Nur wenig ist überliefert von der evangelisch-lutherischen Kirche, der so genannten „Altlutheraner“ Kirche, in Neuborui. Die Kirche selbst wurde abgerissen, heute findet sich in Boruja Nowa keine Erinnerung mehr an sie.
Der hier veröffentlichte Artikel stammt aus dem Kirchen-Blatt 217 vom 15. Juli 1884; dieser und die Bilder wurden uns zur Veröffentlichung eingesandt vom Maennel-Archiv, Kassel.
Vielen Dank !
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Schon im vorigen Herbst hatte ein Gemeindeglied angeregt, dass die Kirche, niedrig, klein und mit Rohr gedeckt (Die Kirche war errichtet worden auf dem Grund und Boden des Gerichtsschulzen Daniel Schulz, 1847 geweiht worden und wurde 1854 von der Glaubensgemeinde erworben – Inf. aus dem Bericht zur 75.jähren Bestehensfeier), möchte vergrößert und renoviert werden. Der Gedanke wurde von vielen beifällig aufgenommen und mit herzlicher Freude habe ich gesehen, wie in nachfolgenden Gemeindeversammlungen die Glieder der Gemeinde den Umbau nicht nur einstimmig beschlossen, sondern auch alle Unkosten zu tragen willig waren. So wurde im Namen Gottes der Umbau im März begonnen.
Zuerst wurde die Kirche 4 1/2 “ in die Höhe geschraubt und untermauert, dann wurden zwei Seiten- und ein Querchor geschmackvoll eingerichtet, wodurch wir viel Raum gewonnen haben, das alte Strohdach wurde durch Ziegeldach ersetzt und der First mit einem Kreuz geschmückt. Das Gebäude macht jetzt von außen einen schönen kirchlichen Eindruck und von innen ist es einfach aber sauber, einladend den Herrn anzubeten und seine Gottesdienst zu feiern.
Am Sonntag Exaudi hielten wir Kirchweih. Weil Sonntag, wagte ich nicht einen Amtsbruder einzuladen. Die Feier war schön, denn die Gemeinde hatte ein herzlich Verlangen nach ihrem Gotteshause. Die Brüder der Tomischler Gemeinde erhöhten die Festfreude durch einen Vortrag einer schönen Kirchweih-Cantate. Die Festpredigt wurde über das Kirchweih evang. Luc. 19 gehalten und Nachmittags über Ruth 1, 14-17 von der Treue, die wir als Kinder unserer Mutter Kirche schuldig sind.
Der Herr wolle die Gemeinde auch in ihren Herzen allezeit so erbauen, dass alle renovierte Tempel seiner Wohnung sein und bleiben mögen.
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Es folgen genealogische Daten des Kirchenmitgliedes und Gerichtsschulzen Johann Daniel Schulz und seiner Familie welcher in diesem Artikel erwähnt wurde; notiert anhand der noch vorhandenenen Kirchenbücher im Staatsarchiv Posen, durch die mehrfache Namensnennung Daniel bzw. Johann Daniel Schulz in Neuborui wissen wir nicht, ob alle Daten der Richtigkeit entsprechen. Für weitergehende Informationen oder Änderungen setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung: Neutomischel.Autorenkontakt@yahoo.de
Johann Daniel Schulz geboren ca. 1803 oo in 1. Ehe ca. 1829 mit Anna Dorothea Weiss geboren ca. 1804, verstorben 1846
- Kinder aus dieser Verbindung:
- 1829 Johann Friedrich Wilhelm
- 1833 Johanna Juliana
- 1835 Carl August
- 1837 Johanna Beata
- 1842 Johann Heinrich +
- 1843 Johann Gotthilf
- 1845 Daniel Paul +
oo in 2. Ehe 1847 mit Johanna Eleonora Böhm geb. ca. 1823
- Kinder aus dieser Ehe:
- 1848 Johann Nathanel
- 1849 Wilhelmina
- 1851 Johanna Lydia +
- 1853 Johanna Augusta
- 1854 Ernestina Paulina
- 1857 Carl August +
- 1858 Anna Maria