Der tragische Tod des Hermann Redschlag / 1899

 

Friedhofsimpression auf dem ehem. Begräbnisplatz in Komorowo Hauland / Aufn. PM

Am 13. Januar 1899 findet sich ein Eintrag im Standesamtsverzeichnis von Tirschtiegel, dass aufgrund einer amtlichen Mitteilung vom 12. des Monats am 10. Januar 1899 eine männliche Leiche in der Altstädtischen Feldmark aufgefunden worden war.

Der Eigentümer Johann Heinrich Redschlag aus Komorowo Hauland / Kreis Neutomischel identifizierte diese dann als die seines Sohnes Hermann Johann Heinrich Redschlag, welcher am 18. November 1881 geboren worden war. Seine Mutter war Paulina geborene Mücke verwittwete Quast gewesen.

Das Neutomischler Kreisblatt vom 17.01.1899 berichtete zu diesem Todesfall:

Der Eigenthümersohn Hermann Redschlag aus Komorowo-Hauland im Alter von 22 Jahren und blödsinnig, hatte sich schon im Dezember aus der elterlichen Wohnung entfernt und es blieben alle Nachforschungen nach seinem Aufenthalt ohne Erfolg.

Donnerstag Nachmittag nun fanden in Tirschtiegel Kinder beim Schlittschuhlauf denselben in der Nähe des alten Schloßberges im Eise an der Obra eingefroren als Leiche vor; Stiefel und Mütze fehlten ihm. Redschlag ist mutmaßlich in der Dunkelheit in das Rohr am Flußufer hineingerathen, eingesunken und elend umgekommen.

Nachdem die Eltern des Redschlag von der Polizeiverwaltung telegraphisch von dem Auffinden ihres Sohnes in Kenntniß gesetzt worden, holten sie die Leiche, welche aus dem Eise herausgehauen und stark in Verwesung übergegangen war, zur Beerdigung nach Komorowo ab.

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Quellen soweit nicht direkt im Text oder in der Bildbeschreibung genannt: 1) Großpolnische digitale Bibliothek Poznan (http://www.wbc.poznan.pl/dlibra) – “Amtliches Kreis-Blatt für den Kreis Neutomischel” 1899; 2) Personenstandsunterlagen Staatsarchivs Poznan (http://szukajwarchiwach.pl/)