Nadnia / Nandel – Sammlung Marian Kwasny

Nadnia/Nandel. Der Geburtsort meines Großelternteils Siegesmund. Heute gibt es dort keine Erinnerung an diese Familien mehr – es ist ja auch lange her. Der Ort ist heute einfach ein polnisches Dorf. Als Tourist ohne Begleitung würde ich wohl einfach rechts und links geschaut und den Ort dann ohne einen Halt einzulegen durchfahren haben; ich hatte jedoch einen „Reiseleiter“ – Przemek Mierzejewski – hatte sich die Zeit genommen mir bei meinem Besuch, doch das „Ein oder Andere“ zu zeigen, was mir sonst verborgen geblieben wäre.

Und so bekam ich erzählt, dass in Nandel ein Herr Marian Kwasny lebt; und ich erfuhr, dass er ein ungewöhnliches Hobby betreibt!

Er ist Sammler von Deckeln alter Fahrradklingeln und -glocken sowie auch alten Türschlössern. Seine Sammlungen sind in einem alten Gebäude untergebracht, dass in der Vergangenheit die Schmiede darstellte. Durch das offene Eingangstor konnte man einen Teil der „Schätze“ sehen: alte metallene Fensterrahmen und zahlreiche alte Türscharniere.

Es war zu erfahren, dass ein Großteil seiner Sammlung der alten Türschlössern sich in Zbaszyn /Bentschen in einer Ausstellung befinden würde.

Herr Marian Kwasny öffnete dann jedoch eine schwere alte Ledertasche und präsentierte einen besonderen Teil seiner Sammlung:

Klingeldeckelsammlung – Aufn. 2009/09 PM

Große Fahrradglocken, silberne und goldfarbene Klingeldeckel, Aufschriften aus der näheren Umgebung wie zum Beispiel des Reinhold Giering – Glinau oder auch Otto Heinrich – Bentschen lagen da in schönster Eintracht mit dekorativen Mustern ohne Text oder auch

Reinhold Giering, Glinau – Aufn. 2009/09 PM

Darstellungen der Jagd; Namen wie Mielke, Kalläne, Müller und Knispel  neben denen der bekannten Marken NSU und Tempo; eine amerikanische Flagge neben einer russischen Ausgabe. Eine mir unbekannte Information war, dass in früherer Zeit diese Klingeldeckel für Werbeaufdrucke genutzt wurden.

Ich gebe zu, dass ich nicht alle Einzelheiten behalten habe die mir von Przemek da aus der Erzählung des Sammlers übersetzt wurden. Beeindruckt war ich aber schon – es war das erste Mal, dass ich eine solche Sammlung zu sehen bekam.