Arno Kraft – Kreuze auf den evangelischen Gemeindefriedhöfen (Posener Stimmen)


Dieser Artikel erschien in den „Posener Stimmen“ ; verfasst wurde er von Herrn Arno Kraft, er war vor dem Krieg Neutomischeler Einwohner.
Veröffentlicht wurde dieser Beitrag mit der freundlichen Genehmigung der Posener Stimmen – Heimatbrief der Gemeinschaft Evangelischer Posener (Hilfskomitee E.V.), in deren Ausgabe Nr. 6 / 2010 die Publikation erfolgt.

Herr Mierzejewski (links) und Bürgermeister Helwing (24-09-2009 Foto: Stadtamt)

Kreuz auf dem Friedhof Scherlanke (25-08-2009 Foto. PM)

In der Großgemeinde Neutomischel wurde im vergangenen Jahr begonnen, große Kreuze aus Eisen auf den ehemaligen Friedhöfen der einzelnen Hauländergemeinden aufzustellen.
Im Jahre 2009 wurden vier Kreuze in der Umgebung von Neutomischel aufgestellt (Friedenwalde, Scherlanke, Glinau und zuletzt Paprotsch im September).
Bezahlt wird diese Aktion aus Mitteln der Großgemeinde. In diesem Jahr und in den kommenden Jahren soll das nach den zur Verfügung stehenden finanziellen Möglichkeiten fortgeführt werden
Die Anregung dazu kam von Herrn Mierzejewski, der vor rund zehn Jahren aus Schlesien nach Neutomischel übergesiedelt ist. Unterstützt wurde er vom Bürgermeister Helwing.

Auf der Tafel um Fundament des Kreuzes steht jeweils in Polnisch “Selig sind die, welche im Herrn gestorben sind“ und Evangelischer Friedhof von …
Die deutschen evangelischen Siedler, die ihre Heimat aus religiösen Gründen verlassen mussten und in Polen eine Zuflucht fanden, haben in rund 250 Jahren die Gegend um Neutomischel grundlegend verändert und die jetzigen polnischen Bewohner können nun auf diese landschaftliche Verbesserung aufbauen. Das wird jetzt gewürdigt und man sieht dies nun anders als vor 50 Jahren! –
Das Aufstellen von großen Kreuzen, allerdings aus Holz, hat vor rund 20 Jahren Zygmund Duda aus Opalentza in seiner Gemeinde schon durchgeführt. Es gab hier nur vier evangelische Friedhöfe –
In der Großgemeinde Neutomischel sind es aber siebzehn und in der von Kupferhammer schon fünfundzwanzig, und hier ist ein großer Teil der Gemeindeflächen des sandigen Bodens wegen wieder aufgeforstet worden.
Im ganzen jetzigen Kreis Neutomischel waren es achtzig evangelische Friedhöfe.
Eine polnische Zeitung gab ihrem Bericht von der Einweihung des Kreuzes in Paprotsch die Überschrift . “Sie wollen erinnern„.