Otto Johannes Fröde 1894-1968

"Die Welt in Leipzig, Internationale Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik Bugra 1914" - Quelle: *1

„Die Welt in Leipzig, Internationale Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik Bugra 1914“ – Quelle: *1

Am 30. September 1894 wurde Otto Johannes Fröde geboren. Seine Eltern waren der Küster der Stadt Neutomischel  Johann Wilhelm Friedrich Fröde und dessen Ehefrau Johanna Christine geborene Seidel.

Unter Otto Dorfner, einem Buchbindermeister und Einbandgestalter, welcher als Werkstattleiter und Hochschullehrer an der Kunstgewerbeschule in Weimar wirkte, erlernte er das Buchbinderhandwerk.

Aufgrund seiner dortigen Leistungen als Buchbindergehilfe wurde er zur erleichterten 1-jährigen Prüfung zugelassen, die er mit Erfolg bestand.

Anlässlich der „Bugra“ – der Internationalen Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik – druckte das Neutomischler Kreisblatt am 13. Mai 1914 nachfolgenden Artikel:

„Auf der kürzlich in Leipzig eröffneten „Bugra“ werden Buchbinderarbeiten der Großh. S. Kunstgewerbeschule ausgestellt, unter denen sich auch Bucheinbände eines Kindes unserer Stadt, des Buchbindergehilfen Otto Froede, der diese Kunstgewerbeschule besucht, befinden.

Otto Froede - "Die Handbuchbinderei" - Bucheinband

Otto Froede – „Die Handbuchbinderei“ – Bucheinband

Wir entnehmen über die in dem Raume des Jacob Krauße-Bundes ausgelegten Arbeiten der Weimarschen Zeitung u. a. folgendes: Die gezeigten Bücher bedeuten für jeden ästhetischen Menschen eine wahre Augenweide. Sie stellen seine Qualitätsarbeit dar, und zeichnen sich aus durch gediegenes Material, echte Techniken, vornehm künstlerischen Form- und Schmuckgebung. Umschlagszeichnungen, Ornamentik (in Handvergoldung oder Blinddruck) weisen die prächtigsten Entwürfe, einfache oder prunkvolle, auf. Inhalt und Gewandung der Bücher stehen im Einklang. Standardwerke der Weltliteratur, Bibel, Bergpredigt, Faust, Dantes Göttliche Komödie, Boccaccios Dekamerone bieten sich so in schmuckem, würdigem Gewande dar.

Den Stolz jedes Bibliophilen bilden würden die prächtigen Bände des Lehrers, von Frau Lampe von Guaita, Otto Froede, Friedrich Schneider, Frl. Reffke, Wilhelm Dose, die besonders gefielen.“

Otto Froede veröffentlichte später mehrere Fach-Bücher, war Inhaber ein Buchbinderei – Tegeler & Co. Buntpapier, Luppenstr. 5, später in der Kirschbergstr. 34 in Leipzig

Laut einer Interneteintragung verstarb Otto Froede im Jahr 1968.

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Quellen, soweit nicht direkt im Text oder in Bildbeschreibungen angegeben: *1 Ausstellungspostkarte: http://www.dnb.de/SharedDocs/Bilder/DE/DNB/Pressemitteilungen/aeBugra/03Ausstellungspostkarte.jpg?__blob=normal; Zeitungsartikel: Großpolnische digitale Bibliothek Poznan (http://www.wbc.poznan.pl/dlibra) – “Amtliches Kreis-Blatt für den Kreis Neutomischel” 1914-05-13