Konkolewo-Hauland – der Beginn als evgl. Parochie

Konkolewo - Kirche, Aufnahme 2009/09 PM

In dem Buch “Geschichte der evangelischen Parochien in der Provinz Posen ”- Erscheinungs- datum 1898 – verfasst von Albert Werner, früher Pastor in Tremessen und überarbeitet von Johannes Steffani, Diakonius an der St. Petrikirche zu Posen, welches von dem königlichen Consistorium der Provinz Posen herausgegeben wurde, wurde versucht in kurzer Übersicht die Einrichtung der evangelischen Gemeinden in ihren Anfängen darzustellen.

Die digitale Version dieses Buches findet sich unter Großpolnische Digitale Bibliothek .

Lange Zeit hindurch strebten die zu Grätz (s.d.) gehörigen Gemeinden Konkolewo-Hauland, Albertoske und Julianna danach, ein eigenes Kirchspiel zu gründen; die ersten Verhandlungen datieren aus dem Jahre 1828. Nachdem das Projekt mangels der erforderlichen Mittel immer wieder verschoben war, wurde durch die Errichtungsurkunde vom 19 Mai 1851 das aus den genannten Ortschaften bestehende Kirchspiel gebildet und trat am 2 Jul 1851 in das Leben. Dasselbe umfasst 1.522 Seelen. In Ermangelung einer Kirche wurde der Gottesdienst in einem Bethause zu Konkolewo gehalten. Dies brannte nebst der Schule und einem großen Teil des Dorfes in der Nach vom 17. – 18. September 1858 nieder, worauf der Gottesdienst in einem neuerbauten, am 3. November 1859 feierlich geweihten Schulhause abgehalten wurde. Nachdem von der Regierung der Gemeinde eine Kirchen- und Hauskollekte unter den evangelischen Bewohnern der Provinz Posen und Schlesien zum Aufbau einer Kirche bewilligt worden war, welche 4.162 Thl. 6 Sg. 6 Pfg. erbrachte, wurde in den Jahren 1861 und 1862 für etwa 8.000 Thl. eine neue massive Kirche errichtet. Dieselbe wurde am 11. Dezember 1862 durch den General-Superintendenten D. Cranz feierlich eingeweiht. Die für 1.150 Thl. Erbaute Orgel wurde erst im Herbst 1863 fertiggestellt und musste 1886 einer größeren Reparatur unterzogen werden. Behufs Beschaffung einer Pfarrwohnung wurde 1852 für 580 Thaler ein Hausgrundstück angekauft; unter Aufwendung von 1.450 Thl. Wurde das Haus erweitert und ein Stallgebäude errichtet. 1884 wurde das Pfarrhaus einer Reparatur unterzogen.

Die Pfarrstelle haben verwaltet:

  1. Theodor Ludwig, aus Obernbreit in Bayern, trat 16. November 1851 ins Pfarramt, wurde am 1. Juli 1856 Pfarrer in Schmiegel
  2. Karl Klein aus Breslau, am 1. November 1856 Pfarrverweser, 27 Dezember 1857 Pfarrer, starb am 22. Februar 1862 in Konkolewo
  3. Karl Louis Bauer aus Görlitz, 1863 Pfarrer, wurde 1870 nach Rothwasser in Schlesien berufen
  4. Ferdinand Köhn aus Schönlanke, vorher Hilfsprediger in Wollstein (s.d.) wurde 1879 Pfarrverweser und 1871 Pfarrer, 1881 Pfarrer in Schermeisel in Brandenburg
  5. Ernst Gustav Drescher, 1883 Pfarrverweser, sodann Pfarrer, 1 Apr 1884 Pfarrer in Reichenbach in Schlesien
  6. Rudolf Trautmann, wurde 1884 Pfarrverweser und in demselben Jahre als Pfarrer nach Margonin (s.d.) berufen
  7. Hermann Anders aus Guhlau in Schlesien, wurde 21 Dezember 1884 Pfarrverweser, 1886 Pfarrer