„Heirat nach America“ Reimann-Heller und Wohlgemuth – 1875

Die Aufgebotsunterlagen / Quelle: Staatsarchiv Poznan - http://szukajwarchiwach.pl/

Die Aufgebotsunterlagen /
Quelle: Staatsarchiv Poznan – http://szukajwarchiwach.pl/

Bridgeporter Zeitung

Deutsches Organ für Fairfield County

Jahrgang 3

Bridgeport, Conn.

Dienstag, den 12 Januar 1875

No. 5

Wie unsere Leser aus einem „Aufgebot“ des Grätzer Standesamt ersehen werden, wird Herr Arthur Napoleon Wohlgemuth Correspondert der „Bridgeporter Zeitung“ in kurzer Zeit sich verheirathen, wir wünschen Herrn Wohlgemuth ein glückliches Eheleben und hoffen ihn recht bald wieder mit seiner Gemahlin in unsrer Mitte zu sehen.

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Es wird zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß

der Zeitungs-Agent Herr Arthur Wohlgemuth wohnhaft zu Bridgeport in Nordamerika, Sohn des verstorbenen Bürgermeisters a. D. Friedrich Benjamin Wohlgemuth,

und die verwittwete Anna Emilie Heller, geborne Reimann wohnhaft zu Graetz, Tochter des Gastwirths Johann Reimann zu Kootoschia,

die Ehe mit einander eingehen wollen.

Dem unterzeichneten Standesbeamten ist ein Hinderniß dieser Ehe nicht bekannt. Etwaige auf Ehehindernisse sich stützende Einsprachen sind bei dem unterzeichneten Standesbeamten anzubringen.

Die Bekanntmachung des Aufgebots hat in der Gemeinde Graetz und durch die Bridgeporter Zeitung zu geschehen.

Graetz am 16. Dezember 1874 – Der Standesbeamte – L.S. Lauter.

***

Verhandelt Graetz d. 16. December 1874

Erschienen der Zeitungs-Agent Herr Arthur Wohlgemuth aus Bridgeport in Nordamerica, seit den 7. October sich hier aufhaltend. Derselbe übergiebt

a) einen Schein vom 22. December 1873 wonach er Nordamericanischer Bürger ist

b) seinen Taufschein, wonach er am 19 Januar 1846 hierselbst geboren ist

Taufschein Arthur Napoleon Wohlgemuth, ehelicher Sohn des Privatsecretairs Herrn Friedrich Benjamin Wohlgemuth und der Wilhelmine geb. Kühn zu Graetz im Kreise Buk wurde in der Stadt Grätz geboren am neunzehnten -19- Januar achtzehnhundert sechs und vierzig -1846- vormittags elf Uhr und erhielt die heilige Taufe am neunten -9- Februar a. g.

Die genaue Uebereinstimmung dieses Auszuges mit den betreffenden Angaben des zur hiesigen evangelisch-lutherischen Kirche gehörigen Hauptbuches der Getauften, bescheinigt pflichtgemäß und zwar allein zu nicht stempelpflichtigem Gebrauche

Grätz, den 25ten Januar 1870 – Der Pastor Fischer

die verwittwete Frau Anna Emilie Heller geborne Reimann, hier wohnhaft. Dieselbe übergiebt:

a) ihren Taufschein wonach sie am 25. August 1832 in Owinsk geboren ist

Anna Emilie Reimann, Tochter des Kammerdieners Johann Christian Reimann u der Charlotte Grich in Owinsk, wurde am 25ten – fünf u zwanzigsten August 1800 u zwei und dreißig geboren u am 16ten sechszehnten Septbr c. a. hier getauft

Solches wir hiermit bescheinigt – Mur. Goslin den 1ten Septbr. 1846 – Scharffenorth – Prediger

b) den gerichtlichen Trauschein vom 14 December 1874

Trauschein für die Wittwe Emilie Heller aus Graetz – II. A No 270 H. 322

Daß von Seiten des unterzeichneten Gerichts gegen die (anderweite) Verehelichung der Wittwe Emilie Heller aus Graetz obervormundschaftlich nicht zu erinnern ist, wird hierdurch bescheinigt.

Grätz, den 14ten Decber 1874 – Königl. Preuß Kreis-Gericht“

und bemerkt, daß die die Genehmigung ihres Vaters aufbringen wird

Meiner Tochter der verwittweten Emilie Heller, geborne Remann in Graetz, erthiele ich hierdurch zur Verheirathung mit dem Herrn Arthur Napoleon Wohlgemuth meine väterliche Einwilligung.

Krotoschin, den 19ten December 1874

                Vater jetzt Gastwirth zu Krotoschin

Beide Comparenten erklären, daß sie die Ehe mit einander eingehen wollen und bitten das Aufgebot zu veranlassen. Herr Wohlgemuth wir die nach § 30 des Gesetzes von 9. Maerz 1874 erforderliche Bekanntmachung in die Bridgeporter Zeitung selbst zur Aufnahme absenden …

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Die Eheschliessung erfolgte unter dem 04. Februar 1875

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Angemerkt sei zu diesen Transkriptionen noch, das die Braut und auch deren Vater mal mit dem Geburts- bzw. Zunamen Remann aber auch mit Reimann in den Eintragungen genannt wurden; wobei Reimann mehrheitlich verwendet wurde.

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Quellen soweit nicht direkt im Text oder in der Bildbeschreibung genannt: Personenstandsunterlagen  Staatsarchivs Poznan (http://szukajwarchiwach.pl/);