Wuttke, Heinrich – Städtebuch des Landes Posen – 1864

Bei diesem Beitrag handelt es sich um einen Auszug aus dem Städtbuch des Landes Posen von Heinrich Wuttke – Codes Diplomaticus. Allgemeine Geschichte der Städte im Lande Posen. Geschichtliche Nachrichten von 149 einzelnen Städten. – gedruckt in Leipzig – auf Kosten des Verfassers – in Commission bei Hermann Fries – im Jahr 1864 – hier auf Seite 385 die Daten für Neutomischel

Es wurden die Zahlen der Einwohner der umliegenden Städte zu einem Vergleich hinzugefügt. Leider gab der Autor keine Quellen an, aus denen er seine Statistik anfertigte. Eine Vermutung geht dahin, dass Daten aus Volkszählungen und anderen statistschen Erhebungen genutzt wurden

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Buch-Quelle: Wielkopolska Biblioteka Cyfrowa Städtebuch des Landes Posen von Heinrich Wuttke 1864

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Neutomischel, p. Nowy Tomysl, die jüngste Stadt dieses Landes, erst zwischen 1780 und 1790 von seinem Grundherrn, einem Grafen Szoldrski [er war eigentlich kein Graf], mitten in Hauländern angelegt. Deutsche Lutheraner zogen an und der Graf wirkte für sie Stadtrecht und 8 Jahrmärkte aus. Wiewohl Katholik, unterstützte er die Gemeinde bei dem Bau einer Kirche, die einen Thurm bekam und der Mittelpunkt der Stadt ward. Aecker besassen die Bürger nicht; sie sahen sich also ganz auf Handwerke angewiesen. Juden wohnten hier nicht. Am Ausgange des vorigen Jahrhunderts [XVIII] bestand Neutomischel aus 60 Wohnhäusern, von denen ein einziges Ziegelbedachung hatte, 6 Mühlen und der Kirche. [zum Vergleich Bentschen 154 Häuser, kath. und evang. Kirche, Neustadt – 257 Häuser und  3 kath.  und 1 evang. Kirche] 430 Menschen bewohnten es. Eine Apotheke war am Ort. Gewerbtreibend waren 5 Kaufleute, 10 Schuster, 6 Müller, 5 Fleischer, 5 Bäcker, 5 Tuchmacher, 5 Schneider, 4 Töpfer, 3 Hufschmiede, 2 Tischler, 1 Goldschmied, Hutmacher, Kürschner, Gerber, Gürtler, Sattler, Färber, Maurer, Seiler, Böttcher, Barbier, Organist, Gastwirth. Einen Bierbrauer und Branntweinbrenner gab es nicht. Die Kämmereieinnahme betrug 279 Thaler. Die Stadt hielt einen Nachtwächter. Wollenweberei nahm zu, später kam auch Gerberei in Zug. Ringsum wird von deutschen Bauern Hopfenbau getrieben, den ein Jude in dieser Gegend einführte. Die Häuserzahl betrug 1837: 70, [Bentschen- 195]

  • 1816 zählte man 441 (n. a. 597) Einwohner,
  • 1837:   748,
  • 1843:   796,
  • 1858: 1144,
  • 1861: 1188 Einwohner.

Zum Vergleich :

Bentschen:

  • 1816 :   968 (694 kath., 232 evang., 42 Juden)
  • 1837: 1308
  • 1843: 1592
  • 1858: 1751
  • 1861: 1820

Neustadt:

  • 1816:   689
  • 1837: 1143
  • 1843: 1250
  • 1858: 1236
  • 1861: 1355