Bekanntmachung
Des Königs Majestät haben geruht, dem Glöckner an der evangelischen Kirche zu Rackwitz, Johann Martin Heinrich, in Veranlassung seines am 25. Oktober pr. gefeierten 50 jährigen Amtsjubiläums das allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen.
Posen, den 19. Januar 1858
Königl. Konsistorial-Präsidium – veröffentlicht im Amtsblatt der Königlichen Preußischen Regierung zu Bromberg – Jahrgang 1858
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Gefundenes zu dem Inhaber des Glöckneramtes in Rackwitz:
Zu den Jahren 1785 – 1798 finden sich in den Kirchenbuchaufzeichnungen Eintragungen zu Johann Christian Joythe. Er wurde als Kürschner in Rackwitz betitelt mit dem Zusatz, dass er auch der Glöckner der Stadt gewesen ist. Ein Kürschner jener Zeit verarbeitete und gerbte seine Felle vermutlich noch selbst. Das Handwerk selbst galt durch den Umgang mit den Fellen toter Tiere noch als unrein, zudem kam es bei der Verarbeitung zu einer starken Geruchsbelästigung. Trotz allem gehörten die Kürschner dennoch zu den angesehensten und auch ratsfähigen Handwerkern. Johann Christian Joythe war verehelicht mit Anna Rosina Wache. In dem oben genanntem Zeitraum gehen aus dieser Verbindung die Kinder Charlotta Dorothea, Johanna Rosina, Maria Elisabeth, Augusta und Louise Wilhelmine Amalie hervor.
Charlotta Dorothea, sie wurde ca. 1785 geboren, heiratete um 1807 den Schuhmachermeister Johann Martin Heinrich. Es wird angenommen, dass er der Sohn der Eheleute Martin Heinrich, Brauer und Bürger zu Rackwitz und der Maria Elisabeth, einer geborenen Joythe ist.
Scheinbar ging das Ehrenamt des Glöckners der evangelischen Kirche zu Rackwitz mit dieser Eheschliessung des Johann Martin Heinrich und der Charlotta Dorothea geborener Joythe von Johann Christian Joythe an Johann Martin Heinrich über und wurde von diesem bis in das Jahr 1858 fortgeführt.
Charlotta Dorothea Heinrich geborene Joythe verstarb 1824 in Rackwitz. Johann Marin Heinrich schloss dann eine weitere Ehe im Januar 1830 mit Johanna Carolina Herrmann.