Tomysl – Tamysl – Stary Tomysl – Alt Tomysl – Alt Tomischel – Alttomischel

Schloß Alt Tomysl / Quelle: https://fbc.pionier.net.pl/search#fq={!tag=dcterms_accessRights}dcterms_accessRights%3A%22Dost%C4%99p%20otwarty%22&q=id%3AnnnXt7v

Die Herrschaft Tomysl wird für das Jahr 1671 als Besitzung des Christoph von Unruh und ab dem Jahr 1690 als die seines Sohnes des Boguslaus von Unruh erwähnt. Die Adelsfamilie von Unruh hatte durch Parzellierung auf ihren Ländereien die ersten Ansiedlungen der „Hauländer“ ermöglicht.

Marianne von Unruh wurde um 1700, vielleicht schon im Jahr 1668, ehelich mit Graf Ludwig Szoldrski verbunden. Ihre Mitgift soll die Herrschaft Tomysl dargestellt haben. Als Jahr der Eheschliessung findet sich ab und an sogar erst das Jahr 1705, dieses scheint aber fraglich, da es bereits zu Martini 1704 für die Besiedlung des „Tommischler Pusch“ heisst: Ich Ludovicus von Szoldry Szoldrsky, Fennrich aus der Woiewodschafft Posensche, Marschalck in Gros Pollen Erbher der feyherlichen Herschafften Pinne – Grosdorf – Wilkowa – Polsche – Tommischel – Wietommischel“; auch wird vereinzelt für seinen Sohn Stephan bereits das Geburtsjahr 1702 genannt.

Die ca. 2 Quadratmeilen große Besitzung der Herrschaft bestand zum größten Teil aus Wald, Wiese, Sumpf- und Wasserflächen.

Letztlich ging die Herrschaft von Ludovicus von Szoldrsky auf dessen Sohn Stephan, und nach dessen Tod auf den Enkel Felix Antonis Ignatius von Szoldrski über. Als dieser kinderlos verstarb, trat die Erbschaft der Enkel seines Onkels an.

Für die Herrschaft folgte eine unruhige Zeit. Durch Misswirtschaft und Abschöpfung des Kapitals gelangte das Anwesen in die Zwangsversteigerung.

Der nun folgende Eigentümer Landschaftrat Powelski hatte es nur kurze Zeit im Besitz, ehe er es im Jahr 1839 an Carl Eduard Graf von Haugsdorf veräußerte. Über ihn schrieb K.E. Goldmann: „Der damalige Besitzer der Herrschaft Alttomischel, Eduard Grabs von Haugsdorf (1839/43), [hier wahrscheinlich ein Fehler:  vermutliches Datum des Verkaufs 1845] hatte die von großem Kiefernwald umschlossenen beiden Mühlen angekauft, die Seen abgelassen und zu Acker und Wiesenland umgewandelt.“ Durch Ankauf wurde bereits 1843, oder war es doch im Jahr 1845, der nächste Besitzer Franz Heinrich von Poncet-Satigny.

Das Vorwerk Rose war noch unter den von Haugsdorf aus der Besitzung Tomysl herausgelöst worden und sollte als deren Altersruhesitz dienen. Grabs von Haugsdorf veräußerte dieses dann im Jahr 1848 an August Hempel, ehe es im Jahr 1858 von der Familie Schwartzkopff käuflich erworben wurde.

Im Verlauf der Zeit scheinen vom Gutsland Landwirtschaftflächen abgetrennt und verkauft worden zu sein. Die Käufer bzw. Siedler sollen mit Ihren Höfen nicht nach „Hauländer-Recht“ gesiedelt haben.

Die einzelnen bäuerlichen Anwesen lagen verstreut in der Landschaft und waren von unterschiedlicher Größe. Es heißt z. B. bei A. Kraft, dass sich die Größe der Höfe nach den Geldmitteln der Besitzer beim Ankauf gerichtet habe.

Im Jahr 1820 sollen in Alt Tomysl ohne Rittergut 50 Feuerstellen bewohnt von 323 Seelen bestanden haben. Selbst im Jahr 1885 wurden in der Statistik nur 60 Wohngebäude mit 424 Bewohnern gezählt. Die Ortschaft hatte somit keine großen Veränderungen erfahren.