Schöffengerichtssitzung vom 1. Juni 1904

Relief über dem Eingang des ehemaligen Amtsgerichtes - Justitia, die Personifikation der Gerechtigkeit; die Waage für die sorgfältige Abwägung der Sachlage, die Augenbinde für die Unparteilichkeit fehlt, das Richtschwert für die Durchsetzung mit der nötigen Härte - Bild: EA

Relief über dem Eingang des ehemaligen Amtsgerichtes – Justitia, die Personifikation der Gerechtigkeit; die Waage für die sorgfältige Abwägung der Sachlage, die Augenbinde für die Unparteilichkeit fehlt, das Richtschwert für die Durchsetzung mit der nötigen Härte – Bild: EA

Vorsitzender Herr Amtsgerichtsrat v. Grabski, Amtsanwalt Herr Bürgermeister Witte, Schöffen waren die Herrn Eigentümer Steinke-Bukowiec und Bäckermeister Liepelt-hier (Neutomischel).

Verhandelt wurden folgende Fälle:

1. Die Knechte Fritz Knoll und Schmieder aus Neu-Borui hatten sich wegen Beleidigung, Sachbeschädigung und Hausfriedensbruches zu verantworten. Ersterer erhielt 14 Tage, letzterer 3 Wochen Gefängnis.

2. Der Arbeiter Oskar Lange aus Paprotsch war wegen zweier Diebstähle angeklagt. Das Gericht überführte den Angeklagten nur eines Diebstahls und verurteilte ihn zu zwei Wochen Gefängnis.

3. Marianna Lodiga und Marianna Wirwal aus Witomischel hatten gegen einen Strafbefehl in Höhe von 10 Mark, den sie wegen Verübung ruhestörenden Lärmes vor der Wohnung des Fleischers Otto ebendaselbst verwirkt hatten, Einspruch erhoben. Die wurden mit 3 Mk. bestraft.

4. Die Privatklage Hoffmann gegen Bohr wegen Beleidung wurde, da Widerklage erhoben, mit Tragung der Kosten zur Hälfte verglichen.

5. (fehlt)

Für Punkt 6. und 7. wurde ein neuer Termin angesetzt.

8. In Sachen Lehmann gegen Eisenbahnarbeiter Vetter wird der Beklagte mit 1 Mk. bestraft

Quelle: Großpolnische digitale Bibliothek Poznan (http://www.wbc.poznan.pl/dlibra) – Amtliches Kreis-Blatt für den Kreis Neutomischel 1904-06-01