Familie Schwartzkopff

Emilie Schwartzkopff geb. Eschebach 1828-1877

Wilhelm Schwartzkopff 1821-1888

Im Wald von Rose ist noch heute die ehemalige Begräbnisstätte der Familie Schwartzkopff zu finden. Die Inschrift am Eingang lautet “ES IST NOCH EINE RUH VORHANDEN DEM VOLKE GOTTES”. Die einzige noch erhaltene Grabstafel ist die des Wilhelm Schwartzkopff geboren am 26 Juni 1890 und verstorben am 15 März 1893.* – So begann der im Januar 2011 veröffentlichte Artikel über das Erbbegräbnis der Familie Schwartzkopff (http://oledry.pl/de/schwartzkopff-erbbegrabnis-rittergut-rose-1914)

Durch eine Mailzuschrift wurden wir  auf die 1930 veröffentlichte Stammtafel der Familie Schwartzkopff hingewiesen und in die Lage versetzt eine kleine Familienchronik der in unserem Gebiet ansässig gewesenen Familien zusammenzustellen.

Vielen Dank für diese Unterstützung!

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Nachstehend nun die gekürzten Daten mit Bildern aus der Veröffentlichung „Stammtafel in Listenform des Geschlechts Schwartzkopff“ – erschienen 1930 in Leipzig

Karl Wilhelm Schwartzkopff  *02. Dezember1821 in Magdeburg.

Sein Lebenslauf wurde wie folgt beschrieben: Er machte seinen Abschluss an der Höheren Handelsschule im Jahr 1838. Anschließend absolvierte er eine kaufmännische und war 1842 als Prokurist in der „Magd.-Hamb.-Dampfschifffahrtsgesellschaft“ tätig. Später, das Jahr wird nicht erwähnt, war er in die väterlichen Holz- und Kohlenfirma „Schwartzkopff und Seyffert“ (Umfirmierung im Jahr 1849 in „Schwartzkopff & Co.“) beschäftigt. Er hatte für mehrere Jahre die Vertretung des Unternehmens in Polen inne gehabt.

Im Jahr 1849 ehelichte er in Roßlau die Johanna Emilie Eschebach. Sie war am 16 November 1828 in Roßlau als Tochter des Ratmanns und Holzhändlers Karl Friedrich Eschebach und seiner Ehefrau Louise Gebhardt geboren worden. Aus dieser Ehe entstammend, werden 9 Kinder genannt. Von diesen verstarben zwei bereits im Kindesalter.

1851 wurde Karl Wilhelm Schwartzkopff gemeinsam mit seinem Bruder Otto Mitinhaber des Unternehmens,

Gut Rose

Er erwarb, so die Chronik, 1852 das Rittergut Rose.

Mit dem Jahr 1872 war er dann der Alleininhaber des Betriebes. Fünf Jahre später, im Juli des Jahres 1877 trat sein Sohn Fritz als Teilhaber in das Familienunternehmen ein. Im November des gleichen Jahres verstirbt seine Ehefrau in Magdeburg.

Mit dem Februar 1878, schied Karl Wilhelm Schwartzkopff aus der Firma aus. Er zog sich auf das ihm gehörende Rittergut Rose bei Neutomischel zurück. 1883 siedelte er dann, nun endgültig als Privatmann, nach Berlin-Lichterfelde über, wo er am 08. Januar 1888 verstarb.

Während die drei ältesten Söhne in Magdeburg, Halle und in Berlin lebten, blieben die jüngeren vier Söhne aus der Ehe des Karl Wilhelm Schwartzkopff und der Johanna Emilie geborene Eschebach weiterhin in der Provinz.

Von Ihnen ist dann zu erfahren:

Walter Wilhelm, geb. 1855, von ihm ist nur geschrieben, dass er 1915 in Rose verstarb.

Kurt Schwartzkopff 1857-1924

Kurt Wilhelm, geb. 1857, hatte das Realgymnasium in Magdeburg absolviert, dann den Militärdienst und im Anschluss eine Ausbildung in der Landwirtschaft absolviert. In den Jahren 1881/82 besuchte er die Landwirtschaftliche Hochschule in Berlin, ehe er war 1883 der Verwalter des Gutes Rose geworden war.

1883 schloss er mit Sophie Mathilde Valeska, genannt Wally, Palme, geb. 1862 die Ehe. Sie war die Tochter des Kgl. Musikdirektors und Professors Rudolf Palme und dessen Ehefrau E. Marie Richter.

Aus dieser Ehe stammten die Kinder: Wilhelm Rudolf Ulrich, geb. 1885 auf Rose und Rudolf Wilhelm, geb. 1890 und verstorben 1893 auf Rose* (er ist das verstorbene Kind, dessen Grabplatte noch heute auf dem ehemaligen Erbbegräbnis der Familie Schwartzkopff in Rose erhalten ist). Wilhelm Rudolf Ulrich absolvierte das Gymnasium in Posen, 1904 legte er seine Reifeprüfung ab und absolvierte das Jura-Studium in Halle an der Saale, Göttingen und Bonn.1908 legte er die erste juristische Staatsprüfung in Köln ab, war dann als Gerichtsreferendar tätig. 1908/09 leistete er seinen Militärdienst in Züllichau ab. 1910 trat er in die Staatsverwaltung über und wurde Regierungsreferendar in Posen. Nach seiner Verwaltertätigkeit 1919/21 auf Gut Rose wurde er 1922 Mitinhaber der Weingroßhandlung „J.F. Rauch“ in Berlin, nach der Umwandlung des Unternehmens in eine AG verblieb er als Direktor im Unternehmen.

Nach dem Tod des Vaters im Jahr 1888 war Kurt Wilhelm zum Besitzer des Anwesens Gut Rose geworden.

1911 erhielt er den Titel eines Kgl. Ökonomierates. In den Jahren 1919/21 beschäftigte er seinen Sohn als Verwalter des Rittergutes..

Es heißt, dass 1921 wegen der polnischen Schikanen der Verkauf des Gutes Rose erfolgte. Kurt Wilhelm Schwartzkopff war ab diesem Zeitpunkt als Privatmann in Freienwalde ansässig.

Philipp Schwartzkopff 1858-1914

Philipp Wilhelm, geb. 1858, legte 1876 die Reifeprüfung des Besuchs des Klostergymnasiums in Magdeburg ab. Er absolvierte das Studium zum Juristen in Leipzig und Halle, 1879 legte der die juristische Staatsprüfung in Naumburg ab. In demselben Jahr war er als Gerichtsreferent tätig. 1879/80 leistete er den Militärdienst ab.1883 trat er zur allgemeinen Staatsverwaltung über, dann war er als Regierungsreferendar in Magdeburg tätig. 1885 bestand er das zweite juristische Staatsexamen. Es folgten Tätigkeiten als Regierungsassessor in Düsseldorf, 1887 als Hilfsarbeiter im Ministerium für geistliche Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten in Berlin, 1891 als Regierungsrat und 1895 wurde er Geheimer Regierungsrat und vortr. Rat in der geistl. Abt. 1898 arbeitete er die Pfarrbesoldungsgesetzte für Preußen aus, wofür ihm der  Ehren-Titel des D. theol. h.c. der Universität Marburg verliehen wurde. 1899 wurde er Wirklicher Geheimer Oberregierungsrat, Direktor der geistl. Abt. und als solcher mit der Leitung der Kunstangelegenheiten betraut. 1902 war er als Direktor der Abtl. für das Volksschulwesen tätig und für die Bearbeitung des Volksschulunterhaltungsgesetzes vom 28. VII. 1906 verantwortlich. Für diese Tätigkeit wurde ihm der Stern und der Brill. zum Kronen-Ord. II verliehen. Weiterhin war er für die Neuordnung des Mädchenschulwesens und die Durchbringung des Volksschullehrer-Besoldungsgesetzes vom 26. V.1909 zuständig. 1909 wurde ihm dann der Titel Wirklicher Geheimer Rat mit dem Prädikat „Exzellenz“ zuteil. 1910 folgte dann die Tätigkeit als Unterstaatssekretär im Kultusministerium, im selben Jahr erhielt er den Ehren-Titels des Dr. jur. h.c. der Universität Berlin verliehen. 1911 schließlich war er als Oberpräsident der Provinz Posen eingesetzt. 1913 bekleidete er den Rang des Major d. R., war Ritter hoher Orden, u. a. des Kronen Ord. I mit Brill und des russ. St. Annen Ord. I.

Heinrich Schwartzkopff 1862-x

Heinrich Wilhelm, geb. 1862,  hatte ebenfalls das Klostergymnasium Magdeburg absolviert. 1878 machte er seinen Abschluss und erlernte die Landwirtschaft. 1884/85 absolvierte er seinen Militärdienst und bekam 1887 den Rang eines Leutnants d. R. 1886/88 besuchte er die Landwirtschaftliche Hochschule in Berlin und Halle, 1888/89 war er auf Farmen in England und Amerika tätig, 1890 unternahm er eine Orientreise.

Gut Zborowo

Gemeinsam erwarben die Brüder Philipp Wilhelm und  Heinrich Wilhelm, im Juli 1891 das Rittergut Zborowo mit Zborowko.

Heinrich Wilhelm schloss 1892 die Ehe mit Elisabeth Berta Richter. Sie war 1806 in Gemünd als Tochter des in Bonn tätigen Pfarrers Johannes Paul Richter und seiner Ehefrau Berta Cornelie Hardt geboren worden. Aus dieser Ehe stammen die in Zborowo geborenen Kinder Dorothea Elisabeth, geb. 1893; Reinhard Johann, geb. 1895; Joachim Friedrich, geb. 1897; Hildegard Luise Adelheid, geb. 1902.

Philipp Wilhelm Schwartzkopff verstarb 1914 bei einem Jagdbesuch  beim Grafen Ignaz Mielzynski und hinterließ keine Nachkommen. Es heißt, in der Familienchronik, dass sein Bruder Heinrich Wilhelm Schwartzkopff das Gut Zborowo mit Zborowko 1922 verkaufte und aus dem Erlös im selben Jahr das Rittergut Brune Krs. Kreuzburg in Oberschlesien erwarb.

Die Familie Schwartzkopff war nach dieser Chronik von 1852-1921 im Besitz des Gutes Rose mit Dorf Rose und von 1891-1922 im Besitz des Gutes Zborowo mit Zborowko.

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Nicht unerwähnt möchten wir an dieser Stelle lassen, dass das Gut Zborowo an Zofia Dabrowska verkauft wurde. Sie baute das durch die Kriegsjahre ruinierte Anwesen, zu einem „blühenden“ Gutsbetrieb auf. Näheres mit Abbildungen hierzu ist zu finden im „Gold Book of Polisch Agriculturists“ aus dem Jahre 1929; veröffentlicht über Großpolnische Digitale Bibliothek unter http://www.wbc.poznan.pl/dlibra/docmetadata?id=9588&from=&dirids=1&ver_id=&lp=5&QI=

 

Gold Book -4-

Gold Book -3-

Gold Book -2-

Gold Book -1-