7.170 Mark aufzubringen, so wurde durch Erlass des Kultusministers vom 29. September 1847unter Zusage einer jährlichen Unterstützung von 630 Mark (Matrikel vom 21. Oktober 1847) die Errichtung der neuen Pfarre genehmigt und der erste Pfarrer Birkholz am 27. Februar 1848 eingeführt. Die Errichtung der Parochie erfolgt vom 1. Januar 1848 ab. Der Pfarrer  wurde zunächst in einer engen dumpfigen Bauernhütte untergebracht; der Gottesdienst fand abwechselnd in den Schulstuben der Ortschaften statt.

Aber die Gemeinde hatte ihre Kräfte überschätzt und geriet, nachdem sie zu dem vor allem nötigen und 1848 vollendeten Pfarrhausbau fast die ganze von ihr zu den kirchlichen Bauten aufgebrachte Summe verausgabt hatte, wegen des Kirchbaues und der Erhaltung der Pfarre in große Verlegenheit. Da schilderte der Regierungsrat Dr. Klee aus Posen auf der Breslauer General-Versammlung des Gustav-Adolf-Vereins 1849 ihre Lage in so beredten Worten, dass der Zentralvorstand desselben um Weihnachten 1849 ein Christgeschenk von 3.000 Mark nach Jablone sandte, worauf im Jahre 1851 von dem Berliner Lokal-Vereine des Gustav-Adolf-Stiftung eine Unterstützung von 1.200 Mark und aus Stettin, Gumbinnen, Küstrin und Züllichau 692 Mark folgten. Auch gewährte König Friedrich Wilhelm IV. ein Gnadengeschenk von 900 Mark, und eine bewilligte Haus- und Kirchenkollekte brachte 6.488 Mark ein. So ward die Gemeinde in den Stand gesetzt, eine mit einem schönen  Turm versehen massive Kirche zu erbauen, welche am 15. Oktober 1852 durch den Superintendenten Gerlach aus Wollstein die Weihe empfing.

Die Parochie enthält die genannten Dörfer und das Vorwerk Mielecinek und zählt 1.805 Seelen. (vergl. Darmstädter Bote der Gustav-Adolf-Stiftung 1850. Nr. 3 und Nr. 9 – Zimmermann: „Die Bauten der Gustav-Adolf-Vereins.“ Darmstadt. Band I, S. 154.)

Die Pfarrer waren:

  1. Johann Wilhelm Birkholz, vorher Rektor in Schönlanke, trat 1848 sein Amt an und starb am 15. Oktober 1885, 74 Jahre alt.
  2. Hugo Flatau, wurde 1886 Pfarrverweser und 1887 Pfarrer