Spuren der Familie Rabbow über Pasewalk und Angermünde nach Kosten und Grätz / ca. 1821

Todeseintrag 05. August 1821 / Kirchenbuch Graetz – Staatsarchiv Poznan (http://szukajwarchiwach.pl/)

Viele Hugenotten, wie die Protestanten in Frankreich genannt wurden, mussten um ihres Glaubens Willen aus ihrem Heimatland fliehen.

Die Flucht führte sie in die Schweiz und in Richtung Württemberg, Hessen und Brandenburg.  Erst 1787 wurde durch das Toleranzedikt Ludwigs XVI. der Verfolgung ein Ende gesetzt; im Jahr 1791 garantierte dann die Verfassung die Glaubensfreiheit.

Zu diesen ursprünglich aus Frankreich gebürtigen Hugenotten haben vermutlich auch Angehörige der Familien Rabeau – Rouvier-Mannoury gehört. Eine Spur, leider ohne den genauen französischen Heimatort ermitteln zu können, konnte ab Pasewalk und  Angermünde nach Kosten und letztlich nach Grätz verfolgt werden.

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Die Schreibweise der Familiennamen und der Vornamen wechselte: z. B. wurde der französische Name Rabeau zu Rabour, Rabo oder auch Rabbo und letztlich zu Rabbow, gleiches findet sich bei Mannoury, dieser Name fand sich eingedeutscht als Manori; Vornamen wie z. B. Jean wurden zu Johann, Guillaume Theophile zu Wilhelm Gottlieb, Pierre war Peter und Goddefroid der Gottfried.

Unter dem 5. August 1821 findet sich im Kirchenbuch der evangelischen Kirche zu Grätz der Eintrag des Todes von Dorothea verwittwete Rabeau, früher verwittwete Manori geborene Rouvier. Laut diesem hatte sie ein Alter von 75 Jahren und 4 Monaten erreicht; rechnerisch wäre sie um 1746 geboren worden.

Als 2ter Ehemann, wurde in der Aufzeichnung Peter Rabeau, Lohgerber zu Kosten genannt.

Neben der Nennung ihres verstorbenen Ehemannes finden sich als die Eltern – Gottfried Rouvier, Schneidermeister zu Angermünde in der Uckermark und dessen Ehefrau Dorothea geborene Le Grain.

Aber:  Wie schon erwähnt war Dorothee Rouvier in 1ster Ehe mit dem in Angermünde ansässigen Gerber Isaac Mannoury verheiratet gewesen.

Es muss hier eingeschoben werden, dass im Eheeintrag des Jahres 1777 per 17. Mai mit Isaac Mannoury geschrieben wurde, dass die Eltern der Braut der Charles Rouviere und die Elisabeth Michelett gewesen seien.

Welche der gemachten Angaben korrekt ist ? – wir wissen es nicht

Aus dieser Ehe stammte die im Dezember 1777 geborene Tochter Maria Louise Mannoury.

Jean Pierre Rabeau, wurde demnach der Zieh- bzw. Pflegevater der Maria Louise Mannoury, als dieser im Jahr 1779 die Witwe Dorothee Mannoury geborene Rouviere ehelichte. Er, aus Pasewalk kommend, hatte sich ebenfalls als Gerbermeister in Angermünde niedergelassen.

Wann genau die Übersiedlung der Familie nach Kosten erfolgte ist nicht bekannt.  1816 gab Johann Wilhelm / Guillaume bei seiner Eheschließung in Dresden noch an, dass er der Sohn des in Angermünde ansässigen Lohgerbers Peter Rabbow gewesen sei. Möglich wäre, dass die Eltern sich im Alter zu ihrem Sohn Jean David, welcher in Kosten ansässig gewesen worden war, begeben hatten und die Mutter  sich letztlich als Witwe bei ihrer in Grätz ansässigen Tochter bis zu ihrem Tod aufhielt.

Als Kinder des Ehepaares Rabeau/Rabbow und Rouvier, recherchiert aus den Eintragungen der Kirchenbücher, waren geboren worden:

  • 1780 Maria Elisabeth
  • 1781 Pierre (verstarb 1781)
  • 1782 Jean David
  • 1784 Charles Frederick (verstarb 1786)
  • 1786 Guillaume Theophile
  • 1788 Jean Pierre
  • 1790 Charlotte Caroline
  • 1792 Simon Theophile
  • 1794 Goddefroid

Die Eintragungen der Geburten und Taufen finden sich in den Kirchenbüchern der jeweiligen Jahrgänge der französisch-reformierten bzw. den evangelischen Gemeinden.

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Maria Louise Mannoury war in Angermünde an den Bäckermeister Warenbourg verehelicht worden.

Jean David / Johann David Rabbow, geboren 1782, hatte sich als Lohgerber zu Kosten niedergelassen und wurde dort auch später Rathsherr.

Guillaume Theophile / Wilhelm Gottlieb Rabbow, geboren 1786, war als Lohgerber zu Dresden ansässig geworden.

Jean Pierre / Peter Rabbow, siehe die nachstehende Bekanntmachung des Polizeibürgermeisters von Moschin, wurde zum Rothgerbermeister der Stadt, späterhin fand er auch als Gastwirth Erwähnung.

„Nachdem es meinen Bemühungen gelungen ist, den Rothgerbermeister Peter Rabbow hier ansäßig zu machen, und durch ein für ihn erkauftes Haus sein Bleiben der hiesigen Stadt zu sichern, nehme ich mir die Ehre, davon ein hochgeehrtes und hierbei interessirtes Publicum zu benachrichtigen.

Ich kann versichern, daß Herr Peter Rabbow sich durch Verdienste, Rechtschaffenheit, und Vorzüge vor vielen andern seines Gleichen, Berücksichtigungen werth macht.

Aus dieser Ursache trage ich kein Bedenken, das in der hiesigen Gegend mit Leder Handel, oder dessen Verarbeitung sich beschäftigende Publicum bittlichst zu ersuchen, demselben volles Zutrauen zu schenken.

Besonders muß ich einen jeden, der rohe Leder oder eichne und Haarweiden-Borke feil hat, bitten, diese dem hier ansässigen Gerber zu vergönnen, und beim Verkauf sich unmittelbar an ihn zu wenden; gern wird derselbe so viel mehr bezahlen, als die jüdischen Unterhändler und Mackler Gewinn nehmen.

Wer es nur für vortheilhaft halten sollte, zu seinem Bedarfe Felle zum Ausgerben zu geben, kann schon deshalb sich billige und prompte Aufwartung von dem hier ansäßigen Gerber versprechen, weil derselbe auf eine englische und kurze Art zu gerben versteht.

Uebrigens muß ich bemerken, daß dessen fertige Leder sich selbst durch Güte vor anderweit fabricirten empfehlen werden.

Moschin, den 14. December 1816

Schröder, Polizei Bürgermeister“

Charlotte Caroline / Johanna Caroline, geboren 1790 wurde im Jahr 1808 in Schmiegel mit dem verwitweten Bürger und Müllermeister Johann Christian Stahn (*ca. 1767) aus Grätz getraut. Nach dessen Tod schloss sie im Jahr 1822 zu Grätz die Ehe mit dem Müller Samuel Zugehör (* 1767).

Ob der 1794 geborene Goddefroid identisch ist mit dem späterhin in Posen ansässigen Müllermeister Gottfried Rabbow konnte bis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Artikels nicht belegt werden.

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Quellen soweit nicht direkt im Text oder in der Bildbeschreibung genannt:  Personenstandsunterlagen: www.Ancestry.com; Staatsarchiv Poznan (http://szukajwarchiwach.pl/); Veröffentlichung Moschin: Oeffentlicher Anzeiger – Beilage des Amts-Blattes Nro. 50. der Königl. Regierung zu Posen. – Nro. 16. – Posen den 24. December 1816

Gebäude der Stadt Neutomischel – Posener Str. 76 – die Anfänge

Im Jahr 1806 ehelichte der Böttcher Meister Johann Gottfried Hecke die Johanna Rosina Kern. Während von letzterer der Vater Johann Gottfried (ca 1758-1815), ein Bürger und Müller zu Neu Tomysl, genannt worden war, blieb bis jetzt die Herkunft des Johann Gottfried unbekannt. Nach den Eintragungen der Eheschließung der Brautleute im Kirchenbuch waren diese ca. 1783 bzw. 1788 geboren worden.

Ihre Kinder Carl August, Johann Gottlieb, Johann Julius, Johanna Caroline, Johanna Juliane und Johann Wilhelm Heinrich waren in den Jahren 1807 – 1817 geboren worden. Während seine älteren Geschwister in der Umgebung ansässig geworden waren, blieb der jüngste Sohn Johann Wilhelm Heinrich, geboren 1817, in der Stadt als Bürger und Böttcher wohnhaft.

Johanna Rosina Hecke, geborene Kern, lebte nach 1828, dem Todesjahr ihres Ehemannes weiterhin  in Neutomischel. Im Jahr 1836, als die Gebäude der Stadt für die einzudeckende Feuerversicherung taxiert werden mussten, galt sie als Eigentümerin des Wohnhauses mit Stall in der Posener Straße 76. Sie verstarb im Jahr 1852.

Beschrieben wurde eines seinerzeit in der Stadt üblichen Häuser. Das Wohngebäude war ca. 14,5×9,5 Meter lang bzw. breit und ca 2,3m hoch. Es war von Fachwerk, welches mit Ziegeln ausgemauert gewesen war. 5 Stuben und eine Kammer, 1 Keller und eine Küche, welche über 1nen Kachel- und 3 Ziegelöfen beheizt wurden. Licht gelangte in das Gebäude über 12 zweiflügelige Fenster und eine Giebelluke.

Ein Giebel des Gebäudes stieß an das Haus des Johann Friedrich Thomas (No. 75), und der andere an die offene Einfahrt zum Grundstück. Dass dieses Gebäude schon etwas älter war zeigte sich darin, dass eine Dachhälfte als in schlechtem Zustand, einige Säulen des Fachwerks als im unteren Bereich angefault und in einer Stube und einem Flur der Boden als ausgetreten beschrieben worden waren.

Das Gebäude war zum Zeitpunkt der Bewertung ca. 40 Jahre alt (BJ ca. 1796) gewesen und es waren jährlich Reparaturen durchgeführt worden.

Auf dem Grundstück stand neben dem Wohnhaus noch ein Stallgebäude; 8,8×4,5×1,80m (Breite,Länge,Höhe). Erbaut von 3 Zoll starken Bohlen, mit Bretter verschlagenen Giebeln, einem Lehmboden und einem zum Teil mit Schindel und/oder Brettern gedecktem Dach, letzteres war als schlecht eingestuft worden.

Das Alter des Stalles war mit etwa 20 Jahren angegeben worden, also einem Baujahr um das Jahr 1816 herum.

Mit dem genannten Alter der Bebauung auf der Stadtparzelle 76, könnten das Ehepaar Johann Gottfried Hecke und Johanna Rosina Korn die Erbauer gewesen sein.

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Wie schon erwähnt galt der jüngste Sohn Johann Wilhelm Heinrich Hecke, von Beruf Böttcher wie sein Vater, als in Neu Tomysl ansässig. 1842 war Rosina Dorothea Johanna Schirmer an ihn verheiratet worden.

Sie war im Jahr 1816 zu Sontop als älteste Tochter der Eheleute Johann Samuel und Rosina Dorothea, geborene Tepper geboren worden. Ihr Vater hatte als Eigentümer und Bäckermeister des Dorfes gegolten.

Im Januar 1854 verstarb Johann Wilhelm Heinrich Hecke. Laut Toteneintrag im Kirchenbuch hinterließ er ein Vermögen von 700 Thalern aber keine Kinder.

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Die Witwe Rosina Dorothea Johanna Hecke geborene Schirmer ehelichte im April 1855 Johann Wilhelm Friedrich Schröter; Sohn des Müllers Johann Friedrich Wilhelm Schröter und dessen Ehefrau Rosina Dorothea Lehmann. Sein Pflegevater, sein leiblicher Vater war bereits 1836 als er 6 Jahre alt gewesen war, verstorben, war der Fleischer Adolph Eduard Röstel gewesen.

Im Jahr 1863 war von ihnen auf dem Grundstück ein größerer, zwei Stock hoher Stall mit einer Grundfläche von ca. 40 Quadratmetern errichtet worden. Die Schätzung des Wertes zur Eindeckung der Feuerversicherung für dieses Gebäude war mit 100 Thalern vorgenommen worden.

Rosine Dorothea Johanna Schröter, verwitwete Hecke, geborene Schirmer verstarb 1864. Auch ihre zweite Ehe war kinderlos geblieben.

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Es war im Jahr 1869 als Anna Mathilde Gerlach, geb. 1838 zu Zinskowo an den Witwer Johann Wilhelm Friedrich Schröter verehelicht wurde. Sie war die Tochter des Lehrerehepaares Wilhelm August Carl Gerlach und seiner Ehefrau Johanna Dorothea geborene Pohl aus Zinskowo gewesen.

Im Juli 1870 wurde der gemeinsame Sohn Paul Wilhelm Oscar in Neutomischel geboren. Weitere Kinder sind nicht bekannt.

Mit Schreiben vom 16. Februar 1886 informierte das Königliche Amtsgericht Neutomischel unter Aktenzeichen 76 / Ordnungs-No. 14 den Königlichen Herrn Landrath

“… ergebenst, daß der Eigenthümer Wilhelm Schröter aus seinem Grundstücke Neutomischel No. 76 eine Parzelle von 0 Hektar, 18 Ar 90 Quadrat Meter an den Böttchermeister Wilhelm Knoll verkauft hat.

Auf Grund der Auflassung vom 15. d. Mts. Ist diese Parzelle von dem Grundbuchblatte No. 76 Neutomischel abgeschrieben, auf das neue Grundbuchblatt No. 186 Neutomischel übertragen und der oben genannte daselbst als Eigentümer eingetragen worden.“

 Wir nehmen an, das es sich um Johann Wilhelm Heinrich Knoll, geb. 1845 zu Glinau, in 1ster Ehe verbunden mit Johanna Wilhelmine Mathilde Zithier (verstorben 1873 zu Neutomischel) und in 2ter Ehe mit Ernestine Emilie Zithier gehandelt hat.

Etwa ab dem Jahr 1897 war Paul Schröter als Tischler in Berlin in der Stendaler Straße 8 ansässig. Seine Anschrift änderte sich erst nach seiner Eheschließung im Jahr 1905.

Sein Vater verstarb im Dezember 1900 in Berlin, als seine Anschrift, wurde die seines Sohnes im Sterbeeintrag genutzt. Seine Mutter verstarb im Mai 1914, ihre letzte Adresse wurde mit der Schwerinstraße 4 in Berlin angegeben.

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Nach dem Wegzug der Familie Schröter aus Neutomischel war die Stadtparzelle 76 in der einstigen Posener Straße durch den Fleischermeister Wilhelm Georg Friedrich Scheibe übernommen worden. Er war im Jahr 1825 in Neu Tomysl als Sohn der Eheleute Johann Wilhelm Samuel und Johanna Susanna (geb. Kaulfuss) Scheibe zur Welt gekommen.

In 1ster Ehe, diese war 1850 geschlossen worden, war Wilhelm Scheibe mit Johanna Juliane geborene Fechner, sie war 1833 zu Alt Jastremske geboren worden, verbunden gewesen. Sie verstarb nach nur kurzer Zeit im Februar 1853. Die Kinder aus dieser Ehe waren zum Zeitpunkt ihres Todes schon verstorben gewesen. Zur 2ten Ehefrau war Juliana Beate Johanna geborene Bautz im Jahr 1853 geworden. Sie war in Konkolewo als Tochter der Eheleute George Friedrich Bautz und Dorothea Elisabeth Korn geboren worden.

Beide Ehepartner verstarben im Jahr 1900; Juliana Beate im Februar und Wilhelm im September.

Hinterlassen wurden der Sohn Johann Carl Hermann August, geboren 1855 und die Tochter Anna Emilie geboren 1859.

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Etwa um die Jahrhundertwende, so wird geschätzt, veränderte sich das Antlitz der Posener Straße. Die kleinen Häuser, mit ihren Gärten hatten großen imposanten Häuserzeilen weichen müssen.

Auch die einstige Stadtparzelle 76 wandelte sich unter neuen Besitzern. Doch dazu später mehr.

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Tirschtiegel nach Port Adelaide – 15.200 km – Familienclan Braunack / 1850

Tirschtiegel – Bentschener Strasse / AK Ausschnitt

In unserem Artikel „1865 Steinborner und Prüfer verliessen Milostowo in Richtung Australien“ haben wir den Schneider Johann Gottlieb Fromm, geboren im Mai 1821 zu Milostowo, als Onkel von Wilhelmine Caroline Prüfer erwähnt.

Er war gemeinsam mit seiner Ehefrau Auguste Dorothea geborene Braunack, letztere gebürtig aus Tirschtiegel auf dem Schiff „San Francisco“ am 23. Juni 1850 ab Hamburg nach Port Adelaide, wo sie am 14 Oktober 1850 anlangten, ausgewandert.

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Auguste Dorothea war jedoch nur ein Familienmitglied der großen Familie Braunack und deren angeheirateten Verwandten, welche die Zukunft ihres Lebens in Australien sahen. Ableitend aus den aus verschiedensten Quellen zusammengestellten Passagierlisten des Robert Janmaat, die Originale sind längstens nicht mehr erhalten, haben wir nachstehend einiges über die Ausgewanderten zusammengestellt.

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Einer blieb zurück – August Johann Friedrich Kalewske, geboren 1816

Gollmuetz – Strasse am Teich / AK Ausschnitt

August Johann Friedrich Kalewske wurde im Jahr 1816 zu Bauchwitz geboren. Seine Eltern waren Johann George Kalewske und Johanna Dorothea geborene Geyer. Er war der älteste Sohn der Familie.

In unserem Beitrag  1838 Auswanderung der Familie Kalewske/Geyer nach Australien haben wir bereits eine kleine Zusammenstellung seiner Familie veröffentlicht.

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Die „Rabiger“ – von Deulowitz zur Hammritzker Wassermühle

Deulowitz bei Guben / Kartenausschnitt

Im Oktober 2023 haben wir unseren Artikel über die Erbmüller der Hammritzker Wassermühle für die Jahre 1776-1900 veröffentlicht. Im Zuge der Recherchen fand sich, dass die verwittwete Frau Anna Lowisa Wierse geborene Paulckin, den Herrn Johann Gottlob Rabiger im Jahr 1779 ehelichte.

Wie eigentlich in der Mehrzahl der Eintragungen wurde nichts über die Herkunft der Brautleute erwähnt

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Jahresende und – wechsel 2023/2024

Frohe Weihnachten und Alles Gute für das Neue Jahr

2023 – 2024

Wesołych Świąt i Szczęśliwego Nowego Roku

Cjarmatter, Cöllmno Hauland war Garmatter, Chelmno Hauland / 1878

Die Verkaufsofferte / 1878

„Krankheithalber will ich meine zu Cöllmno Hauland gehörige Ackerwirtschaft für 5.500 Thlr. verkaufen.

70 Morgen Acker, meist Weizen- und Gerstenboden mit todtem und lebendem Inventarium, 3 Pferde, 7 Stck. Rindvieh, Schafe, Schweine, 2 Wagen, Dresch- und Häckselmaschine u. s. w.

Carl Cjarmatter, Cöllmno Hauland bei Pinne, Kreis Samter in Posen“

Berliner Tageblatt und Handels-Zeitung,  Dienstag, 19.02.1878

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Erbmüller der Wassermühlen von Sempolno und Mitrenga – Teil 2 / 1779-1913

Grab der Anna Maria Steindamm geborene Eisermund 1783-1856 / Aufn. PM

Die Wassermühlen von Sempolno und Mitrenga waren vor über 220 Jahren familiär eng verbunden.

Während für die Sempolnoer Wassermühle als älteste Kirchenbuchaufzeichnung der Erbbesitzer Samuel Eisermund mit seiner Ehefrau Anna Rosina geborene Zeh gefunden wurde, so war der Erbbesitzer der Mitrengaer Wassermühle Gottlieb Müller / Miller  mit seiner bzw. seinen nicht namentlich genannten Ehefrau/en, er war zumindest zweimal verheiratet gewesen.

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Erbmüller der Wassermühlen von Sempolno und Mitrenga – Teil 1 / 1779-1907

Sempolno Muehle / AK-Ausschnitt Sammlung Kraft

Die Wassermühlen von Sempolno und Mitrenga waren vor über 220 Jahren familiär eng verbunden.

Während für die Sempolnoer Wassermühle als älteste Kirchenbuchaufzeichnung der Erbbesitzer Samuel Eisermund mit seiner Ehefrau Anna Rosina geborene Zeh gefunden wurde, so war der Erbbesitzer der Mitrengaer Wassermühle Gottlieb Müller / Miller  mit seiner bzw. seinen nicht namentlich genannten Ehefrau/en, er war zumindest zweimal verheiratet gewesen.

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Erbmüller auf der Hammritzker Wassermühle / 1776-1900

Hammeritzke – Die Mühle / AK Ausschnitt

Hammeritzke galt letztlich, neben Neumühle und Waldvorwerk als Ortsteil von Altvorwerk. Wann die erste Wassermühle erbaut, und in Betrieb genommen wurde, weiß heute niemand mehr zu sagen. Auch sind die ersten Müller der Hammeritzke Wassermühle längst in Vergessenheit geraten.

Die Müller Familien für die Jahre 1776 bis zum Jahr 1900 haben wir in diesem Beitrag aufgelistet.

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Kunstdenkmäler in den Kirchen zu Birnbaum

Grabstein Christoph von Unruh / Bild Original Artikel

Gesucht werden nähere Einzelheiten zu einer Arbeit des Holzbildhauers Gustav Kuntzsch (1848-1919). Eines seiner Werke, ein Altarkreuz, soll für die Kirche Birnbaum, leider ohne nähere Einzelheiten oder einer Angabe des Liefertermins, gefertigt worden seien.

Im Verzeichnis der Kunstdenkmäler der Provinz Posen, erschienen 1895, wurden für die katholische und evangelische Kirche zu Birnbaum durch Julius Kohte, Regierungs-Baumeister nachstehende Einzelheiten aufgelistet bzw. beschrieben, ein hölzernes Altarkreuz wurde nicht explizit erwähnt, aber vielleicht weiß jemand mehr ?

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Die „Bromberger Hercules – Mühlen“, ein Bericht aus dem Jahr 1855

Alt-Bromberg – Partie an den Mühlen – AK

„Nach den Mitteilungen mehrerer Zeitgenossen des frühern Besitzers der Bromberger Mühlen, des Mühlen-Bau-Inspectors Koplin, soll das Mühlen Etablissement bei Besitzergreifung durch letzteren nur sehr unbedeutend gewesen sein und nur aus drei Mühlen bestanden haben, nämlich aus einer Mahlmühle mit 4 Gängen an dem Orte, wo jetzt der katholischen Pfarrkirche gegenüber die Wilhelms-Mühle steht, ferner aus einer Loh- und Walkmühle, die einst neben der Pfarrkirche an der jetzigen II. Freiarche stand und aus einer Sägemühle mit einem Gatter auf dem Mühlendamm. Sämmtliche Mühlenwerke waren nach der damals üblichen Bauart nur aus Holz ausgeführt. Der Zugang zu den Mühlen bestand zu jener Zeit theils über den Mühlendamm, theils von der noch vorhandenen so genannten alten Mühlengasse aus, hinter dem Probsteigebäude und neben der Pfarrkirche vorbei, über eine Brücke an der Oberbrahe. Die Reste dieser Brücken waren 1826 noch vorhanden.

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Längst vergessen – Familie Fehlan auf Gut Solacz – ca 1872-1893

1872 im Adressbuch des Grundbesitzes im Grossherzogtum Posen findet sich, dass das Dominium Solacz über 1.429 Morgen Gesamtfläche verfügte; 1.212 an Ackerflächen, 192 an Wiesen, 23 an Wäldern und letztlich 2 Morgen Wasserflächen. Als Besitzer der Liegenschaft wurde Adolph Fehlen – korrekt wäre hier Adolph Joseph Ludwig Fehlan – genannt.

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Grabstätte Flieger auf dem Friedhof zu Kaszczor / Altkloster

Grabstätte Flieger – Foto: PM

1851 wurde August Flieger als Sohn des Andreas Flieger und seiner Ehefrau Barbara geborene Markwitz in Altkloster geboren.

Er galt als Bauerngutsbesitzer zu Altkloster, als er im Jahr die Ehe mit Anna Maria Drauschke schloss. Letztere war 1860 zu Neuguth bei Fraustadt zur Welt gekommen; ihre Eltern waren Thomas Drauschke und Johanna Theresia geborene Jacob.

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Bomst – Bergschlösschen „Augusthöhe“ – um 1854

Inmitten der Weinberge auf einer Anhöhe bei Bomst, also mit einer wunderschönen Aussicht über das Land und die Seen, soll um das Jahr 1854 durch Freiherr Hans August von Unruhe-Bomst das „Bergschlößchen“ errichtet worden sein.

Vornehmlich wurde es vermutlich als Lust- und Jagdschloss genutzt um abseits von Hofzeremoniell und anderen Verpflichtungen die Freizeit zu verleben. Die weitläufigen Keller des Anwesens dienten zudem der Weinlagerung.

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Der verheerende Brand bei Familie Schmacht 1795 zu Rybojadel / Rybojady

Ausschnitt Messtischblatt 3661

Im Kirchenbuch von Tirschtiegel wurde durch Pastor Stürtzel niedergeschrieben:

„Den 11. April 1795 sind in der Neustadt Tirschtiegel des Christoph Schmacht, Bauer und Eigenthümer in Reibejadel in der Nacht den 8ten April im Feuer verunglückte 5 Kinder begraben worden, nehmlich:

  • der älteste Sohn Johann David, alt 15 Jahr
  • der zweyte Sohn Johann Christian, alt 13 Jahr
  • der dritte Sohn Johann Gottfried, alt 10 Jahr
  • der vierte Sohn Johann Christoph, alt 7 Jahr
  • seine Tochter Maria Dorothea, alt 2 Jahr

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Bünde 26. Oktober 1905 – Unglückfall – Stephan Zeh

Gestern nachmittag starb plötzlich infolge Unglücksfall mein lieber Gehülfe Stephan Zeh aus Rybojadel, Pr Posen im 23. Lebensjahre. Der Gestorbene war während seiner 2 1/2 jährigen Tätigkeit bei mir ein treuer, zuverlässiger Gehülfe, dem ich stets ein ehrendes Andenken bewahren werde. C. Baruth, Bezirksschornsteinfegermeister Die Beerdigung findet in der Heimat des Verstorbenen statt.

„Gestern (26. Oktober 1905) Nachmittag verunglückte der bei dem Schornsteinfegermeister Baruth hierselbst in Diensten stehende Gehülfe Stephan Zeh bei einer in Südlengern auszuführenden Beschäftigung.

Er stürzte durch die Bodenluke und schlug mit dem Kopf auf einen eisernen Handgriff. Der Schädel wurde zertrümmert, sodaß der Tod nach wenigen Augenblicken eintrat.“

Bünder Tageblatt, Freitag 27.10.1905

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Quellen soweit nicht direkt im Text oder in der Bildbeschreibung genannt: Zeitungen deutsche-digitale-bibliothek.de

Samuel Hugo Student – Bekanntmachung 1879

Bekanntmachung – veröffentlicht Berliner Börsen-Zeitung, Morgen-Ausgabe – Donnerstag, 24.07.1879

Samuel Hugo Student, geboren am 2. Juli 1842 zu Tirschtiegel, Sohn des verstorbenen Organisten und Kämmerer Carl Friedrich August Student und seiner hinterbliebenen Wittwe Johanne Caroline geb Roehr daselbst, welcher Ende December 1862 Matrose auf dem Preußischen Schiffe „Mama“ oder „Mamma“ war und im Jahre 1863 in Soledad erkrankt, seitdem aber verschollen ist, sowie seine Rechtsnachfolger werden zum Termin

den 9. Februar 1880, vormittags 10 Uhr,

auf die hiesige Gerichtsstelle geladen, widrigenfalls der Verschollene  selbst für todt erklärt und sein Nachlaß den nächsten bekannten Erben zuerkannt werden wird.

Meseritz, den 9. April 1879. – Königliche Kreisgericht, I. Abtheilung.

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Die Rogasener Brandkatastrophen vom Jahre 1794

Rogasen – AK Ausschnitte

Als Großpolen im Jahr 1793 an Preußen fiel, wiesen die Posener Städte noch einen äußerst geringen Prozentsatz an massiven Häusern auf.

In den mittleren und kleinen Städten der jetzt „Südpreußen“ genannten Provinz gehörte ein steinernes Wohnhaus mit Ziegeldach zu den allergrößten Seltenheiten.

Selbst Rogasen, das damals noch aus den selbständigen Teilen der Altstadt und Neustadt, jede mit eigener Verwaltung, bestand und fast 3.000 Einwohner zählte, hatte unter seinen insgesamt 313 aus Fachwerk oder Holz erbauten Häusern nur zwei mit Ziegeln gedeckte Gebäude. Alle übrigen Behausungen waren teils mit Schindeln (224 Häuser), teils sogar noch mit Stroh gedeckt (87).

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Erinnerungen an einen Sensationsprozeß – Kwilecki / 1903-1913

Wroblewo – AK Ausschnitt

„Posen, 11 . Okt. 1928

Im Alter von nur 31 Jahren ist der Majoratsherr von Wroblewo, Graf Joseph Kwilecki gestorben.

Der Tod des Grafen Kwilecki ruft die Erinnerung wach an einen der größten Sensationsprozesse der Vorkriegszeit. Er ließ hineinblicken in Lebensführung und Lebensauffassung des Hochadels.

Der alte Graf Kwilecki war, obwohl er Inhaber des riesigen Familienmajorates Wroblewo war, bis über die wenigen Haare seines fast kahlen Kopfes verschuldet. Auf den großen Grundbesitz Geld aufzunehmen, war schwer möglich, denn das Familiengesetz bestimmte, daß sich das Majorat nur im Mannesstamme vererbe. Dem Grafen aber hatte die Gattin, Sproß einer Adelsfamilie aus dem damaligen Deutsch-Polen, nur drei Töchter geboren.

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Richard Heinrich Günther – geb. 1847 in Unruhstadt – gestorben 1874 in Copenhagen

Der Friedhof Assistens Kirkegård in Copenhagen – Wikimedia Commons – Dieses Werk wurde von seinem Urheber Thue als gemeinfrei veröffentlicht

„Kopenhagen, 12 April 1874

Ein junger Bauführer, Richard Günther aus Unruhstadt (Karge) in der Provinz Posen, der als Reserve-Leutnant im brandenburgischen Infanterie-Regiment Nr. 12 den Krieg gegen Frankreich mitgemacht und bei Spicheren einen Schuß durch den rechten Arm bekommen hatte, so daß ihm dieser steif geblieben war, machte zum Osterfeste von Hannover aus, wo er in königlichem Dienste stand, einen Ferien-Ausflug hierher.

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Heinrich Fechner 1845 Unruhstadt -1909 Berlin

Neue Fibel – Nach den Grundsätzen der reinen Schreiblese- und der Normalwörter Methode – von Professor Heinrich Fechner

„Professor Heinrich Fechner, der durch seine Fibeln und Lesebücher weitbekannte Methodiker, erlag einem längeren Leiden.

Fechner, der einfachen Verhältnissen entstammte, wurde im Jahre 1845 zu Unruhstadt in der Provinz Posen geboren.

Er besuchte die Volksschule, dann die Präparandenanstalt und das Seminar in Bromberg. Nicht ganz ein Jahr unterrichtete er dann an der dortigen Realschule.

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Notizen zu Bomblin / Bąblin Schloss

Schloss Bomblin, hier schon als Eisenbahner Erholungsheim / Aus dem Posener Lande

„In der Nähe, nur durch die Warthe und einen großen, prächtigen Wald von Ruxmühle getrennt, lag die „Herrschaft Bomblin“. Der Besitzer, Herr von Dobrzycki, übertrug im Jahre 1842 meinem Vater, der sich kurz vorher in Samter niedergelassen hatte, den Bau eines Schlosses und der dazu gehörenden Wirtschaftsgebäude.“

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Die Nobiling’s zu Kolno bei Birnbaum und Chraplewo / ca 1842-1863

Kolno (später Kulm) – Ausschnitt Messtischblätter 3361+3471

Viel ist über das am 02. Juni 1878 in Berlin von Dr.Karl Eduard Nobiling verübte Attentat auf Kaiser Wilhelm I. geschrieben worden.

Eingeschoben sei hier, dass Karl Eduard Nobiling, obwohl er vielfach als Mörder bezeichnet wurde, nicht zu diesem wurde; Kaiser Wilhelm I. überlebte das Attentat.

Und die Familie Nobiling? – sie erhielt zwar die kaiserliche Erlaubnis ihren Familiennamen Nobiling in Edeling zu ändern, doch das Stigma verwandt mit dem Attentäter gewesen zu sein blieb.

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Tod des Jungen Michael Koza auf der Feldmark Katschlin / 1901

Meseritz Gebäude des Landgerichts / Ausschnitt AK

Am 10. Juli 1901 verhandelte das Schwurgericht Meseritz gegen den Forstlehrling Felix Bessert aus Ostrowo, der beschuldigt war, am 20. August v. J. (1900) auf der Feldmark Katschlin den Häuslersohn Michael Koza vorsätzlich körperlich durch Anschießen mißhandelt zu haben, mit der Folge, daß der Tod des Verletzten eingetreten ist.

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Feuer in Kasinowo / Kosinowo / Konsinowo 1901

Aussschnitt Kartogr. Abtlg der Kgl. Preuss. Landesaufnahmen von 1894

Samter. – Im nahen Kosinowo (Kasinowo/Konsinowo) entstand auf bisher unaufgeklärte Weise Feuer, das sich rasch über das halbe Dorf verbreitete und 13 Gebäude einäscherte, die zum Theil schon alt und von leichter Bauart, dem Feuer reichliche Nahrung boten.

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Ein Spendenaufruf mit der Bitte um Unterstützung der „Abgebrannten“ oder eine Information, ob die Brandopfer versichert waren, war nicht zu ermitteln.

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Kurzmeldung – Feuer in Klein Posemukel / 1888

Klein Posemukel – Dorfstrasse / Ausschnitt AK

Am vergangenen Mittwoch (16. Mai 1888), Nachmittag gegen 2 Uhr, entstand in dem Dorfe Klein-Posemukel bei Bomst Feuer, welches sich bei dem heftigen Winde sehr schnell ausbreitete; zwölf Wohnhäuser und vier Scheunen wurden ein Raub der Flammen; etwa 14 Familien sind obdachlos.

Über die Entstehung dieses Feuer sind verschiedene Gerüchte im Umlauf (näheres zu dieser Aussage konnte nicht ermittelt werden).

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Quellen soweit nicht direkt im Text oder in der Bildbeschreibung genannt: 1) Deutsche Zeitungsportal (deutsche-digitale-bibliothek.de) – Der sächsische Erzähler: Bischofwerdaer Tageblatt (Tageblatt für Bischofswerda, Neukirch und Umgebung – Samstag, 19.05.1888

Militärpflichtige und Invalidenprüfungsverfahren im Juni 1902

Der ehemalige Schwarze Adler / Ausschnitt aus AK Sammlung Wojtek Szkudlarski

“Im Jahr 1871 dehnten die Artikel 57 ff. der Reichsverfassung die in Preußen seit 1814 geltende allgemeine Wehrpflicht auf ganz Deutschland aus. So hatte nun „jeder Deutsche“ mit vollendetem 20. Lebensjahr 7 Jahre lang dem Heer oder der Marine anzugehören. Um im Allgemeinen wissenschaftliche und gewerbliche Ausbildung so wenig wie möglich durch die allgemeine Wehrpflicht zu stören, war es jedem jungen Mann überlassen, schon nach dem vollendeten 17. Lebensjahr, wenn er die nötige moralische und körperliche Qualifikation hatte, freiwillig in den Militärdienst einzutreten.  Alle Wehrpflichtigen waren, wenn sie nicht freiwillig in die preußische Armee eintraten, vom 1. Januar des Kalenderjahres an, in welchem sie das 20. Lebensjahr vollenden, der Aushebung unterworfen (militärpflichtig). Sie hatten sich zu diesem Zwecke bei den zuständigen Ersatzbehörden regelmäßig zu melden, bis über ihre militärische Verwendung entschieden wurde, jedoch höchstens zweimal jährlich” (2)

Am Freitag, den 16. Mai 1902 wurde im Amtlichen Teil des Kreisblattes von Neutomischel wie folgt bekannt gegeben:

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Kurzmeldung – Einbruch in die katholische Kirche zu Samter / 1911

Samter, katholische Kirche – Ausschnitt AK

Ein Einbruch in die katholische Kirche wurde hier nachts verübt.

Als der Kirchendiener früh die Kirche betrat, fand er den Hochaltar in Unordnung. Bilder waren beschädigt und umgeworfen und ein kostbares Fenster zertrümmert. In der Kirche waren die Opferkästen erbrochen und ihres Inhalts beraubt.

Die Einbrecher hatten auch versucht, die Tür zur Sakristei zu sprengen, um die dort aufbewahrten kostbaren Geräte zu rauben; hierbei müssen sie aber gestört worden sein.

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Quellen soweit nicht direkt im Text oder in der Bildbeschreibung genannt:  Großpolnische digitale Bibliothek Poznan (http://www.wbc.poznan.pl/dlibra) – “Neutomischeler Kreisblatt” 1911.10.13

Kurzmeldung – Aufruf für die durch das Hochwasser im Kreis Birnbaum Geschädigten / 1903

Die Warthe bei Birnbaum – Ausschnitt AK

„Das Hochwasser der Warthe hat viele Bewohner des Kreises Birnbaum in eine trostlose Lage gebracht.

Die Aecker und Wiesen sind meterhoch unter Wasser gesetzt, und außer der Heu- und einem Teil der Roggenernte ist die ganze Mühe und Arbeit des Landmannes vernichtet. Durch den Verlust des für sie notwendigsten Nahrungsmittels, der Kartoffel, und durch das Fehlen jeglicher Futtervorräte für das Vieh werden die kleinern Landwirte sowie die Handwerker und Arbeiter des Hochwassergebiets um so härter getroffen, als ein Teil ihrer Felder bereits im Frühjahr überschwemmt war und neu bestellt werden mußte. Außerdem sind viele Gebäude arg beschädigt. Sofortige Hülfe ist dringend erforderlich.

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Pieske und Kurzig – der Beginn als evgl. Parochie

Kirche zu Pieske – Ausschnitt AK

In dem Buch „Geschichte der evangelischen Parochien in der Provinz Posen “ – Erscheinungsdatum 1898 –  verfasst von Albert Werner, früher Pastor in Tremessen und überarbeitet von Johannes Steffani, Diakonius an der St. Petrikirche zu Posen, welches von dem königlichen Consistorium der Provinz Posen herausgegeben wurde, wurde versucht in kurzer Übersicht die Einrichtung der evangelischen Gemeinden in ihren Anfängen darzustellen

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 * * * Pieske mit Kurzig * * *

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Gebäude der Stadt Neutomischel – No. 32 Neuer Markt – Rosenbaum, Baehr, Längert und andere

Die Stadtparzelle No. 32 – AK Ausschnitt

Heute ist die Parzelle des einstigen Stadtgrundstücks No. 32 unbebaut. Die ehemaligen Gebäude sind längst abgetragen und nichts erinnert mehr an die Vergangenheit.

Schaut man in die Gebäudebeschreibung der Provinzial Feuerversicherung stand im Jahr 1836, rechts an das Grundstück der Gutsch’en Erben und links an die einstige Friedhofstraße grenzend, das Wohnhaus des Gottfried Längert.

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Von Konkolewo nach Curitiba/Brasilien – Angehörige der Familien Labsch und Adam – in der Zeit um 1880

Konkolewo am Dorfteich / AK Ausschnitt

Johanna Agnes Olga Adam, geboren am 09. December 1854, Tochter des verstorbenen Eigentümers und Gastwirts Carl Gottlieb Adam und dessen Ehefrau Eleonore geborene Schlawe zu Konkolewo,

ehelichte am 01. Dezember 1880

den Johann Gottfried Rudolph Labsch, geboren am 23 Januar 1854, Sohn des Altsitzers Johann Gottfried Labsch und dessen Ehefrau Louise geborene Hildebrandt zu Konkolewo.

Trauzeugen waren der Kaufmann Berthold Adam zu Konkolewo und der Eigentümer Otto Labsch, 24 Jahre, zu Konkolewo

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Der Tod der Knaben Tesmer und Wandrey – Zinskowo und Neutomischel / 1904

Blick über die Landschaft Sekowos / AK Sammlung Kraft

Am 22. März 1904 berichtete der „Sächsische Erzähler: Bischofswerdaer Tageblatt“, dass auf einem Spaziergange, den der Rektor der höheren Knabenschule in Neutomischel mit seinen Schülern nach dem nahegelegenen Zinskowo unternahm, ein 11jähriger und ein 10jähriger Schüler in eine Torfgrube gerieten und vor den Augen des Lehrers und ihrer Mitschüler versanken.“

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Arbeiterinnen auf dem Dominium Ruchocice erstickt / 1888

Ruchocice Kirche – AK Ausschnitt

Wollstein, 17. Oktober.

„Auf dem Dominium Ruchocice bei Rakwitz arbeiteten in voriger Woche 8 Mädchen bei einem starken Regengusse den ganzen Tag über beim Zuckerrübenausnehmen auf dem Felde, wobei sie bis auf die Haut durchnäßt wurden.

Die Mädchen kamen des Abends durchfroren und vor Nässe zitternd nach ihrem gemeinsamen Quartier auf dem Dominialhofe. Es wurde der dort vorhandene Kochherd; der mit Eisenplatten und Ringen versehen ist, stärker als sonst mit Steinkohlen geheizt.

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Apotheker Speichert, Bomst – Wiederaufnahmeverfahren gegen die Verurteilung wegen Mordes / 1886-1887 – Teil -3 / Schluss-

Crone, Blick auf die Strafanstalt – AK Ausschnitt

Bericht Berliner Börsen-Zeitung, Abend Ausgabe – Mittwoch 29.06.1887

Die Strafsache gegen den Apotheker Speichert aus Bomst, welcher im Jahre 1876 von dem Schwurgericht zu Meseritz des Mordes an seiner Ehefrau schuldig befunden wurde, ist neuerdings aus Anlass eines von dem Verurtheilten gestellten Antrags auf Wiederaufnahme des Verfahren vielfach besprochen worden.

Die Angelegenheit ist nunmehr dadurch endgiltig erledigt, dass der Strafsenat des Ober-Landesgerichts zu Posen das Gesuch als unbegründet verworfen hat.

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Apotheker Speichert, Bomst – Wiederaufnahmeverfahren gegen die Verurteilung wegen Mordes / 1886-1887 – Teil -2-

Blick auf Bomst – AK Ausschnitt

Bericht Hannoverscher Kurier – Hannoversche Tageblatt – Dienstag 23.11.1886

Bomst. In der Wiederaufnahme des Verfahrens gegen den wegen Gattenmordes zum Tode verurtheilten und zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe begnadigten Apotheker Speichert in Bomst, derselbe büßt die Strafe im Zuchthause zu Cronthal – fand am jüngsten Montag die Exhumierung der Leiche der Frau des Verurtheilten auf dem hiesigen evangelischen Kirchhofe statt.

Als Sachverständige waren anwesend und wurden wie folgt im Protocoll verzeichnet die Herren: Kreisphysikus Dr. Schnabel aus Wollstein, Geheimer Medicinalrath Professor Dr. Liman aus Berlin, gerichtlicher Chemiker Dr. C. Bischoff aus Berlin, Professor der Chemie und Director des chemischen Instituts der Universtität zu Breslau, Dr. Loewig, Geheimer Medicinalrath Dr. Koch aus Berlin, Geheimer Medicinalrath Dr. Wolff aus Berlin.

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Die Geschichte eines Lotterielooses – 1892 – Berlin/Jablone

Landgericht Berlin – Ansichtskarte / Beispielbild

„Die Geschichte eines Lotterielooses lag einer eigenartigen Anklage wegen Betruges bzw. Beihilfe dazu zu Grunde, welche gestern (18. Juli 1892) vor der dritten Strafkammer des Landgerichts I. gegen den 19jährigen Arbeiter Hermann Schulz und dessen Vater, den Arbeiter Dienegott Schulz, verhandelt wurde.

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Brandunglück – 1876 – Rakwitz, östliche Seite des Marktes

Rakwitz – Ostseite Marktplatz (Ausschnitt AK Sammlung Wojciech Szkudlarski)

Feuersbrunst – Meldung vom 1. August 1876 aus Grätz – Posener Zeitung

In unserer Nachbarstadt Rakwitz brach heute in der Mittagsstunde an der östlichen Seite des Marktes Feuer aus, welches bei der großen Dürre und dem herrschenden Luftzuge mit großer Schnelligkeit um sich griff.

Auf telegraphischem Wege war von hier und Wollstein aus Hülfe requiriert worden, doch sind, trotzdem 22 Spritzen anwesend waren, über zwanzig Wohnhäuser mit den Nebengebäuden abgebrannt.

Glücklicherweise ist kein Menschenleben zu beklagen, nur ein Kind soll starke Brandwunden auf dem Rücken davon getragen haben.

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Johann Gottlieb Werner aus Rakwitz und Ehefrau Johanna Schacker; 1799/1802-1891

Kernwerk Winiary – Posen, Ansicht 1835, Ausschnitt AK aus Wirtualne Muzeum Historii Poznania

„Der älteste active Soldat des preußischen Heeres, Feldwebel Joh. Gottl. Werner, der Schlüsselmajor (ein vertrauter Unteroffizier, welcher die Schlüssel der Festung vom Commandanten holt, die Thore auf- u. zuschließt etc.) des Posener Kernwerks, ist am 19. Juni, einen Tag vor seinem 92. Geburtstage, in Posen gestorben.

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Zustand des Landes – Südpreußen 1793 / Provinz Posen

Sonder-Veröffentlichungen der Historischen Gesellschaft für die Provinz Posen – 1895

Am 25. März 1893 war ein Jahrhundert verflossen, seit der Haupttheil der heutigen Provinz Posen dem Königreich Preußen einverleibt wurde. Die Historische Gesellschaft für die Provinz Posen hielt es angesichts dessen für ihre Aufgabe, der Erinnerung an die politischen und kulturellen Segnungen, die diese Wendung der Provinz gebracht hat, in würdiger Weise bleibenden Ausdruck zu verleihen. In diesem Sinne hat sie die Veröffentlichung der Originalurkunden, die den Zustand des Landes zur Zeit der Besitznahme und die ersten Schritte zur Neuordnung betreffen, in Angriff genommen

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Jahresende und – wechsel 2022/2023

Frohe Weihnachten und Alles Gute für das Neue Jahr

2022 – 2023

Wesołych Świąt i Szczęśliwego Nowego Roku

 

Gebäude der Stadt Neutomischel – No. 10 Alter Markt – Seide, Dampmann, Friedlaender, Hecke u. A.

Neutomischel – Alter Markt Haus No. 10

Im Jahr 1836 findet sich in der Gebäudebeschreibung für die Provinzial Feuerversicherung das Haus des Gottfried Seide.

Das 36 Fuß breite, 21 ½ Fuß tiefe und 6 ¾ Fuß hohe Gebäude war durchgehend von Bohlen errichtet und auswendig mit Lehm beworfen, sowie innwendig mit Brettern verschalt. Die Giebel waren mit Brettern verschlagen. Das Dach war ein gewöhnliches Schindeldach gewesen, es hatte einen Erker nach vorn gegeben, welcher rechts und links jeweils eine hölzerne Rinne zum Ablauf des Regenwassers hatte. Die Feuer Esse war aus Holz errichtet und mit Lehm ausgeflochten und der Schornstein massiv gewesen.

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Bomst – Geschichte der evangelischen Parochien

Seit 1945 ist die Kirche geschlossen / Bild IwS

Bomst – Diöcese Karge

Seit wann und in welcher Weise die schon in den ersten Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts ziemlich zahlreichen evangelischen Einwohner der Stadt Bomst (Diöcese Karge) gemeinsame Religionsübungen gehalten haben., lässt sich nicht mehr ermitteln.

Zu einer selbstständigen Gemeinde vereinigten sie sich, als der Starost von Bomst, Christoph Zegorki im Jahre 1652 den dortigen Bekennern augsburgischer Konfession ein Privilegium zur Erbauung eines Bethauses erteilte.

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Glasmacher und Andere der Glashütte Wioske/Wioska

Im 18. Jahrhundert gehörten die Areale von Jablone und Wioska den Brüdern Mielecki, welche den gesamten Besitz – Hammer, Wioska und Jablone geerbt hatten

Als späterer Besitzer gilt Wigand Adolf Baron von Gersdorf (1799-1855)

Dessen Nachkommen veräußerten dann das annähernd 5.500 Hektar große Anwesen, nachdem sie dieses zuerst weiterbewirtschaftet hatten,  im Jahr 1871 an Grafen Oskar von Schlieffen, einem Major der preußischen Armee.

Die Glashütte Wioske soll eine „kleine“ Glashütte mit 23 Glasmachern gewesen sein, wir haben einige der Beschäftigten gefunden, ob es Alle sind ?, über Ergänzungen durch unsere Leser würden wir uns freuen

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Glasmacher und Andere der Glashütte Lomnitz / Lomnica

Lomnitz Glashütte / Ausschnitt Messtischblatt 3661

Über die Familien Zbaski, Ciswicki, Garczynski, dem Graf Pourtale-Gorgiel, dem Grafen Julian von Lippe-Biesterfeld, sowie über Wiktor Bornikowski soll Lomnitz mit der Glashütte Lomnitz nach dem Verkauf durch die Witwe des Letzteren in den Besitz der Familie Opitz gelangt sein.

Überliefert ist, dass Hermann Julius Moebius ca. 1862 die Glashütte pachtete, seine Familie blieb bis ca. 1865 im Ort, sein Nachfolger und zugleich auch der letzte Pächter war dann Albert Friedrich Stosch.

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Bentschen / Zbąszyń unter preußischer Herrschaft – 1793

Otto Jonas verfasste in seinem Buch die unterschiedlichsten Aspekte der Geschichte Bentschen’s, in diesem hier wiedergegebenen Ausschnitt geht es um die Regulierung der Ablösung der alten Gerechtsamen nach langwierigen gerichtlichen Auseinandersetzungen:

„Durch die zweite Teilung Polens kamen Stadt und Herrschaft Bentschen im Jahre 1793 unter preußische Herrschaft.

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Das „Hotel de Gielda“ der Memelsdorf’s wechselt den Besitzer / 1913

„Hotel de Gielda“ – Am Markt – Samter / Collage AK

Kurzmeldung des Kreis Blattes für den Kreis Neutomischel

Dienstag, den 24 Juni 1913

Hotelbesitzer Richard Memelsdorf hier (Samter) hat sein am Markt belegenes Hotelgrundstück „Gielda“, das größte und älteste Hotel der Stadt, für 90.000 Mark an den Rentier Josef Wosinski aus Wreschen, verkauft“

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„Gute Freunde“ – der Tod des Kutschers Carl Kannewischer 1906

Berlin – Baumschulenweg, Teltow Kanalbrücke / Symbolbild / AK

Gute Freunde“ – so wurde die Zeitungsmeldung im August 1906 eingeleitet.

Weiterhin wurde berichtet: „In der Nähe der Späth‘schen Baumschule badeten gestern (Donnerstag, d. 02. August auf Freitag,d. 03. August 1906) einige junge Leute im Teltowkanal.

Sie trieben allerhand Allotria und veranstalteten schließlich ein Wettschwimmen.

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Kurzmeldung – Feuersbrunst 1834 in Pinne / Pniewy

Regenburger Zeitung 1834

Unter der Rubrik „Vermischte Nachrichten“ erschien in der Regensburger Zeitung No. 145 von Donnerstag, dem 18. Juni 1834 nachstehende Meldung:

„In den beiden Nächten vom 7. zum 8. April und vom 17. zum 18. Mai (1834) legt eine furchtbare Feuersbrunst 51 Häuser und 36 Nebengebäude des Städtchens Pinne auf der großen Berliner Straße zwischen Meseritz und Posen in Asche.

Ein ziemlich heftiger Wind und die enge und schlechte Bauart machten die Hülfe fast unmöglich.

Es hat dieses Unglück gerade die ärmsten Bewohner, 109 Familien, worunter 66 christliche und 43 jüdische, zusammen 498 Köpfe, betroffen, welche von dem Ihrigen zum Theil nur sehr wenig retten konnten.

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Quelle: „Die Regensburger Zeitung“ auf das Jahr 1834, verlegt von Friedrich Heinrich Neubauer

1838 Auswanderung der Familie Kalewske/Geyer nach Australien

Bauchwitz ehem. evgl. Kirche – Ausschnitt AK Sammlung Kraft

Am 03. Januar 1794 wurde des Johann George Kalewskis Söhnlein Johann George geboren; seine Mutter war Maria Dorothea Jachmannin gewesen. Die Kalewskis haben, so der Kirchenbuch Eintrag, in der Czychogurer Gemeinde gewohnt.

Die Taufe wurde am 06ten, also 3 Tage nach seiner Geburt, in Boruy vollzogen. Die Paten des kleinen Johann George waren Christoph Muster, George Loechel und Anna Catharina Gieringin.

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Übergabe des Bürgermeisteramtes 1905 in Neutomischel

Das ehem Rathaus zu Neutomischel / Aufn Maennel Archiv

Die Neutomischeler Kreiszeitung berichtete wie folgt:

„Neutomischel, 10. Februar 1905

Um die hiesige am 01. April (1905) vakant werdende Bürgermeisterstelle, die in verschiedenen Blättern ausgeschrieben worden war, haben sich bis jetzt etwa 60 Bewerber gemeldet, die den verschiedensten Berufen angehören. Unter den Bewerbern befindet sich eine große Zahl von Bürgermeistern kleinerer Städte bzw. Stadtsekretären, welche bei Vergebung des Postens in erster Linie in Frage kommen. Da die Meldefrist am 20. d. Mts. erst abläuft, so dürften noch mehr Bewerbungen zu erwarten sein.“

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Grabplatte des Ehepaares Drange-Janotte in Juliana

Die Grabplatte des Ehepaares Drange-Janotte / Aufn GT

Tief im Unterholz auf dem ehemaligen Friedhof zu Juliana findet sich eine Grabplatte mit den Namen

  • G. Drange 
  • o am 9./5.1811
  • + am 8./7.1877
  • +
  • R. Drange
  • o am 15./5.1817
  • + am 23./7.1877

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Kurzmeldung – Grätz, das Geschenk der Kaiserin – 1904

Das Mosaik in heutiger Zeit; die erwähnte Umschrift ist nicht mehr vorhanden / Bild GT

Das Neutomischler Kreisblatt meldete per 08 November 1904

Grätz

„Von der Kaiserin ist der hiesigen evangelischen Kirche zur Ausschmückung ein Geschenk überwiesen worden, nämlich ein Mosaikbild über dem Hauptportal.

Es stellt in wunderschöner Ausführung in übernatürlicher Größe den einladenden Christus mit der Umschrift: „Kommet her zu mir“ dar.“

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Quellen soweit nicht direkt im Text oder in der Bildbeschreibung genannt:  Großpolnische digitale Bibliothek Poznan (http://www.wbc.poznan.pl/dlibra) – “Amtliches Kreis-Blatt für den Kreis Neutomischel” 

Familie Dr. Emanuel Wreschner zu Rakwitz ab ca 1861

Todesanzeige / ZEFYS – Berliner Tageblatt u Handels-Zeitung

Folgender Nachruf findet sich in „Im deutschen Reich“ 6 (1900) Heft 3 (März 1900) Berlin:

„Vor kurzer Zeit starb in Berlin ein altes treues Mitglied unseres Vereins, Herr Dr. Emanuel Wreschner.

Als Sohn eines jüdischen Privatgelehrten in einem kleinen Städtchen der Provinz Posen (hierzu wurde im Toteneintrag Exin genannt) geboren, arbeitete er sich aus eigener Kraft zu einer allseitig geachteten Stellung empor.

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Die Verwaltung der Stadt Bentschen und ihre gestiegenen Steuereinnahmen für die Kriegsjahre 1914/1916

Rathaus – Bentschen / AK Sammlung Kraft

Im Posener Tageblatt vom 06. März 1917 wurde nachfolgender Beitrag veröffentlicht:

„Bentschen 04. März 1917

Aus dem städtischen Verwaltungsbericht, den der Bürgermeister in der letzten Stadtverordnetensitzung erstattete, entnehmen wir folgendes:

Die Verwaltung und der Stand der Gemeindeangelegenheiten im Jahr 1916 ist naturgemäß auf allen Gebieten von den Begleiterscheinungen des Krieges beeinflußt worden.

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1927 Uhrenschmuggel über Bentschen – Kurzmeldung

Aron Schmul Katzenellenborgen aus Antwerpen, der versucht hatte, 11 goldene Uhren nach Polen zu schmuggeln und dadurch den Staat um 800 zl Zoll zu schädigen, dabei aber in Bentschen abgefasst wurde, wurde von der 4. Strafkammer (zu Posen) zu 3.080 zl Strafe verurteilt.

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Quellen soweit nicht direkt im Text oder in der Bildbeschreibung genannt:  Großpolnische digitale Bibliothek Poznan (http://www.wbc.poznan.pl/dlibra) – “Posener Tageblatt” 1927.07.05

Arbeitsbedingungen und Verdienst des Scharfrichters und Abdeckers zu Bentschen / Zbąszyń im Jahr 1760

Torhaus der früheren Burg zu Bentschen / Aufnahme PM

Vertrag 1), aufgezeichnet im Jahr 1760 von dem Bürgermeister- und dem Woytamte für den

Bentschener Scharfrichter

Casimir Gundermann

Mit Einwilligung und auf Befehl des Hochgeborenen Herrn Stephan Garczynski, General-Major der Kronarmee, Sohnes des Wojewoden von Posen, unseres gnädigen Herrn (Grundherrn der Bentschener Güter), geben wir beide Ämter, nämlich das Bürgermeister- und das Woytamt, hiermit dem Scharfrichter von Bentschen Casimir Gundermann vorliegenden Vertrag, der folgenden Wortlaut hat:

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1850 mit der „San Francisco“ nach Australien – Angehörige der Familien Fromm und Minge

Milostowo – Dorfansicht / Aufn PM

Im Artikel vom 09. November 2021 haben wir über die Auswanderung des Paares Steinborner/Prüfer im Jahr 1865 nach Australien berichtet.

Erwähnt wurde in diesem Beitrag auch der Johann Gottlieb Fromm, geboren 1821 zu Milostowo, mit seiner Ehefrau Auguste Dorothea geborene Braunack, geboren 1823 zu Tirschtiegel, wie auch seine Schwester Christina Fromm verehelichte Prüfer.

Das Paar Fromm-Braunack hatte bereits im Jahr 1850 auf der „San Francisco“ die Reise von Hamburg nach Port Adelaide angetreten.

Johann Gottlieb Fromm war der Sohn des 1821 zu Milostowo verstorbenen Gottlieb Fromm und dessen hinterlassener Wittwe Anna Rosina geborene Matschke (Matzke) gewesen.

Seine Mutter hatte im Januar 1824 die Ehe mit Johann Gottlieb Minge, gebürtig aus Schleife geschlossen. In dieser Ehe waren noch die Kinder Anna Renata Minge – 1824, Johann Gottlieb Carl Minge – 1827, Johann August Minge – 1830 und Wilhelm Friedrich Minge – 1833 geboren worden.

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Samuel Dreissiger ca 1783 – 1803 / Kirchenbucheintrag

Der Weg des Verunglückten / Ausschnitt Messtischblatt (http://mapy.amzp.pl/tk25.cgi?23,48,60,80)

Eintrag im Kirchbuch von Grätz unter dem 02. Februar 1803

Ist auf dem Alt Dambrower Kirchhof begraben worden, der Dienst-Knecht Samuel Dreissiger, des Eigentümers in Alt Dambrowe Samuel Dreissiger, ältester Sohn welcher am 25ten Januar Vormittag von seinem Wirthaus Alt Dambrowe Johann George Steinborn mit ein(em) Fuder Brennholz nach Grätz geschickt worden, war auf dem Wege in der Slocsyna Heide von diesem beladenen Wagen erschlagen worden, alt 20 Jahre

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Daniel Pfeiffer und Louise Maria verw. Gier geb. Ramm / Eheeintrag 1851

Kopie aus dem Kirchenbuch zu Buk

Der evangelische Pfarrer Erdmann zu Buk schrieb im Kirchenbuch wie folgt nieder:

1851 am 28ten/achtundzwanzigsten December

„Der Schmied Daniel Pfeiffer hierselbst, ein Freilediger, zweiter ehelicher Sohn des Akkerwirths und Eigenthümers Christian Pfeiffer zu Przyranie bei Kahlisch im Königreich Polen u. dessen Ehefrau Louise Beate geborene Busch, mit der verwittweten Schmiedemeister Maria Louise Gier geb. Ramm, hierselbst in Buk, eheliche Tochter des Ausgedingerwirths Andreas Ramm u. dessen Ehefrau Louise geb.Knispel.
Trauung in der Kirche.“

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Birnbaum – aus der Chronik, die Jahre 1701 – 1806 // 2ter Teil

Birnbaum – Partie am Markt / AK Kopie Sammlung Kraft

Einst schrieb Dr. Werner Reinhold: „Chroniken zu schreiben, in Archiven zu wühlen, ist Leidenschaft bei mir geworden, und ich freue mich, daß selbst hochstehende Geschichtsforscher mein Streben anerkennen. Was vorliegende Arbeit betrifft, so habe ich nur zu bemerken, daß es mir immer verdienstlicher erscheint, das zu sammeln, was noch vorhanden, als nichts zu thun, indem man sich damit entschuldigt, es seien zu wenige Quellen und Nachrichten vorhanden, und der Lücken zu viele.“

Er verfasste die „Chronik der Stadt und des Kreise Birnbaum oder Geschichte der Städte: Birnbaum, Schwerin, Zirke, Kähme, Blesen und der zu dem Kreise gehörigen Dörfer“; erschienen Birnbaum, 1843.

Dr. Reinhold schreibt, das sein Werk „nach sämmtlichen vorhandenen gedruckten und ungedruckten Quellen“ von ihm bearbeitet worden war.

Auszugsweise geben wir hier aus dem Originaltext einige Kapitel wieder, wie sie seinerzeit erschienen sind, Dr. Reinhold schrieb:

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Birnbaum – aus der Chronik, die Jahre bis 1700 // 1ster Teil

Birnbaum / Miedzychod in der ehemaligen Provinz Posen

Einst schrieb Dr. Werner Reinhold: „Chroniken zu schreiben, in Archiven zu wühlen, ist Leidenschaft bei mir geworden, und ich freue mich, daß selbst hochstehende Geschichtsforscher mein Streben anerkennen. Was vorliegende Arbeit betrifft, so habe ich nur zu bemerken, daß es mir immer verdienstlicher erscheint, das zu sammeln, was noch vorhanden, als nichts zu thun, indem man sich damit entschuldigt, es seien zu wenige Quellen und Nachrichten vorhanden, und der Lücken zu viele.“

Er verfasste die „Chronik der Stadt und des Kreise Birnbaum oder Geschichte der Städte: Birnbaum, Schwerin, Zirke, Kähme, Blesen und der zu dem Kreise gehörigen Dörfer“; erschienen Birnbaum, 1843.

Dr. Reinhold schreibt, das sein Werk „nach sämmtlichen vorhandenen gedruckten und ungedruckten Quellen“ von ihm bearbeitet worden war.

Auszugsweise geben wir hier aus dem Originaltext einige Kapitel wieder, wie sie seinerzeit erschienen sind, Dr. Reinhold schrieb:

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Chraplewo und Wonsowo – die Abramowski – Abraham – ansässig ab ca. 1862

Kaufhaus Jesse, Wonsowo links, Gasthaus Abraham, Chraplewo, rechts – heute das Dorfclubhaus des Ortes – Collage aus alten Ansichtskarten und einem Teilausschnitt des Messtischblattes 3663

Friedrich August Abramowski wurde, rückgerechnet vom Sterbedatum, im Jahr 1828 zu Birnbaum als jüngster Sohn der Familie geboren.

Seine Eltern waren Samuel Benjamin Abramowski und dessen Ehefrau Rosina Friederike geborene Simon gewesen. Der Vater war, soweit dieses die Geburtsorte der Kinder aussagen, von Neu Görziger Vorwerk, über Gorzyn und Alt Görzig letztlich in Birnbaum als Maurer tätig gewesen.

Als Maurergeselle aus Birnbaum heiratete Friedrich August im November 1850 Amalie Henriette Jokisch (Joksch). Sie war im Jahr 1826 als Tochter der Eheleute Johann Jokisch und Johanna Louise geborene Müller in Dziecielin geboren worden.

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Jablone – Postagentur – Gasthaus / um 1910

Jablone – Postagentur / AK Sammlung Kraft

Gustav Adolph Oscar Gewiss war 1911 der Postagent zu Jablone.

Er war am 21. Februar 1875, als Sohn der Eheleute Johann Heinrich Gewiss (1839-1910) und Johanna Beata geborene Richter in Jablone geboren werden. Seine Eltern waren gebürtig aus Komorowo Hauland hatten sich dann aber direkt nach ihrer Eheschließung im Jahr 1861 in Jablone angesiedelt. Johann Heinrich Gewiss galt als Eigentümer Müllermeister zu Jablone.

36jährig schloss Gustav Adolph Oscar Gewiss in Jablone im Jahr 1911 die Ehe mit der 14 Jahre jüngeren Margarethe Magdalena Elisabeth Hirsekorn.

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Wioske und Jablone – Die Namensträger Reckzeh siedeln sich an / ab ca. 1827

Gasthaus Reckzeh – AK Ausschnitt Jablone – Sammlung Kraft

Im November 1827 ehelichte der aus Alt Kleppen bei Naumburg am Bober gebürtige Franz Augustin Reckzeh die Luise Linke aus Sandvorwerk. Die Trauung fand in Rakwitz statt. Bei Eheschliessung wird der Bräutigam als dem katholischen Glauben und die Braut als dem evangelischen angehörig im Kirchenbuch von Rakwitz eingetragen.

Während Luise als Dienstmagd in Wioske tätig gewesen war, übte Franz Augustin die Tätigkeit eines Brauers aus.

Bis zur Veröffentlichung dieses Artikels ist es nicht gelungen die Geburtseintragungen der Kinder des Paares, bis auf den der Johanna Ernestine Beate, sie wurde geboren im Jahr 1835 und verstarb 1838, aufzufinden.

In den Toteneinträgen des August Franz Reckzeh, er wurde ca. 1831 geboren, vom September 1896 ist er als Sohn der o. g. Eheleute benannt, gleiches gilt für Louis (eigentlich Ludwig) Emil Reckzeh, welcher ca. 1845 zur Welt kam und im Mai 1913 verstarb. Beide lebten mit ihren Familien in Wioske.

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Jahresende und -wechsel 2021/2022

Frohe Weihnachten und Alles Gute für das Neue Jahr

2021 – 2022

Wesołych Świąt i Szczęśliwego Nowego Roku

Kurzmeldung – Unfall des Fuhrmann Reinhold Weber – Neutomischel / 1904

Fuhrwerke in der ehemaligen Hinterstraße / AK-Ausschnitt

„Von einer Geschäftsreise heimkehrend, verunglückte am Abend des 23. September 1904 der Fuhrmann Reinhold Weber aus Neutomischel, indem er von seinem Wagen fiel und sich dabei das rechte Bein in der Nähe des Hüftgelenks brach.

Der Verletzte musste fast die ganze Nacht im Freien hilflos liegen bleiben, ehe er aufgefunden wurde und dann nach seiner Wohnung gebracht werden konnte.“

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Heymann Wittkowsky und Ernestine geb. Lewy in Neutomischel, Bahnhofstrasse 109, ca. 1867-1913

Wittkowsky – ehem. Bahnhofstr. 109 / AK Auschnitt

Am 07. August 1907 verstarb in Neutomischel Herr Heymann Wittkowsky.

Er soll gebürtig aus Schroda gewesen sein und war ca. 1838 als Sohn des Hirsch Samuel Wittkowsky und dessen Ehefrau Hodes Hanne Johanna geborene Ruben zur Welt gekommen.

Heymann Wittkowsky war der Gründer und Senior der Hopfenfirma „H. Wittkowsky“, das Unternehmen war ca. 1867/1870 gegründet worden; er verstarb im August des Jahres 1907 in Neutomischel. 6 Monate vor seinem Tod war das Unternehmen auf seinen Sohn Louis übergegangen.

Am 14. Januar 1913 verstarb seine hinterlassene Witwe Ernestine Wittkowsky geborene Lewy.

Sie war ca. 1837 als Tochter des Joseph Louis Leib Lewy und dessen Ehefrau Amalia Hudes geborene Lewy geboren worden. Diese waren von Birnbaum nach Boruy übersiedelt.

Heymann Wittkowsky und Ernestine geborene Lewy haben vermutlich im Jahr 1862 die Ehe geschlossen.

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Hauländer in Ostrowo bei Schrimm – 1790 und früher – Fiedler, Förster, Gutsch, Hampel, Hoffmann, Jaehn, Lengert, Rausch, Schlecht, Seidel

Am 04. Mai 1821 verstarb in Konkolewo die Maria Elisabeth Lengert geborene Bautz. Sie hatte im Februar 1775 die Ehe mit dem Witwer Christian Lengert aus Sontop geschlossen.

1798 Ausschnitt Kreis Schrimm / Karte: Wikipedia

Aus dessen 1ster Ehe mit Dorothea geborene Gebauer, ihr genaues Todesdatum ist nicht bekannt, wurden 5 Mädchen aus den Kirchenbüchern ermittelt.

Eines dieser Mädchen war „Gottlob Försters Frau bei Ostrowo bei Schrimm Maria Elisabeth und deren Kinder 3 Mädchen u 2 Söhne NN“ wie dem Toteneintrag aus dem Jahr 1821 zu entnehmen ist.

Es gibt heute noch weiße Punkte auf den alten Landkarten der Siedlungsgebiete der Hauländer; Ostrowo ca. 30 km südlich von Schrimm und annähernd 80 km südöstlich von Konkolewo gelegen, ist allerdings sogar makellos weiß. Geschichtlich war absolut Nichts zu finden.

Bei Wikipedia 1) ist zumindest noch erwähnt, dass dieser Ort existiert: Ostrowo ist ein Dorf im Landkreis Gmina Gostyń im Landkreis Gostyń in der Woiwodschaft Großpolen im Westen Polens. Es liegt etwa 5 km nördlich von Gostyń und 55 km südlich der Landeshauptstadt Posen. Das Dorf hat 220 Einwohner.

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1776 die Konfirmierten zu Kirchplatz Boruy

Die Kirche noch ohne Turm – Postkartenausschnitt aus der Sammlung des Wojtek Szkudlarski

Die Konfirmation der Jugendlichen fand meist im Alter von 14 Jahren mit der Schulentlassung statt.

Mit der Konfirmation wurde der kirchliche Unterricht beendet und es wurde die Zustimmung zum christlichen Glauben und der Kirchenzugehörigkeit bestätigt. Mit der Konfirmation wurde die Teilnahme am Abendmahl zugelassen. Ebenfalls konnte die Konfirmierten nun als Taufpaten agieren.

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1865 Steinborner und Prüfer verliessen Milostowo in Richtung Australien

Blick in das Dorf Milostowo / Aufn PM

Im Jahr 1865 fiel das Osterfest auf Sonntag, den 16. April. Der 5te Sonntag nach Ostern war somit der 21. Mai 1865 – DD Cantate Rogate – und gleichzeitig der Tag der Trauung des Junggesellen August Wilhelm Steinborner mit der Jungfer Wilhelmine Caroline Prüfer in der lutherischen Kirche zu Birnbaum.

Im Eheeintrag wird August Wilhelm Steinborner als des weiland Gottlob Steinborners, gewesenen Eigenthümers in Milostowo nachgelassener ehelicher 3ter Sohn beschrieben. Sein Alter wurde mit 25 Jahren angegeben und seine Konfession als lutherisch.

Wilhelmine Caroline Prüfer war die eheliche älteste Tochter des August Prüfer, eines Einwohners in Milostowo. Ihr Alter zum Zeitpunkt der Eheschließung wurde mit 27 Jahren angegeben und sie war wie ihr Bräutigam lutherischen Glaubens.

Der Bräutigam war zum Zeitpunkt der Heirat volljährig; und die Eltern der Braut gaben ihre Einwilligung zur Eheschließung mündlich.

Der Pastor vermerkte „das junge Ehepaar reiste schon Tags darauf ab nach Australien, welches auch die Trauung möglichst beschleunigt werden musste“.

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1841, 1846, 1858, 1875 Nachkommen der Zeuschner Familie wanderten nach Australien aus

„Hafenromantik“ früherer Zeit, die nur zu oft die Schicksale der Auswanderer verbarg – Bild: Maennel Archiv

Seitens der Nachkommen der Familie Andreas Zeuschner (ca. 1745-1839), eines Landwehrmannes, Schneiders und Eigentümers zu Albertoske und seiner Ehefrau Maria Elisabeth geborene Schlecht (ca. 1768-1826) erfolgten mehrere Übersiedelungen nach Australien.

In unserem Bericht vom März 2018 „1875 mit der „Lammershagen“ nach Wellington – die Familien Schaeler, Strauch und Timm“ haben wir von den nach Australien ausgewanderten Familien Schaeler, Strauch und Timm berichtet.

Als Ehefrauen waren seinerzeit die Zwillingsschwestern Bohr, Anna Rosina Dorothea verheiratete Schaeler und Johanna Juliana verheiratete Strauch, mit auf die Reise gegangen.

Die am 25. Mai 1844 in Deutsch Böhmisch geborenen Schwestern waren als Kinder des Johann Gottfried Bohr (ca. 1804-1874) und dessen Ehefrau Anna Rosina geborene Zeuschner (1806-1847) zur Welt gekommen. Anna Rosina geborene Zeuschner selbst hatte im Dezember 1806 als Tochter der Eheleute Andreas Zeuschner und Maria Elisabeth geborene Schlecht das Licht der Welt erblickt.

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Militärpflichtige und Invalidenprüfungsverfahren im Juni 1901

Der ehemalige Schwarze Adler / Ausschnitt aus AK Sammlung Wojtek Szkudlarski

“Im Jahr 1871 dehnten die Artikel 57 ff. der Reichsverfassung die in Preußen seit 1814 geltende allgemeine Wehrpflicht auf ganz Deutschland aus. So hatte nun „jeder Deutsche“ mit vollendetem 20. Lebensjahr 7 Jahre lang dem Heer oder der Marine anzugehören. Um im Allgemeinen wissenschaftliche und gewerbliche Ausbildung so wenig wie möglich durch die allgemeine Wehrpflicht zu stören, war es jedem jungen Mann überlassen, schon nach dem vollendeten 17. Lebensjahr, wenn er die nötige moralische und körperliche Qualifikation hatte, freiwillig in den Militärdienst einzutreten.  Alle Wehrpflichtigen waren, wenn sie nicht freiwillig in die preußische Armee eintraten, vom 1. Januar des Kalenderjahres an, in welchem sie das 20. Lebensjahr vollenden, der Aushebung unterworfen (militärpflichtig). Sie hatten sich zu diesem Zwecke bei den zuständigen Ersatzbehörden regelmäßig zu melden, bis über ihre militärische Verwendung entschieden wurde, jedoch höchstens zweimal jährlich” (2)

Am Freitag, den 24. Mai 1901 wurde im Amtlichen Teil des Kreisblattes von Neutomischel wie folgt bekannt gegeben:

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Scharfenort / Ostroróg – 1383 erstmalig erwähnt

Karte F. Handtke – 1862 – Provinz Posen

Scharfenort oder mit polnischem Namen Ostroróg soll 1383 urkundlich erstmals erwähnt worden sein.

1412 erhielt der Ort das Stadtrecht und 1546 wurden dem Ort unter Siegismund dem Alten einige der umliegenden Gehöfte und Weiler angeschlossen.

Seit 1436 war Ostroróg im Besitz der Adelsfamilie Ostroróg. Jakob Ostroróg nahm um das Jahr 1550 das Bekenntnis der böhmischen Brüder an.

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Gebäude der Stadt Neutomischel – Posener Str. 82 Karney und Krepl – ca. 1836 bis 1873

Ansicht der ehemaligen Posener Str., No. 82 müsste sich rechts als vorletztes Haus befunden haben / AK Ausschnitt Sammlung Kraft

Im Jahr 1836 standen auf dem Neu Tomysler Stadtgrundstück No. 82 das Wohnhaus und die Stallungen des Besitzers Friedrich Wilhelm Karney.

Das Wohnhaus wurde beschrieben als 38 Fuß lang, 22 ½ Fuß breit (ca. 11,00 x 6,90 m) und 6 ½ Fuß (ca. 1,98 m) hoch. Wie es in jenen frühen Jahren in der Stadt üblich gewesen war, hat es sich um einen Fachwerkbau, welcher mit Lehm beworfen worden war, gehandelt. Das Dach war mit gewöhnlichen Schindeln eingedeckt gewesen und wies einen Erker auf. Gegen die Wettereinflüsse waren beide Giebel mit Brettern verschlagen. Im Haus selbst haben sich 1 Flur, 3 Stuben, 1 Kammer und 1 Dachkammer befunden. Die Räumlichkeiten waren mit insgesamt 9 Türen ausgestattet gewesen. Licht kam in das Haus über 1 Fenster mit 3 und 5 Fenster mit 2 Flügeln. Zum Heizen konnten 2 vorhandene Öfen von Kacheln und 1 Ofen von Ziegeln genutzt werden.

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Grätz / Am Markt – Louis Krueger, Destillationsbetrieb und Hermann Fuss, Glasswaren/Glaserei

Das Bild links, ein Ausschnitt einer alten Ansichtskarte, zeigt als linkes Gebäude das des Louis Krueger und mittig das des M. Fuss Inh. Hermann Fuss, nicht leserlich ist die Beschriftung des rechten Gebäudes Jan Now…?; das rechte Bild zeigt die heutige Ansicht der Häuser

 

Gewerbetreibende aus dem Deutschen Reichs-Adressbuch; erschienen 1906 

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Wilanowo Dampfziegelei – Familie Quartiermeister aus Grätz – 1906-1920

Wilanowo w gm. Kamieniec – widok od północy/https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/28/Wilanowo_from_north.jpg / Urheber MOs810

Eines der zur heutigen Landgemeinde Kamieniec gehörenden Dörfer ist Wilanowo.

Der Ort liegt annähernd 15 km südöstlich von Grodzisk Wielkopolski. Zu Fuß ist die Strecke in ca. 4 Stunden zu bewältigen, mit dem Fahrrad wäre man in einer knappen Stunde vor Ort.

Wilanowo ist wie viele andere Dörfer unspektakulär.

In der Vergangenheit jedoch, auch wenn nur wenige Hinweise gefunden wurden, muss es für Grodzisk bzw. Grätz von großer Bedeutung gewesen sein.

Wir haben nicht ermitteln können, wer vor 1906 der Besitzer der Dampfziegelei G.m.b.H. Wilanowo gewesen war, aber ab 1906 befand diese sich als Dampfziegelei Wilanowo M. Quartiermeister im Besitz des Moritz Moses Quartiermeister, welcher sie bis ca. 1919/1920 betrieben hat.

Viele in jenen Jahren entstandener Gebäude der Stadt Grätz und deren Umgebung wurden vermutlich aus in Wilanowo hergestellten Mauersteinen errichtet und mit aus Wilanowo stammenden Dachziegeln eingedeckt.

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Alt Tomysl / Der schwere Kampf um die Scholle und engere Heimat – Nach dem 1sten Weltkrieg / erster Abschnitt

J. Franz von Poncet 1799-1891 / gemalt 1887 / Herkunft/Rechte: Niederlausitzer Heidemuseum, Kreismuseum des Landkreises Spree-Neiße im Spremberger Schloss, – Dietmar Fuhrmann – https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/3.0/de/ – https://nat.museum-digital.de/index.php?t=objekt&oges=58223

Die Besitzung Alt Tomysl, einst 45.000 Morgen groß, abzüglich der 32.000 Morgen, welche an die Gemeinden und weiteren 2.400 Morgen welche bei der Regulierung an Bauern abgetreten worden waren und letztlich abzüglich des von dem letzten Verkäufer zurückbehaltenen Vorwerks Roza, bestand noch aus 3.400 Morgen Ackerland und Wiesen und 5.300 Morgen Forstals Johann Franz Heinrich von Poncet-Satigny die Herrschaft im Jahr 1843 erwarb.

Johann Franz Heinrich von Poncet, 1799 in Hoyerswerda geboren, war verehelicht gewesen mit Sophie Auguste Bigon von Czydzachowska (wechselnde Schreibweisen des Geburtsnamens), welche 1837 in Insterburg geboren worden war.

Zur Welt kamen als Kinder des Paares 1838 Franz August Clemens, 1839 Hans Franz, 1840 Franz Heinrich, 1842 Franz Günther, ca 1844 Augusta Elisabeth, 1845 Franz August Max, 1847 Margarethe Bertha Amalie Hedwig und 1850 Richard Franz August.

Johann Franz Heinrich von Poncet und seine Brüder Carl Franz (1797-1890) und Julius Eduard (1802-1883) galten seit dem Jahr 1837 als Besitzer der  1766/1767 gegründeten Glashütte Friedrichshain im Süden der Niederlausitz.

Seine Erinnerungen an die Geschehnisse in Alt Tomysl und dessen Umgebung schrieb Herr Max von Poncet, geboren 1873 und ein Enkel des Johann Franz Heinrich von Poncet, als letzter Besitzer der Herrschaft, gegen das Vergessen für seine Kinder und Nachkommen nieder.

Der Text wurde ohne Änderungen übernommen.

Unser besonderer Dank geht an Herrn Nicolai von Poncet; er gestattet uns die Veröffentlichung.

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Tomysl – Tamysl – Stary Tomysl – Alt Tomysl – Alt Tomischel – Alttomischel

Schloß Alt Tomysl / Quelle: https://fbc.pionier.net.pl/search#fq={!tag=dcterms_accessRights}dcterms_accessRights%3A%22Dost%C4%99p%20otwarty%22&q=id%3AnnnXt7v

Die Herrschaft Tomysl wird für das Jahr 1671 als Besitzung des Christoph von Unruh und ab dem Jahr 1690 als die seines Sohnes des Boguslaus von Unruh erwähnt. Die Adelsfamilie von Unruh hatte durch Parzellierung auf ihren Ländereien die ersten Ansiedlungen der „Hauländer“ ermöglicht.

Marianne von Unruh wurde um 1700, vielleicht schon im Jahr 1668, ehelich mit Graf Ludwig Szoldrski verbunden. Ihre Mitgift soll die Herrschaft Tomysl dargestellt haben. Als Jahr der Eheschliessung findet sich ab und an sogar erst das Jahr 1705, dieses scheint aber fraglich, da es bereits zu Martini 1704 für die Besiedlung des „Tommischler Pusch“ heisst: Ich Ludovicus von Szoldry Szoldrsky, Fennrich aus der Woiewodschafft Posensche, Marschalck in Gros Pollen Erbher der feyherlichen Herschafften Pinne – Grosdorf – Wilkowa – Polsche – Tommischel – Wietommischel“; auch wird vereinzelt für seinen Sohn Stephan bereits das Geburtsjahr 1702 genannt.

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Leichtsinn, Mutprobe oder Vorfreude auf den Geburtstag ? – der Tod des Andreas Lotka 1899

Kreis-Blatt für den Kreis Neutomischel – 01. Dezember 1899

„Mehrere Arbeiter auf dem Dominium Alttomischel waren mit dem Füllen der Spiritusfässer beschäftigt und fanden Gelegenheit sich an dem urkräftigen Stoff zu laben.

Der 35 jährige Arbeiter Lotka legte sich zur Erde und ließ sich den Spiritus aus dem Krahn in den Hals laufen. Er büßte die unsinnige Gier mit dem Tode, denn bald darauf verstarb er an Alkoholvergiftung.

Eine Frau mit 5 Kindern hat ihren Ernährer verloren.“

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Neutomischel – Gustav Steinborn – Unfall 1902

Bahnhof Neutomischel / AK Sammlung A. Kraft

Neutomischeler Kreisblatt vom 20.06.1902

Kurzmeldung !

Von dem Schnellzug, welcher nachts 2:32 Uhr hier durchgeht, wurde heute der Bahnwärter Gustav Steinborn an seiner Bahnwärterbude überfahren und sofort getödtet.

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Lubosch – Tod der Marianna Witkowska – 1904

Lubosch Gut Messtischblatt 3463 Ausschnitt und Lubosch Schloss AK Ausschnitt

In Lubosch Gut ist am 4. Februar 1912 die 18 Jahre alte Arbeiterin Marie Witkowska von dem Arbeiter Martin Przewozny mit einem Holzschlägel erschlagen worden.

Das junge Mädchen sollte beim Sprengen der Mieten (der hart gefrorenen Erde) einen Keil halten, welchen Przewozny mittels eines Schlägels hineintreiben sollte.

Zum Schlage ausgeholt, löste sich der schwere Holzklotz vom Stiele ab und traf die Witkowska so unglücklich am Kopfe, dass sie trotz ärztlicher Hilfe in der darauffolgenden Nacht (in der Wohnung der Eltern) an den Folgen der Verletzung starb.

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Konkolewo – Unfall des Traugott Erdmann Kühn – 1901

Strasse am Dorfteich in Konkolewo / AK Ausschnitt

Standesamt Konkolewo Eintrag Nummer 32 vom 19ten September 1901

Auf Mitteilung des Königlichen Distrikts-Amtes zu Neutomischel ist heute eingetragen worden, daß der Arbeiter und Eigenthümer Johann Erdmann Traugott Kühn, evangelischer Religion, geboren den fünften Februar Eintausend achthundert acht und vierzig, in Slocin Hauland Kreis Graetz, ehelicher Sohn des in Rattey Kreis Bomst verstorbenen Eigenthümers Traugott Kühn und dessen in Slocin Hauland verstorbenen Ehefrau Louise, geborene Quiesdorf, verheirathet gewesen mit der in Konkolewo noch lebenden Auguste geborene Redlich, zu Konkolewo in der Wohnung des Eigenthümers Ernst Neumann am Sonnabend den vierzehnten September des Jahres Eintausend neunhundert und eins Nachmittags sieben Uhr verstorben ist.

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Neutomischel – Familie Schmidt – ab ca.1873

Untersee-Insel bei Kyritz >/ Ansichtskarte

Es gibt Schicksalsschläge, die erzeugen Wunden für die Ewigkeit.

Sie heilen nicht; sie verblassen höchstens.

Vielleicht war es der Mutter und der Tochter vergönnt gewesen die Erinnerungen an eine hoffentlich gute gemeinsame Zeit zu bewahren.

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Neu Bolewitz – Johann Friedrich Wilhelm Lange 1866-1901; die Lebensnot eines 14 Jährigen aus Albertoske

Ausschnitt Messtischblatt 3662 / mapy.amzp.pl

Welch blutrünstiges Szenario wurde in der Zeitungsmeldung vom 28. Juni 1901 beschrieben:

„Berlin, 28. Juni. Einem furchtbaren Verbrechen ist der „Berl. Ztg.“ zufolge der 15 jährige Handlungsgehilfe Wilhelm Lange zum Opfer gefallen. Ohne Vorwissen seiner Angehörigen hat er am vorigen Freitag (21.06.1901) eine Reise unternommen.

Gestern wurde er mit durchschnittenem Halse und gespaltenem Schädel, den ganzen Körper mit Stichwunden bedeckt, in einem unweit der Chaussee gelegenen Gehölz in der Gegend von Neutomischel aufgefunden. Ein Betrag von etwa 12 Mk., den er bei sich trug, fehlte. Uhr und Taschenmesser wurde noch bei ihm vorgefunden.“

Doch was war geschehen . . . die Neutomischeler Kreiszeitung berichtete in ihren Ausgaben 

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Neustadt bei Pinne – die jüdische Gemeinde – die Synagoge

A. links unten: Blick vom Marktplatz Richtung ehem. Hotel Glier; B. rechts unten: ehem. Hotel Glier und daran anschließend die ehem. Synagoge; C. rechts oben die ehem. Synagoge / Zusammenschnitt AK-Ausschnitte aus Sammlung Lwówek na dawnej pocztówce

In Neustadt bei Pinne (poln. Lwow und seit der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts Lwowek), einer unmittelbaren Stadt unter der Herrschaft adeliger Geschlechter *1, bestand schon im Jahre 1719 eine jüdische Gemeinde, die nach einem Dokument *2 aus dieser Zeit an den Altaristen des heiligen Fabian und Sebastian der kath. Pfarrkirche daselbst 1.266 Gulden 20 Groschen = 1.000 Tymphen oder 211 Taler 3 Silbergroschen 4 Pfennige schuldete. Außer dieser Summe werden im Schuldenverzeichnis der Judenschaft noch aufgeführt:

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Głupoń – Familie Asch – ca. 1861-1881

Altes Schloss zu Głupoń vor der Renovierung / Bild: Skąd przychodzimy, dokąd zmierzamy…Przewodnik po gminie Kuślin

Als frühere Besitzer der Liegenschaft Głupoń mit seinen Vorwerken Tomaszewo und Wydovy/Wydory werden heute in geschichtlichen Aufarbeitungen z. B. um das Jahr 1435 Mikołaj Watt de Głuponie und zu Beginn des 17. Jahrhunderts die Ostrorogs aus Neustadt bei Pinne genannt. Die Besitzer wechselten immer wieder.

1765 wird die Familie Urbanowski genannt, welche es wiederum von der Familie Koszutski angekauft haben soll. Nicht eindeutig geklärt ist, ob ein erstes barockes Herrenhaus durch die Koszutskis oder durch die Urbanowskis erbaut worden ist.

Laut der Volkzählung von 1837 hatte das Dorf Głupoń 31 Schornsteine (Wohnstätten) mit 371 Einwohnern.

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Neustadt bei Pinne – Restauration Glier – ab ca. 1872

Glier’s Hotel / Bild-Quelle: Lwówek na dawnej pocztówce

Heute ist das ehemalige Hotel Glier Sitz der „Gminna Spółdzielnia Samopomoc Chłopska”, einer Produktions-, Handels- und Dienstleistungsgenossenschaft.

Blättert man in den Aufzeichnungen der Personenstandsunterlagen der Stadt Neustadt bei Pinne zurück, so findet man einen Joseph Glier als einzigen Namensträger.

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Dipl.-Ing. Bruno Schmidt – geboren 1888 in Neutomischel

U110 / I. Weltkrieg – Bild: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:SM_U-110_(submarine,_1917)_-_NH_2092_-_cropped.jpg

„Ich bin geboren am 04. April 1888 zu Neutomischel, Prov. Posen.“

So begann Bruno Schmidt seinen Lebenslauf, welchen er anlässlich seiner 1930 verfassten Dissertation zur Erlangung der Würde eines Doktor-Ingenieurs verfasste.

„Meine Schulbildung erhielt ich auf verschiedenen Realschulen und Oberrealschulen und erwarb das Zeugnis der Reife einer Oberrealschule.

Am 01. Oktober 1906 trat ich bei der Kaiserlichen Marine als Marine-Ingenieuranwärter ein und wurde nach 7 jähriger praktischer- und theoretischer Ausbildung – darunter 2jähriges Studium an der Kaiserlichen Marine-Ingenieurschule Kiel – und nach Bestehen der Marine-Ingenieurprüfung in das Ingenieuroffizierkorps der Kaiserlichen Marine aufgenommen.

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Dr. M. Mosse Krankenhaus zu Grätz, Dr. Rubensohn und der Baumeister Chocieszynski / 1891

Dr. Mosse Krankenhaus / Bild: „Aus Vergangenheit und Gegenwart der Juden und der jüd. Gemeinden in den Posener Landen“ – 1909

„Am 10. November 1891 wurde, wie die „Posener Zeitung“ berichtet, das von Herrn Rudolf Mosse in Berlin gestiftete Dr. Mosse’sche Krankenhaus eingeweiht.

Das nach den neuesten Erfahrungen der Krankenhaushygiene eingerichtete Gebäude war festlich dekoriert. Der 10. November war als Sterbetag des seligen Dr. (Marcus) Mosse, Vater des Stifters, zur Einweihung gewählt worden.

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Johanna Wilhelmina Silbernagel verheiratete Schulz 1829 Zakrzewko – 1901 Lyndoch

Ortsschild Zakrzewko

Am 01. Februar 1829 erhielt die am 26 Jan 1829 geborene Tochter der Eheleute Matthaeus und Anna Rosina Silbernagel (geborene Boy) die Namen Johanna Wilhelmine. Ihre Taufe fand in der evangelischen Kirche von Bentschen statt.

Ihre Paten waren der Junggeselle Johann Samuel Woyt, eines verstorbenen Eigentümers und Schmieds nachgelassener Sohn und die Rosina Dorothea Silbernagel, eines Eigentümer Ehefrau.

Ihr Vater galt als Eigentümer zu Zakrzewko ( Sakrziwke), einem Dorf mit 37 Bauernhöfen und knapp 250 Einwohnern, von denen ca. 120 evangelischer Konfession waren. Das Dorf selbst lag ca. 7,3 km südöstlich von Zbąszyń / Bentschen und ca. 2,5 km südlich von Stefanowo; eine kleine verträumte Ortschaft ohne besondere Sehenswürdigkeiten.

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Familie O. Scheumann – Herausgeber der Neutomischler Kreiszeitung von 1889 – 1903

Wormditt-Schloßstrasse / veröffentlicht www.nasza-orneta.pl – rechts im Bild das Buchbindergebäude des Dargel, welcher 1898 die Buchdruckerei in Wormditt übernahm

Schauen wir vorerst einmal nach Wormditt, gelegen im Kreis Braunsberg in Ostpreussen, heißt der Ort heute Orneta und ist eine Kleinstadt mit mehr als 12.000 Einwohnern in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren.

Franz Buchholz veröffentlichte 1931 das Buch „Bilder aus Wormditts Vergangenheit“.

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Familie Haase aus Pinne / 1887-1910

Pinne / Laurentiusstrasse – AK Ausschnitt Sammlung A. Kraft

Neutomischler Kreisblatt vom 15. April 1910

Eigentlich ist es nur eine kleine unscheinbare Meldung gewesen

„Pinne. Den Arbeiter Haaseschen Eheleuten ist das 21. Kind geboren worden. Sieben Kinder sind nur am Leben“

und doch waren es die 2 Sätze, welche die hohe Sterblichkeit von Neugeborenen, und Kindern und die Stellung der Frau vor 110 Jahren und davor deutlich darstellte.

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Familie Pischemische – Heimannsohn / ca. 1794 bis 1904 in Samter

Samter – Markplatz / Westseite um 1905 – Postkartenausschnitt Sammlung A. Kraft

„In Samter in der Provinz Posen lebte ein alter Mann, der vor der, wie man sagt, polnischen Kommission einen Namen, den er führen wolle, angeben sollte.

Wie er dies aber niederschreiben wollte, fiel ein Klecks auf das heilige Amtspapier. Schnell wollte er es mit seinem Rocke sauber wischen. Da aber verschmierte er den ganzen Bogen.

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Unfall im Vorwerk Bobrowke – 1905

Zeitungsmeldung zum Unfall - Quelle: (1) + (2)

Zeitungsmeldung zum Unfall – Quelle: (1) + (2)

Im Kreisblatt Neutomischel wurde über den schweren Unfall mit Todesfolge des Zimmermanns Johann Wilhelm Ferdinand Wandke berichtet.

„Durch einen unglücklichen Zufall kam am 30. v. Mts. (30.03.1905) der Eigentümer und Zimmermann Ferdinand Wandtke in Alttomischel zu Tode. Derselbe führte in Mischke den Bau einer Scheune aus und wurde dabei von niederfallenden Balken so unglücklich getroffen, daß er alsbald seinen Geist aufgab“.

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Das Kirchhofgespenst zu Grzebienisko/Kammthal – Sagen und Märchen

Grzebienisko/Kammthal - Bild Katze: Brehms Tierleben - Seite 442 - www.BioLib.de - ttp://caliban.mpipz.mpg.de/brehm/band1/high/IMG_6595.html u. Karte: http://mapy.amzp.pl/tk25.cgi?23,48,60,80 hier 3565

Grzebienisko/Kammthal – Bild Katze: Brehms Tierleben – Seite 442 – www.BioLib.de – ttp://caliban.mpipz.mpg.de/brehm/band1/high/IMG_6595.html u. Karte: http://mapy.amzp.pl/tk25.cgi?23,48,60,80 hier 3565

In Grzebienisko / Kammthal lebte einst ein Mädchen, welches sich durch besondere Furchtlosigkeit auszeichnete.

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Helena Gallas – geb. 1884

Vesta Nähmschine / Bild: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Vesta_sewing_machine_IMGP0718.jpg – Urheberschaft Nikodem Nijaki [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)]

Amtliches Kreisblatt für Neutomischel – Meldung vom 25. Februar 1902

Der Kaiser hat der taubstummen Tochter Helena des Arbeiters Stephan Galas aus Duschnik eine Nähmaschine als Geschenk bewilligt.

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Helena Gallas

kam am 21. Februar 1884 als Tochter des Tagelöhners Stefan Gallas und dessen Ehefrau Veronica geborene Miężał zur Welt.

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Quellen soweit nicht direkt im Text oder in der Bildbeschreibung genannt: Personenstandsunterlagen  Staatsarchivs Poznan (http://szukajwarchiwach.pl/); Großpolnische digitale Bibliothek Poznan (http://www.wbc.poznan.pl/dlibra) – “Amtliches Kreis-Blatt für den Kreis Neutomischel

Nicolaus (Philip) Napierała – ca. 1848-1902

Neustadt im Süden – Zamorze im Norden / Ausschnitt Messtischblatt 3563

Immer wieder finden sich alte Aufzeichnungen über Menschen, welche „durch die Maschen der Gesellschaft“ gefallen waren. Die Gründe sind heute nicht mehr bekannt und die Menschen längstens in Vergessenheit geraten.

Einer dieser Vergessenen ist und war auch Nicolaus Napierała, wurde er vielleicht Philip genannt, wie in der Zeitungsnotiz zu seinem Tod geschrieben wurde ? Er erfror am Heiligabend des Jahres 1902 . . . obdachlos, ohne Familie und als Sohn unbekannter Eltern.

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Bestrafung der Wilddiebe Freytag / 1901

Blick auf die heutige Ansiedlung Krzywy Las, welches früher in deutsch Krummwalde hieß; gemäß der Volkszählung des Jahres 1905 hatte das Dorf 24 Wohnhäuser mit 146 Bewohnern / Aufn. PM

Amtliches Kreisblatt für Neutomischel – Meldung vom 08. Februar 1901 – Bestrafung zweier Wilddiebe.

Am 1. Februar (1901)wurde vor der ersten Strafkammer in Posen gegen die am 14. Januar (1901) in Untersuchungshaft genommenen Eigenthümer Ignatz Freitag aus Krummwalde und dessen Sohn Roman Freitag wegen Jagdvergehens verhandelt.

Nach den Aussagen des Försters Kurkiewicz (1) aus Komorowo und des Försters Kara (2) aus Wengielno hat Roman am 4. Oktober in den gräflichen Forsten zu Grudna einen Rehbock erlegt; der Vater wurde in unmittelbarer Nähe seines Sohnes angetroffen. Letzterer behauptete ganz unschuldig, Pilze gesucht zu haben, obwohl es dort keine Pilze gibt.

Der Schütze Roman Freitag, den der Förster genau erkannt hat, ist, als er den Förster erblickte, unter Zurücklassung des Rehbocks im Dickicht verschwunden.

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Heftige Gewitter – Blitzeinschlag bei Ferdinand Fenske in Paprotsch / 1902

Ehemaliger Hauländer Hof zu Paprotsch/Paproc – Aufn. IS

Amtliches Kreisblatt für Neutomischel – Meldung vom 02. September 1902

Das Gewitter, welches am Sonnabend nachmittag mit reichlichem Regenguß hier vorüberging, hat in der Umgegend schweren Schaden angerichtet.

Ein Blitzstrahl schlug in einen Stall des Eigenthümers und Hopfenhändlers Herrn Ferdinand Fenske in Paprotsch ein und brachte ihn sofort in Flammen. Die daneben stehende große massive Scheune entzündete sich ebenfalls und brannte mit allen Erntevorräthen nieder. In dem Stall kamen auch drei Kühe und ein Kalb in den Flammen um. Zwei während des Blitzschlags im Stall befindlichen Frauen gelang es noch, ohne größeren Schaden ins Freie zu gelangen. Die von allen Seiten zahlreich herbeigeeilten Löschhilfen mußten sich hauptsächlich auf die Verhinderung der weiteren Ausdehnung des Brandes beschränken.

Ein anderer Blitzstrahl schlug in das Gebäude des im vergangenen Jahre durch Blitzschlag abgebrannten Eigenthümers Kurz in Friedenau ein, ohne jedoch zu zünden, während in weiterer westlicher Entfernung noch ein Feuer zu sehen war, welche auch vom Blitzschlag herzurühren schien.

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Paul Gottlieb Eichholtz – Unfall 1902

Blick in die Hinterstraße, der späteren Langestraße, der heutigen ul. Długa vom Neuen Markt aus gesehen / Aufn. PM

Amtliches Kreisblatt für Neutomischel – Meldung vom 25. November 1902

Ein Unglück kommt nicht allein. Wiederum hat sich ein solches in einer Werkstelle ereignet, welches den Verlust eines Auges zur Folge hat. Herr Böttchermeister Eichholz war mit Holzhobeln beschäftigt, als ihm ein Splitter ins Auge flog und dasselbe so unglücklich beschädigte, dass er sich in eine Posener Klinik begeben musste.

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Otto Gustav Adolf Buresch 1862-1900

Amtliches Kreisblatt für Neutomischel – Meldung vom 08. Mai 1900

Ein jäher Tod ereilte in der Nacht zu Sonntag den im besten Mannesalter stehenden Kantor Herrn Buresch in Kirchplatz Borui.

Am Sonnabend nachmittag nahm er an einer Jubiläumsfeier eines Kollegen in Jablone theil.

Auf dem Heimwege machten sich bei ihm Herzbeklemmungen bemerkbar, welche binnen kurzem den Tod durch Herzschlag herbeiführten.

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Unfalltod des Eduard Friedrich Endler / 1902

Guschin – Dorfstrasse / AK-Ausschnitt

„Standesamt Rakwitz / Eintrag 1902/61 – Rakwitz, am 31. Mai 1902

Auf Mittheilung des Königlichen District Amtes zu Rakwitz ist heut eingetragen worden, daß der Eigenthümer Eduard Endler, 56 Jahre alt, evangelischer Religion, wohnhaft zu Guschin, geboren zu Guschin, verheirathet gewesen mit der zu Guschin wohnhaften Pauline geborene Neldner, Sohn des Eigenthümers Endler, Vorname unbekannt und dessen Ehefrau Wilhelmine geborene Schlawe, beide verstorben und zuletzt wohnhaft in Guschin, zu Guschlin am acht und zwanzigsten Mai tausend neunhundert und zwei vormittags zwischen 6 und 9 Uhr verstorben ist, und daß über den Todesfall eine amtliche Ermittelung stattgefunden habe.“

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Familie Richard Wittkowsky / 1880-1944

Richard Wittkowsky – Stolperstein in der Marienstraße in Hamburg-Harburg / Aufn. GT

Am 3. Juni 1880 wurde in Neutomischel Richard Wittkowsky geboren. Er war der jüngste Sohn von Heymann Wittkowsky und dessen Ehefrau Ernestina geborene Levy.

Über seine Jugend und seinen Werdegang ist nichts bekannt. Im Jahr 1913 findet sich, dass er in Hamburg ansässig geworden war.

Seine Eheschließung mit Emmi geborene Stein, einer Nichtjüdin – sie war evangelisch lutherischen Glaubens, fand am 16. März 1932 in Hamburg statt.

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Grätz – Alter Markt – Bäckerei – Familie Schwarz

Alter Markt – Die Bäckerei – der Familie Schwarz; das Gebäude ist wie einst belassen und in einem rosaton in der Häuserzeile erkennbar / Quelle: links Postkartenausschnitt, rechts www.google.de/maps

Ebenfalls am Alten Markt in Grätz, als Nachbar der Familie Bloch, war das Gebäude der Familie Schwarz. An der Hausfront was das Haus mit „Johannes Schwarz“ versehen. Beim Blick in das Deutsche Reichs-Adressbuch des Jahres 1906 findet sich lediglich ein Eintrag unter den Bäckern für „Schwarz, N.“.

Ein Bäcker Nicolai Schwarz findet sich auch in den ausgewerteten Personenstandsunterlagen. Sein im Jahre 1892 geborener Sohn Johann Nepomucen könnte in der Nachfolge das Geschäft übernommen haben. Wir müssen hier aber einschieben, dass es sich um eine Vermutung handelt.

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Feuer bei Zittier in Kuschlin / 1897

Kuschlin Dorfansicht / AK Ausschnitt Sammlung Kraft

Kuschlin, 2. Mai 1897

Gestern Abend nach 9 Uhr wurde die hiesige Einwohnerschaft durch Feuerlärm in Aufregung versetzt, es brannte ein Stall auf dem Gehöfte des Böttchermeisters Zittier.

Durch thatkräftiges Eingreifen der Bewohner von Kuschlin wurde das Feuer bald auf seinen Herd beschränkt, welches sich sonst sehr leicht zu einem größeren Schadenfeuer hätte ausbreiten können.

Wie energisch die Einwohnerschaft eingegriffen hat, beweist, daß ein noch nicht einen Meter vom brennenden Stalle entfernt stehender, mit Stroh gedeckter Schuppen bezw. Stall, geschützt worden ist, und später abgedeckt und erhalten wurde.

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Seifert Kinder verlassen das Troszczyner Hauland

Vom Troszcyner Hauland nach Aarberg/Schweiz und über Nauen, Monterotondo/Italien der Schweiz nach Nordrhein-Westphalen

Das Troszczyner Hauland lag ca. 3 km südlich von Opalenitza. Ein unbedeutende Siedlung umgeben von einem großen sumpfigen Wiesengebiet und Laubwäldern. Die Bewohner waren des katholischen und protestantischen Glaubens angehörig.

Wann die eigentliche Besiedlung erfolgt war ist nicht bekannt, einige Familien sind in die Zeit um 1780 zurückzuverfolgen.

Für das Jahr 1820 sollen lt. alten polnischen Steuerlisten 16 Feuerstellen, also 16 Höfe, in Troszczyn bestanden haben.

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Grätz – Alter Markt – Schankwirtschaft – Familie Bloch

Alter Markt – Der Gasthof – Oberża – des Wirtes Otto Bloch; das Gebäude ist um ein Stockwerk erhöht und die Fassade ist in einem hellgrün in der Häuserzeile gehalten / Quelle: links Postkartenausschnitt, rechts www.google.de/maps

Der einstige Alte Markt in Grätz, heute Stary Rynek war der südliche Endpunkt der Breiten Straße.

Mitten auf dem quadratisch angelegten Platz steht das Rathaus der Stadt. Der Platz selbst wird an allen vier Seiten von Geschäftshäusern begrenzt.

Wiederum haben wir anhand alter Postkartenausschnitte zu dem ein oder anderen Haus und den darin wohnenden Familien Daten zusammengetragen, es sind nur wenige, aber wir hoffen vielleicht noch Weiteres im Laufe der Zeit ergänzen zu können.

Wir würden uns freuen weitere Daten und Bilder zu erhalten; aber bitte schreiben Sie uns auch, wenn etwas zu korrigieren ist.

Vielen Dank

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Grätz – Breite Straße – Manufaktur- und Modewaren – Familie Wollstein; und Kolonial- und Spezereiwaren mit Cigarren- und Tabakhandlung Haarzopf

Breite Str. – links Geschäftsinhaber M. Wollstein und rechts Geschäftsinhaber Moritz Haarzopf / Quelle:links Postkartenausschnitt, rechts http://www.grodzisk.turystyka.pl/wszystkie/?lang=de

Die einstige Breite Straße in Grätz / Szeroka Ulica in Grodzisk verband die beiden Marktplätze der Stadt.

Heute wie auch einst war es eine Geschäftsstraße.

Anhand alter Postkartenausschnitte haben wir für das ein oder andere Haus und zu den Menschen, welche darin lebten Daten aus der Vergangenheit zusammengetragen, oftmals ist es nur wenig, doch sind Bruchstücke besser, als wenn die Geschichte ganz in Vergessenheit geraten würde.

Wir würden uns freuen ergänzende Daten und Bilder zu erhalten; bitte übersenden Sie uns aber auch Informationen, wenn wir etwas korrigieren müssen

Vielen Dank

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Grätz – Breite Straße – Destillation und Weingrosshandlung – Familie Lewek, Silberberg und Caesar

Das Gebäude in neuerer Zeit – Aufn PM

Die einstige Breite Straße in Grätz / Szeroka Ulica in Grodzisk verband die beiden Marktplätze der Stadt.

Heute wie auch einst war es eine Geschäftsstraße.

Anhand alter Postkartenausschnitte haben wir für das ein oder andere Haus und zu den Menschen, welche darin lebten Daten aus der Vergangenheit zusammengetragen, oftmals ist es nur wenig, doch sind Bruchstücke besser, als wenn die Geschichte ganz in Vergessenheit geraten würde.

Wir würden uns freuen ergänzende Daten und Bilder zu erhalten; bitte übersenden Sie uns aber auch Informationen, wenn wir etwas korrigieren müssen

Vielen Dank

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Neu Dombrowo – Neu Dabrowa – Neo Dabrowa / Dąbrowa Nowa

Auf dem Gelände des ehemaligen evgl. Friedhofes / Aufn PM

Im „Handbuch zu dem Atlas von Preußen – Verzeichnis sämmtlicher Ortschaften“, erschienen 1835 in Erfurt ist für Dombrowo (Neu) zu finden, dass es sich um ein Hauland handelte. In der Veröffentlichung werden 13 Höfe mit 95 Einwohner aufgeführt.

In der Haushaltsaufstellung aus dem Jahr 1793 sind zumindest 9 Höfe mit 66 Einwohnern  protestantischen Glaubens benannt.  Der Ort hat also in den 42 Jahren, welche zwischen den Datenerhebungen liegen, kaum Veränderungen erfahren.

Eigentlich erübrigt es sich schon zu schreiben, das einige der Bewohner Nachkommen von Siedlern der umliegenden Hauländergemeinden waren und wieder von einigen nicht bekannt ist woher diese stammten. Eine Annahme, dass die Familien vornehmlich aus Alt Dombrowo stammten, kann nach derzeitigem Wissensstand jedoch ausgeschlossen werden.

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Alt Dombrowo – Alt Dabrowo – Vetus Dombrowo / Dąbrowa Stara

Das alte Gasthaus zu Dombrowo / Postkartenausschnitt (aus der Schulchronik des Ortes)

Im „Handbuch zu dem Atlas von Preußen – Verzeichnis sämmtlicher Ortschaften“, erschienen 1835 in Erfurt ist für Dombrowo (Alt) zu finden, dass es sich um ein Hauland handelte. In der Veröffentlichung werden 30 Höfe mit 221 Einwohner aufgeführt.

In der nicht vollständigen Haushaltsaufstellung, es fehlt die Endseite, aus dem Jahr 1793 sind zumindest 21 Höfe mit 113 Einwohnern  protestantischen Glaubens benannt.  Der Ort hat also in den 42 Jahren, welche zwischen den Datenerhebungen liegen, kaum Veränderungen erfahren.

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Opalenitza Hauland – Opalenitzer Wiesenhauland – Lenkerhauland / Łęczyce

Lenkerhauland Ausschnitt Messtischblatt 3664 / http://mapy.amzp.pl/tk25.cgi?23,48,60,80

Es kann vermutet werden, dass die frühen Aufzeichnungen des Opalenitzer Haulandes bzw. des Opalenitzer Wiesenhaulandes sich auf Lenkerhauland beziehen.  Łąka aus dem polnischen übersetzt ist die Wiese und für nicht polnisch Sprachige kann das Łąka gesprochen schon zu Lenker werden.

Auch für dieses Hauland wird wieder eine Gründung um das Jahr 1750 herum vermutet. Das Dorf war nördlich von Opalenitza begründet  worden. Es lag einerseits an dem Weg nach dem westlich gelegenen Jastrzembnik und andererseits nach Rudnik, welches im Norden zu finden war.

Einige Siedler konnten wieder als gebürtig aus den umliegenden Hauländer Gemeinden ermittelt werden, von anderen ist die Herkunft unbekannt

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Die „Borchardtmühle“ zu Pinne – Abraham Borchardt 1833-1908

Einst – Früher – und heute

Von Mittwoch, den 09. September 1908 blieb die BORCHARDTMÜHLE in Pinne bis zum Montag, den 14. September 1908 wegen Todesfalles geschlossen.

Am Sonntag, dem 06. September 1908 war der Herr Dampfmühlenbesitzer Abraham Borchardt im Alter von 75 Jahren verstorben.

Es heißt, dass er nach einem längerem Krankenlager verschieden sei.

Abraham Borchardt wurde vom Magistrat, vertreten durch Hr. Woyth, und von den Stadtverordneten, vertreten durch Hr. Otto, als langjähriges Mitglied der Stadtverordneten-Versammlung von Pinne geehrt. In seinem Nachruf wurde er als Mann beschrieben, welcher als Mitglied der städtischen Körperschaften mit großer Uneigennützigkeit, Treue und Gewissenhaftigkeit gedient habe.

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Weisshauland – Biała Wieś

Auch dieses Dorf gehört zu jenen, über die mehr oder weniger nichts bekannt ist. Wieder wird seine Gründung um das Jahr 1750 herum vermutet. Dieses, da es die Zeit war, als die Familie Opaliński Ländereien ihrer Besitztümer parzellierte um Kolonisten anzusiedeln.

Das Dorf erstreckte sich an dem Weg zwischen Grätz und Bukowiec, nur wenige Höfe lagen direkt in den Wäldern vom Bukowiecer oder vom Lasuwkoer Forst.

Nicht zu belegen ist bis heute woher die Ansiedler eigentlich kamen, alle Ausführungen dazu beruhen auf Vermutungen und konnten nicht belegt werden, von einigen konnte anhand von alten Personenstandsunterlagen nachgewiesen werden, dass sie Nachkommen von Siedlern der umliegenden Hauländereien waren, welches jedoch nicht die eigentliche Frage beantwortet, woher die Hauländer eigentlich stammten.

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Rojewo – Rojevskie Olendry

Die Lage von Rojewo / Ausschnitt Messtischblatt No. 3763 – http://mapy.amzp.pl/tk25.cgi?23,48,60,80

Rojewo lag südlich von Sworzyce mitten im Wald. Die Gründung der Siedlung wird um das Jahr 1750 herum vermutet.

Seinerzeit hieß der Flecken Rojevskie Olendry. Der nördliche Teil – eigentlich Lassowkoer Hauland – wurde späterhin mit dem südlich gelegenen Rojewo zu einer Ortschaft zusammengefasst.

Später bekam das Dorf den Namen Waldhorst, siehe hierzu den Kartenausschnitt

Woher die Ansiedler kamen, sie waren protestantischen und katholischen Glaubens, ist nicht bekannt. Jedoch konnte von einigen ermittelt werden, dass es sich um die Nachkommen von Siedlern aus den umliegenden Hauländergemeinden handelte.

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Kopanke, Kapontke, Kopantke und auch Kopanki = eine Ansiedlung

Warenhandlung Stechbart in Kopoanke – Postkartenausschnitt / Sammlung Kraft

Eine erste Erwähnung des Ortes soll sich in Aufzeichnungen der Gemeinde Opalinica für das Jahr 1752 finden.

Die Ansiedlung der Kolonisten durch  Karol Opaliński, er parzellierte einen Teil seiner Liegenschaften, wird um das Jahr 1755 herum  vermutet.

Die Herkunft der Siedler ist wiederum nicht belegt und sämtliche Ausführungen zu diesem Thema beruhen bis heute lediglich auf Vermutungen.

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Ein Ort – viele Namen: Zdroyer Hauland, Schwarzhauland oder auch Czarna Wieś

Die Häuser sind rechts und links der Strasse zu finden / Aufn. PM

Wiederum ist es wenig was über dieses Hauland überliefert wurde. Es wird vermutet, dass die Ansiedlung nach dem Jahr 1720 entstand.

Sie ist gelegen südlich des Lasuwkoer Forstes und nördlich des Wioskaer Waldes. Die Häuser befanden und befinden sich noch heute  rechts und links gelegen an der Straße, welche von Grätz/Grodzisk nach Westen führt hin. Im Norden finden sich Konkolewo/Kąkolewo und im Süden die Ansiedlungen Blenke/Blinek und Jablone/Jabłonna.

Woher die Ansiedler kamen ist nicht bekannt. Jedoch konnte von einigen ermittelt werden, dass es sich um die Nachkommen von Siedlern aus den umliegenden Hauländergemeinden handelte.

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Jahreswechsel 2018/2019

Grußkarte 1917 Berlin-Sontop

Wir senden allen unseren Lesern die besten Neujahrsgrüsse
Przesyłamy najlepsze życzenia noworoczne wszystkim naszym czytelnikom

Gudrun Tabbert & Przemek Mierzejewski

Erinnerungen des Waldemar Adolf Otto Mogdans – 1930 bis heute

Hans, Bertha, Waldi, Eduard / Foto Familie Mogdans

Das Elternhaus / Foto Familie Mogdans

Ich, Waldemar Adolf Otto Mogdans wurde am 8. Mai 1930 in Groß Lipke – oder vielleicht auch in Neufeld – geboren. Mein Vater Eduard Ferdinand Mogdans wurde am 5. September 1898 in Staszyce und meine Mutter (Anna) Bertha (geborene Lork) 17 November 1903 vermutlich in Groß Lipke, geboren. Mein grosser Bruder Hans wurde am 13. Mai 1928 in Groß Lipke geboren.

Die ersten 10 Jahre meines Lebens verbrachte ich in Albertoske.

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Das Forsthaus in Porazyn / Eichenhorst brennt – 1906

Forsthaus und Postagentur zu Eichenhorst / Porazyn – AK Ausschnitt – Quelle: https://galeria.nowytomysl.pl/porazyn/Wisniewska_Dorota_gm_004

Am Montag (19.02.1906), abends zwischen 8 und 9 Uhr, bracht in dem Forsthause Porazyn Feuer aus, welches das Wohnhaus vollständig in Asche legte, während die anderen Gebäude stehen blieben.

Von dem Eigentum des Försters Hinz konnte nur wenig gerettet werden, doch ist der Schaden durch Versicherung gedeckt.

Infolge des herrschenden Nebels wurde das Feuer von den Nachbargemeinden nicht bemerkt, sodaß erst Hilfe per Telephon herbeigerufen werden mußte.

Das Forsthaus gehört dem Rittergutsbesitzer Herrn von Beyme.

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Quellen soweit nicht direkt im Text oder in der Bildbeschreibung genannt: Großpolnische digitale Bibliothek Poznan (http://www.wbc.poznan.pl/dlibra) – “Amtliches Kreis-Blatt für den Kreis Neutomischel” 1906-02-23

Der tragische Tod des Hermann Redschlag / 1899

 

Friedhofsimpression auf dem ehem. Begräbnisplatz in Komorowo Hauland / Aufn. PM

Am 13. Januar 1899 findet sich ein Eintrag im Standesamtsverzeichnis von Tirschtiegel, dass aufgrund einer amtlichen Mitteilung vom 12. des Monats am 10. Januar 1899 eine männliche Leiche in der Altstädtischen Feldmark aufgefunden worden war.

Der Eigentümer Johann Heinrich Redschlag aus Komorowo Hauland / Kreis Neutomischel identifizierte diese dann als die seines Sohnes Hermann Johann Heinrich Redschlag, welcher am 18. November 1881 geboren worden war. Seine Mutter war Paulina geborene Mücke verwittwete Quast gewesen.

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Das Kähmer Fließ und das Gorzyner Hügelland – Reisebericht aus dem Jahr 1908

Forsthaus Heidchen – Bild aus dem Original Artikel

Nachstehender Reisebericht aus dem Jahr 1908 ist als Teilauszug – Kapitel 6 – entnommen aus dem im Jahr 1909 erschienenen „Führer durch das Westposener Wald- und Seengebiet“. Professor Karl Graeter beschreibt darin seine Wanderung mit seinem Reisegefährten Remus, welcher seine botanischen Kenntnisse einfließen ließ.

Der Autor verzichtete auf Quellenangaben. Leider sind daher einige Ausführungen nicht nachvollziehbar und nicht zu belegen, sodass die Ausführungen als persönliche Aussagen zu werten sind und nicht als historisches Material angesehen werden können.

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Verzeichnis der bei dem Königlichen Land- und Stadtgericht zu Grätz in dem Jahre 1838 eingeleiteten Fiskalischen Untersuchungen

Stadtansicht Grätz – im Vordergrund der alte Stadtpark, im Hintergrund die alte evgl. Kirche / AK-Ausschnitt Sammlung Kraft

Nachstehend geben wir das Verzeichnis der im Jahr 1838 durchgeführten Untersuchungen und Verurteilungen bei dem Königlichen Stadtgericht in Grätz wieder.

Wir wissen keine Einzelheiten über die Vergehen der Genannten; von keiner der Gerichtsakten war zum Zeitpunkt dieses Beitrages ein Aufbewahrungsort bekannt.

Für eine fiskalische Untersuchung wurden Straffälle herangezogen, so ist es im Handbuch „Repertorium der Polizeygesetze und Verordnungen in den Königlichen Preußischen Staaten mit Hinweisung auf die Vorschriften der Preußischen Justiz-Verwaltung, in Betreff des Verfahrens bey den Untersuchungen und Bestrafungen der Vergehen und Verbrechen“ aus dem Jahre 1822 zu entnehmen, welche z. B.  „Übertretungen der Abgaben-Gesetze, Widersetzlichkeiten gegen Staatsbediente bey Ausübung ihres Amtes und Gemeine Vergehen aller Art, worauf nur eine Geld- oder Gefängnißstrafe von 6 Monaten stehet“ betrafen.

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Gertrud Henkel 1925-2018

Frau

Gertrud Henkel

ist am 23. August 2018 im Alter von 93 Jahren verstorben

Unsere Gedanken waren in aufrichtiger Teilnahme bei Ihr, Ihren Angehörigen und Freunden, bei Allen welche wie wir um sie trauern

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Das Schwarzwassertal – Reisebericht aus dem Jahr 1908

Sempolno Gasthof / AK Ausschnitt Sammlung Wojciech Szkudlarski

Nachstehender Reisebericht aus dem Jahr 1908 ist als Teilauszug – Kapitel 5 – entnommen aus dem im Jahr 1909 erschienenen „Führer durch das Westposener Wald- und Seengebiet“. Professor Karl Graeter beschreibt darin seine Wanderung mit seinem Reisegefährten Remus, welcher seine botanischen Kenntnisse einfließen ließ.

Der Autor verzichtete auf Quellenangaben. Leider sind daher einige Ausführungen nicht nachvollziehbar und nicht zu belegen, sodass die Ausführungen als persönliche Aussagen zu werten sind und nicht als historisches Material angesehen werden können.

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Durch die Hauländereien – Reisebericht aus dem Jahr 1908

Hopfenfelder bei Cichagora / Aufn. GT

Nachstehender Reisebericht aus dem Jahr 1908 ist als Teilauszug – Kapitel 4 – entnommen aus dem im Jahr 1909 erschienenen „Führer durch das Westposener Wald- und Seengebiet“. Professor Karl Graeter beschreibt darin seine Wanderung mit seinem Reisegefährten Remus, welcher seine botanischen Kenntnisse einfließen ließ.

Der Autor verzichtete auf Quellenangaben. Leider sind daher einige Ausführungen nicht nachvollziehbar und nicht zu belegen, sodass die Ausführungen als persönliche Aussagen zu werten sind und nicht als historisches Material angesehen werden können.

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Das Doycatal – ein Reisebericht aus dem Jahr 1908

Die „Alte Muehle“ bei Wollstein / AK Sammlung Kraft

Nachstehender Reisebericht aus dem Jahr 1908 ist als Teilauszug – Kapitel 3 – entnommen aus dem im Jahr 1909 erschienenen „Führer durch das Westposener Wald- und Seengebiet“. Professor Karl Graeter beschreibt darin seine Wanderung mit seinem Reisegefährten Remus, welcher seine botanischen Kenntnisse einfließen ließ.

Der Autor verzichtete auf Quellenangaben. Leider sind daher einige Ausführungen nicht nachvollziehbar und nicht zu belegen, sodass die Ausführungen als persönliche Aussagen zu werten sind und nicht als historisches Material angesehen werden können.

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Kloster Obra und seine Umgebung – ein Reisebericht aus dem Jahr 1908

Etappe bis Wollstein – Kapitel 2 / Zusammenschnitt Messtischblaetter

Nachstehender Reisebericht aus dem Jahr 1908 ist das 2te Kapitel aus dem im Jahr 1909 erschienenen „Führer durch das Westposener Wald- und Seengebiet“. Professor Karl Graeter beschreibt darin seine Wanderung mit seinem Reisegefährten Remus, welcher seine botanischen Kenntnisse einfließen ließ.

Der Autor verzichtete auf Quellenangaben. Leider sind daher einige Ausführungen nicht nachvollziehbar und nicht zu belegen, sodass die Schilderungen und Erwähnungen historischer Ereignisse  nur als persönliche Aussagen zu werten sind und nicht als historisches Material angesehen werden können .

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Der gewaltsame Tod des Rittergutpächters Szulczewski in Groitzig / 1904

Kartenausschnitt mit den Ortschaften Gross und Klein Groitzig und dem Groitziger See; das Bild zeigt die einstige Groitziger Faehre / Quelle 1), 1a)

„Am Sonnabend (01. Oktober 1904) gegen Abend machte der Rittergutspächter Szulczewski in Groitzig seinen Hofeleuten Vorhaltungen über kleine auf dem Gutshofe verübte Diebereien.

Plötzlich sprang ein Arbeiter auf Szulczewski zu und würgte ihn am Halse. Auf die Hilferufe des Szulczewski eilte ein Inspektor herbei, um die Angreifer abzuwehren. Da ergriff ein anderer Arbeiter einen schweren Knüppel und hieb damit aus allen Kräften auf den Inspektor und Szulczewski ein; beide brachten bewußtlos zusammen; während der erstere wieder zu sich kam, hat der letztere das Bewußtsein nicht mehr wieder erlangt.

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Unglück in der Familie Kozubowski / Mroczek – 1907

Schloss Pinne / AK Sammlung Wojciech Szkudlarski

Am 17. Januar 1888 erschienen auf dem Standesamt von Pinne/Pniewy der Tagelöhner Michael Kozuboski und die Dienstmagd Josepha Mroczek zur Eheschliessung.

Michael Kozuboski war am 22. September 1858 zu Brody im Kreis Buk geboren und am 26zigsten desselben Monats getauft worden. Er war der Sohn des in Neustadt bei Pinne ansässig gewesenen Knechtes (Hilfsarbeiters) Stanislaus Kozuboski und dessen zum Zeitpunkt der Eheschließung bereits zu Brody verstorbenen Ehefrau Dorothea geborene Olesch (auch Olesik/Oliesik) gewesen.

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Gebäude der Stadt Neutomischel – No. 11 Am Kirchenring – ein Haus in dem die „Bäckerprofession“ betrieben wurde

Rechts im Vordergrund das Gebäude der einstigen No. 11 – erkennbar durch den Giebel zur Straßenfront – AK Sammlung Wojciech Szkudlarski

Am Kirchenring war das Gebäudegrundstück No. 11 im einstigen Neu Tomysl zu finden gewesen.

Das 53 1/2 Fuß lange, 29 Fuß breite und 7 Fuß hohe (ca. 16,3 x 8,8 x 2,1 Meter) Gebäude war im Jahr 1836 das Wohnhaus des Carl Peter Kaulfuss gewesen.

Das Haus war aus kiefernem Fachwerk, welches mit Lehm ausgefüllt gewesen war, errichtet worden. Die Giebelwände hatte man außerdem halb mit Brettern verschlagen.

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Verzeichnis der bei dem königlichen Land und Stadtgericht zu Grätz in dem Jahre 1838 eingeleiteten Criminal Untersuchungen

Stadtansicht Grätz – im Vordergrund der alte Stadtpark, im Hintergrund die alte evgl. Kirche / AK-Ausschnitt Sammlung Kraft

Nachstehend geben wir das Verzeichnis der im Jahr 1838 durchgeführten Untersuchungen und Verurteilungen bei dem Königlichen Stadtgericht in Grätz wieder.

Wir wissen keine Einzelheiten über die Vergehen der Genannten; von keiner der Gerichtsakten war zum Zeitpunkt dieses Beitrages ein Aufbewahrungsort bekannt.

Einerseits erfolgten “völlige” und “vorläufige” Freisprüche, andererseits wurden Gefängnis- und Zuchthausstrafen verhängt. Ebenfalls sind Urteile zur Züchtigung mit Peitschenhieben und Stockschlägen, zum Teil in großer Zahl, gesprochen worden; selten findet sich, dass diese in mäßiger Form ausgeführt werden sollten.

Neben den genannten Strafen kam es bei Männern zum Verlust des Rechts die National Kokarde u. ä. Abzeichen zu tragen; erstere symbolisierte als äußeres Kennzeichen die “herzerhebende allgemeine Aeußerung treuer Vaterlandsliebe“, welche dem Verurteilten durch die begangene Straftat abgesprochen wurde.

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1875 mit der „Lammershagen“ nach Wellington – die Familien Schaeler, Strauch und Timm

Familien Schaeler, Strauch und Timm – 1875 Auswanderung / Bilder: Brad Schealer

Wanderungsbewegungen hat es in der Geschichte immer gegeben. So sind letztlich auch die deutschsprachigen Siedler, die „Hauländer“, in das Gebiet von Tomysl gelangt.

Größtenteils ist bis heute nicht bekannt woher diese Kolonisten kamen oder auch nicht wohin, wenn sie nicht vor Ort blieben, abwanderten.

Durch das Interesse der Nachkommen, welche über alle Welt verstreut sind und durch die Möglichkeiten, die das Internet bietet, kann ab und an der Weg, den die Vorfahren beschritten haben nachvollzogen werden.

Special thanks goes to this place at Brad Schealer in the far away Australia. It was he, who traced the way of his ancestors from the settlement „Deutsch Böhmisch“ in the year 1875 via Hamburg to Wellington.

Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle an Brad Schealer im weit entfernten Australien. Er war es, der den Weg seiner Vorfahren aus der Ansiedlung Deutsch Böhmisch im Jahre 1875 über Hamburg nach Wellington nachvollzog.

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Einbruch und Diebstahl bei den Gebrüdern Gobion zu Rakwitz – Nacht vom 26. zum 27. April 1827

Rakwitz – Ostseite Marktplatz (Ausschnitt AK Sammlung Wojciech Szkudlarski)

Der Oesterreichische Beobachter vom Montag, den 24. Juli 1825 brachte nachstehende Meldung:

„Kürzlich wurde ein sehr bedeutender Diebstahl von Blutigeln bei einem gewissen Godion in Paris begangen, der diesen Gewerbszweig im Großen betreibt.

Sein Hauptbehälter ist dicht bei Perpignan. Sieben bis acht junge Diebe, welche glücklich entdeckt wurden, und wovon fünf schon verhaftet sind, hatten mehrere Streifereien dahin gemacht und die Quantitäten dieser Thiere, welche es ihnen auf jeder Reise glückte zu rauben, zu sehr niedrigem Preise verkauft. Man sagt, daß sie Käufer gehabt, die für 10 bis 12 Franken an sich brachten, was zwei bis dreihundert werth war.“

Dieses war allerdings nicht der einzige Verlust, den die Godion’s aus Paris zu verzeichnen hatten.

Nicht einmal 2 Jahre später waren diese nach Rakwitz in der Provinz Posen gereist und machten dort in bedeutsamer Weise auf sich aufmerksam.

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Itzig Lamm 1820-1900 – Gemeinnützige Stiftung und Errichtung der jüdischen Leichenhalle zu Grätz

Gedenkstein auf dem Gelände des ehem. jüdischen Friedhofes; die alte Jüdische Begräbnishalle

In der Zeitschrift des Centralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens „Im deutschen Reich“, erschienen in Berlin im October 1900 / No. 10. fand sich ein Nachruf, der einmal mehr aufzeigt, dass einstige Bewohner „ihre“ Geburtsstadt nicht vergessen und mit großzügigen Spenden bedacht hatten; sie selbst aber längst in keiner Geschichtsschreibung mehr erwähnt werden.

In der Stadt Grätz gab es seit dem 17. Jahrhundert den „neuen“ jüdischen Friedhof, nachdem der einstige „alte“ Friedhof, er befand sich in der Nähe des Bernhardinerklosters bei der Ul. Bukowska, wegen Überfüllung geschlossen worden war. Dieser „neue“ Friedhof lag an der Ul. Żwirki i Wigury. Heute erinnert nur ein Gedenkstein noch an ihn.

Vergessen sind längst die hier einst zur letzten Ruhe Bestatteten; selbst an die Prominenten unter ihnen wie z. B. dem Rabbiner Eliyahu Guttmacher (+1874), einst ein Pionier der Idee der jüdischen Kolonisierung Palästinas oder auch Moses Marcus Mosse (+1865), einem Arzt, der sich im März/April 1848 öffentlich und uneingeschränkt mit den Zielen der polnischen Nationalbewegung identifiziert hatte und dessen Söhne in späteren Jahren soziale Einrichtungen in der Stadt etablierten, sind dem Vergessen anheimgefallen.

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Die Kutzner-Stiftung – 1872 – Die Stadt Neu Tomysl erbt ein Vermögen

Auch August Kutzner war einst Besitzer des Gasthofes an der Ecke Alter Markt/Posener Strasse (Ausschnitt AK Sammlung Wojciech Szkudlarski)

Die deputierten Gerichtspersonen in Bromberg hatten sich am 7 Juli des Jahres 1872 in die Wohnung der Wittwe Rechtsanwalt Froehner, Anna Mathilda geb. Kutzner, zwecks Aufnahme ihres Testamentes begeben.

Seitens der Beamten wurde ihr die vollständige Dispositionsfähigkeit zuerkannt.

Frau Rechtsanwalt Froehner erklärte, dass es ihr freier und ernster Wille sei, ihr Testament zu errichten. Gleichzeitig gab sie zu Protokoll, dass sie hinsichtlich der Disposition über ihr Vermögen durch Nichts eingeschränkt sei.

Es wurde festgehalten, dass sie weder Eltern noch Kinder habe.

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Familie Saulsohn aus Buk – um das Jahr 1850

Todesanzeige aus dem Jahre 1904 . Berliner Tageblatt und Handels-Zeitung

Es sind die Zufallsfunde, welche ab und an etwas über die ein oder andere Familiengeschichte preisgeben. Dieses ist häufig zwar nur wenig und oft auch nur oberflächlich, aber so doch zumindest wird der Weg aufzeigt, den die Familie und deren Angehörige beschritten hatten.

So auch im Falle der Familie Saulsohn, welche seinerzeit in Buk ansässig gewesen war, ehe eine Übersiedlung nach Berlin stattgefunden hatte.

Es war die Todesanzeige der am 01. Oktober 1904 in Berlin verstorbenen Pauline Saulsohn geborene Schaul welche die Aufmerksamkeit erregte und als Ausgangspunkt für weitere Recherchen diente.

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Der letzte Wille der Amanda Schiller – 1873-1900

Das Gelände des städtischen Krankenhauses heute – Postkartenausschnitt

Am 19. Dezember 1900 zeigte die Diakonissin, Schwester Emilia Fenrich, den Tod der Dienstmagd Amanda Schiller an. Diese war ledigen Standes und evangelischer Religion gewesen.

Die nur 27 jährige Amanda Schiller, war am 18. Dezember 1900 nachmittags um 11 Uhr im städtischen Krankenhaus zu Neutomischel verstorben.

Nachstehende Verhandlung des Königlichen Amtsgerichts wurde im städtischen Krankenhause zu Neutomischel am 07. Dezember 1900 abgehalten. Gegenwärtig waren der Amtgerichtsrath v. Grabski als Richter und der Gerichtsassistent Klumbies als Gerichtsschreiber

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Gewalt in Pinne – Dezember 1897

Pinne / Pniewy – kath. Kirche – Postkartenausschnitt Sammlung Kraft

Die begreifliche Aufregung, die die Einwohner der Stadt Pinne infolge der Demolierung des evangelischen Kirchhofs, die zuerst als ein Racheakt für die Ausweisung ausländischer „Missionare“ ausgelegt wurde, ergriffen hat, erhält immer neue Nahrung und beginnt auch in weiteren Kreis gerechte Entrüstung hervorzurufen.

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Bau einer neuen Kirche zu Bentschen/Zbąszyń – Teil 1, die Jahre 1901-1904

Die alte evangelische Kirche zu Bentschen, geplant und erbaut 1783-1785 - Bild: (1)

Die alte evangelische Kirche zu Bentschen, geplant und erbaut 1783-1785 – Bild: (1)

Mit einer kleinen Zeitungsmeldung vom 26. März 1901 wurde den Lesern des Neutomischeler Kreisblattes die Entwicklung zum Stand des Baues einer neuen evangelischen Kirche in Bentschen mitgeteilt:

„Große Freude hat hier die Nachricht hervorgerufen, daß durch die Gnade Sr. Majestät des Kaisers zum Bau der hiesigen evangelischen Kirche die Summe von 60.000 Mark bewilligt worden ist. Man hofft, daß nunmehr der Kirchenbau gesichert ist, umsomehr als die Baupläne zu demselben bereits vorliegen. Dem Vernehmen nach soll die Kirche vollständig runde Form und eine Kuppel erhalten, ähnlich wie die Dreifaltigkeitskirche in Berlin. Auch steht zu erwarten, daß der Gustav-Adolf-Verein unsere arme evangelische Gemeinde dem Kirchenbau durch Gewährung einer größeren Beihilfe unterstützen wird.“

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Soziale Stiftungen in Grätz – 1906 und 1908

Das ehemalige Heim der "Rudolf Mosse Stiftung" (1.)

Das ehemalige Heim der „Rudolf Mosse Stiftung“ (1.)

Eine Stiftung ist eine Einrichtung, die unter Zuhilfenahme eines Vermögens einen durch den Stifter festgelegten Zweck verfolgt. In der Regel wird das Vermögen auf Dauer erhalten und die Begünstigten erhalten die Erträge aus der Anlage des Vermögens.  Stiftungen haben in der Regel eine Satzung, in welcher auch der Zweck und die Art des Stiftungszwecks festgelegt ist. Stiftungen werden von einem Vorstand nach außen vertreten.

Wie in anderen Städten so gab es auch in Grätz mehrere Stiftungen.

Nachfolgend die Begründung der „Rudolf Mosse Stiftung“ , welche die Errichtung eines Heims in der Stadt Grätz für unbemittelte und würdige, alte, gebrechliche, ganz oder teilweise erwerbsunfähige Personen ohne Unterschied des Geschlechts und der Konfession aus dem Jahr 1906 durch Rudolf Mosse vorsah.

Und  auch die der „Abraham Herzfeld Stiftung“.  In ihr wurden  „verschämte Arme der Stadt Graetz, welche sich scheuen, die öffentliche städtische Armenpflege in Anspruch zu nehmen“ begünstigt.

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2007 – 2017 Tomischler Hauland – Olędry Nowotomyskie

2007 - 2017 10 Jahre

2007 – 2017
10 Jahre

 Vielen Dank

an 

alle Helfer, alle Autoren, Erzähler und Leser,

alle Interessierten;

ohne Sie / Euch

wäre dieses Jubiläum nicht möglich gewesen!

Serdecznie dziękujemy

wszystkim tyn,

którzy nam pomogli,

wszystkim autorom, czytelnikom

wszystkim tym, którzy zechcieli nam

opowiedzieć swoją historię.

 

Straßen- und Verkehrs-Polizeiverordnung für die Stadt Neutomischel vom 1. September 1907 – Teil 2 – Verkehr und Ordnung auf Straßen, Wegen, Plätzen us.w.

Der ehemalige Alte Markt (AK Sammlung Wojciech Szkudlarski)

Der ehemalige Alte Markt (AK Sammlung Wojciech Szkudlarski)

Zur öffentlichen Kenntnis, Neutomischel am 30. März 1908

Straßen- und Verkehrs-Polizeiverordnung für die Stadt Neutomischel vom 1. September 1907

Auf Grund der §§ 5,6 und 15 des Gesetzes über die Polizei-Verwaltung vom 11. März 1850 (Gesetz-Sammlung Seite 388) sowie der § 143/144 des Gesetzes über die allgemeine Landesverwaltung vom 30. Juli 1883 (Gesetzessammlung Seite 195) wird unter Zustimmung des Magistrats (Gemeindevorstandes) für den Polizeibezirk der Stadt Neutomischel und der mit diesem bezüglich der Straßenpolizei mit Genehmigung der Königlichen Regierung des Innern zu Posen vereinigten Grundstücke von Glinau folgende Polizei-Verordnung erlassen:

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Straßen- und Verkehrs-Polizeiverordnung für die Stadt Neutomischel vom 1. September 1907 – Teil 1 – Reinigung und Reinhaltung

Plan der Stadt Nowy Tomyśl / Neutomischel (1)

Plan der Stadt Nowy Tomyśl / Neutomischel (1)

Zur öffentlichen Kenntnis, Neutomischel am 30. März 1908

Straßen- und Verkehrs-Polizeiverordnung für die Stadt Neutomischel vom 1. September 1907

Auf Grund der §§ 5,6 und 15 des Gesetzes über die Polizei-Verwaltung vom 11. März 1850 (Gesetz-Sammlung Seite 388) sowie der § 143/144 des Gesetzes über die allgemeine Landesverwaltung vom 30. Juli 1883 (Gesetzessammlung Seite 195) wird unter Zustimmung des Magistrats (Gemeindevorstandes) für den Polizeibezirk der Stadt Neutomischel und der mit diesem bezüglich der Straßenpolizei mit Genehmigung der Königlichen Regierung des Innern zu Posen vereinigten Grundstücke von Glinau folgende Polizei-Verordnung erlassen:

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Allerseelen / Allerheiligen – November 2017

Bilder der ehemaligen Friedhöfe zu Allerseelen/Allerheiligen 2017 stellvertretend für viele Andere (1)

Bilder der ehemaligen Friedhöfe zu Allerseelen/Allerheiligen 2017 stellvertretend für viele Andere (1)

Die heutigen Bewohner des Powiat Nowotomyski und der Stadt Nowy Tomyśl haben in den ehemaligen “Hauländer”- Gemeinden  auch in diesem Jahr der einstigen Bewohner gedacht, dieses ungeachtet ihrer Herkunft oder ihres Glaubens.

Ein Licht und ein Gebet für all Diejenigen, die hier ihre letzte Ruhe fanden – ein Moment der Besinnung Derjenigen, die ihrer gedenken und sie nicht vergessen  !

Vielen Dank !

* * *

Bilder: zdj. Jan Bąbelek – Kozie Laski; zdj. Robert Miler – Bukowiec; zdj. Jola Rewald-Sałata – Grubsko; Przemek Mierzejewski – Nowy Tomyśl

Verzeichnis der bei dem Königlichen Land- und Stadtgericht zu Grätz in dem Jahre 1837 eingeleiteten Fiskalischen Untersuchungen

Stadtansicht Grätz - im Vordergrund der alte Stadtpark, im Hintergrund die alte evgl. Kirche / AK-Ausschnitt Sammlung Kraft

Stadtansicht Grätz – im Vordergrund der alte Stadtpark, im Hintergrund die alte evgl. Kirche / AK-Ausschnitt Sammlung Kraft

Nachstehend geben wir das Verzeichnis der im Jahr 1837 durchgeführten Untersuchungen und Verurteilungen bei dem Königlichen Stadtgericht in Grätz wieder.

Wir wissen keine Einzelheiten über die Vergehen der Genannten; von keiner der Gerichtsakten war zum Zeitpunkt dieses Beitrages ein Aufbewahrungsort bekannt.

Für eine fiskalische Untersuchung wurden Straffälle herangezogen, so ist es im Handbuch „Repertorium der Polizeygesetze und Verordnungen in den Königlichen Preußischen Staaten mit Hinweisung auf die Vorschriften der Preußischen Justiz-Verwaltung, in Betreff des Verfahrens bey den Untersuchungen und Bestrafungen der Vergehen und Verbrechen“ aus dem Jahre 1822 zu entnehmen, welche z. B.  „Übertretungen der Abgaben-Gesetze, Widersetzlichkeiten gegen Staatsbediente bey Ausübung ihres Amtes und Gemeine Vergehen aller Art, worauf nur eine Geld- oder Gefängnißstrafe von 6 Monaten stehet“ betrafen.

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Johann Gottlieb Rex aus dem Militärdienst entwichen / 1819

Bild von Edmund Friedrich Theodor Rabe (*1815 †1902) - "Die brandenburg-preußische Armee in historischer Darstellung", Bild-PD-alt, https://de.wikipedia.org/w/index.php?curid=7813559

Bild von Edmund Friedrich Theodor Rabe (*1815 †1902) – „Die brandenburg-preußische Armee in historischer Darstellung“, Bild-PD-alt, https://de.wikipedia.org/w/index.php?curid=7813559

Amts-Blatt der Königl. Preußischen Regierung – No.  51 – Stettin, den 12. November 1819

III. Sicherheits-Polizei

„Nachbenannter Rekrut, Johann Gottlieb Rex, von der 2ten Compagnie der 2ten Pommerschen Pionier-Abtheilung, aus Neu-Tomischel im Bucker-Kreise, im Großherzogthum Posen gebürtig, ist aus der hiesigen Garnison den 24sten dieses (24. Oktober 1819) entwichen.

Die Gensd’armerie wird hiermit angewiesen, auf ihn strenge zu vigilieren, ihn im Betretungsfalle sicher nach Berlin transportieren, und an die Königl. Commandantur abliefern zu lassen. Der Kreis-Brigadier, in dessen Bezirk derselbe verhaftet ist, hat mir sofort Anzeige davon zu machen.

Berlin, den 27sten Oktober 1819. – Königl. Preuß. Chef der Gensd’armerie. – v. Brauchitsch“

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Kurzmeldung – Sturm hebt Dach der Dampfmühle ab / 1908

Ansicht des Gebäudes der Maennel'schen Dampfmühle mit dem Pappdach / Ausschnitt AK Sammlung Wojtek Szkudlarski

Ansicht des Gebäudes der Maennel’schen Dampfmühle mit dem Pappdach / Ausschnitt AK Sammlung Wojtek Szkudlarski

„Durch den orkanartigen Sturm, der diese Nacht 26.-27.02.1908 hier und in der Umgegend gewütet hat, wurde das Pappdach des auf dem Neuen Markte befindlichen Maennel’schen Grundstücks abgehoben und auf den Marktplatz geschleudert, glücklicher Weise ohne sonstigen weiteren Schaden anzurichten.“

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Kurzmeldung – Fuhrwerk-Zusammenstoß in Neu Tomysl / 1908

Die ehemalige Neustädter Str. / AK-Ausschnitt Sammlung Wojtek Szkudlarski

Die ehemalige Neustädter Str. / AK-Ausschnitt Sammlung Wojtek Szkudlarski

„Am vergangenen Mittwoch (29. April 1908) abend gegen 10 Uhr fuhren auf der Neustädter Chaussee zwei Fuhrwerke, dem Spediteur Goldmann hierselbst und dem Eigentümer Gustav Meißner, Scherlanke gehörig, derartig unglücklich zusammen, daß die Deichsel vom Wagen des letzteren dem Pferde des Spediteurs Goldmann tief in die Brust drang, sodaß das verletzte Tier, welches einen Wert von 550 Mark repräsentiert, auf der Stelle verendete. Auch der Führer des Goldmann’schen Wagen wurde bei dem Zusammenstoß im Gesicht verletzt.“

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Schwindel beim Butterverkauf / 1899

Zur Kücheneinrichtung gehörte auch ein Butterfaß / Aufn. PM (3)

Zur Kücheneinrichtung gehörte auch ein Butterfaß / Aufn. PM (3)

„Die Eigenthümerfrau Emma Buchwald in Jablone hatte am 19. Januar d. Js. (19. Januar 1899) auf dem Wochenmarkte in Rakwitz Butter verkauft, und die Käufer dieser Butter haben entdeckt, daß an jedem Stück 10 Gramm fehlten, und daß jedes Stück innen künstlich ausgehöhlt und theilweise mit Wasser gefüllt worden war.

Deshalben wurde die Buchwald wegen Betruges unter Anklage gestellt, dieses Vergehens für überführt erachtet und vom Schöffengericht in Wollstein zu einer Geldstrafe von 21 Mk. ev. zu 1 Woche Gefängniß verurtheilt.“

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Wahl eines neuen evangelischen Geistlichen im Jahr 1834

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Wahljahr Ort Lfd No. Zuname, Vorname Stand u Gewerbe
1836 Glashütte 1 Horlitz, David Eigentümer
1836 Glashütte 2 Rosenau, Johann Eigentümer
1836 Sontop 1 Steinke, George Friedrich Schuhmacher
1836 Sontop 2 Steinke, Johann Friedrich Eigentümer
1836 Sontop 3 Reimann, Christoph Eigentümer
1836 Sontop 4 Hoffmann, George Eigentümer
1836 Sontop 4 Hoffmann, Gottfried Tagelöhner
1836 Sontop 5 Fenske, Johann Gottlob Eigentümer
1836 Sontop 6 Hartmann, Johann George Eigentümer
1836 Sontop 6 Reimann, Johann Gottfried Schneider
1836 Sontop 7 Laengert, Johann Gottlieb Eigentümer
1836 Sontop 8 Laengert, Johann Christian Eigentümer
1836 Sontop 9 Müller, Johann Christoph Eigentümer
1836 Sontop 10 Müller, Johann Gottfried Eigentümer
1836 Sontop 11 Fenske, Johann Christian Eigentümer
1836 Sontop 11 Linke, Johann Christian Ausgedinger
1836 Sontop 11 Röhl, Johann Christoph Tagelöhner
1836 Sontop 12 Rausch, Gottlob Eigentümer
1836 Sontop 12 Rausch, Christian Schuhmacher
1836 Sontop 13 Töpper, Johann Daniel Eigentümer
1836 Sontop 14 Töpper, Johann Gottfried Eigentümer
1836 Sontop 15 Rausch, Johann Gottlob Eigentümer
1836 Sontop 15 Hoffmann, Johann George Ausgedinger
1836 Sontop 16 Werner, Johann Dienegott Eigentümer
1836 Sontop 17 Paschke, Johann Gottfried Eigentümer
1836 Sontop 18 Töpper, Johann Gottlieb Eigentümer
1836 Sontop 18 Töpper, Johann Gottfried Ausgedinger
1836 Sontop 19 Koth, Johann Gottfried Eigentümer
1836 Sontop 20 Abraham, Samuel Eigentümer
1836 Sontop 20 Abraham, Anna Elisabeth Ausgedingerin
1836 Sontop 21 Abraham, Johann Gottfried Eigentümer
1836 Sontop 22 Heinrich, Gottfried Eigentümer
1836 Sontop 23 Prüfer, Johann Eigentümer
1836 Sontop 24 Giese, Johann Christian Eigentümer
1836 Sontop 25 Giese, Johann Gottlob Eigentümer
1836 Sontop 26 Töpper, Johann Gottfried Eigentümer
1836 Sontop 27 Müller, Johann Christoph Eigentümer
1836 Sontop 28 Rausch, Gottfried Eigentümer
1836 Sontop 29 Heinrich, Johann Gottfried Eigentümer
1836 Sontop 29 Heinrich, Johann Carl Wirts Bruder
1836 Sontop 30 Wilhelm, Christian Eigentümer
1836 Sontop 30 Seidilt, Christina Hausweib
1836 Sontop 31 Siegmund, Johann George Eigentümer
1836 Sontop 32 Siegmund, George Friedrich Eigentümer
1836 Sontop 32 Puhan, Johann Gottlieb Hausmann
1836 Sontop 33 Gebauer, Christian Eigentümer
1836 Sontop 34 Steinke, Johann George Eigentümer
1836 Sontop 35 Steinke, Johann Gottlob Eigentümer
1836 Sontop 36 Hübner, Christian Eigentümer
1836 Sontop 37 Meyer, Johann Christian Eigentümer
1836 Sontop 38 Lupke, Gottfried Eigentümer
1836 Sontop 38 Lupke, Anna Dorothea Ausgedingerin
1836 Sontop 39 Fichner, George Eigentümer …. Katholisch
1836 Sontop 40 Töpper, Johann Gottfried Eigentümer
1836 Sontop 41 Müller, Johann Gottlob Eigentümer
1836 Sontop 42 Horlitz, Johann George Eigentümer
1836 Sontop 43 Rausch, Maria Dorothea Eigentümerin
1836 Sontop 43 Rausch, Johann Wilhelm Tagelöhner
1836 Sontop 44 Winter, Gottlob Hausmann
1836 Sontop 44 Winter, Beate Hausweib
1836 Sontop 45 Müller, Johann Christoph Eigentümer
1836 Sontop 45 Schmidt, Gottfried Tagelöhner
1836 Sontop 46 Steinke, George Friedrich Windmüller
1836 Sontop 47 Töpper, Johann Christoph Windmüller
1836 Sontop 48 Müller, Johann Gottlieb Windmüller
1836 Sontop 49 Korn, Anna Rosina Windmüllerin
1836 Sontop 49 Korn, Christoph Ausgedinger
1836 Sontop 50 Horlietz, Johann Christoph Windmüller
1836 Sontop 51 Rausch, Johann Gottfried Windmüller
1836 Sontop 52 Winter, Gottfried Häusler
1836 Sontop 52 Winter, Wilhelm Maurergeselle
1836 Sontop 52 Abraham, Gotthilf Schuhmacher
1836 Sontop 53 Greiser, Johann Schuhmacher
1836 Sontop 53 Just, Dorothea Elisabeth Hausweib
1836 Sontop 54 Müller, Gottlieb Schneider
1836 Sontop 54 Winter, Daniel Tagelöhner
1836 Sontop 55 Klemm, Martin Häusler
1836 Sontop 56 Mader, Samuel Häusler
1836 Sontop 57 Abraham, George Friedrich Häusler
1836 Sontop 57 Winter, Gottfried Schneider
1836 Sontop 58 Schupelius, Gottfried Schuhmachergeselle
1836 Sontop 58 Menzel, Christoph Tagelöhner
1836 Sontop 59 Menzel, Gottlieb Schuhmacher
1836 Sontop 59 Stehler, Rosina Dorothea Hausweib
1836 Sontop 60 Schupelius, Christian Schuhmacher
1836 Sontop 60 Schupelius, Gottlob Hausmann
1836 Sontop 61 Abraham, Martin Schuhmacher
1836 Sontop 61 Brauer, Gottfried Tagelöhner
1836 Sontop 62 Paelke, Gottlieb Schuhmacher
1836 Sontop 63 Abraham, Wilhelm Schmied
1836 Sontop 63 Abraham, Christian Tagelöhner
1836 Sontop 63 Abraham, Gottfried Schuhmacher
1836 Sontop 64 Just, Christian Häusler
1836 Sontop 65 Schirmer, Samuel Häusler
1836 Sontop 66 Gebauer, Gottlieb Häusler
1836 Sontop 67 Sender, Christoph Häusler
1836 Sontop 67 Hoffmann, Samuel Häusler
1836 Sontop 67 Fenske, Johann George Tagelöhner
1836 Sontop 68 Abraham, Johann George Eigentümer
1836 Sontop 69 Gerlach, Friedrich Schuhmacher
1836 Sontop 70 Niedrig, Martin Schäfer
1836 Sontop 71 Quawst, Jacob Häusler
1836 Sontop 72 Bielke, Andras Häusler
1836 Sontop 73 Kursch, Christian Häusler
1836 Sontop 74 Koth, Johann Christoph Eigentümer
1836 Sontop 74 Koth, Dorothea Elisabeth Ausgedingerin
1836 Sontop 75 Siegmund, George Friedrich Eigentümer
1836 Sontop 76 Marquardt, Christian Häusler
1836 Sontop 76 Kahl, Gottfried Hausmann
1836 Sontop 77 Richter, Gottfried Häusler
1836 Sontop 78 Steinke, Christoph Häusler
1836 Sontop 79 Peterke, George Friedrich Häusler
1836 Sontop 79 Reich, Anna Dorothea Hausweib
1836 Sontop 79 Winter, Dorothea Elisabeth Hausweib
1836 Sontop 80 Menzel, Johann Gottfried Häusler
1836 Sontop 80 Peisker, Gottfried Hausmann
1836 Sontop 81 Menzel, Johann Christoph Häusler
1836 Sontop 82 Prüfer, Gottfried Eigentümer
1836 Sontop 83 Ziboll, Andreas Häusler
1836 Sontop 84 Töpper, Johann Gottfried Eigentümer
1836 Sontop 85 Steinke, Johann Gottfried Eigentümer
1836 Sontop 86 Grunwald, Martin Häusler
1836 Sontop 87 Fenske, Johann Gottlieb Häusler
1836 Sontop 87 Blaesing, Christian Hausmann
1836 Sontop 88 Siegmund, Gottfried Eigentümer
1836 Sontop 88 Siegmund, Traugott Vaters Sohn
1836 Sontop 89 Eckert, Gottlieb Häusler
1836 Sontop 90 Siedke (Lüdke?), Daniel Eigentümer
1836 Sontop 90 Schramm, Anna Rosina Hausweib
1836 Paprotsch 1 Knoll, Daniel Eigentümer
1836 Paprotsch 2 Roy, Daniel Eigentümer
1836 Paprotsch 3 Krähahn, Traugott Eigentümer
1836 Paprotsch 4 Wittchen, George Eigentümer
1836 Paprotsch 5 Fenske, Gottfried Eigentümer
1836 Paprotsch 6 Kahl, Rosina Ausgedingerin
1836 Paprotsch 7 Rausch, Johann Eigentümer
1836 Paprotsch 8 Joachim, Christian Eigentümer
1836 Paprotsch 9 Breuer, Geor. Fried. Eigentümer
1836 Paprotsch 10 Seide, George Eigentümer
1836 Paprotsch 11 Seide, Christian Tagelöhner
1836 Paprotsch 12 Kahl, Johann Geor. Hausmann
1836 Paprotsch 13 Pflaum, Joha Fried. Eigentümer
1836 Paprotsch 14 Rausch, Andreas Eigentümer
1836 Paprotsch 15 Köther, Joh. Gottfr. Eigentümer
1836 Paprotsch 16 Pflaum, Joh, Friedrich Eigentümer
1836 Paprotsch 17 Rausch, Joh. Gottfried Eigentümer
1836 Paprotsch 18 Kahl, Joh. Gottf. Eigentümer
1836 Paprotsch 19 Kahl, Joh. Christi. Eigentümer
1836 Paprotsch 20 Steinke, Christoph Eigentümer
1836 Paprotsch 21 Klem, Ewa Rosina Eigentümerin
1836 Paprotsch 22 Köter, Joh. Christoph Eigentümer
1836 Paprotsch 23 Köter, Joh. Gottlob Tagelöhner
1836 Paprotsch 24 Pflaum, Johann Gottl. Eigentümer
1836 Paprotsch 25 Fenske, Johann George Eigentümer
1836 Paprotsch 26 Brämer, Anna Dor. Hausweib
1836 Paprotsch 27 Hartmann, Gottfr. Eigentümer
1836 Paprotsch 28 Zippel, Gottfr. Tagelöhner
1836 Paprotsch 29 Zippel, Rosina Tagelöhnerin
1836 Paprotsch 30 Prüfer, Dor. Elisabeth Eigentümerin
1836 Paprotsch 31 Prüfer, Joh. Juliana Hausweib
1836 Paprotsch 32 Prüfer, Beata Hausweib
1836 Paprotsch 33 Prüfer, Rosi.Dor. Hausweib
1836 Paprotsch 34 Krüger, Friedrich Eigentümer
1836 Paprotsch 35 Grätz, Christian Hausmann
1836 Paprotsch 36 Quast, Christian Eigentümer
1836 Paprotsch 37 Bielke, Maria Ausgedingerin
1836 Paprotsch 38 Bielke, Gottl. Eigentümer
1836 Paprotsch 39 Rausch, Gottl. Eigentümer
1836 Paprotsch 40 Krause, Gottf. Scharfrichter Knecht
1836 Paprotsch 41 Koblietz, Gottf. Hausmann
1836 Paprotsch 42 Kubeil, Gottli. Hausmann
1836 Paprotsch 43 Schultz, Gottf. Eigentümerin
1836 Paprotsch 44 Bräuer, Gottl. Hausmann
1836 Paprotsch 45 Schulz, Andreas Ausgedinger
1836 Paprotsch 46 Kurtz, George Eigentümer
1836 Paprotsch 47 Kurtz, Rosina Ausgedingerin
1836 Paprotsch 48 Bräuer, Gottl. Hausmann
1836 Paprotsch 49 Linke, Gottf Eigentümer
1836 Paprotsch 50 Fenske, George Eigentümer
1836 Paprotsch 51 Bremer, Michael Ausgedinger
1836 Paprotsch 52 Ulm, Gottl Eigentümer
1836 Paprotsch 53 Fenske, Samuel Eigentümer
1836 Paprotsch 54 Fenske, Gottfried Ausgedinger
1836 Paprotsch 55 Hecke, Christian Eigentümer
1836 Paprotsch 56 Kliem, Gottl Hausmann
1836 Paprotsch 57 Ehrmann, Christian Hausmann
1836 Paprotsch 58 Hecke, Christoph Eigentümer
1836 Paprotsch 59 Kurtz, Gottf. Eigentümer
1836 Paprotsch 60 Hämmerling, Christian Eigentümer
1836 Paprotsch 61 Hämmerling, Dorothea Ausgedingerin
1836 Paprotsch 62 Feist, George Eigentümer
1836 Paprotsch 63 Blaesing, Christian Eigentümer
1836 Paprotsch 64 Klenke, Christan Eigentümer
1836 Paprotsch 65 Meisner, George Eigentümer
1836 Paprotsch 66 Girndt, Samuel Eigentümer
1836 Paprotsch 67 Girndt, Gottlieb Ausgedinger
1836 Paprotsch 68 Kuss oder Kusch, Gottl. Eigentümer
1836 Paprotsch 69 Lausch, Maria Hausweib
1836 Paprotsch 70 Welke, Joh. Gottfried Ausgedinger
1836 Paprotsch 71 Kern, Christian Hausmann
1836 Paprotsch 72 Zelmer, Gottl. Eigentümer
1836 Paprotsch 73 Schlink, Gottfried Hausmann
1836 Paprotsch 74 Hämmerling, Joh. Friedr. Tagelöhner
1836 Paprotsch 75 Hämmerling, Gottf. Schuhmacher
1836 Paprotsch 76 Wanke, Christian Eigentümer
1836 Paprotsch 77 Schmitt, Emanuel Eigentümer
1836 Paprotsch 78 Schultz, Gottf. Hausmann
1836 Paprotsch 79 Meissner, Martin Eigentümer
1836 Paprotsch 80 Seide, George Eigentümer
1836 Paprotsch 81 Hämmerling, Christian Eigentümer
1836 Paprotsch 82 Hämmerling, Gottlieb Ausgedinger
1836 Paprotsch 83 Rausch, Christian Eigentümer
1836 Paprotsch 84 Jeske, Ludwig Eigentümer
1836 Paprotsch 85 Seide, Christian Hausmann
1836 Paprotsch 86 Seide, Elisabeth Ausgedingerin
1836 Paprotsch 87 Schmitt, Gottf. Eigentümer
1836 Paprotsch 88 Rausch, Christian Eigentümer
1836 Paprotsch 89 Hämmerling, Gottlieb Ausgedingerin
1836 Paprotsch 90 Roy, Daniel Eigentümer
1836 Paprotsch 91 Labsch, Daniel Eigentümer
1836 Paprotsch 92 Labsch, Dienegott Hausmann
1836 Paprotsch 93 Welke, Gottf. Eigentümer
1836 Paprotsch 94 Linke, Martin Ausgedinger
1836 Paprotsch 95 Linke, Martin Eigentümer
1836 Paprotsch 96 Kurtz, Christian Eigentümer
1836 Paprotsch 97 Kurtz, Gottlieb Hausmann
1836 Paprotsch 98 Kuck, Gottfr. Eigentümer
1836 Paprotsch 99 Kuck, Michael Ausgedinger
1836 Paprotsch 100 Fenske, Ludwig Eigentümer
1836 Paprotsch 101 Fenske, Gottlieb Ausgedinger
1836 Paprotsch 102 Meissner, Gottlieb Eigentümer
1836 Paprotsch 103 Meissner, Martin Ausgedinger
1836 Paprotsch 104 Janotte, Martin Hausmann
1836 Paprotsch 105 Kurtz, Andreas Hausmann
1836 Paprotsch 106 Protsch, Gottl. Eigentümer
1836 Paprotsch 107 Protsch, Johann Hausmann
1836 Paprotsch 108 Köth, Christian Hausmann
1836 Paprotsch 109 Mutschke, Gottlieb Hausmann
1836 Paprotsch 110 Janoth, George Eigentümer
1836 Paprotsch 111 Brämer, George Fried. Hausmann
1836 Paprotsch 112 Hein, Gottf. Schuhm. Geselle
1836 Paprotsch 113 Ortl, Anna Hausweib
1836 Paprotsch 114 Janott, George Ausgedinger
1836 Paprotsch 115 Wolke, Gottlieb Eigentümer
1836 Paprotsch 116 Bensch, Samuel Hausmann
1836 Paprotsch 117 Linke, George Eigentümer
1836 Paprotsch 118 Grunwald, Friedrich Hausmann
1836 Paprotsch 119 Bensch, Daniel Hausmann
1836 Paprotsch 120 Pflaum, Friedrich Eigentümer
1836 Paprotsch 121 Löchelt, Christoph Hausmann
1836 Paprotsch 122 Pohl, Daniel Hausmann
1836 Paprotsch 123 Pflaum, Gottfried Ausgedinger
1836 Paprotsch 124 Tepper, Christoph Eigentümer
1836 Paprotsch 125 Katsch, Daniel Hausmann
1836 Paprotsch 126 Schultz, Christian Hausmann
1836 Paprotsch 127 Lüdke, Martin Eigentümer
1836 Paprotsch 128 Nitschke, Gottl Eigentümer
1836 Paprotsch 129 Nitschke, Martin Ausgedinger
1836 Paprotsch 130 Schallert, Christian Eigentümer
1836 Paprotsch 131 Sommerfeld, Gottl Eigentümer
1836 Paprotsch 132 Sommerfled, Christina Ausgedingerin
1836 Paprotsch 133 Stein, Christian Eigentümer
1836 Paprotsch 134 Zittier, Gottlieb Eigentümer
1836 Paprotsch 135 Sommerfeld, George Hausmann
1836 Paprotsch 136 Joachim, Gottf Eigentümer
1836 Paprotsch 137 Kurtz, Gottl. Eigentümer
1836 Paprotsch 138 Hämpel, Samuel Eigentümer
1836 Paprotsch 139 Fenske, Gottl. Hausmann
1836 Paprotsch 140 Kurtz, Christian Eigentümer
1836 Paprotsch 141 Gröger, Gottf Eigentümer
1836 Paprotsch 142 Labsch, Gottlieb Eigentümer
1836 Paprotsch 143 Zittier, Michael Eigentümer
1836 Paprotsch 144 Koth, Christian Hausmann
1836 Paprotsch 145 Handtke, Dorothea Eigentümerin
1836 Paprotsch 146 Hecke, Christian Ausgedinger
1836 Paprotsch 147 Wandke, Rosina Dorothea Eigentümerin
1836 Paprotsch 148 Olbrich, Christian Hausmann
1836 Paprotsch 149 Stiller, Anna Hausweib
1836 Paprotsch 150 Pfeiffer, Gottl. Häusler
1836 Paprotsch 151 Quasnik, Samuel Hausmann
1836 Paprotsch 152 Laube, Gottl. Eigentümer
1836 Paprotsch 153 Joachim, George Frid. Hausmann
1836 Paprotsch 154 Pohl, Geor. Fried. Eigentümer
1836 Paprotsch 155 Pohl, Gottf. Hausmann
1836 Paprotsch 156 Prüfer, Gottfr. Eigentümer
1836 Paprotsch 157 Bielke, Gottf. Eigentümer
1836 Paprotsch 158 Muster, Gottfr. Hausmann
1836 Paprotsch 159 Wihelm, Ernst(ina) Hausweib
1836 Paprotsch 160 fehlt
1836 Paprotsch 161 Bielke, Rosina Dor. Eigentümerin
1836 Paprotsch 162 Scheibner, Christoph Eigentümer
1836 Paprotsch 163 Hirsch, Daniel Hausmann
1836 Paprotsch 164 Kuck, Gottf. Müller-Geselle
1836 Paprotsch 165 Schultz, Daniel Hausmann
1836 Paprotsch 166 Joachim, Christian Eigentümer
1836 Paprotsch 167 Linke, George Eigentümer
1836 Paprotsch 168 Freuer, Christina Hausweib
1836 Paprotsch 169 Klemmt, Gottfr Schul Lehrer
1836 Paprotsch 170 Pflaum, Christian Eigentümer
1836 Paprotsch 171 Jeske, Erdmann Eigentümer
1836 Paprotsch 172 Adam, Gottlieb Hausmann
1836 Paprotsch 173 Stiller, Gottfried Häusler
1836 Paprotsch 174 Joachim, George Eigentümer
1836 Paprotsch 175 Lüdke, Christian Eigentümer
1836 Paprotsch 176 Kahl, Geor. Fried Häusler
1836 Paprotsch 177 Strauch, Daniel Häusler
1836 Paprotsch 178 Kahl, Gottf. Eigentümer
1836 Paprotsch 179 Lüdke, Geor. Fried. Eigentümer
1836 Paprotsch 180 Lüdke, Wilhelm Hausmann
1836 Paprotsch 181 Bielke, George Eigentümer
1836 Paprotsch 181 (2x) Pflaum, Christian Eigentümer
1836 Paprotsch 182 Jeske, Wilhelm Eigentümer
1836 Paprotsch 183 Strauch, Beata Hausweib
1836 Paprotsch 184 Schirmer, Gottlob Hausweib (eher -mann)
1836 Paprotsch 185 Peter, Johann Friedr. Hausmann
1836 Paprotsch 186 Rausch, Gottfried Eigentümer
1836 Paprotsch 187 Wittchen, Andreas Eigentümer
1836 Paprotsch 188 Wittchen, Rosina Hausweib
1836 Neu Rose 1 Wilhelm, Friedrich Eigentümer
1836 Neu Rose 2 Schulz, George Einwohner
1836 Neu Rose 3 Schulz, George Tagelöhner
1836 Neu Rose 4 Seide, Wittwe Einwohnerin
1836 Neu Rose 5 Steinborn, Gottlob Eigentümer
1836 Neu Rose 6 Steinborn, Christina Einwohnerin
1836 Neu Rose 7 Steinborn, Wittwe Einwohnerin
1836 Neu Rose 8 Wittchen, Friedrich Eigentümer
1836 Neu Rose 9 Hartmann, Friedrich Eigentümer
1836 Neu Rose 10 Kurtz, Christoph Eigentümer
1836 Neu Rose 11 Sender, Christian Ausgedinger
1836 Neu Rose 12 Tepper, Christoph Eigentümer
1836 Neu Rose 13 Herrmann, Friedrich Eigentümer
1836 Neu Rose 14 Abrahm, Gottlob Eigentümer
1836 Neu Rose 15 Klemm, George Einwohner
1836 Neu Rose 16 Koeter, Samuel Eigentümer
1836 Neu Rose 17 Wittchen, George Eigentümer
1836 Neu Rose 18 Zippel, Friedrich Eigentümer
1836 Neu Rose 19 Steinborn, Christian Eigentümer
1836 Neu Rose 20 Herrmann, Christoph Eigentümer
1836 Neu Rose 21 Heinrich, Gottfried Pächter
1836 Neu Rose 22 Heinrich, Gottfried Eigentümer
1836 Neu Rose 23 Siegmund, Georg Eigentümer
1836 Neu Rose 24 Wittchen, Gottfried Eigentümer
1836 Neu Rose 25 Rausch, Gottfried Eigentümer
1836 Neu Rose 26 Winter, Gottlob Einwohner
1836 Neu Rose 27 Roy, George Ausgedinger
1836 Neu Rose 28 Roy, Gottfried Eigentümer
1836 Neu Rose 29 Winter, Christian Eigentümer
1836 Neu Rose 30 Breuer, Gottlob Eigentümer
1836 Neu Rose 31 Michael, Wilhelm Einwohner
1836 Neu Rose 32 Hartmann, Daniel Eigentümer
1836 Neu Rose 33 Zippel, Christoph Eigentümer
1836 Neu Rose 34 Schiller, Daniel Eigentümer
1836 Neu Rose 35 Knoll, Christina Einwohnerin
1836 Neu Rose 36 Koeter, Gottfried Einwohner
1836 Neu Rose 37 Steinborn, George Eigentümer
1836 Neu Rose 38 Siegmund, Wilhelm Eigentümer
1836 Neu Rose 39 Steinborn, Gottfried Einwohner
1836 Neu Rose 40 Seidelt, Gottfried Eigentümer
1836 Neu Rose 41 Koeter, Gottlob Eigentümer
1836 Neu Rose 42 Schiller, Gottlieb Eigentümer
1836 Neu Rose 43 Seide, George Eigentümer
1836 Neu Rose 44 Schallert, Wittwe Eigentümerin
1836 Neu Rose 45 Neumann, Gottlieb Eigentümer
1836 Neu Rose 46 Schiller, Gottfried Eigentümer
1836 Neu Rose 47 Lehmann, Gottfried Eigentümer
1836 Neu Rose 48 Wittchen, Christoph Einwohner
1836 Neu Rose 49 Rausch, Gottlieb Eigentümer
1836 Neu Rose 50 Zachert, Christian Schul Lehrer
1836 Alt Tomysl 1 Rederki, Alexander Brauer
1836 Alt Tomysl 2 Praeschel, Georg Schäfer
1836 Alt Tomysl 3 Hohlfeldt, August Oberförster
1836 Alt Tomysl 4 Horlitz, George Eigentümer
1836 Alt Tomysl 5 Horlitz, George Ausgedinger
1836 Alt Tomysl 6 Joachim, Gottfried Krüger
1836 Alt Tomysl 7 Knoll, George Eigentümer
1836 Alt Tomysl 8 Lüdke, Martin Schneider
1836 Alt Tomysl 9 Reisch, George Müller
1836 Alt Tomysl 10 Giese, Christoph Müller
1836 Alt Tomysl 11 Stege, George Schmied
1836 Alt Tomysl 12 Luftmann, Friedrich Tagelöhner
1836 Alt Tomysl 13 Schelski, Xtoph Schneider
1836 Alt Tomysl 14 Stege, Dienegott Häusler
1836 Alt Tomysl 15 Bürger, Samuel Tagelöhner
1836 Alt Tomysl 16 Stein, Xtina Wittwe
1836 Alt Tomysl 17 Schulz, Johann Schmied
1836 Alt Tomysl 18 Rausch, Gottlob Wirth
1836 Alt Tomysl 19 Heyn, Daniel Wirth
1836 Alt Tomysl 20 Quast, Jacob Wirth
1836 Alt Tomysl 21 Görke, Carl Wirth
1836 Alt Tomysl 22 Rausch, Christoph Wirth
1836 Alt Tomysl 23 Pfeiffer, Christoph Wirth
1836 Alt Tomysl 24 x gestrichen
1836 Alt Tomysl 25 Förster, Rosina …verzogen…
1836 Alt Tomysl 26 Helwing, Gottlieb Tagelöhner
1836 Alt Tomysl 27 Kuk, Gottfried Eigentümer
1836 Alt Tomysl 28 Heydrig, Gottfried Eigentümer
1836 Alt Tomysl 29 Heydwig, Andreas Hausmann
1836 Wytomysl 1 Lehmann, Anna Tagelöhnerin …verzogen
1836 Wytomysl 2 Eberstein, Catharina Tagelöhnerin
1836 Wytomysl 3 Hahn, Friedrich Ziegler
1836 Wytomysl 4 Krumbholz, Helena Tagelöhnerin …verzogen
1836 Wytomysl 5 Gutsch, Gottfried Bäcker
1836 Wytomysl 6 Kliem, Johann Friedrich Müller
1836 Wytomysl 7 Schulz, Daniel Tagelöhner
1836 Wytomysl 8 Rausch, Dienegott Krüger
1836 Wytomysl 9 Rau, Christian Schmied
1836 Wytomysl 10 Rau, Samuel Tagelöhner
1836 Bobrowko 1 Haenschke, Gottlieb Müller
1836 Bobrowko 2 Philipp, Franz Tagelöhner
1836 Bobrowko 3 Kayser, Christian Tagelöhner
1836 Bobrowko 4 Troschke, August Krüger
1836 Bobrowko 5 Wenzel, Gottlob Schneider … verzogen
1836 Bobrowko 6 Klebe, Jacob Tagelöhner
1836 Mischke 1 Gellert, Deniel Pächter
1836 Mischke 2 Troschke, Gottlieb Fischer
1836 Mischke 3 Jaensch, Martin Landmann
1836 Glinau 1 Pflaum, Gottfried Eigentümer
1836 Glinau 2 Seide, Daniel Hausmann u Schneider
1836 Glinau 3 Kühn, Christina Hausweib
1836 Glinau 4 Wilhelm, Johann Friedr. Eigentümer
1836 Glinau 5 Werner, Martin Eigentümer
1836 Glinau 6 Zeuschner, Rosina Doroth. Hausweib
1836 Glinau 7 Knoll, Joh. Dienegott Hausmann
1836 Glinau 8 Schallert, Samuel Eigentümer
1836 Glinau 9 Täubner, Joh. George Eigentümer
1836 Glinau 10 Knoll, Xstian Eigentümer
1836 Glinau 11 Sperling, Xstoph Eigentümer
1836 Glinau 12 Nitschke, Martin Eigentümer
1836 Glinau 13 Seide, Gottfried Hausmann
1836 Glinau 14 Pfeiffer, Glieb Hausmann
1836 Glinau 15 Rösler, Carl Julius Hausmann u Töpfer
1836 Glinau 16 Pohl, Gottfried Eigentümer
1836 Glinau 17 Gutsch, Dorothea Elisab. Eigentümer Wittwe
1836 Glinau 18 Seide, Xstian Eigentümer
1836 Glinau 19 Seide, Xstian Hausm. U Victualienhändler
1836 Glinau 20 Seide, Joh. Friedrich Eigentümer
1836 Glinau 21 Dach, Daniel Hausmann
1836 Glinau 22 Günther, Daniel Eigentümer
1836 Glinau 23 Schulz, Gottlob Eigentümer
1836 Glinau 24 Dach, Gottfried Eigentümer
1836 Glinau 25 Dach, Joh. Xstoph Hausmann
1836 Glinau 26 Seide, George Friedr. Eigentümer
1836 Glinau 27 Seide, Joh. Gfried Eigentümer
1836 Glinau 28 Schallert, Michael Eigentümer
1836 Glinau 29 Schanzenbach, Joh. Glieb Eigentümer
1836 Glinau 30 Kannewischer, Joh. George Eigentümer
1836 Glinau 31 Peter, Joh. Xstoph Eigentümer
1836 Glinau 32 Dach, Xstian Hausmann
1836 Glinau 33 Peter, Martin Hausmann
1836 Glinau 34 Peter, Gfried Eigentümer
1836 Glinau 35 Luftmann, Wilhelm Hausmann
1836 Glinau 36 Peter, Joh. Gfried Eigentümer
1836 Glinau 37 Kurtz, Johann Eigentümer
1836 Glinau 38 Roy, Glieb Eigentümer
1836 Glinau 39 Blank, Xstian Hausmann
1836 Glinau 40 Bielke, Xstoph Eigentümer
1836 Glinau 41 Kriese, Glieb Hausmann
1836 Glinau 42 Ortelt, J. Samuel Eigentümer
1836 Glinau 43 Lehmann, Johann Eigentümer
1836 Glinau 44 Strauch, Joh. Friedr. Hausmann
1836 Glinau 45 Schmidt, J. Glieb Eigentümer
1836 Glinau 46 Fitzner, Joh. George Hausmann
1836 Glinau 47 Winkler, Gfried Hausmann
1836 Glinau 48 Schäfer, Joh. Traugott Eigentümer
1836 Glinau 49 Penther, Daniel Hausmann
1836 Glinau 50 Gedrange, Joh. George Hausmann
1836 Glinau 51 Maennel, Gottlob Hausmann
1836 Glinau 52 Pflaum, Daniel Eigentümer
1836 Glinau 53 Pflaum, Gfried Hausmann
1836 Glinau 54 Wolke, Joh. George Eigentümer
1836 Glinau 55 Roy, Joh. Daniel Eigentümer
1836 Glinau 56 Wandke, Joh. Damuel Eigentümer
1836 Glinau 57 Hübner, Joh. George Eigentümer
1836 Glinau 58 Pflaum, Joh. George Eigentümer
1836 Glinau 59 Seyde, Samuel Eigentümer
1836 Glinau 60 Bielke, Gfried Eigentümer
1836 Glinau 61 Pruschke, J. George Eigentümer
1836 Glinau 62 Pflaum, J. Daniel Hausmann
1836 Glinau 63 Seide, J. Friedr. Eigentümer
1836 Glinau 64 Hein, Gottl. Hausmann
1836 Glinau 65 Lüdke, Gfried Hausmann
1836 Glinau 66 Wolke, Xstian Hausmann
1836 Glinau 67 Täubner, Xstian Eigentümer
1836 Glinau 68 Krepel, J. Xstian Hausmann
1836 Glinau 69 Schneider, J. George Eigentümer
1836 Glinau 70 Hecht, J. Glieb Hausmann
1836 Glinau 71 Knoll, Samuel Eigentümer
1836 Glinau 72 Noske, Traugott Hausmann
1836 Glinau 73 Sitzlak, Elisabeth Hausweib
1836 Glinau 74 Bielke, Gfried Eigentümer
1836 Glinau 75 Hecke, Glieb Eigentümer
1836 Glinau 76 Fister, Gfried Hausmann
1836 Glinau 77 Löchelt, Xstian Eigentümer
1836 Glinau 78 Riemer, Dorothea Hausweib
1836 Glinau 79 Schulz, J. Glieb Eigentümer
1836 Glinau 80 Strauch, Anna Rosina Hausweib
1836 Glinau 81 Knoll, Xstian Eigentümer
1836 Glinau 82 Fiege, J. George Eigentümer
1836 Glinau 83 Lucas, Gfried Hausmann
1836 Glinau 84 Freier, J. George Hausmann
1836 Glinau 85 Bielke, Gfried Eigentümer
1836 Glinau 86 Wolke, J. George Eigentümer
1836 Glinau 87 Bielke, Daniel Eigentümer
1836 Glinau 88 Hoffmann, J. George Eigentümer
1836 Glinau 89 Gfried Rosenau Hausmann
1836 Glinau 90 Meissner, Gfried Eigentümer
1836 Glinau 91 Meissner, Anna Rosina Hausweib
1836 Glinau 92 Zittier, Xstian Pächter
1836 Glinau 93 Rausch, Gfried Eigentümer
1836 Glinau 94 Wittchen, Anna Doroth. Hausweib
1836 Glinau 95 Kurscht, Daniel Eigentümer
1836 Glinau 96 Zittier, Glob Eigentümer
1836 Glinau 97 Rausch, Andreas Eigentümer
1836 Glinau 98 Zittier, Xstian Eigentümer
1836 Glinau 99 Kuk, George Friedr. Hausmann
1836 Glinau 100 Knoll, Dorothea Elis. Eigentümer Wittwe
1836 Glinau 101 Schanzenbach, Friedr. Eigentümer u Schuhmacher
1836 Glinau 102 Nitschke, Gfried Eigentümer
1836 Glinau 103 Meissner, George Hausmann
1836 Glinau 104 Wandke, J. George Eigentümer
1836 Glinau 105 Blasius, J. Glieb Hausmann
1836 Glinau 106 Schinschke, Anna Doroth. Hausweib
1836 Glinau 107 Horn, Xstina Hausweib
1836 Glinau 108 Peter, Xstoph Hausmann
1836 Glinau 109 Galle, Xstian Hausm. U. Stabholzhauer
1836 Glinau 110 Lüdke, J. Daniel Häusler
1836 Glinau 111 Meier, Gfried Hausmann
1836 Glinau 112 Sperling, Gfried Eigentümer
1836 Glinau 113 Fechner, Friedrich Häusler
1836 Glinau 114 Wolke, J. George Häusler
1836 Glinau 115 Janott, Samuel Hausmann
1836 Glinau 116 Hecke, Xstian Eigentümer
1836 Glinau 117 Wallasch, Peter Hausm. U Schuhmacher
1836 Glinau 118 Fürstnau, August Häusler u Schuhmacher
1836 Glinau 119 Weber, Carolina Hausweib
1836 Glinau 120 Sperling, Glieb Eigentümer
1836 Glinau 121 Peter, Christina Eigentümer Wittwe
1836 Glinau 122 Günther, George Fr. Hausmann
1836 Glinau 123 Schiller, Samuel Eigentümer
1836 Glinau 124 Wandke, Glieb Eigentümer
1836 Glinau 125 Schliefke, Johann Hausmann
1836 Glinau 126 Wandke, Gfried Eigentümer
1836 Glinau 127 Zerbe, Xstian Hausmann
1836 Glinau 128 Heisler, Glieb Eigentümer
1836 Glinau 129 Schulz, Joh. Xstian Eigentümer
1836 Glinau 130 Erich, Friedrich Hausmann
1836 Glinau 131 Strauch, Gfried Hausmann
1836 Glinau 132 Gutsch, Joh. Samuel Eigentümer
1836 Glinau 133 Bensch, J. Gfried Häusler
1836 Glinau 134 Brukarczewicz, Frau des (Anna Ros.) Hausweib
1836 Glinau 135 Meyer, J. Daniel Hausmann
1836 Glinau 136 Lüdke, Dienegott Hausmann
1836 Glinau 137 Unger, Martin Hausmann
1836 Glinau 138 Kahl, J. Glieb Häusler
1836 Glinau 139 Stelzer, Joh. Beata Hausweib
1836 Glinau 140 Kahl, J. Xstian Hausm. U Schuhmacher
1836 Glinau 141 Hein, J. George Häusler
1836 Glinau 142 Dach. J. Friedrich Eigentümer
1836 Glinau 143 Bielke, J. Glieb Eigentümer
1836 Glinau 144 Bürger, Glieb Hausmann … ist auf Arbeit gegangen
1836 Glinau 145 Scheffler, George Fr. Eigentümer
1836 Glinau 146 Haendtschke, Ghilf Häusler u Riemer
1836 Glinau 147 Schröter, Gfried Hausmann … ist auf Arbeit gegangen
1836 Glinau 148 Hoffmann, Rosina Hausweib
1836 Glinau 149 Bielke, Anna Dorothea Häusler
1836 Glinau 150 Riediger, Xstoph Häusler
1836 Glinau 151 Ziche, Xstroph Hausmann … ist auf Arbeit gegangen
1836 Glinau 152 Pilczinski, Frau des (Maria Elis.) Häusler
1836 Glinau 153 Schanzenbach, Wilhelm Hausm u. Schuhmacher
1836 Glinau 154 Kurtz, J. Xstian Hausmann
1836 Glinau 155 Bürger, Joh. Friedrich Häusler
1836 Glinau 156 Wolke, Joh. Glieb Eigentümer
1836 Glinau 157 Knoll, Gottlob Eigentümer
1836 Glinau 158 Kasparck, Frau des (Ros. Doroth.) Häusler
1836 Glinau 159 Jungnick, Carl August Schul Lehrer
1836 Glinau 160 Knoll, Xstian Eigentümer
1836 Glinau 161 Kirscht, Samuel Eigentümer
1836 Glinau 162 Schallert, Gfried Eigentümer
1836 Glinau 163 Gedrange, Glieb Häusler
1836 Glinau 164 Kriese, Glieb Ausgedinger
1836 Glinau 165 Nitschke, Christina Ausgedingerin
1836 Glinau 166 Pohl, Elisabeth Ausgedingerin
1836 Glinau 167 Thielschneider, Maria Ausgedingerin
1836 Glinau 168 Teubner, Dorothea Ausgedingerin
1836 Glinau 169 Bielke, Gottfr. Ausgedingerin
1836 Glinau 170 Fiege, Martin – verst. Louisa Ausgedingerin
1836 Glinau 171 Schulz, Dorothea Ausgedingerin
1836 Glinau 172 Fiege, Maria Ausgedingerin
1836 Glinau 173 Fiege, Andreas Ausgedinger
1836 Glinau 174 Wolke, Johann George Ausgedinger
1836 Glinau 175 Bielke, Michael Ausgedinger
1836 Glinau 176 Kirsch, Dorothea Ausgedingerin
1836 Glinau 177 Knoll, Samuel Ausgedinger
1836 Glinau 178 Müller, Daniel Eigentümer
1836 Kozielaske 1 Förster, Christian Eigentümer
1836 Kozielaske 2 Giering, Daniel Eigentümer
1836 Kozielaske 3 Schmidt, Friederike Einwohnerin
1836 Kozielaske 4 Roy, Christian Eigentümer
1836 Kozielaske 5 Fröhlich, Daniel Eigentümer
1836 Kozielaske 6 Giering, Christina Ausgedingerin
1836 Kozielaske 7 Girndt, Traugott Eigentümer
1836 Kozielaske 8 Hofmann, Friedrich Eigentümer
1836 Kozielaske 9 Helming, Rosina Einwohnerin
1836 Kozielaske 10 Weide, Traugott Einwohner
1836 Kozielaske 11 Gier, Johann Friedrich Einwohner
1836 Kozielaske 12 Schlinke, Gottlieb Eigentümer
1836 Kozielaske 13 Pudritzke, Samuel Eigentümer
1836 Kozielaske 14 Ortlieb, George Eigentümer
1836 Kozielaske 15 Müller, Christoph Eigentümer
1836 Kozielaske 16 Hirt, Wilhelm Eigentümer
1836 Kozielaske 17 Hartmann, George Eigentümer
1836 Kozielaske 18 Hartmann, George Ausgedinger
1836 Kozielaske 19 Meier, Gottfried Eigentümer
1836 Kozielaske 20 Blesing, Friedrich Eigentümer
1836 Kozielaske 21 Winter, Gottfried Einwohner
1836 Kozielaske 22 Hecke, Gottfried Einwohner
1836 Kozielaske 23 Meier, Dorothea Einwohnerin
1836 Kozielaske 24 Fabian, Ernst Lehrer
1836 Kozielaske 25 Lehmann, Gottlieb Eigentümer
1836 Kozielaske 26 Lehmann, Rosina Dorothea Ausgedingerin
1836 Kozielaske 27 Lehmann, Johann Eigentümer
1836 Kozielaske 28 Schulz, Christian Eigentümer
1836 Kozielaske 29 Schulz, Gottfried Eigentümer
1836 Kozielaske 30 Müller, Daniel Eigentümer
1836 Kozielaske 31 Müller, Gottfried Eigentümer
1836 Kozielaske 32 Müller, Joh. Friedrich Eigentümer
1836 Kozielaske 33 Müller, Christian Eigentümer
1836 Kozielaske 34 Müller, Christian Eigentümer
1836 Kozielaske 35 Fiege, Daniel Eigentümer
1836 Kozielaske 36 Kochanki, Daniel Eigentümer
1836 Kozielaske 37 Becker, Samuel Einwohner
1836 Kozielaske 38 Freier, Gottfried Eigentümer
1836 Kozielaske 39 Barschke, Ehefrau des (Vorname ?) Eigentümerin
1836 Kozielaske 40 Neumann, Gottfried Eigentümer
1836 Kozielaske 41 Schulz, Louisa Ausgedingerin
1836 Klein Lipke Hs 5 Rosenau, Samuel Ackerwirth
1836 Klein Lipke Hs 7 Heckert, Christian Ackerwirth
1836 Klein Lipke Hs 9 Heidekorn, Gottlob Ackerwirth
1836 Klein Lipke Hs 12 Freier, Gottlob Ackerwirth
1836 Klein Lipke Hs 13 Grunwald, Christian Ackerwirth
1836 Klein Lipke Hs 15 Rouy, Christian Ackerwirth
1836 Klein Lipke Hs 16 Fiege, Gottfried Ackerwirth
1836 Klein Lipke Hs 17 Grunwald, Gottlob Ackerwirth
1836 Scherlanke Hs 1 Kraepel, Friedrich Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 2 Rausch, Gottlieb Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 3 Janotte, Friedrich Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 3 Heinze, Friedrich Hausmann
1836 Scherlanke Hs 4 Hecke, Christoph Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 4 Hecke, Christoph Hausmann
1836 Scherlanke Hs 5 Schulz, Gottlieb Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 5 Schulz, Rosina Ausgedingerin
1836 Scherlanke Hs 5 Pietzke, Christina Hausweib
1836 Scherlanke Hs 6 Mentzel, Joh. George Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 6 Wentzel, Johann Hausmann
1836 Scherlanke Hs 6 Lüdke, Christoph Hausmann
1836 Scherlanke Hs 7 Gellert, Dorothea Eigentümerin
1836 Scherlanke Hs 7 Müller, Wilhelm Hausmann
1836 Scherlanke Hs 8 Seide, Dorothea Eigentümerin
1836 Scherlanke Hs 8 Seide, Martin Hausmann
1836 Scherlanke Hs 9 Schütz, Dorothea Eigentümerin, Mann kath.
1836 Scherlanke Hs 10 Stein, Christian Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 10 Bielke, Gottfried Hausmann
1836 Scherlanke Hs 10 Kuhnke, Beate Hausweib, Dienstmagd
1836 Scherlanke Hs 11 Schirner, Andreas Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 12 Schulz, Christian Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 13 Schulz, Daniel Hausmann … ist auf Arbeit gegangen
1836 Scherlanke Hs 14 Welke, Christina Eigentümerin
1836 Scherlanke Hs 15 Truschke, Christian Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 16 Wolke, Martin Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 16 Schönborn, Dorothea Hausweib, krank
1836 Scherlanke Hs 16 Kraft, Gottlieb Hausmann
1836 Scherlanke Hs 17 Pflaum, Johann Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 18 Seide, Christian Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 19 Ortlieb, Martin Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 19 Ortlieb, Johann Hausmann
1836 Scherlanke Hs 20 Gellert, Gottfried Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 21 Pfeiffer, Friedrich Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 22 Weber, Rosina Eigentümerin, Mann kath.
1836 Scherlanke Hs 22 Ortelt, Christoph Hausmann u Schmied
1836 Scherlanke Hs 23 Roy, Christoph Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 24 Janotte, Christoph Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 25 Schroeter, Johann Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 25 Stein, Gottlieb Ausgedinger, 70 Jahre u schwach
1836 Scherlanke Hs 26 Hecke, Gottlieb Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 26 Hecke, Gottfried Stellmacher
1836 Scherlanke Hs 27 Janotte, Gottlieb Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 27 Janotte, Dorothea Ausgedingerin, 83 Jahre u schwach
1836 Scherlanke Hs 28 Freier, Wittwe (Vorname ?) Eigentümerin
1836 Scherlanke Hs 28 Fiege, Samuel Hausmann
1836 Scherlanke Hs 29 Kayser, Christian Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 29 Kayser, Christoph Ausgedinger, 80 Jahre u schwach
1836 Scherlanke Hs 30 Kayser, Johann Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 31 Scheffler, Matthaeus Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 31 Krätschmar, Anna Hausweib
1836 Scherlanke Hs 31 Scheffler, Christoph Hausmann
1836 Scherlanke Hs 32 Häusler, Gottfried Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 33 Rausch, Gottfried Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 35 Janotte, Gottlob Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 35 Janotte, Mar. Elisabeth Ausgedingerin
1836 Scherlanke Hs 36 Stürtzbecher, Christoph Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 36 Kurtz, Maria Ausgedingerin
1836 Scherlanke Hs 36 Kurtz, Beata Tagelöhnerin
1836 Scherlanke Hs 37 Schiller, Gottlieb Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 37 Strauch, Christian Ausgedinger
1836 Scherlanke Hs 37 Strauch, Christian Tagelöhner
1836 Scherlanke Hs 38 Strauch, Christian Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 39 Schlinke, Michael Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 39 Schlinke, Johann Ausgedinger, alt u schwach
1836 Scherlanke Hs 39 Strietzel, Ernst Hausmann
1836 Scherlanke Hs 40 Ortelt, Christian Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 41 Zittier, Michael Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 42 Roy, Gottfried Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 42 Bonck, Dorothea Hausweib, Mann katholisch
1836 Scherlanke Hs 43 Scheffler, Matthaeus Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 44 Kuhnke, Gottlob Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 44 Kuhnke, Gottfried Tagelöhner
1836 Scherlanke Hs 44 Kuhnke, Joh. Fried. Hausmann
1836 Scherlanke Hs 45 Seyde, Joh. George Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 45 Janotte, Joh Fried Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 46 Scheffler, Gottfried Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 47 Hoffmann, Gottfried Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 48 Roy, Christian Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 49 Leske, Michael Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 50 Deutschmann, Samuel Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 51 Knoll, Johann Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 52 Schulz, Ann. Elisa Hausweib
1836 Scherlanke Hs 52 Pflaum, Gottlieb Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 53 Pflaum, Gottlieb Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 53 Pflaum, anna Mar. Ausgedingerin
1836 Scherlanke Hs 53 Wittig oderWittke, Carolina Hausweib
1836 Scherlanke Hs 54 Bierwagen, Christoph Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 55 Strauch, Michael Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 56 Fritsch, Christian Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 57 Roy, Gottlieb Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 58 Knobel, Gottfried Pächter
1836 Scherlanke Hs 59 Stein, Christian Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 60 Bielke, Gottfried Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 61 Knoll, Samuel Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 62 Bellag, A. Schul Lehrer
1836 Scherlanke Hs 64 Ruszanski, Frau (Vorname ?) Eigentümerin, Mann kath.
1836 Scherlanke Hs 65 Gellert,George Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 66 Strauch, Johann Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 67 Rosenau, Samuel Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 68 Deutschmann, Daniel Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 69 Hecke, Gottlieb Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 70 Henkel, George Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 71 Leske, George Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 72 Kirschke, Carl Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 73 Giehl, Christian Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 74 Fiege, Gottlieb Eigentümer
1836 Scherlanke Hs 75 Lieske, Wittwe (Vorname ?) Eigentümerin
1836 Scherlanke Hs 76 Schulz, Christian Hausmann
1836 Scherlanke Hs 76 Schönborn, Rosina Hausweib
1836 Scherlanke Hs 77 Gutsch, Gottfried Eigentümer
1836 Zinskowo 1 (2x) Pruschke, Rosina Ausgedingerin
1836 Zinskowo 1 Pruske, Daniel Eigentümer
1836 Zinskowo 2 Klemm, Christian Eigentümer
1836 Zinskowo 3 Bielke, Gottlieb Tischler
1836 Zinskowo 4 Klemm, Gottlieb Eigentümer
1836 Zinskowo 5 Hübner, Gottlieb Eigentümer
1836 Zinskowo 6 Pflaum, Johann Friedrich Eigentümer
1836 Zinskowo 7 Hirsch, Gottlieb Tagelöhner
1836 Zinskowo 8 Labsch, Gottfried Eigentümer
1836 Zinskowo 9 Handke, Gottfried Eigentümer
1836 Zinskowo 10 Janott, Michael Kirchenvorsteher
1836 Zinskowo 11 Bielke, Christian Eigentümer
1836 Zinskowo 12 Bielke, Gottlieb Eigentümer
1836 Zinskowo 13 Roy, Gottlieb Eigentümer
1836 Zinskowo 14 Joachim, Gottfried Eigentümer
1836 Zinskowo 15 Janotte, Martin Eigentümer
1836 Zinskowo 16 Seyde, Andreas Eigentümer
1836 Zinskowo 17 Seyde, Johann Friedrich Eigentümer
1836 Zinskowo 18 Hecke, Gottfried Eigentümer
1836 Zinskowo 19 Schulz, Gottlieb Tischler
1836 Zinskowo 20 Fenske, Christian Eigentümer
1836 Zinskowo 21 Paesler, George Eigentümer
1836 Zinskowo 22 Ulrich, Christian Eigentümer
1836 Zinskowo 23 Hecke, Martin Eigentümer
1836 Zinskowo 24 Hecke, Gottfried Eigentümer
1836 Zinskowo 24 (2x) Hecke, Maria Ausgedingerin
1836 Zinskowo 25 Lüdke, Wittwe (Vorname ?) Eigentümerin
1836 Zinskowo 26 Hecke, Ludewig Schneidermeister
1836 Zinskowo 27 Seyde, Gottfried Eigentümer
1836 Zinskowo 28 Steinbrenner, Gottlieb Tagelöhner
1836 Zinskowo 29 Zitthier, Christian Eigentümer
1836 Zinskowo 30 Seyde, George Eigentümer
1836 Zinskowo 31 Heynze, Gottfried Eigentümer
1836 Zinskowo 32 Fischer, Gottlieb Eigentümer
1836 Zinskowo 33 Seyde, Gottfried Eigentümer
1836 Zinskowo 34 Seyde, Gottfried Hopfenhändler
1836 Zinskowo 35 Pruschke, Gottlieb Eigentümer
1836 Zinskowo 36 Pflaum, Joh. Friedrich Tagelöhner
1836 Zinskowo 37 Schinschke, Daniel Eigentümer
1836 Zinskowo 38 Lüdke, Gottlieb Windmüller
1836 Zinskowo 39 Kessel, Gottfried Eigentümer
1836 Zinskowo 40 Lüdke, Gottlieb Eigentümer
1836 Zinskowo 41 Deutschmann, Christian Eigentümer
1836 Zinskowo 42 Roy, Samuel Eigentümer
1836 Zinskowo 43 Gerlach, Ludewig Böttcher
1836 Zinskowo 44 Knoll, Christian Eigentümer
1836 Zinskowo 45 Jochindke, Joh. George Tagelöhner
1836 Zinskowo 46 Schulz, Christian Eigentümer
1836 Zinskowo 47 Rex, Gottlieb Stellmacher
1836 Zinskowo 48 Hecke, Gottlieb Tagelöhner
1836 Zinskowo 49 Pudewill, Christoph Ausgedinger
1836 Zinskowo 49 (2x) Wolke, Gottlieb Eigentümer
1836 Zinskowo 50 Siegmund, Samuel Tagelöhner
1836 Zinskowo 51 Wolke, Wilhelm Eigentümer
1836 Zinskowo 52 Jaeger, Martin Eigentümer
1836 Zinskowo 53 Jaeger, Martin Eigentümer
1836 Zinskowo 54 Winckler, Gottlieb Schuhmachermeister
1836 Zinskowo 55 Jaeger, Ludewig Eigentümer
1836 Zinskowo 56 Lüdke, Daniel Eigentümer
1836 Zinskowo 57 Handke, George Pächter
1836 Zinskowo 58 Schubert, Gottlieb Eigentümer
1836 Zinskowo 59 Grunwald, Gottlieb Tagelöhner
1836 Zinskowo 60 Heynrich, Gottlieb Eigentümer
1836 Zinskowo 61 Schulz, Daniel Eigentümer
1836 Zinskowo 62 Greiser, Gottlieb Eigentümer
1836 Zinskowo 63 Seyde, Christian Eigentümer
1836 Zinskowo 64 Hein, Gottlieb Tagelöhner
1836 Zinskowo 65 Lüdke, Wittwe (Vorname ?) Eigentümerin
1836 Zinskowo 66 Schonert, George Eigentümer
1836 Zinskowo 67 Wolf, Michael Eigentümer
1836 Zinskowo 68 Schefer, Gottlieb Tagelöhner
1836 Zinskowo 69 Ladwig, Carl Eigentümer
1836 Zinskowo 70 Ortelt, Christian Eigentümer
1836 Zinskowo 71 Peter, Joh. Fried. Tagelöhner

Kurzmeldung – Urnenfund Grätz/Grodzisk Juni 1906

Der Annaplatz in Grätz/Grodzisk / Aufn. GT

Der Annaplatz in Grätz/Grodzisk / Aufn. GT

Bei den Ausschachtungsarbeiten des Paszlinski’schen Neubaues am Annaplatz hierselbst (Grätz) ist am Mittwoch (30.05.1906) eine kleine Urne mit Silber- und Kupfermünzen, sowie 1 Goldstück aus dem 16. Jahrhundert stammend gefunden worden.

 * * *

Quellen soweit nicht direkt im Text oder in der Bildbeschreibung genannt: Amtliches Kreisblatt und Anzeiger des Kreises Grätz 01. Juni 1906

Amalie Bertha Müller heimlich entlaufen / 1865

Ausschnitt des Steckbriefes / Quelle: sh. Fußnote

Ausschnitt des Steckbriefes / Quelle: sh. Fußnote

„Berlin, den 31 Mai 1865 – Königlich Preußisches Central-Polizei-Blatt.

Am 29. d. M. (20 Mai 1865) ist die Amalie Bertha Müller von hier heimlich entlaufen u. ist deren Aufenthaltsort bis jetzt nicht zu ermitteln gewesen.

Es wird ersucht, dieselbe mittelst Zwangs-Reiseroute hierher zu weisen.

Alter 14 J., Gr. ca. 4′, Haar blond, Augen braun u. Nase stumpf. Bekl. blauleinener Rock, grau wattirte Jacke, an den Aermeln theilweise zerrissen, Hemde, lila-kattun. Halstuch mit rothen Blümchen u. grauen Streifen, u. baarfuß.

Rakwitz, 22. Mai 1865 – die Polizei-Verwaltung“

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Grabsteine Friedhof Blenke – Wilhelmine Tepper

Grabstein der Wilhelmine Tepper 1859-1883 / Aufn. PM

Grabstein der Wilhelmine Tepper 1859-1883 / Aufn. PM

Hier ruhet in Gott

die

Jungfrau
Wilhelmine (vollst. Johanna Wilhelmine Emilie)
Tepper
geb. 19. November 1859 – gest. 18 Februar 1883

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Militärpflichtige und Invalidenprüfungsverfahren im Juni 1897

Das ehemalige Schützenhaus / Karte aus Sammlung Wojtek Szkudlarski

Das ehemalige Schützenhaus / Karte aus Sammlung Wojtek Szkudlarski

“Im Jahr 1871 dehnten die Artikel 57 ff. der Reichsverfassung die in Preußen seit 1814 geltende allgemeine Wehrpflicht auf ganz Deutschland aus. So hatte nun „jeder Deutsche“ mit vollendetem 20. Lebensjahr 7 Jahre lang dem Heer oder der Marine anzugehören. Um im Allgemeinen wissenschaftliche und gewerbliche Ausbildung so wenig wie möglich durch die allgemeine Wehrpflicht zu stören, war es jedem jungen Mann überlassen, schon nach dem vollendeten 17. Lebensjahr, wenn er die nötige moralische und körperliche Qualifikation hatte, freiwillig in den Militärdienst einzutreten.  Alle Wehrpflichtigen waren, wenn sie nicht freiwillig in die preußische Armee eintraten, vom 1. Januar des Kalenderjahres an, in welchem sie das 20. Lebensjahr vollenden, der Aushebung unterworfen (militärpflichtig). Sie hatten sich zu diesem Zwecke bei den zuständigen Ersatzbehörden regelmäßig zu melden, bis über ihre militärische Verwendung entschieden wurde, jedoch höchstens zweimal jährlich” (2)

Am Dienstag, den 01. Juni 1897 wurde im Amtlichen Teil des Kreisblattes von Neutomischel wie folgt bekannt gegeben:

Das diesjährige Ober-Ersatz-Geschäft findet am Dienstag, den 22. und Mittwoch, den 23. Juni im Schützenhause zu Paprotsch statt.

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Pacht der Theerschwelerei des Ritterguts Bolewice zu vergeben / 1846

Theerofen im Bolewicer Forst / Quelle: 3) Ausschnitt Messtischblatt und 4) als Beispiel die Zeichnung einer Köhlerei

Theerofen im Bolewicer Forst / Quelle: 3) Ausschnitt Messtischblatt und 4) als Beispiel die Zeichnung einer Köhlerei

„Die zu den Forsten des Ritterguts Bolewice, unweit Neustadt bei Pinne im Bucker Kreise, gehörige Theerschwelerei soll am 1sten December 1846 vormittags 10 Uhr in der Wohnung des Unterzeichneten auf 6 – 10 Jahre an den Meistbietenden verpachtet werden, wozu Pachtlustige mit dem Bemerken eingeladen werden, daß der Theerschweler freie Wohnung, 5 Morgen Acker, Wiesenwachs und Sommerweide für 2 Kühe und den nöthigen Bedarf von Raff- und Leseholz erhält.

Bolewice, den 9ten October 1946 – Seyler, Oberförster“

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Steckbrief des Carl Kuhn / 1871

Ausschnitt des Steckbriefes / Quelle sh. Fußnote

Ausschnitt des Steckbriefes / Quelle sh. Fußnote

„Der Baugefangene Carl Kuhn ist heute früh von hier (Festung Graudenz) entwichen.

Derselbe ist am 2. Januar 1844 zu Rakwitz, (Kreis Bomst in Posen) geboren, seine Eltern leben in Kostancia bei Kutna, 5 Fuß 4 Zoll 3 Strich groß, evangelisch, Haare dunkelblond, Augen grau, Nase und Mund gewöhnlich, Bart im Entstehen, Zähne defect, Kinn und Gesichtsbildung oval, Gesichtsfarbe blaß, Gestalt schlank, Sprache deutsch und polnisch, besondere Kennzeichen: der linke Arm tätowirt mit dem Fleischerwappen, Civilverhältniß Fleischer, Anzug Civilkleider, vermuthlich ein Paar Commißstiefel und ein blaugestreiftes Callicothemde.

Die Königlichen Behörden werden ersucht, auf den p. Kuhn zu vigilieren, ihn im Betretungsfalle zu arretieren und unter sicherem Geleit an die Kommandantur abzuliefern.

Festung Graudenz, den 17. Januar 1871 – Königliche Kommandantur“

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Die Wirtschaftsgebäude Fuchs in Rakwitz brennen nieder / 1899

Fuchs'es Garten in Rakwitz / Ausschnitte AK - Sammlung Wojtek Szkudlarski

Fuchs’es Garten in Rakwitz / Ausschnitte
AK – Sammlung Wojtek Szkudlarski

„Rakwitz, 21. April 1899 – Gestern abend gegen 8 Uhr brach hierselbst in den dem Ackerbürger und Bierhändler Rudolph Fuchs gehörigen Wirthschaftsgebäuden auf bis jetzt unaufgeklärte Weise Feuer aus, welches sich mit einer rapiden Geschwindigkeit über sämtliche Stallungen und Schuppen des Gehöfts verbreitete.

Die Thätigkeit der schnell herbeigeholten Feuerwerk mußte sich daher nur auf die Erhaltung der gefährdeten Nachbargebäude beschränken, was ja auch gelang.

Das Feuer griff so schnell um sich, daß das Vieh nur mit Mühe gerettet werden konnte. Eine Färse ist erstickt.

Zur Hilfeleistung sind einige Spritzen der Nachbargemeinden erschienen. Der reichliche Regen trug viel dazu bei, daß das Feuer nicht größere Dimensionen angenommen hatte. Es sind eine Menge Futtervorräthe, Wirthschaftsgeräte u.s.w. verbrannt.

Der Schaden ist durch Versicherung gedeckt.“

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Volkszählung am 1. Dezember 1875

Gemäß Verfügung der Herren Minister des Innern und für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten  wurde für den 1. Dezember 1875 eine Volkszählung mit gleichzeitiger gewerbestatistischer Aufnahme an die Königlichen Privinzial- und Bezirksverwaltungsbehörden gemäß den Beschlüssen des Bundesraths des Deutschen Reichs verfügt.

Zu diesem Zwecke wurden seitens des Königlich Statistischen Bureaus in Berlin annähernd 114.500 Fragebogen und Formulare in 21 Kisten an das Landratsamt in Buk versandt. Das die Kisten an die „Bahnstation Buk“ versandt wurden, und dadurch ab Bahnhof Neutomischel noch eine Um- bzw. Weiterverfügung notwendig geworden war, ist vermutlich auf Unkenntnis der Mitarbeiter im Königlich Statistischen Büro in Berlin über die geographischen und verkehrstechnischen Verhältnisse in den  ländlichen Gebieten zurückzuführen.

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Das Hotel Kutzner in Grätz brennt nieder / 1910

Das ehem. Hotel Kutzner und die Marktecke in Grodzisk heute / Aufn. GT

Das ehem. Hotel Kutzner und die Marktecke in Grodzisk heute / Aufn. GT

„Am Freitag (16.10.1910) nachmittag brach in Kutzners Hotel Feuer aus, das den Saalanbau, den Pferdestall und das Vorderhaus ergriff. Erst nachts zwei Uhr konnte die Feuerwehr abrücken.

Aber schon um drei Uhr ertönten erneut Alarmsignale, weil das Feuer wieder mit Macht hervorgebrochen war. Als die Wehr nach 24 ständigem Kampfe des Feuers nicht Herr werden konnte, mußten die Mauern des Hotels niedergerissen werden.

Bei den Löscharbeiten stürzten plötzlich Teile eines Schornsteins herunter. Die Trümmer trafen den Barbier Malyszczyk und verletzten ihn erheblich am Rücken.“

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Unfall mit dem Pferd des Heinrich Fenske / 1910

Der ehem. Neue Markt, Aus-/Einfahrt zur Dampfmühle Maennel war das gelbe Gebäude rechts / AK Sammlung Wojtek Szkudlarski

Der ehem. Neue Markt, Aus-/Einfahrt zur Dampfmühle Maennel war das gelbe Gebäude rechts / AK Sammlung Wojtek Szkudlarski

Am Sonnabend (09.04.1910) vormittag ging ein auf dem Hofe der Maennel’schen Dampfmühle stehendes Pferd des Eigentümers Heinrich Fenske aus Paprotsch durch und raste mit dem Wagen über den Neuen Markt hinweg.

Es zerbrach auf dem Viehmarkt ein Stück der dort stehenden Einzäunungen und stürmte wieder zurück.

Herr Kaufmann Fritz Lutz, der über den Neuen Markt fuhr, konnte sich mit knapper Not durch schnelles Abspringen vom Rade vor einem verhängnisvollen Zusammenstoß mit dem Durchgänger schützen. Das Fahrrad aber wurde überfahren und total zertrümmert.

Das Pferd kam infolge dieses Hindernisses zu Fall und schlug sich einige Zähne aus, sonst ist es aber ohne größeren Schaden davongekommen.

Wie wir hören, ist der Besitzer des Pferdes nicht gegen Haftpflicht versichert und muß für den entstandenen Schaden selbst aufkommen.

 * * *

Quellen soweit nicht direkt im Text oder in der Bildbeschreibung genannt: Großpolnische digitale Bibliothek Poznan (http://www.wbc.poznan.pl/dlibra) – “Amtliches Kreis-Blatt für den Kreis Neutomischel” 1910

Ermordung der Augusta Bormas / 1902

Neustadt b.P. - die ehemalige Pinner Str. / AK Sammlung Wojtek Szkudlarski

Neustadt b.P. – die ehemalige Pinner Str. / AK Sammlung Wojtek Szkudlarski

Auf Mitteilung der Polizeiverwaltung zu Neustadt bei Pinne wurde am 08. Februar 1902 unter der No. 29 eingetragen, dass die Kaufmannswittwe Augusta Bormas geborene Krain in ihrer Wohnung tot aufgefunden worden war.

Das Alter der Augusta Bormas war zum Zeitpunkt Ihres Todes mit 69 Jahren angegeben worden. Sie war aus Posen gebürtig und dem mosaischen Glauben angehörig gewesen. Gemäß dem Eintrag war sie die Tochter unbekannter Eltern.

Augusta Bormas geborene Krain hatte als die Wittwe des Kaufmanns Gustav Bormas, eines in Neustadt bei Pinne ansässig gewesenen Kaufmanns, in der Stadt gelebt.

Ihr gewaltsamer Tod war nach den angestellten Ermittlungen am 04. Februar 1902 gegen 09:00 Uhr am Abend eingetreten.

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Der Tod des Johann Polomka / 1900

Kościół pw. św. Wawrzyńca w Łomnicy - Kirche St. Lawrence in Lomnica / Aufn. PM

Kościół pw. św. Wawrzyńca w Łomnicy – Kirche St. Lawrence in Lomnica / Aufn. PM

„Infolge eines Messerstichs hat am Sonnabend früh der 20 jährige Knecht Johann Palomka aus Glinau den Tod gefunden. Er hatte von seinem Brotherrn den Auftrag, dessen Tochter zum Tanz nach Scherlanke zu führen.

Das hatte den Unwillen des 18 jähren Eigenthümersohns Paul Pflaum aus Glinau erregt, so daß es im Tanzlokale zu Reibereien kam.

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Sturz mit Todesfolge der Juliane Fürstenau / 1900

Blick in die heutige Ogrodowa, die einstige Gartenstraße / Aufn. PM

Blick in die heutige Ogrodowa, die einstige Gartenstraße / Aufn. PM

Unter dem Standesamtseintrag Nr. 28 vom 24. Februar 1900 in Neutomischel findet sich, dass der Maurer Paul Redlich aus Neutomischel den Tod der unverehelichten Arbeiterin Juliane Fürstenau anzeigt.

Es wurde eingetragen, dass sie im Alter von 68 Jahren verstorben und dass sie die Tochter unbekannter Eltern gewesen sei.

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Unfalltod des Johann Gottlieb Zithier 1898

Ehemaliger Gasthof Friedenberger zu Boruy / Postkartenausschnitt  Sammlung Wojtek Szkudlarski

Ehemaliger Gasthof Friedenberger zu Boruy / Postkartenausschnitt Sammlung Wojtek Szkudlarski

In Kirchplatz Borui wurde gestern 14. November 1898 beim Bedienen einer Dreschmaschine in der Scheune des Gastwirts Emil Friedenberger der Arbeiter Johann Gottlieb Zithier an der Schürze von der Maschine erfaßt und mit dem Körper hineingezogen.

Er erlitt so schwere Verletzungen, daß der Tod erfolgte.

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Schöffengerichtssitzungen Juli – Dezember 1906

Relief über dem Eingang des ehemaligen Amtsgerichtes - Justitia, die Personifikation der Gerechtigkeit; die Waage für die sorgfältige Abwägung der Sachlage, die Augenbinde für die Unparteilichkeit fehlt, das Richtschwert für die Durchsetzung mit der nötigen Härte - Bild: EA

Relief über dem Eingang des ehemaligen Amtsgerichtes – Justitia, die Personifikation der Gerechtigkeit; die Waage für die sorgfältige Abwägung der Sachlage, die Augenbinde für die Unparteilichkeit fehlt, das Richtschwert für die Durchsetzung mit der nötigen Härte – Bild: EA

Nachstehend sind die Verhandlungspunkte und Urteile der Schöffengerichtssitzungen vom Juli – Dezember 1906 wiedergegeben.

Entnommen wurde die Berichterstattung dem Neutomischler Kreisblatt des Jahres 1906.

* * *

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Nachruf für Julius Markendorff – verstorben 1907 in Neutomischel

Julius Markendorff

Julius Markendorff

Am vergangenen Mittwoch, 03. April 1907, wurde einer der ältesten Bürger unserer Stadt, der Glaser- und Schneidemeister J. Markendorff, der an Altersschwäche in einem Posener Krankenhause verstorben ist, zur letzten Ruhe bestattet.

Der Verewigte, welcher ein Alter von 86 Jahren erreicht hat, war das älteste Mitglied der hiesigen Synagogen-Gemeinde, er gehörte auch bis zu seinem Lebensende mit zur Schützengilde und zur Schneider-Innung, welche Vereinigungen in corpore dem Dahingeschiedenen unter Vorantritt der Stadtkapelle die letzte Ehre erwiesen

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Der Mord an der Familie Greiser / 1906

Bomst - Wiebelshof / Ausschnitt Messtischblatt 3860 - http://mapy.amzp.pl/tk25.cgi?23,48,60,80

Bomst – Wiebelshof / Ausschnitt Messtischblatt 3860 – http://mapy.amzp.pl/tk25.cgi?23,48,60,80

Nachstehend folgt in chronologischer Reihenfolge die Berichterstattung der Presse hinsichtlich der Ermittlungen zur Aufklärung der Ermordung der Familie Greiser aus Wiebelshof, welche sich über die Jahre 1906 bis 1907 erstreckte.

Letztlich wurde der ermittelte Täter zum Tode verurteilt

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Das viel zu kurze Leben der Emma Pawel / 1891-1907

Kartenausschnitt mit der Strecke Rojewo - Neu Boruy / Messtischblatt 3763 - http://mapy.amzp.pl/tk25.cgi?23,48,60,80

Kartenausschnitt mit der Strecke Rojewo – Neu Boruy / Messtischblatt 3763 – http://mapy.amzp.pl/tk25.cgi?23,48,60,80

In den Jahren 1905 und auch 1907 war es noch üblich, dass Kinder in einem Alter von 14 Jahren bis zu mindestens 12 Stunden täglich arbeiten mussten.

Kinderarbeit galt als Segen für die Eltern und war finanziell unabdingbar. Angst um das Wohl und die Gesundheit von Kindern wurde gegen das ureigene Wohl zurückgestellt.

Auch Emma Pawel war ein Kind jener Jahre.

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Orden für die Veteranen – 1899

Zentenarmedaille - Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Zentenarmedaille

Zentenarmedaille – Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Zentenarmedaille

Aus Anlass des 100. Geburtstages Kaiser Wilhelm I. stiftete sein Enkel Kaiser Wilhelm II. am 22. März 1897 die s. g. Zentenarmedaille.

Sämtlichen Offizieren, Militärbeamten, Unteroffizieren und Mannschaften wurde diese Medaille verliehen, wie auch den noch lebenden Veteranen aus den Kriegen 1848/1849 – Deutsche Revolution, 1864 – Deutsch Dänischer Krieg, 1866 – Deutscher Krieg und 1870/1871– Deutsch Französischer Krieg.

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Vor 120 Jahren – Unwetter über dem Hauland – Juli 1897

Ein Gewitter zieht auf / Bild GT

Ein Gewitter zieht auf / Bild GT

Die Posener Zeitung meldete:

Bald nach Mittag hatten wir heute, am 21. Juli 1897 in Neutomischel ein außerordentlich schweres Gewitter. Blitz auf Blitz folgten sich, so daß einmal in einer Minute 8 Blitze und 8 außerordentlich heftige Donnerschläge gezählt werden konnten. Dazu fiel heftiger Regen, der in kurzer Zeit Alles unter Wasser setzte.

Das Gewitter welches über unserer Gegend in und um Neutomischel tobte, war wohl das stärkste, welches je erlebt wurde. Der das Gewitter begleitende Orkan hat Bäume im Durchmesser von einem halben Meter in Mannshöhe abgebrochen, unzählig viele ebenso starke ausgerissen, sodaß z. B. der Weg von Neutomischel nach Sontop erst mit Mühe fahrbar gemacht werden mußte. In Glinau ist ein Stall vom Erdboden rein weggefegt. In einer Breite von etwa 1 Kilometer und einer Länge von 4 Kilometern ist in den Ortschaften Paprotsch, Alttomischel und Kozielaski Alles vernichtet. An den Hopfenstangen hängen kahle Ranken, Blätter und Blüthen liegen am Boden, die Kartoffeln und Rüben zeigen keine Spur von Blättern mehr. Hafer, Erbsen und Gerste, welche vorzüglich standen, sehen aus, als ob sie mit einer schweren Walze niedergewalzt wären. Das ganze Gewitter dauerte noch nicht elf Minuten. In diesen elf Minuten erfolgten fast 80 Blitze und ebensoviel Schläge.

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Hebamme für den Bezirk Zembowo gesucht – 1897

Kartenausschnitt mit Neutomischel in der Provinz Posen (1)

Kartenausschnitt mit Neutomischel in der Provinz Posen (1)

Der Hebammenbezirk Zembowo, bestehend aus den Ortschaften Komorowo Hauland, Linde, Schleife, Tarnowce, Wymyslanke und Zembowo mit Zembowko ist zu besetzen.

Geprüfte, der deutschen und polnischen Sprache mächtige Hebammen oder unbescholtene Frauenspersonen im Alter von 20 bis 30 Jahren, welche sich dem Hebammenfache widmen wollen, können sich, erstere unter Einreichung ihres Befähigungszeugnisses und eines Führungsattestes, letztere unter Einreichnung eine Kreisphysikats-Attestes, eines Führungsattestes der Ortspolizeibehörde, eines Geburtsscheines und eines Impf- (Revaccinations) scheines bei dem unterzeichneten Vorsitzenden des Kreis-Ausschusses melden.

Das Gehalt der Stelle beträgt 100 Mark.

Neutomischel, den 19. Juni 1897

Der Vorsitzende des Kreis-Ausschusses. Königlicher Landrath – von Daniels

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Der letzte Stadtmusikus von Birnbaum – 1847

Toteneintrag des Stadtmusicus Seydler aus dem Jahr 1794

Toteneintrag des Stadtmusicus Seydler aus dem Jahr 1794

Am 15. Juni 1796 erschien beim damaligen Bürgermeister in Birnbaum ein Mann Namens Johann Gottlieb Hoene und bat um Verleihung des vakanten Stadtmusikuspostens. Letzteren hatte ein gewisser Seidler innegehabt, bei dessen Wittwe Hoene „in Condition“ stand.

In dem betreffenden Protokolle heißt es: er (Hoene) sei nemlich willens, die hiesige Stadtmusikuswittwe Seidlern zu ehelichen, und wolle demnach gehorsamlich bitten, ihn zu dem hiesigen Stadtmusikusposten bei der Behörde in Vorschlag zu bringen, damit er denselben erhielte. Er habe bereits seit 6 Jahren diesen Posten versehen und seit dem Tode seines vorigen Principals, des p. Seidler, nun bereits zwei Jahre selbem vorgestanden, weshalb er um so weniger Zweifel trage, daß ihm diese Stelle conserirt werden würde. Diesem Antrage entsprechend richtete der Magistrat an demselben Tage folgendes Gesuch an

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Griff in die Wechselkasse bei Gärtner in Neutomischel – 1897

Die einstige Gaststätte Gärtner in der ehem. Goldstraße - AK-Ausschnitt Sammlung Wojtek Szkudlarski

Die einstige Gaststätte Gärtner in der ehem. Goldstraße – AK-Ausschnitt Sammlung Wojtek Szkudlarski

Neutomischel, den 08. October 1897

In dem Restaurationslokale von Herrn G. Gärtner hierselbst (Neutomischel) benutzten zwei als einzige Gäste anwesende junge Leute eine kurze Abwesenheit des Wirthes, um einen kühnen Griff in dessen Wechselkasse zu thun.

Von dem geraubten Gelde (etwa 4-5 Mark) bezahlten sie nicht allein ihre Zeche, sondern ließen sich auch von dem Musikautomaten lustige Weisen vorspielen.

Erst nachdem sie das Lokal verlassen hatten, bemerkte Herr Gärtner den Verlust.

Schon am nächsten Tage gelang es dieselben, einen Töpfer- und einen Schlossergesellen, zu ermitteln und sie zu einem Geständnisse zu bewegen. 2 Mk. konnten ihnen von dem Gelde noch abgenommen werden.

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Feuer in Neu Rose bei Stepczynski – 1897

Ausschnitt Messtischblatt 3663 mit der Streusiedlung Neurose, welche Sontop halbmondförmig umschloss / oben: Bauernhof mitten in der Landschaft - mitte: Sandstraßen durch die Wälder nach Neurose - unten: Gelände des ehemaligen evgl. Friedhofes

Ausschnitt Messtischblatt 3663 mit der Streusiedlung Neurose, welche Sontop halbmondförmig umschloss / oben: Bauernhof mitten in der Landschaft – mitte: Sandstraßen durch die Wälder nach Neurose – unten: Gelände des ehemaligen evgl. Friedhofes

Am Mittwoch (28. April 1897) gegen 7 Uhr Abends brach in der Scheune des Häuslers Stepczynski zu Roser Wiesen Feuer aus, welches wegen der leichten Bedachung und der seit einigen Tagen herrschenden warmen Witterung so schnell um sich griff, daß in kurzer Zeit auch der Stall und das Wohnhaus davon ergriffen und in Asche gelegt wurden.

Die Stepczynskischen Eheleute waren beim Ausbruch des Feuers nicht anwesend und konnte der Ehemann, nachdem er Brandwunden erlitten, kaum das Vieh retten. Von Möbeln und Hausgeräthen konnte so gut wie nichts gerettet werden, da das brennende Strohdach jedes Eindringen in die Wohnung unmöglich machte.

Die städtische Feuerspritze aus Neutomischel und die der freiwilligen Feuerwehr waren zur Hilfeleistung ausgerückt

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Die Mühle in Leschnik brennt – 1897

Leschnik Mühle lag in einem großem Waldgebiet - Ausschnitt Meßtischblatt 3462 und Luftaufnahme der Gemeinde Kwilcz / http://www.kwilcz.pl

Leschnik Mühle lag in einem großem Waldgebiet – Ausschnitt Meßtischblatt 3462 und Luftaufnahme der Gemeinde Kwilcz / http://www.kwilcz.pl

Pinne, den 20. Juni 1897

Am Freitag (18.06.1897) Abend brach in der dem Müller Wendland in Leschnik gehörigen Mühle Feuer aus.

Dieses verbreitete sich so schnell, daß in kurzer Zeit die ganze Mühle in Flammen stand.

Der Mühlenbescheider, welcher in der Mühle schlief, wurde bewußtlos und mit schweren Brandwunden bedeckt aus einem Fenster der Mühle gezogen und ist an den Folgen der Verletzungen gestern im hiesigen Krankenhaus gestorben.

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August Hauch verunglückt in Tarnowo – 1897

Die Hauptstrasse von Tarnowa / Aufn. PM

Die Hauptstrasse von Tarnowa / Aufn. PM

Rakwitz, den 29. September 1897

Gestern (28.09.1897) Vormittag (lt. Toteneintrag um 7:00Uhr) war der Eigenthümer Hauch im entfernten Tarnowo in seiner Scheune mit Heuabladen beschäftigt.

Das Heu lagerte auf leichten Brettern über der Tenne; diese brachen zusammen, Hauch stürzte kopfüber herunter und wurde von dem nachrutschenden Heu vollständig bedeckt.

Beim Durchsuchen des Heues fand man den Verunglückten todt auf; er hatte einen Schädelbruch erlitten. Der Verunglückte hinterläßt eine Frau und zehn Kinder.

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Badeunfall in Scherlanke – 1897

Gedächtniskreuz auf dem ehemaligen Friedhof zu Scherlanke

Gedächtniskreuz auf dem ehemaligen Friedhof zu Scherlanke

Beim Baden verunglückte am Sonntag (08. August 1897) der 23 jährige taubstumme Sohn des Besitzers W. in Scherlanke.

Er machte in das flache Wasser des Hofteiches den Kopfsprung und zog sich solche Beschädigungen zu, an denen er nächsten Tages verstarb.

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VI. Bundesschießen des Schützenbundes Neumark – Posen (01.-02. August 1897) / Teil 3

Stadtwappen aus der Probe-Ausgabe des Jahres 1877 der Hopfenzeitung der Stadt Neutomischel

Stadtwappen aus der Probe-Ausgabe des Jahres 1877 der Hopfenzeitung der Stadt Neutomischel

Ein großes Fest bringt viel Planung mit sich und auch sind letztlich viele Personen daran beteiligt.

In der Fest-Zeitung für das VI. Bundesschießen des Schützenbundes Neumark-Posen in Neutomischel am 1. und 2. August 1897 wurden alle Mitglieder der gegründeten Ausschüsse und fast alle Schützen namentlich aufgeführt.

Die nachstehenden Daten wurden der Festschrift entnommen:

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VI. Bundesschießen des Schützenbundes Neumark – Posen (01.-02. August 1897) / Teil 2

Titelseite: „Fest-Zeitung für das VI Bundesschiessen der Schützenbund Neumark-in Posen Neutomischel am 1. und 2. August 1897 " - In  Sammlungen der Universitätsbibliothek in Poznan

Titelseite: „Fest-Zeitung für das VI
Bundesschiessen der Schützenbund Neumark-in Posen Neutomischel am 1. und 2. August 1897 “ – In Sammlungen der Universitätsbibliothek in Poznan

Schuß auf Schuß krachte nun den Scheiben entgegen und sowohl der Festscheibenstand wie die drei Stände für das Lagenschießen waren dicht umdrängt von schießlüsternen Schützen „bereit, sich friedlichem Wettkampf zu weih’n!“, aber in musterhafter Ordnung ging alles von Statten und jeder ließ es sich angelegen sein, dem Schießauschuß sein an und für sich so schweres Amt nach Möglichkeit zu erleichtern.

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VI. Bundesschießen des Schützenbundes Neumark – Posen (01.-02. August 1897) / Teil 1

VI. Bundes-Schiessen in Neutomischel 1897 / Zeitungsanzeige

VI. Bundes-Schiessen in Neutomischel 1897 / Zeitungsanzeige

Regen, Regen, nichts als Regen !

Eifriger und besorgter haben unsere lieben Mitbürger wohl selten in das Wetter geschaut, als in der Woche, die dem VI. Bundesschießen des Schützenbundes Neumark – Posen vorausging; hing doch von dem Wetter zum wesentlichen Theil das Gelingen des so sorgsam vorbereiteten Festes ab. Aber fast schien es, als hätte der Himmel alles, was an Wolken überhaupt aufzutreiben gewesen, just nach Neutomischel berufen, um sie über der Feststadt zu entleeren:

Regen des Morgen, Regen des Mittags, Regen des Abends und sogar des Nachts !

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Die Zuckerfabrik in Opalenitza brennt – 10. Juni 1896

Opalenitza Zuckerfabrik – Bild: “Opalenica na dawnej pocztówce” S.33 Öffentliche Stadt- und Kreisbibliothek

Opalenitza Zuckerfabrik – Bild: “Opalenica na dawnej pocztówce” S.33 Öffentliche Stadt- und Kreisbibliothek

. . . so die Meldung im Posener Tageblatt vom 11. Juni 1896 –

„Heute früh wurde von Opalenitza aus telegraphisch gemeldet, dass dort die zweite, neuerbaute Zuckerfabrik in Brand gerathen und fast völlig niedergebrannt ist“

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Grabsteine Friedhof Blenke – Die Brüder Hirt

Grabstein der Brüder Heinrich und Otto Hirt - Aufn. PM

Grabstein der Brüder Heinrich und Otto Hirt – Aufn. PM

Hier ruhen in Gott

Heinrich Hirt (vollst. Heinrich Wilhelm)
geb. 07. Januar 1883 zu Blenke – gest. 23 Dezember 1886 zu Blenke

und

Otto Hirt (vollst. Heinrich Otto)
geb. 08 September 1877 zu Blenke -gest. 15 Dezember 1886 zu Blenke

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Grabsteine Friedhof Blenke – Johann Gottlieb Jaekel

Grabstein Johann Gottlieb Jaekel (1805-1875) / Aufn. PM

Grabstein Johann Gottlieb Jaekel (1805-1875) / Aufn. PM

Johann Gottlieb Jaekel war einstiger Eigentümer im Dorf Blenke gewesen. Er fand auch Erwähnung als Kirchenältester. Er war ca. 1805 als Sohn der Eheleute Christian Jaekel und der Anna Elisabeth geb. Heinrich geboren worden, er verstarb am 04. Juli 1875 in Blenke.

Nicht bekannt ist, zu wann und wo er geheiratet hatte.

Seine Frau war Wilhelmine Dorothea geb. Wohlfeil gewesen. Sie stammte aus Konitz in Westpreußen und war dort ca. 1811 als Tochter des Johann Wohlfeil und dessen Ehefrau einer geborenen Niederlage mit unbekanntem Vornamen geboren worden; sie verstarb 1877 in Blenke.

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Militärpflichtige und Invalidenprüfungsverfahren im Juni 1900

Der ehemalige Schwarze Adler / Ausschnitt aus AK Sammlung Wojtek Szkudlarski

Der ehemalige Schwarze Adler / Ausschnitt aus AK Sammlung Wojtek Szkudlarski

“Im Jahr 1871 dehnten die Artikel 57 ff. der Reichsverfassung die in Preußen seit 1814 geltende allgemeine Wehrpflicht auf ganz Deutschland aus. So hatte nun „jeder Deutsche“ mit vollendetem 20. Lebensjahr 7 Jahre lang dem Heer oder der Marine anzugehören. Um im Allgemeinen wissenschaftliche und gewerbliche Ausbildung so wenig wie möglich durch die allgemeine Wehrpflicht zu stören, war es jedem jungen Mann überlassen, schon nach dem vollendeten 17. Lebensjahr, wenn er die nötige moralische und körperliche Qualifikation hatte, freiwillig in den Militärdienst einzutreten.  Alle Wehrpflichtigen waren, wenn sie nicht freiwillig in die preußische Armee eintraten, vom 1. Januar des Kalenderjahres an, in welchem sie das 20. Lebensjahr vollenden, der Aushebung unterworfen (militärpflichtig). Sie hatten sich zu diesem Zwecke bei den zuständigen Ersatzbehörden regelmäßig zu melden, bis über ihre militärische Verwendung entschieden wurde, jedoch höchstens zweimal jährlich” (2)

Am Dienstag, den 29. Mai 1900 wurde im Amtlichen Teil des Kreisblattes von Neutomischel wie folgt bekannt gegeben:

Das diesjährige Ober-Ersatz-Geschäft findet am Mittwoch, den 20. und Donnerstag, den 21. Juni im Hotel zum Schwarzen Adler in Neutomischel (Inhaber H. Niedbal) statt.

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Orgelrenovierung im Jahr 1908 in Neu Tomysl

2012 - Im inneren der Herz Jesu Kirche, der früheren evangelischen Kirche zu Neu Tomysl - Aufn. PM

2012 – Im inneren der Herz Jesu Kirche, der früheren evangelischen Kirche zu Neu Tomysl – Aufn. PM

„Nachdem in unserer evangelischen Kirche an 4 Sonntagen, einer umfassenden Reparatur der Orgel wegen, der Gemeindegesang nicht begleitet werden konnte, hatten wir am letzten Sonntag (19. Juli 1908) die Freude, dieses weihevolle Instrument wieder in seiner ganzen Fülle zu hören. Mit außerordentlichem Geschick, großer Sachkenntnis und peinlichster Sorgfalt hat unser Orgelbaumeister, Herr Janott, durch Renovierung der Orgel ein durchaus modernes Kunstwerk geschaffen.

Wenn auch das äußere Gewand des Instrumentes keine wesentliche Veränderung aufweist, so ist doch der innere Ausbau nunmehr ein ganz anderer.

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Sherlock Holmes falsch verstande – 1908

Von Sidney Paget (1860-1908) - de.WP, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=6635141

Von Sidney Paget (1860-1908) – de.WP, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=6635141

Der Sattlergeselle Alfred Japke stieg durch ein Fenster in das Kontor der Koeppler’schen Getreidehandlung (Wollstein), wo er für den Jahrmarkt eine größere Summe Geldes vorhanden wußte. In der Absicht, den im Kontor stehenden Geldschrank zu erbrechen, hatte er sich mit einem Stemmeisen und einer Zange versehen; außerdem führte er ein langes, dolchartiges Messer mit sich. Koeppler wurde durch seinen Hund aus dem Schlafe geweckt, als der Einbrecher durch die offenstehende Tür in das Schlafzimmer eindrang und mit dem gezogenen Messer auf ihn zukam. Es entspann sich ein heftiges Ringen, in dessen Verlaufe Koeppler durch mehrere Messerstiche schwer verletzt wurde. Inzwischen war durch die Schwester des Ueberfallenen aus der Nachbarschaft Hilfe herbeigerufen worden. Es gelang, den Verbrecher zu überwältigen und der Polizei zu übergeben. Japke ist der Sohn des allgemein geachteten Gemeindevorstehers in Kaisertreu (Podgradowice) bei Rakwitz. Was ihn zu dieser Tat getrieben, konnte noch nicht festgestellt werden. Er selbst stellt sich als das Opfer der Scherlock-Holmes-Lektüre hin, die in ihm einen unwiderstehlichen Drange zu verwegenen Taten hervorgerufen habe.

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Quellen soweit nicht direkt im Text oder in der Bildbeschreibung genannt:
Großpolnische digitale Bibliothek Poznan (http://www.wbc.poznan.pl/dlibra) – “Amtliches Kreis-Blatt für den Kreis Neutomischel” 1908; Personenstandsunterlagen Staatsarchivs Poznan (http://szukajwarchiwach.pl/)

Das Gelände des ehemaligen evangelischen Friedhofes in Nowy Tomyśl / 2017

April 2017 - das Gelände des ehemaligen evangelischen Friedhofes / Aufn. PM

April 2017 – das Gelände des ehemaligen evangelischen Friedhofes / Aufn. PM

Liebe Leser,

seitens des derzeitigen Bürgermeisters der Stadt, Herrn Włodzimierz Hibner, startete der Aufruf zur Einsendung von „Visionen und Ideen über die Entwicklung der Stadtparzelle Reg. Nr. 284/16“ bis zum 15. Mai 2017.

Dieses ist das Areal des ehemaligen evangelischen Friedhofes, auf welchem auch der Gedenkstein zur Erinnerung der hier zur letzten Ruhe bestatteten ehemaligen evangelischen Einwohner der Stadt steht. Dieser Stein wurde seinerzeit gemeinsam von ehemaligen evangelischen deutschen und den heutigen polnischen Einwohnern der Stadt aufgestellt.

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Dakowy Mokre – 1896 – Großfeuer …

Dakowy Mokre - Postkartenausschnitt Sammlung A. Kraft
Dakowy Mokre – Postkartenausschnitt Sammlung A. Kraft

…mit Verlust von Menschenleben !

So lautete die Meldung am 11. Juni 1896 in der Mittags-Ausgabe des Posener Tageblattes.

„Gestern (10. Juni 1896) abend brach gegen 10 Uhr auf bisher unaufgeklärte Weise in einer Scheune auf dem Dominium Dakowy Mokre Feuer aus, das so rapide um sich griff, daß in kurzer Zeit fast sämmtliche Wirthschaftsgebäude in Flammen standen.

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Schöffengerichtssitzungen Januar – Juni 1906

Relief über dem Eingang des ehemaligen Amtsgerichtes - Justitia, die Personifikation der Gerechtigkeit; die Waage für die sorgfältige Abwägung der Sachlage, die Augenbinde für die Unparteilichkeit fehlt, das Richtschwert für die Durchsetzung mit der nötigen Härte - Bild: EA

Relief über dem Eingang des ehemaligen Amtsgerichtes – Justitia, die Personifikation der Gerechtigkeit; die Waage für die sorgfältige Abwägung der Sachlage, die Augenbinde für die Unparteilichkeit fehlt, das Richtschwert für die Durchsetzung mit der nötigen Härte – Bild: EA

Nachstehend sind die Verhandlungspunkte und Urteile der Schöffengerichtssitzungen vom Januar – Juni 1906 wiedergegeben.

Entnommen wurde die Berichterstattung dem Neutomischler Kreisblatt des Jahres 1906.

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Feuer am Neuen Markt in Neutomischel – 1906

Die Familie des Schornsteinfegers Jeenicke vor ihrem Haus, vermutlich aufgenommen kurz vor dem Brand / Bild: A. Kraft

Die Familie des Schornsteinfegers Jeenicke vor ihrem Haus, vermutlich aufgenommen kurz vor dem Brand / Bild: A. Kraft

„Am vergangenen Freitag (02.03.1906), abends gegen 8 Uhr“ so berichtete das Neutomischeler Kreisblatt am 06. März 1906, „brach in dem Hintergebäude des Tischlermeisters Herrn Kubel am Neuen Markt Feuer aus, das rasch das Vorderhaus ergriff und auch dieses sowie das angrenzende Wohnhaus der Frau Goldmann in Asche legte.

Bei dem herrschenden Wind und bei der Bauart der alten, mit Pappdach bedeckten Hausgrundstücke war die Gefahr nahe, daß die ganze Häuserreihe dem verheerenden Element zum Opfer fallen würde. Die Bewohner dieser Grundstücke hatten deshalb ihre Habe auf den Marktplatz gestellt oder bei Bekannten untergebracht.

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Steckbrief: Paul Friedrich Wilhelm Tepper – 1875

Der Steckbrief aus dem Jahr 1875

Der Steckbrief aus dem Jahr 1875

In der 10ten Ausgabe des Oeffentlichen Anzeigers des Amts-Blatts der Königlichen Regierung zu Stralsund vom 11. März 1875 fand sich nachstehender Steckbrief:

„Der unten näher bezeichnete Schlächtergeselle Paul Friedrich Wilhelm Tepper aus Chwalim bei Unruhstadt, Kreis Bomst, welcher sich wegen verschiedener schwererer Diebstähle in Untersuchung befindet, ist in der Nacht vom 28. Februar zum 1. März aus dem Gefängnis zu Swinemünde entsprungen.

Es wird ersucht, den bez. Tepper im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen an unser Kreis-Gerichts-Gefängnis abzuliefern.

Anklam, den 1. März 1875 – Königliches Kreisgericht, I. Abtheilung“

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Fahrradunfall der Anna Grätz / 1908

Die ehem. Bahnhofstraße - Postkarte Sammlung Wojtek Szkudlarski

Die ehem. Bahnhofstraße – Postkarte Sammlung Wojtek Szkudlarski

„Am Dienstag (15. Dezember 1908) abend geriet in der Bahnhofstrasse eine Radfahrerin namens Anna Grätz (18 Jahre) aus Wiosker-Hauland (ca. 20 km von Neutomischel entfernt), Stieftochter des Eigentümers Karl Lukas daselbst, unter die Räder eines Lastwagens, sodaß die Bedauernswerte nicht unerheblich verletzt wurde und dem hiesigen Krankenhaus mittels Tragkorbes zugeführt werden mußte.

Die Verletzungen sind meistens Quetschwunden und keine Knochenbrüche und sollen, wie wir hören, glücklicherweise nicht ernsterer Natur sein, sodaß die Verunglückte schon in den nächsten Tagen aus dem Krankenhause entlassen werden dürfte.

Den Kutscher soll keine Schuld treffen, vielmehr ist anzunehmen, daß die Radlerin bei dem Versuche, zwischen dem Wagen und dem Rinnstein vorüberzufahren, infolge der Glätte mit dem Rade ausgeglitten ist und dabei unglücklicherweise unter den Wagen fiel.“

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Falscher Verdacht / 1908

Rudnik Ortsdurchfahrt; rechts Mauer zum Areal des alten Herrenhauses von Andrzeja und Władysława Niegolewskich, welches heute eine Schule ist / Bild: EF

Rudnik Ortsdurchfahrt; rechts Mauer zum Areal des alten Herrenhauses von Andrzeja und Władysława Niegolewskich, welches heute eine Schule ist / Bild: EF

Am 28. August 1908 berichtigte das Neutomischeler Kreisblatt:

„Bei Gastwirt Ignatz Filipowski (verehelicht gewesen mit Stanislawa geborene Röhr) in Rudnik kehrte ein Landstreicher ein, trank eine Limonade und entfernte sich hierauf.

Gegen 6 Uhr nachmittags bemerkte ein im Gasthause weilender Gast, wie der Schober des Filipowski, welcher unweit des Gehöftes steht, von demselben Landstreicher in Brand gesetzt wurde. Der Strolch, namens Johann Gajewski, ist sofort auf frischer Tat verhaftet und nach dem Königlichen Amtsgericht zu Grätz überführt worden. Gajewski will russischer Staatsangehöriger sein.“

Es dauerte bis zum Oktober des Jahres 1908 ehe sich aufklärte, dass der bei der Brandstiftung beobachtete und auf frischer Tat verhaftete „Landstreicher“ Johann Gajewski mit der Brandstiftung nichts zu tun hatte und aus der Haft entlassen werden konnte; es fand sich kein Hinweis auf ein Bedauern, noch dahingehend, dass die falsche Beschuldigung in irgendeiner Weise verurteilt wurde.

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Badeunfall des Stanislaus Nawrot – 1908

Alte Strasse von Alttomischel nach Wytomysl - Postkartenausschnitt

Alte Strasse von Alttomischel nach Wytomysl – Postkartenausschnitt

Das Neutomischeler Kreisblatt berichtete wie folgt:

„Alttomischel – Als am Montag (27. Juli 1908) abend mehrere Maurer nach Feierabend in dem nach Witomischel zu gelegenen Teiche ein Bad nehmen wollten, ertrank der zuerst von ihnen in das Wasser stürzende 17 jährige Maurerlehrling Nawrot von hier vor den Augen seiner Arbeits-Kollegen.

Herr Pflaum jr. aus Neutomischel, welcher in demselben Teiche badete, bemühte sich, leider vergebens, den jungen Mann zu retten. Erst Dienstag (28. Juli 1908) früh wurde die Leiche geborgen.“

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Tragischer Unfall des Jacob Werner – 1908

Pferde auf dem ehemaligen Gut zu Sliwno / Postkartenausschnitt

Pferde auf dem ehemaligen Gut zu Sliwno / Postkartenausschnitt

In den Standesamtsunterlagen von Sliwno findet sich unter der No. 30 vom 2ten October 1908 nachfolgender Eintrag:

„Auf Mitteilung des königlichen Distrikts Amtes Opalenitza ist heute eingetragen worden, daß der Pferdeknecht Jacob Werner, katholischer Religion, Ehemann der Valentine geborene Osińska, wohnhaft zu Sliwno, geboren zu Buszewo am dreiundzwanzigsten (lt. Geburtseintrag wurde er am 13. geboren) Juli 1873, Sohn des verstorbenen Arbeiters Paul Werner und dessen zu Albrechtshof noch lebenden Ehefrau Marianna geborene Kazmierczak, am achtundzwanzigsten September 1908 abends neun Uhr zu Sliwno gestorben ist.“

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Feuer bei Dickschak in Wonsowo / 1908

Wonsowo/Wasowo die ehem. Dorfstraße - Postkartenausschnitt

Wonsowo/Wasowo die ehem. Dorfstraße – Postkartenausschnitt

Am 18. August 1908 veröffentlichte das Kreisblatt Neutomischel die Meldung:

„Am letzten Sonntag (16. August 1908) zwischen 12 und 1 Uhr entstand bei dem Landwirt Lorenz Dickschak hierselbst (Wonsowo) Feuer, durch welches eine mit Erntevorräten vollgefahrene Scheune eingeäschert wurde.

Außer einigen landwirtschaftlichen Maschinen konnte nichts gerettet werden.

Bei den Löschversuchen verbrannte sich die alte Mutter des Besitzers das ganz Gesicht. Das Feuer ist durch Spielen der Kinder mit Streichhölzern entstanden.

Der Schaden soll durch Versicherung gedeckt sein.“

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Quellen soweit nicht direkt im Text oder in der Bildbeschreibung genannt: Großpolnische digitale Bibliothek Poznan (http://www.wbc.poznan.pl/dlibra) – “Amtliches Kreis-Blatt für den Kreis Neutomischel” 1908

Feuer bei Bomme in Bentschen / 1908

Bentschen / Zbąszyń die ehem. Breite Strasse - Bild: "Zbąszyń (Bentschen) na dawnych pocztówkach (1895-1945)"

Bentschen / Zbąszyń die ehem. Breite Strasse – Bild: „Zbąszyń (Bentschen) na dawnych pocztówkach (1895-1945)“

Am 10 Juli 1908 veröffentlichte das Kreisblatt Neutomischel die Meldung:

„Kürzlich brannte auf dem Kaufmann Bomme’schen Grundstücke in Bentschen ein unmittelbar an das Wohnhaus angrenzender Holz- und Lagerschuppen.

Der sich schnell sammelnden Feuerwehr gelang es nach etwa halbstündigem Arbeiten, das Feuer zu dämpfen.

Die Entstehungsursache ist noch nicht ermittelt worden.“

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Quellen soweit nicht direkt im Text oder in der Bildbeschreibung genannt: Großpolnische digitale Bibliothek Poznan (http://www.wbc.poznan.pl/dlibra) – “Amtliches Kreis-Blatt für den Kreis Neutomischel” 1908

Feuer bei Lausch in Pinne / 1908

Pinne / Pniewy - Ansicht von der Seeseite - Bild: Postkartenausschnitt

Pinne / Pniewy – Ansicht von der Seeseite – Bild: Postkartenausschnitt

Am 11. August 1908 veröffentlichte das Kreisblatt Neutomischel die Meldung:

„Kürzlich wurde unsere Stadt Pinne nachts durch Feuerlärm alarmiert.

Es brannten die beiden nebeneinander liegenden, mit Getreide gefüllten Scheunen, der Frau Hotelbesitzer Lausch gehörig, nieder.

Das Feuer ist offenbar von ruchloser Hand angelegt worden“

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Quellen soweit nicht direkt im Text oder in der Bildbeschreibung genannt: Großpolnische digitale Bibliothek Poznan (http://www.wbc.poznan.pl/dlibra) – “Amtliches Kreis-Blatt für den Kreis Neutomischel” 1908

Feuer bei Friedenberger in Boruy / 1908

Ehemaliger Gasthof Friedenberger zu Boruy / Postkartenausschnitt  Sammlung Wojtek Szkudlarski

Ehemaliger Gasthof Friedenberger zu Boruy / Postkartenausschnitt Sammlung Wojtek Szkudlarski

„Heute (22.September 1908) früh gegen 2 Uhr ging eine, zu der Gastwirtschaft Friedenberger hierselbst (Kirchplatz Boruy) gehörige, massiv erbaute Remise auf bisher unaufgeklärte Weise in Flammen auf.

Obwohl die angrenzenden Hintergebäude stark gefährdet waren, gelang es den Löschmannschaften durch ihre angestrengte Tätigkeit, diese sowie das Vorderhaus vor dem Element zu schützen.

Es waren vier Spritzen an der Brandstelle, je eine aus Altborui, Scharke, Neutomischel und die Ortsspritze. Die abgebrannte Remise ist versichert, auch konnten die Vorräte, welche in derselben lagerten, zum größten Teil gerettet werden.“

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Quellen soweit nicht direkt im Text oder in der Bildbeschreibung genannt: Großpolnische digitale Bibliothek Poznan (http://www.wbc.poznan.pl/dlibra) – “Amtliches Kreis-Blatt für den Kreis Neutomischel” 1908

 

Übung der Pflichtfeuerwehr Neutomischel / 1908

Historische "Spritze" im Feuerwehrmuseum von Rakwitz/Rakoniewice - Bild: http://muzeum.psp.wlkp.pl/

Historische „Spritze“ im Feuerwehrmuseum von Rakwitz/Rakoniewice – Bild: http://muzeum.psp.wlkp.pl/

Am 10. Mai 1908 berichtete das „Neutomischeler Kreisblatt“ wie folgt: „Wie verlautet, soll in den nächsten Tagen, nachmittags, eine Uebung der Pflichtfeuerwehr hierselbst stattfinden, wozu alarmiert werden wird.

Wir wollen nicht verfehlen, darauf hinzuweisen, daß alle zum Eintritt in die Pflichtfeuerwehr verpflichteten männlichen Einwohner der hiesigen Stadt von vollendetem 18. bis zum vollendeten 55. Jahre pünktlich am Rathause zu erscheinen haben. Wer ohne genügende Entschuldigung nicht, oder zu spät erscheint, sich bei der vorgesetzten Stelle nicht meldet pp. hat seine Bestrafung zu gewärtigen.“

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Fälschung vom Getreide-Lieferzettel / 1908

Die ehemalige Dampfmühle Maennel / Bild: Maennel Archiv

Die ehemalige Dampfmühle Maennel / Bild: Maennel Archiv

„Ein Eigentümer aus Grubske verkaufte am Donnerstag (16. Januar 1908)  1 Ztr. Roggen an die hiesige Dampfmühle von Gebr. Maennel und erhielt hierüber einen Gutschein. Als nun der Mann kurze Zeit darauf durch seinen 18 jährigen Sohn das Geld abholen ließ, war auf dem Zettel die Zahl „1“ in eine „9“ umgeändert, was aber nicht gleich bemerkt wurde, sodaß 9 Ztr. Roggen statt des gelieferten einen Zentners bezahlt wurden.

Nachdem sich bald darauf der Betrug herausgestellt hatte, wurde sofort Anzeige erstattet, und es gelang dem Stadtwachtmeister Schubert, den Unehrlichen, der mittlerweile einen Teil des Geldes versteckt hatte, ausfindig zu machen. Er wird sich demnächst vor dem Gericht zu verantworten haben. Die Firma ist wieder in den Besitz des für 8 Ztr. Roggen zu viel gezahlten Geldes gekommen.“

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Zeche Radbod – Grubenunglück 1908

Postkarte, 1908, mit der Handschrift „Die Unglückszeche“ / Bild: https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Gedenkst%C3%A4tte_Zeche_Radbod?uselang=de

Postkarte, 1908, mit der Handschrift „Die Unglückszeche“ / Bild: https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Gedenkst%C3%A4tte_Zeche_Radbod?uselang=de

Am 12. November 1908, gegen 4:20 Uhr, ereignete sich das bis dahin schwerste Grubenunglück im deutschen Steinkohlebergbau in der Zeche Radbod. Ob die Schlagwetterexplosion durch eine defekte Wetterlampe oder durch ein Sprengung in einem Flöz ausgelöst wurde, ist nicht bekannt.

348 Kumpel der Nachtschicht, fast die gesamte Mannschaft, kamen ums Leben.

Es war diese Schicht, lt. Beitrag im Neutomischler Kreisblatt hatte Paul Otto Seide sie zusätzlich geleistet, die dem 21-jährigen den Tod brachte.

Unter den Opfern des Unglückes befanden sich auch drei Männer aus Wielichowo, diese wurden jedoch nicht namentlich erwähnt.

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Gebäude der Stadt Neutomischel – No. 4 Posener Straße / Teil I. – Chirurgius und Wundarzt Sagawe

Berliner Chirurgensiegel, datiert 1727 / Bild: Buch "Alte Berufe"

Berliner Chirurgensiegel, datiert 1727 / Bild: Buch „Alte Berufe“

„Der Wundarzt wird zwar zu verschiedenen Verrichtungen gebraucht; doch bestehen diese hauptsächlich in der Heilung äußerlicher Wunden am menschlichen Leibe.

Der Kopf wird bald durch Stoßen, bald durch Schlagen, Schießen oder Stechen, durch Geschwüre und Beulen verletzt. Bald werden Arme, bald Beine gebrochen, oder verrenkt, ohne anderer Wunden und der Brüche zu erwähnen. Zur Hebung dieser Uebel bedient sich der Wundarzt bald erweichender Mittel, um gewisse Verhärtungen und Geschwüre zu zeitigen, bald ätzender und anderer geistiger Wasser, um die Fäulniß zu verhindern und die Wunden zusammenzuziehen, bald der Pflaster, um die freie Luft abzuhalten und die Heilung zu beschleunigen.

Oft kann aber die Heilung nicht glücklich von Statten gehen, wenn nicht ein oder ein anderes Glied abgenommen wird, was mit Hilfe chirurgischer Instrumente geschieht. Oft versteht der Chirurg auch die Geburtshilfe.“

Berufsbeschreibung  in „Neuer Orbis Pictus“  aus dem Jahr 1835

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Gebäude der Stadt Neutomischel – Hausgrundstück No. 5 Posener Straße / Teil II. – Neubauten einer Bäckerei und eines Handelsgeschäftes um 1850

Die alte Posener Straße, die Häuser 5 A und 5 B lagen auf der rechten Seite, im Hintergrund ist der ehemalige Alte Markt erkennbar / Karte Sammlung Wojtek Szkudlarski

Die alte Posener Straße, die Häuser 5 A und 5 B lagen auf der rechten Seite, im Hintergrund ist der ehemalige Alte Markt erkennbar / Karte Sammlung Wojtek Szkudlarski

Unser erster Beitrag endete mit dem Bemerken, dass um das Jahr 1850 „Neubauten“ auf dem Stadtgrundstück No. 5 Posener Straße entstanden waren und das kleine Häuschen des Handschuhmachers Firle diesen hatte weichen müssen.

Eine erste Information aus den alten Aufzeichnungen war, dass in diesen Gebäudebeschreibungen ab dem Jahr 1850 die Parzelle No. 5 geteilt und als 5 A und 5 B beschrieben worden war, es sich also seit jener Zeit um 2 Hausgrundstücke gehandelt hatte.

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Gebäude der Stadt Neutomischel – Hausgrundstück No. 5 Posener Straße / Teil I. – Haus des Handschuhmachers Firle – ca. 1775-1849

Die Posener Straße - die No. 5 hat sich links zum Ende hin befunden / Karte Sammlung Wojtek Szkudlarski

Die Posener Straße – die No. 5 hat sich links zum Ende hin befunden / Karte Sammlung Wojtek Szkudlarski

Im Jahr 1836 wurde durch die Provinzial-Feuerversicherung auch das auf dem Hausgrundstück No. 5 Posener Straße freistehende Häuschen des Handschuhmachers Johann Gottlieb Firle registriert.

54,5×16 Fuß in der Grundfläche (ca. 81,0 qm) und 6,5 Fuss (knapp 2m) hoch. Ein Haus, wie fast alle in jener Zeit, aus Bohlen errichtet. Diese wiederum innen wie aussen mit Lehm beworfen. Beide Giebel waren mit Brettern zum Schutz gegen die Witterung verschlagen.

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Blitzschlagkatastrophe – 1910

Landschaft bei Konkolewo

Landschaft bei Konkolewo

„Eine schwere Blitzschlagkatastrophe ereignete sich während des heftigen Gewitters am Sonnabend abend (09. Juli 1910) in hiesiger Gegend.

Auf der Sworzycer Feldmark wurden der verheiratete Maurer Berthold Würfel aus Konkolewo und der Maurerlehrling Ewald Hübner aus Blenke, welche sich zu Fuß von Eichenhorst nach Hause begaben, gegen 10 Uhr vom Gewitter überrascht und von einem Blitzstrahl getroffen.

Erst am Sonntag morgen (10. Juli 1910) wurden die beiden übereinander liegenden Leichen der Erschlagenen aufgefunden und Herr Kreisarzt Dr. Buddee aus Neutomischel geholt, der jedoch nur den Tod der so jäh aus dem Leben gerissenen fleißigen Leute feststellen konnte.

Der etwa 50 Jahre Würfel hinterläßt seiner Frau mehrere unversorgte Kinder.“

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1890 Jagdunglück – Tod des 17 jährigen Carl Sperling

Wälder um Nowy Tomyśl - Aufn. PM

Wälder um Nowy Tomyśl – Aufn. PM

Im Standesamts-Register von Neutomischel wurde unter der laufenden Nummer 225 am 24. Dezember 1890 notiert:

„Zufolge Mittheilung des Königlichen Districtsamtes hierselbst vom 23. Dezember 1890 No. 4655/90 ist heute eingetragen worden, daß Carl Sperling, ledigen Standes, ohne Gewerbe, 17 Jahre alt, evangelischer Religion, wohnhaft zu Forsthaus Mischke, geboren zu Lubenhauland, Kreis Meseritz, Sohn des Försters Heinrich Sperling und dessen Ehefrau Auguste geborene Wolfram, in der Altomischel’er Forst am einundzwanzigsten Dezember des Jahres tausend achthundert neunzig, nachmittags um 4 Uhr verstorben ist.

Ueber den Todesfall hat eine amtliche Ermittelung stattgefunden“

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Schöffengerichtssitzungen July – Dezember 1905

Relief über dem Eingang des ehemaligen Amtsgerichtes - Justitia, die Personifikation der Gerechtigkeit; die Waage für die sorgfältige Abwägung der Sachlage, die Augenbinde für die Unparteilichkeit fehlt, das Richtschwert für die Durchsetzung mit der nötigen Härte - Bild: EA

Relief über dem Eingang des ehemaligen Amtsgerichtes – Justitia, die Personifikation der Gerechtigkeit; die Waage für die sorgfältige Abwägung der Sachlage, die Augenbinde für die Unparteilichkeit fehlt, das Richtschwert für die Durchsetzung mit der nötigen Härte – Bild: EA

Nachstehend sind die Verhandlungspunkte und Urteile der Schöffengerichtssitzungen vom Juli bis Dezember 1905 wiedergegeben.

Entnommen wurde die Berichterstattung dem Neutomischler Kreisblatt des Jahres 1905.

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Orgelumbau in Kuschlin – 1911

Die ehem. evgl. Kirche zu Kuschlin - Bilder EA

Die ehem. evgl. Kirche zu Kuschlin – Bilder EA

„In der hiesigen Kuschliner evangelischen Kirche ist die Orgel einem gänzlichen Umbau unterzogen worden. Herr Orgelbauer Janott aus Neutomischel hat seine Tüchtigkeit bewiesen, indem er ein vorzügliches pneumatisches Werk hergestellt hat.

Am 26. v. Mts. (26. August 1911) weilte Herr Kantor Tamke aus Neustadt b. P. hier, um unter Beisein des Herrn Pfarrer Fischer und des Gemeinde-Kirchenrates das neue Werk abzunehmen. Er hat über die umgebaute Orgel ein sehr günstiges Urteil gefällt, das seinem Meister zur Ehre gereicht.“

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Kritische Stimmen zum „deutschen“ Treiben – 1911

Glier's Hotel - Bild: Lwówek na dawnej pocztówce

Glier’s Hotel – Bild: Lwówek na dawnej pocztówce

Am 21. Juli 1911 in der No. 58 berichtete das Neutomischler Kreisblatt über ein „deutsches Verbrüderungsfest“ welches am Sonntag, dem 16. Juli 1911 in Neustadt bei Pinne stattgefunden hatte. Es war ein Bericht, wie viele andere auch …

Dieses Fest wurde in einem Leserbrief, welcher in der Ausgabe vom 25. Juli 1911, jedoch unter anderen Gesichtspunkten dargestellt.

Diese kritische Zuschrift ist einige der wenigen, die abgedruckt wurden. Leider ist nicht erwähnt, wer der Einsender – „von beachtenswerter Seite“ – gewesen war.

 

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Otto Johannes Fröde 1894-1968

"Die Welt in Leipzig, Internationale Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik Bugra 1914" - Quelle: *1

„Die Welt in Leipzig, Internationale Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik Bugra 1914“ – Quelle: *1

Am 30. September 1894 wurde Otto Johannes Fröde geboren. Seine Eltern waren der Küster der Stadt Neutomischel  Johann Wilhelm Friedrich Fröde und dessen Ehefrau Johanna Christine geborene Seidel.

Unter Otto Dorfner, einem Buchbindermeister und Einbandgestalter, welcher als Werkstattleiter und Hochschullehrer an der Kunstgewerbeschule in Weimar wirkte, erlernte er das Buchbinderhandwerk.

Aufgrund seiner dortigen Leistungen als Buchbindergehilfe wurde er zur erleichterten 1-jährigen Prüfung zugelassen, die er mit Erfolg bestand.

Anlässlich der „Bugra“ – der Internationalen Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik – druckte das Neutomischler Kreisblatt am 13. Mai 1914 nachfolgenden Artikel:

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Wettfahrt mit Folgen / 1901

Galopp 1Endete unser Artikel über das „Schinschern“ mit dem Satz:

„Zur Verhütung von Unglücksfällen sollten die Kinder durch alle, die auf sie einwirken in der Lage und berechtigt sind, angehalten werden, dem winterlichen Vergnügen nur dort obzuliegen, wo keine Gefahr von Passanten damit verbunden ist.“

Fragen wir uns nun mit einem Schmunzeln wer denn wohl auf die Erwachsenen einwirkte und dazu berechtigt war … ?

Es fand sich folgende Zeitungsmeldung:

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„Schinschern“ oder „Kascheln“ / 1901

Schinschern111„Bei dem jetzigen Frostwetter beginnt von unserer lieben Schuljugend sofort wieder das sogenannte „Schinschern“ oder „Kascheln“.

Jede nur erreichbar Pfütze, und mag sie noch so klein sein, wird zu diesem winterlichen Sport benutzt.

Dieses an und für sich ziemlich harmlose Vergnügen ist ja auch der lieben Jugend von Herzen zu gönnen, nur sollte nicht jedes beliebige Trottoir innerhalb der Straßen der Stadt dazu Verwendung finden. Durch die entstehende Glätte kommen fast täglich einige Erwachsene, welche die sogenannten „Schinschern“ namentlich Abends bei eintretender Dunkelheit, nicht bemerken, zu Fall und ziehen sich oft schwere Verletzungen zu.

Zur Verhütung von Unglücksfällen sollten die Kinder durch alle, die auf sie einwirken in der Lage und berechtigt sind, angehalten werden, dem winterlichen Vergnügen nur dort obzuliegen, wo keine Gefahr von Passanten damit verbunden ist.“

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Quellen, soweit nicht direkt im Text oder in Bildbeschreibungen angegeben: Großpolnische digitale Bibliothek Poznan (http://www.wbc.poznan.pl/dlibra) – “Amtliches Kreis-Blatt für den Kreis Neutomischel” 1901-12-20

 

Ende eines Brauches – Christnachtfeier in Neutomischel – Weihnachten 1912

Candels - Bild: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Candels.JPG?uselang=de

Candels – Bild: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Candels.JPG?uselang=de

Am 17. Januar 1913 erschien im Neutomischler Kreisblatt nachfolgender Artikel . . .

„Mit einem von altersher in der hiesigen evangelischen Kirche eingeführten Brauch des „Quempas-Singens“ bei der Feier der Christnacht am Vorabend des Weihnachtsfestes hat man leider gebrochen, und enttäuscht trat wohl so mancher Kirchenbesucher diesmal seinen Heimweg an.

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Scherlanke / Przyłęk – Statistik aus dem Jahr 1793

sierlanke

Scherlanke – Zielonka – Sierlanko – Przyłęk

In Prästationstabellen sind die Grundeigentümer mit der Größe Ihrer Grundstücke und den zu leistenden Abgaben aufgelistet,  sowie auch die Daten über das vorhandene Vieh und letztlich die Anzahl der im Haushalt lebenden Personen.

Nachstehend ist diese Tabelle in Auszügen für die Höfe des Dorfes Scherlanke – Zielonka – Sierlanko – Przyłęk des Jahres 1793 zu finden

 

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Dezember – Grudzień 2016

Weihnachten - Neujahr / Boże Narodzenie - Nowy Rok 2016-2017

Weihnachten – Neujahr / Boże Narodzenie – Nowy Rok 2016-2017

Erinnerungen an Grätz / Grodzisk

Grätz - Alter Markt, links vorn im Bild die frühere Conditorei Jaeger: rechts die Rückseite des ehem. Rathauses / Ansichtskarten Nachdruck

Grätz – Alter Markt, links vorn im Bild die frühere Conditorei Jaeger: rechts die Rückseite des ehem. Rathauses / Ansichtskarten Nachdruck

Vor Jahren saß ich einmal im Kurpark von Warmbrunn und hörte, wie ein Herr am Nachbartisch beim Kellner ein „Glas Grätzer“ bestellt. Ein anderer an demselben Tisch fragte: „Woher kommt eigentlich dieses Bier, das besser „Unbier“ hieße, weil es so schauderhaft bitter und rauchig schmeckt?“

„O“, hieß es „es ist das anerkannt gesündeste Bier, ganz unschädlich, und so erfrischend! Aber woher es kommt? Hm, doch wohl aus Österreich!“

„Nein“, meinte eine Dame, „Sie denken wohl an Graz! Nein, es kommt, glaube ich, aus Sachsen.“

Was – mein berühmtes Grätz wurde so in fremden Ländern herumgeworfen? Ich wollte schon die Banausen belehren, aber ich bezwang mich. Dagegen stiegen nun mit größter Lebendigkeit die Bilder meines Kindheitsparadieses vor mir auf. Und noch heute scheinen mir etliche davon eigenartig genug, um des Festhaltens wert zu sein.

Man hört jetzt oft die wehmütige Klage, daß es keine Originale mehr gebe. Nun, Grätz hatte vor 65 und mehr Jahren deren eine ganze Menge aufzuweisen.

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Grabsteine Friedhof Boruy – Familie Kurz

Grabstätte der Familie Kurz / Photo: Przemek Mierzejewski

Grabstätte der Familie Kurz / Photo: Przemek Mierzejewski

Hier ruhen in Gott

die Eigentümer Frau

Martha Kurz – geb Reschke

geb. 28 Jan 1880 – gest . Mai 1912
 Du schiedest schnell, im tieffsten Schmerz läßt Du verwaist uns stehn;
Nur ein Trost bleibt dem armen Herz:“Es gibt ein Wiedersehn!“

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unsere liebe Tochter

Erna Lina Kurz

geb. 2. Mai 1906 – gest. .4. April 1913
Warst unser Liebling allezeit – Und bist es auch in Ewigkeit
 

Ruhet sanft

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Grabsteine Friedhof Boruy – Anna Pelchen

Grabstätte der Anna Louise Paelchen / Photo: Przemek Mierzejewski

Grabstätte der Anna Louise Paelchen / Photo: Przemek Mierzejewski

Hier ruhet in Gott

Anna Pelchen

geb. d. 5. April 1869 – gest. d. 11. Febr. 1883
 
Joh: 6_37
Alles, was mir mein Vater giebt das kommt zu mir,
und wer zu mir kommt,
den werde ich nicht hinaus laßen

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Grabsteine Friedhof Boruy – Julius Seeliger

Grabstein des Julius Seeliger / Photo: Przemek Mierzejewski

Grabstein des Julius Seeliger / Photo: Przemek Mierzejewski

Hier ruht in Gott
mein lieber Mann , unser guter Vater

Julius Seeliger

geb. 17. März 1822 – gest. 21 März 1877
 
In des Herrn Jesu Wunden schlief ich sanft und selig ein
dadurch habe ich überwunden alle Leiden, Angst und Pein
Gott nahm aus der Gnadenzeit – mich ins Reich der Herrlichkeit

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2016 – 463 Jahre Kirche zu Kranz

Die ehemalige evgl. Kirche zu Kranz, 1880 geweiht / Postkartenausschnitt

Die ehemalige evgl. Kirche zu Kranz, 1880 geweiht / Postkartenausschnitt

Heute vor 113 Jahren am 27. November 1903 berichtete die Neutomischeler Kreiszeitung über das 350-jährige Bestehen der evangelischen Kirche zu Kranz. Die Kirche ist inzwischen katholisch geweiht und trägt den Namen „Von der Verklärung des Herrn“ – „Kościół pw. Przemienienia Pańskiego“

“ Die evangelische Gemeinde Kranz im Kreise Meseritz, zur Diözese Karge-Neutomischel gehörend, feiert am 1. Adventsonntag (29. November des Jahres 1903) das Jubelfest ihres 350-jährigen Bestehens. Kranz gehörte zu den wenigen evangelischen Gemeinden der Provinz Posen, in denen trotz schwerer Verfolgung in der Mitte des achtzehnten Jahrhunderts das Evangelium ohne Unterbrechung hat verkündet werden dürfen.

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Das Geständnis des Gottlob Reimann – 1817

Postkartenausschnitt der "alten" ehemaligen evgl. Kirche zu Grätz

Postkartenausschnitt der „alten“ ehemaligen evgl. Kirche zu Grätz

Das Jahr 1817 – Kleinbauern und Ackerleute waren dabei sich aus der Gutsuntertänigkeit freizukaufen die bis dahin nur als Hauptnahrungsmittel der armen Bevölkerung genutzte Kartoffel erlebte einen Anbauboom, da fortan nun auch aus ihr Schnaps gebrannt wurde am 03. August des Jahres wurde der evangelische Pfarrer Johann Theodor Gottfried Sukkert in Grätz in sein Amt eingeführt am 27. September dieses Jahres verordnete König Friedrich Wilhelm der III. die Vereinigung der reformierten und lutherischen Gemeinden zu einer „unierten“ Kirche in Preußen.

Und in eben jenem Jahr zeigte am 19. September der Eigentümer Johann Gottlob Reimann aus dem Lenker Hauland bei  dem Pastor Sukkert die Geburt seiner Tochter vom 15. September 1817 an. Abends um 10 Uhr, so die Eintragung, sei seine Frau, die Eva Rosina geborene Brock von einem Kinde entbunden worden. Die Taufe erhielt das kleine Mädchen auf die Namen Johanna Juliana Louise am 21. September. Die Taufzeugen waren  Gottlieb Schlecht, Gottfried Grossmann, beide Eigenthümer und Frau Anna Elisabeth Seiffert.

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Verschollen – Nathanael Kahl / 1913

Totenanzeige vom 12. November 1913 im Kreisblatt Neutomischel

Totenanzeige vom 12. November 1913 im Kreisblatt Neutomischel

Am 15. September 1913 war in der Neutomischler Kreiszeitung zu lesen:  „Der etwa 70jährige Zimmermann Nathanael Kahl aus Glinau ging am Freitag früh 1/2 6 von zu Hause weg, um nach Friedenhorst zu dem Arbeiter May zu gehen und von diesem Schindeln zu kaufen. Nachdem wollte er in der Buchwerder, Lomnitzer oder Mischker Forst Holz zwecks Kaufs besichtigen.

Da er weder in Friedenhorst gewesen, noch bis heute zurückgekehrt ist, so ist anzunehmen, daß der alte Mann, der in der letzten Zeit häufiger an Schwindelanfällen litt, infolge eines solchen vom Wege abirrte und irgendwo zusammengebrochen ist.

Alles Suchen nach ihm war bisher vergeblich.

Es werden deshalb alle Personen, die über den Verbleib des Verschwundenen irgend welche Auskunft geben können, gebeten, dem Gendarmeriewachtmeister Sprenger hierselbst oder der Frau Pauline Kahl in Glinau davon Mitteilung zu machen. (Wir verweisen auf das diesbezügl. Inserat der heutigen Nummer.)“

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Allerseelen – November 2016

Sie sind nicht vergessen ! - Bilder ehemaliger Friedhöfe in den Gemeinden und der Stadt Nowy Tomyśl/Neutomischel zu Allerseelen 2016

Sie sind nicht vergessen ! – Bilder ehemaliger Friedhöfe in den Gemeinden und der Stadt Nowy Tomyśl/Neutomischel zu Allerseelen 2016

Die heutigen Bewohner der ehemaligen „Hauländer“- Gemeinden und der Stadt Nowy Tomyśl haben auch in diesem Jahr der einstigen Bewohner gedacht, dieses ungeachtet ihrer Herkunft oder ihres Glaubens.

Ein Gebet und ein Licht für all Diejenigen, die hier ihre letzte Ruhe fanden – ein Moment der Besinnung Derjenigen, die ihrer gedenken und sie nicht vergessen  !

Vielen Dank !

 

Unwissenheit schützt vor Strafe … 1903

Gewichte - Bildquelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Gewichte.JPG?uselang=de

Gewichte – Bildquelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Gewichte.JPG?uselang=de

Bei einer durch den früheren Aichmeister Gutsche bei  dem Kaufmann Gustav Timm in Wiosker-Hld. vorgenommenen Revision der Gewichte wurden einige kleine Gewichte, die das vorschriftsmäßige Gewicht nicht hatten, vorgefunden.

Timm erhielt dieserhalb einen Strafbefehl vom Kgl. Distrikts-Amt, gegen den er richterliche Entscheidung antrug. Diesen Antrag stützte er auf die Behauptung, die fraglichen Gewicht ca. 3 Monate vor der Revision für neu gekauft und sich deshalb in dem Glauben befunden zu haben, daß die Gewichte vorschriftmäßig seien, umsomehr, als dieselben den Aichungsstempel trugen.

Diesen Angaben schenkte der Gerichtshof Glauben und sprach den Angeklagten frei.

In der Begründung wurde angeführt, daß sich nur derjenige strafbar mache, der wissentlich falsche Gewichte gebraucht, was jedoch bei dem Angeklagten nicht der Fall war, weil er, da er die Gewichte bei der Revision erst drei Monate in Benutzung hatte, von der Richtigkeit derselben überzeugt sein konnte.

Gegen dieses Urteil legte die Königl. Staatsanwaltschaft Berufung ein, welche jedoch, da sich der Gerichtshof der Ansicht des Vorderrichters anschloß, verworfen wurde.

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Grabsteine Friedhof Boruy – Eheleute Haeusler-Aurich

Grabplatte der Eheleute Haeusler / Photo: Przemek Mierzejewski

Grabplatte der Eheleute Haeusler / Photo: Przemek Mierzejewski

 
 Hier ruhet in Gott das liebe Ehepaar

Bertha und Gottlieb Haeusler

25.01.1856-18.05.1925 und 06.04.1845-03.01.1928
 
 Am Ende Ruh im Leben Schmerzen
 nun schlummert sanft Ihr guten Herzen

 

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Geschichte aus einer Zustellungsurkunde des Jahres 1853

Die Original Urkunde aus dem Jahr 1853 / Privatbesitz

Die Original Urkunde aus dem Jahr 1853 / Privatbesitz

Seit 1793 sah die allgemeine Gerichtsordnung für die preußischen Staaten eine Zustellungsurkunde für Briefe amtlichen Inhalts vor. Die Gerichte erhielten für Ihre Akten, mit deren abgezeichneten Rücksendung  einen Nachweis der Ablieferung bzw. Mitteilung, dass eine Zustellung nicht möglich gewesen war.  Die Postboten waren für die korrekte Insinuation, also Zustellung, verantwortlich und quittierten dieses mit ihrer Unterschrift.

Diese Dokumente sind heute meist nicht mehr erhalten oder fristen ihre Existenz, wie viele andere Unterlagen auch, in Ordnern oder Schubladen von Sammlern. Vereinzelt findet jedoch auch eines wieder den Weg zurück an die Öffentlichkeit.  So auch das Post-Insinuations-Dokument zur Nro. 2802 aus dem Jahr 1853 des Königlichen Kreisgerichts zu Grätz.

Vollständig erhalten ist es nicht, der Seitenrand ist beschnitten, aber es beinhaltet doch Geschichte.

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Schöffengerichtssitzungen Januar – Juni 1905

Relief über dem Eingang des ehemaligen Amtsgerichtes - Justitia, die Personifikation der Gerechtigkeit; die Waage für die sorgfältige Abwägung der Sachlage, die Augenbinde für die Unparteilichkeit fehlt, das Richtschwert für die Durchsetzung mit der nötigen Härte - Bild: EA

Relief über dem Eingang des ehemaligen Amtsgerichtes – Justitia, die Personifikation der Gerechtigkeit; die Waage für die sorgfältige Abwägung der Sachlage, die Augenbinde für die Unparteilichkeit fehlt, das Richtschwert für die Durchsetzung mit der nötigen Härte – Bild: EA

Nachstehend sind die Verhandlungspunkte und Urteile der Schöffengerichtssitzungen vom Januar bis Juni 1905 wiedergegeben.

Entnommen wurde die Berichterstattung dem Neutomischler Kreisblatt des Jahres 1905.

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Ballon „Metzeler“ über Paprotsch / 1913

[12-10-13, VIIIe coupe Gordon-Bennett des sphériques] Hans Berliner sur Metzeler, Mann [co-pilote], Allemagne : [photographie de presse] / [Agence Rol] | Agence Rol. Agence photographique *

[12-10-13, VIIIe coupe Gordon-Bennett des sphériques] Hans Berliner sur Metzeler, Mann [co-pilote], Allemagne : [photographie de presse] / [Agence Rol] | Agence Rol. Agence photographique *

Am 13. August 1913 veröffentlichte das „Neutomischler Kreisblatt“ folgende Meldung:

„Der Ballon „Metzeler“ (Führer Ingenieur Berliner, Mitfahrer Mann) ist nach 18 stündiger Fahrtdauer in Sanniki bei Warschau glatt gelandet.

An der Grenze wurde der Ballon in halbstündigem Kreuzfeuer mit etwa 200 Schuß scharf beschossen.

Trotzdem blieben die Insassen unverletzt, wurden aber nach der Landung in Haft gehalten. Alle Gegenstände des Ballons wurden beschlagnahmt und zunächst jeder Verkehr mit der Außenwelt auf das strengste verboten.“ Weiterlesen…

Einbruch bei Alfred Markus in Neutomischel / 1913

Rechts das ehem. Zigarrengeschäft des Alfred Markus / Ansichtskarte Sammlung Wojtek Szkudlarski

Rechts das ehem. Zigarrengeschäft des Alfred Markus / Ansichtskarte Sammlung Wojtek Szkudlarski

„Ein dreister Einbruch wurde gestern abend (18. Dezember 1913) kurz nach 10 Uhr in der Bahnhofstraße verübt. Durch Einschlagen der großen Schaufensterscheibe des Alfred Markus’schen Zigarrengeschäfts wurden von dem Täter mehrere Kisten Zigarren entwendet. Trotzdem die Tat sofort bemerkt wurde, gelang es dem Einbrecher, unerkannt zu entkommen.

Der sofort benachrichtigte Gendarmeriewachtmeister Sprenger erschien mit seinem Polizeihund, und es gelang bald, den Täter in der Person des jugendlichen Arbeiters Otto Weimann aus Paprotsch zu ermitteln und festzunehmen.

Der Bruder des Täters brachte heute früh eine Kiste von den gestohlenen Zigarren wieder zurück, sodaß auch dadurch der Beweis erbracht worden ist, daß die Ermittelungen des Gendarmeriewachtmeisters und seines Hundes die richtigen waren.“

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In den Personenstandsunterlagen fand sich lediglich eine Eintragung: am 17. Juni 1910 wurde Ruth Markus als Tochter der Eheleute Alfred Markus, Kaufmann zu Neutomischel und dessen Ehefrau Rosa geb. Jacobsohn geboren.

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Quellen, soweit nicht direkt im Text oder in Bildbeschreibungen angegeben: Großpolnische digitale Bibliothek Poznan (http://www.wbc.poznan.pl/dlibra) – “Amtliches Kreis-Blatt für den Kreis Neutomischel” 1913-12-19; Personenstandsunterlagen  Staatsarchivs Poznan (http://szukajwarchiwach.pl/)
 

 

Raubmord im Wald von Posadowo – 1913

Die Chaussee von Pinne nach Neustadt, ca. 9 km, ein Fußweg von annähernd 2 Stunden / Messtischblätter http://mapy.amzp.pl/tk25.cgi?23,48,60,80

Die Chaussee von Pinne nach Neustadt, ca. 9 km, ein Fußweg von annähernd 2 Stunden / Messtischblätter http://mapy.amzp.pl/tk25.cgi?23,48,60,80

Nachfolgend die Berichterstattung aus dem Neutomischler Kreisblatt des Jahres 1913:

1913-08-22 „Am Mittwoch 20. August 1913 abend ist der 21 Jahre alte, unverheiratete Handlungsgehilfe Stephan Witkowski, als er von Pinne mit einer größeren Summe Geldes nach Neustadt b. P. heimkehrte, ermordet und der ganzen Barschaft beraubt worden.

Der Ermordete war der Sohn des Sattlermeisters W. Witkowski aus Samter und bei der polnischen Ein- und Verkaufsgesellschaft Rolnik in Neustadt b. P. angestellt.“

Stephan Witkowski – geboren 10. Juli 1893 zu Samter

Vater der Sattlermeister Wladislaus Witkowski, Mutter Antonie Witkowska geborene Knie Weiterlesen…

Schule II in Paprotsch – ca. 1806-1906

Stand hier die Schule II Paprotsch - auch die alte Schule genannt ? / Photo: MM

Stand hier die Schule II Paprotsch – auch die alte Schule genannt ? / Photo: MM

Nachfolgend geben wir die „Uebersicht über das Ergebnis der kreisärztlichen Besichtigung der  Gemeinde Schule II in Paprotsch, Schulgemeinde Paprotsch – Kreis Neutomischel vorgenommen durch Kreisarzt Dr. Buddee am 18. April 1902“ wieder.

Der von uns in der Karte eingezeichnete Standort des Schulhauses basiert lediglich auf unserer Vermutung, Karten mit eingezeichneter genauer Lage oder sogar Bilder dieser „altehrwürdigen“ Schule haben wir nicht gefunden.

Wann dieses Schulgebäude, im Jahr 1906 wurde es auf ein Alter von 100 Jahren geschätzt und noch genutzt, letztlich „verschwand“, abgetragen oder sogar eingestürzt, ist nicht bekannt.

Am Ende des seinerzeit von Dr. Buddee handschriftlich ausgefüllten Fragebogens, findet sich noch eine Erwiderung bzw. eine Rechtfertigung von diesem hinsichtlich der von ihm als Kreisarzt vorgenommenen Einschätzungen. Die erwähnte Verfügung welche hier beantwortet worden zu sein scheint war im Archivmaterial nicht vorhanden.

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Eröffnung des Gemeindehauses in Sontop – 1913

Das ehemalige Gemeindehaus / Aufn. PM

Das ehemalige Gemeindehaus / Aufn. PM

„Am Donnerstag (20.11.1913) feierte die Gemeinde Sontop das Fest der Eröffnung ihres Gemeindehauses, verbunden mit der Einführung der vom Vaterländischen Frauenverein in Neutomischel angestellten Landkrankenpflegerin.

Außer der zahlreich versammelten Gemeinde waren als Festteilnehmer erschienen die Herren Geheimrat von Daniels, Oekonomierat Schwartzkopff und Superintendent Reisel.

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Kurzmeldung – Unfallflucht 1913

Pferdegespann um 1920 / Bild: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Opalenicka_KD_1920_fot16.jpg?uselang=de

Pferdegespann um 1920 / Bild: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Opalenicka_KD_1920_fot16.jpg?uselang=de

„Ein bedauernswerter Fuhrunfall ereignete sich gestern abend auf der Grätzer Straße in der Nähe der Schule hinter dem Schützenhause.

Als Herr Geheimer Regierungsrat von Daniels mit seinem Jagdwagen von Rose nach Hause fuhr, kam dem Gefährt ein unbeleuchtetes Fuhrwerk entgegen. Die beiden Geschirre fuhren mit solcher Gewalt zusammen, daß die Deichsel des unbeleuchteten Wagens dem einen Pferde des landrätlichen Geschirres in die Brust gestoßen wurde, sodaß das wertvolle Tier auf der Stelle verendete.

Leider entkam der Besitzer des unbeleuchteten Fuhrwerks unerkannt. Glücklicherweise sind Personen bei dem Unfall nicht verletzt worden.

–  –  –

Dieser Vorfall möge allen Fuhrwerksbesitzern und Führern zur Warnung dienen. Die Fuhrwerke sind bei Dunkelheit hell zu beleuchten, es ist stets rechts zu fahren und links zu überholen, dann werden derartige Unfälle vermieden. Gegen diese Vorschriften wird in hiesiger Gegend oftmals verstoßen, und es ist erforderlich, daß von den Polizeiorganen mit aller Schärfe gegen Uebertretungen vorgegangen wird.“

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Quellen, soweit nicht direkt im Text oder in Bildbeschreibungen angegeben: Großpolnische digitale Bibliothek Poznan (http://www.wbc.poznan.pl/dlibra) – “Amtliches Kreis-Blatt für den Kreis Neutomischel” 1913-12-05

Flugverkehr über den Städten Neutomischel und Neustadt bei Pinne 1913

 "Rumplertaube" / Messtischblatt: http://amzpbig.com/maps/3563_Neustadt_1893.jpg und Zeichnung https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Rumber.jpg?uselang=de

„Rumplertaube“ / Messtischblatt: http://amzpbig.com/maps/3563_Neustadt_1893.jpg und Zeichnung https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Rumber.jpg?uselang=de

„Ein Flieger überflog am gestrigen Dienstag (12.08.1913) früh 1/2 6 Uhr, von Osten kommend, in der Nähe der Bahn mit der Flugrichtung nach Westen unsere Gegend.

Der Aeroplan kam jedenfalls wieder von Posen.

Auch heute morgen (13.08.1913) um 7 Uhr überflog ein solcher in entgegengesetzter Richtung unsern Ort (Neutomischel) in bedeutender Höhe.

Die Führer der Luftfahrzeuge scheinen die Bahnstrecke Posen – Berlin zu ihrer Orientierung gern zu benutzen, woraus es sich wohl erklären dürfte, daß wir so oft Flieger ihre Bahn ziehen sehen“

Während die „Neutomischler“ somit nur vom Flugverkehr Notiz nahmen hatten die „Neustädter“ Gelegenheit ein Flugzeug aus nächster Nähe bestaunen zu können

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Schöffengerichtssitzungen August – Dezember 1903

Relief über dem Eingang des ehemaligen Amtsgerichtes - Justitia, die Personifikation der Gerechtigkeit; die Waage für die sorgfältige Abwägung der Sachlage, die Augenbinde für die Unparteilichkeit fehlt, das Richtschwert für die Durchsetzung mit der nötigen Härte - Bild: EA

Relief über dem Eingang des ehemaligen Amtsgerichtes – Justitia, die Personifikation der Gerechtigkeit; die Waage für die sorgfältige Abwägung der Sachlage, die Augenbinde für die Unparteilichkeit fehlt, das Richtschwert für die Durchsetzung mit der nötigen Härte – Bild: EA

Nachstehend sind die Verhandlungspunkte und Urteile der Schöffengerichtssitzungen vom August bis Dezember 1903 wiedergegeben.

Entnommen wurde die Berichterstattung dem Neutomischler Kreisblatt des Jahres 1903.

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Dammbruch beim Blumer See / 1906

Ruchotscher Mühle / Ausschnitt Messtischblatt - Quelle http://mapy.amzp.pl/tk25.cgi?23,48,60,80

Ruchotscher Mühle / Ausschnitt Messtischblatt – Quelle http://mapy.amzp.pl/tk25.cgi?23,48,60,80

Zeitungsmeldung vom 19. Oktober 1906

Der bei der Ruchotscher Mühle belegene Blumer-See, welcher zur Besitzung des Grafen Schlieffen in Wioska gehört, droht infolge eines Dammbruches auszulaufen und hat die nach der alten Mühle zu belegenen Wiesen in weitem Umkreise überschwemmt.

Trotz angestrengter Arbeit ist es bisher nicht gelungen, den Durchbruch zu stopfen und ein weiteres Auslaufen zu verhindern.

Große Mengen Heu, welche auf den überschwemmten Wiesen standen, sind vernichtet.

Im Jahr 1880 hat sich übrigens schon einmal ein ähnlicher Durchbruch am Blumer-See ereignet.

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Quellen, soweit nicht direkt im Text oder in Bildbeschreibungen angegeben: Großpolnische digitale Bibliothek Poznan (http://www.wbc.poznan.pl/dlibra) – “Amtliches Kreis-Blatt für den Kreis Neutomischel”

Einweihung des evangelischen Gemeindehauses in Bentschen – 1913

Bentschen - die ehemalige evgl. Kirche und das Gemeindehaus / Abb. "Zbąszyń na dawnej pocztówce"

Bentschen – die ehemalige evgl. Kirche und das Gemeindehaus / Abb. „Zbąszyń na dawnej pocztówce“

Im Neutomischeler Kreisblatt vom 03. September 1913 erschien lediglich eine kurze Meldung: “

„Bentschen. Am Sonntag (31. August 1913) fand hier die feierliche Eröffnung des neuerbauten evangelischen Gemeindehauses statt.“

Etwas ausführlicher wurde über dieses Ereignis in der Zeitung „Ostdeutsche Warte – Nationale Tageszeitung für die Ostmark“ berichtet.

Leider haben wir die Ausgabe vom Dienstag, den 2. September 1913 nur gefaltet und gelocht gefunden; beides Lochung und Falzung gehen auch durch den nachfolgenden Artikel, von uns ergänzte Worte sind kursiv geschrieben.

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Dora Kolisch – geboren 1887 in Neutomischel

Bildnis eines Mädchens - Dora Kolisch 1932 / http://www.museum-goerlitz.de/der-berliner-skulpturenfund-entartete-kunst-im-bombenschutt/ Anfang dieses Jahres, 2016 hat das Kulturhistorische Museum Görlitz ergänzend zu der Ausstellung über den Berliner Skulpturenfund "Entartete Kunst" im Bombenschutt die eigenen Sammlungen aufgearbeitet. Auf Befehl der nationalsozialistischen Regierung waren 1937 auch in den damaligen Städtischen Kunstsammlungen Werke von Johannes Wüsten, Fritz Neumann-Hegenberg, Dora Kolisch und Willi Oltmanns beschlagnahmt worden. Historische Fotografien haben die Kunstwerke während der Sonderausstellung abgebildet.

Bildnis eines Mädchens – Dora Kolisch 1932 / http://www.museum-goerlitz.de/der-berliner-skulpturenfund-entartete-kunst-im-bombenschutt/ Anfang dieses Jahres, 2016 hat das Kulturhistorische Museum Görlitz ergänzend zu der Ausstellung über den Berliner Skulpturenfund „Entartete Kunst“ im Bombenschutt die eigenen Sammlungen aufgearbeitet. Auf Befehl der nationalsozialistischen Regierung waren 1937 auch in den damaligen Städtischen Kunstsammlungen Werke von Johannes Wüsten, Fritz Neumann-Hegenberg, Dora Kolisch und Willi Oltmanns beschlagnahmt worden. Historische Fotografien haben die Kunstwerke während der Sonderausstellung abgebildet.

Dora Kolisch, mit vollem Namen Selma Dorothea Elisabeth Kolisch, wurde am 25. September 1887 nachmittags um 12 1/4 Uhr in Neutomischel geboren. Ihre Eltern waren die Ludwig Robert Albrecht und Selma Emma Albertine geborene Weise Kolisch’schen Eheleute gewesen.

Ihr Vater, der in Neutomischel ansässige Amtsrichter, hatte ihre Geburt persönlich bei dem Standesbeamten angezeigt.

Über ihre ältere Schwester Selma Maria Henriette Catharina, geboren 1885 in Neutomischel, ist nichts weiteres bekannt.

Ihre jüngere Schwester Elisabeth Anna Bertha hingegen, hatte als Geburtsort schon Fraustadt, wohin der Amtsrichter abberufen worden, und  wohin dieser dann mit seiner Familie übersiedelt war. Elisabeth, geboren am 03. Februar 1889, hatte in der Zeit von  Oktober 1916 bis Juni 1919 ein Nadelarbeits- und Zeichenlehrerinnen Seminar an der Kunstakademie zu Breslau absolviert und war in den anschließenden Jahren als Zeichenlehrerin tätig gewesen.

Wann die Übersiedlung der Familie dann von Fraustadt nach Görlitz erfolgte ist nicht bekannt. Zum Jahr 1893 wird der  Königliche Amtsrichter  Ludwig Kolisch als ansässig in der Jakobstrasse 39 in Görlitz erwähnt. Die Anschrift in Görlitz wurde noch mehrmals gewechselt; 1896 war es die Jachmannstrasse; im Jahr 1901 findet sich im Adressbuch der Stadt, dass der nunmehrige Landgerichtsrath in der Blumenstr. 21 und ab dem 01.10.1901 im Mühlweg 11 ansässig gewesen war, ehe dann ein Umzug zum Konsulplatz No. 5 erfolgte.

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„Heirat nach America“ Reimann-Heller und Wohlgemuth – 1875

Die Aufgebotsunterlagen / Quelle: Staatsarchiv Poznan - http://szukajwarchiwach.pl/

Die Aufgebotsunterlagen /
Quelle: Staatsarchiv Poznan – http://szukajwarchiwach.pl/

Bridgeporter Zeitung

Deutsches Organ für Fairfield County

Jahrgang 3

Bridgeport, Conn.

Dienstag, den 12 Januar 1875

No. 5

Wie unsere Leser aus einem „Aufgebot“ des Grätzer Standesamt ersehen werden, wird Herr Arthur Napoleon Wohlgemuth Correspondert der „Bridgeporter Zeitung“ in kurzer Zeit sich verheirathen, wir wünschen Herrn Wohlgemuth ein glückliches Eheleben und hoffen ihn recht bald wieder mit seiner Gemahlin in unsrer Mitte zu sehen.

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Grabsteine Friedhof Boruy – Hoffmann und Haeusler 1867-1903

Die Erinnerungstafel an Wilhelm und Paul Hoffmann (lt. StA-Eintrag starb Paul am 29. Mai 1903) / Photo: Przemek Mierzejewski

Die Erinnerungstafel an Wilhelm und Paul Hoffmann (lt. StA-Eintrag starb Paul am 29. Mai 1903) / Photo: Przemek Mierzejewski

Hier ruhen in Gott meine vielgeliebten Gatten

Wilhelm Hoffmann – geb. d. 22. März 1867,  gest. d. 11 März 1900                                               
Paul Hoffmann -geb. d. 26. Juni 1875, gest. d. 28. M…
Ruhet sanft !
2. Makkabäer – Kapitel 12,45 –
Die, so im rechten Glauben sterben, haben Freude und Seligkeit zu hoffen
 

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Gebäude der Stadt Neutomischel – No. 47 von einer Schuhmacherwerkstatt zur Apotheke und den Apothekern der Stadt

Die No. 47 als rotes Gebäude links im Bild - Karte Sammlung Wojtek Szkudlarski

Die No. 47 als rotes Gebäude links im Bild – Karte Sammlung Wojtek Szkudlarski

Im Jahr 1836 gehörte das Hausgrundstück der No. 47 Am Neuen Markte Christian Scheibe. Als die Beschreibung der Provinzialfeuerversicherung erstellt wurde, wurde das Alter des Gebäudes mit „etwa 13 Jahre alt“ angegeben. Somit ist es auch ein Haus welches nach dem Stadtbrand im Jahr 1822 neu erbaut worden war.

Das Hauptgebäude hatte mit einer Länge von 56 Fuß zum Neuen Markt gestanden, hatte eine Tiefe von 35 Fuß und eine Höhe von 9 Fuß gehabt (ca. 17,00×11,00×2,70m), die „äußeren Wände waren von Ziegeln“ welche 1,5 Fuß stark mit Kalk verputzt gewesen waren. Das Haus war mit einem stehenden Dachstuhl gebaut worden; das Dach war mit Biberschwanzziegeln eingedeckt gewesen. Mit seinen Giebeln stieß das Gebäude direkt an das linke und rechte Nachbargebäude.

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Friedrich August Otto Kliche – geboren 29. Juli 1808

Evangel. Kirche in Rakwitz; erbaut 1662, Turm von 1781 - Zeitschrift für Bauwesen Jhrg. 70 /1920 - http://www.dbc.wroc.pl/dlibra

Evangel. Kirche in Rakwitz; erbaut 1662, Turm von 1781 – Zeitschrift für Bauwesen Jhrg. 70 /1920 – http://www.dbc.wroc.pl/dlibra

Am 27. September 1817 verordnete König Friedrich Wilhelm III., er hatte das landesherrliche Kirchenregiment in seiner Eigenschaft als summus episcopus inne, die Vereinigung der reformierten und lutherischen Gemeinden zu einer unierten Kirche in Preußen. Er führte eine neue Agende (Gottesdienstordnung) ein, und in den folgenden Jahren erfolgten Maßnahmen zur Umsetzung dieser, wozu auch gehörte, dass Geistliche einen „Unionrevers“ unterzeichnen mussten.

Einige Pastoren widersetzten sich den Anordnungen. Es bildete sich die „evangelische lutherische Kirche in Preußen“ aus dieser Bewegung heraus. Die „Altlutheraner„, wie man sie nannte, wurden jedoch als Aufrührer und Separatisten bezeichnet, Pastoren wurden suspendiert und verfolgt, es kam zu gewalttätigen Militäraktionen gegen Gläubige.

Durch die immer größer werdenden Bedrückungen begannen ab dem Jahr 1836 Auswanderungen unter den schwierigsten Bedingungen, denn zur Verhinderung dieser, erließ die Regierung fast nicht erfüllbare Vorschriften; angeführt sei hier „Um des Glaubens Willen nach Australien“.

Eben in jener Zeit des Umbruchs lebte Friedrich August Otto Kliche.

Der nachfolgende Bericht über sein Leben mag heute etwas theatralisch, etwas sehr prosaisch wirken, er zeigt aber auch die Zerrissenheit und die Schwierigkeiten im Leben mit welchen sich unsere Vorfahren auseinander zu setzen hatten.

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Die „alte“ evangelische Kirche zu Grätz ist baufällig / 1901

Postkartenausschnitt der "alten" ehemaligen evgl. Kirche zu Grätz, Photos wurden leider bis jetzt nicht gefunden

“ Postkartenausschnitt der „alten“ ehemaligen evgl. Kirche zu Grätz, Photos wurden leider bis jetzt nicht gefunden

Zeitungsmeldung vom 22. Februar 1901

„Die oberen Räume in der evangelischen Kirche wurden baupolizeilich gesperrt, weil die Tragfähigkeit der Säulen für eine größere Anzahl von Personen nicht mehr ausreicht.“

Zeitungsmeldung vom 15. Mai 1901

Grätz – In der hiesigen evangelischen Kirche wurden vor Kurzem die oberen Räume im Interesse der öffentlichen Sicherheit geschlossen. Da die Nothwendigkeit eines Neubaues damit dargethan war, beschloß der Kirchenrath einstimmig, die in der Mitte des Neuen Marktes stehende alte Kirche abzubrechen und auf derselben Stelle, die als günstigste anerkannt wurde, eine neue zu errichten.“

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Die Einweihung des Neubaues wurde für 30. Mai 1905 bekanntgegeben

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Quellen, soweit nicht direkt im Text oder in Bildbeschreibungen angegeben: Großpolnische digitale Bibliothek Poznan (http://www.wbc.poznan.pl/dlibra) – “Amtliches Kreis-Blatt für den Kreis Neutomischel” 1901

Unfall des Gottfried Roy, Neurose / 1904

Der ehemalige evangelische Friedhof zu Neu Rose - Photo:  Przemek Mierzejewski

Der ehemalige evangelische Friedhof zu Neu Rose – Photo: Przemek Mierzejewski

„Der Eigentümer Roy aus Rose war am gestrigen Donnerstag (15. Dezember 1904) mit seinem Gespann auf dem Neutomischeler Wochenmarkt; als er nach Hause zurückfahren wollte, verließ er auf dem Wege hinter Alttomischel einen Augenblick seinen Wagen; im Begriff wieder aufzusteigen, schlug sein Pferd aus und traf ihn so unglücklich am Kopfe, daß der Bedauernswerte sehr schwere Verletzungen davon trug. An seinem Auskommen wird gezweifelt.“

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Schüsse im Schützenhause beim Tanzvergnügen / 1899

Das ehemalige Schützenhaus, früher in Paprotsch gelegen, heute der Stadt Nowy Tomyśl zugehörig / Photo: GT

Das ehemalige Schützenhaus, früher in Paprotsch gelegen, heute der Stadt Nowy Tomyśl zugehörig / Photo: GT

Zeitungsmeldung vom 10. Oktober 1899 – „Am Jahrmarktstage fand im Schützenhause ein öffentlicher Tanz statt, an welchem sich auch das Schankmädchen des Schützenwirths betheiligte, trotzdem dies untersagt war.

Um seinem Befehle Achtung zu verschaffen, zog Herr Schulz einen mit Platzpatronen geladenen Revolver und wollte in die Luft schießen. Der Schuß traf aber das Mädchen neben dem Auge und brachte ihre eine Verletzung bei, welche glücklicherweise ohne nachtheilige Folgen sein wird.

Dem schußfertigen Herrn dürfte eine Belehrung über den Gebrauch der Schießwaffen dienlich sein.“

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Grabsteine Friedhof Boruy – Angehörige der Familie Schulz 1848-1917

Links oben und rechts die Inschrift und der Grabstein der Brüder Schulz, welche 1885 verstarben (die Tafeln mit den Lebensdaten fehlen); links unten der Stein der Beate Schulz, geborene Noak / Bilder: Przemek Mierzejewski + Gudrun Tabbert

Links oben und rechts die Inschrift und der Grabstein der Brüder Schulz, welche 1885 verstarben (die Tafeln mit den Lebensdaten fehlen); links unten der Stein der Beate Schulz, geborene Noak / Bilder: Przemek Mierzejewski + Gudrun Tabbert

Allhier ruhen im Herrn die beiden geliebten Söhnlein des
Eigenthümers Joh. Gottlieb Schulz und dessen
Ehefrau Beate geborene Noak
 
Hier ruht in Gott
meine liebe Mutter, Schwieger u Großmutter
Beate Schulz geb. Noak
* 8.2.1848   + 15.2.1917
 
 

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Feuer in Bukowiec – 1901

Bukowiec - Postkartenausschnitt Sammlung Wojtek Szkudlarski

Bukowiec – Postkartenausschnitt Sammlung Wojtek Szkudlarski

Neutomischel,  27. September 1901 – In Bukowiec brach gestern – 26. September 1901- vormittag bei dem Wirth Przybylski, während derselbe sich auf dem Jahrmarkt in Neutomischel befand, Feuer aus, welches zwei Scheunen und einen Stall einäscherte

Neutomischel, 01. Oktober 1901 – Am letzten Donnerstag gegen 12 Uhr Mittags sah der Eigenthümer Franz Koza in Bukowiec (nicht Przybylski, wie in voriger No. mitgetheilt. D. Red.) als er seine mit Stroh bedeckte Bohlenscheune betreten wollte, aus einem nahe an der Scheune lagernden Häufchen Stroh und Quecken Rauch und gleich darauf eine helle Flamme schlagen, welche er leicht auszutreten im Stande war, wenn er nur etwas Geistesgegenwart besessen hätte; aber vor Schreck rath- und fassungslos stand er still und mußte sehen wie die Flamme das Dach der Scheune ergriff, welche gänzlich und ein demselben gehöriger massiver Stall bis auf die Umfassungsmauern niederbrannte.

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Grabsteine Friedhof Boruy – Geborene Grieger 1860-1911

Bruchstück der Grabplatte geb. Grieger auf dem Friedhof Boruy / Aufnahme Przemek Mierzejewski

Bruchstück der Grabplatte geb. Grieger auf dem Friedhof Boruy / Aufnahme Przemek Mierzejewski

geb. Grieger

geb. 7. Dez 1860

gest. 14 Okt 1911

Der Familienname wurde je nach Hauländersiedlung als Grieger, Krieger und auch als Krueger, Krüger geschrieben.

Es könnte sich somit um die am 07. Dezember 1860 in Alt Szarke geborene  Johanna Ernestine Krueger handeln, deren Grabplatte, bzw. dessen Bruchstück, hier gefunden wurde.

Am 09. Februar 1883 schloss diese mit dem Wittwer Ludwig Carl Paelchen in Boruy die Ehe.

Ihre Eltern waren der Eigentümer Johann Samuel Krueger und dessen Ehefrau Johanna Juliana geb. Ullrich.

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Quellen soweit nicht direkt im Text oder in der Bildbeschreibung genannt: Personenstandsunterlagen  Staatsarchivs Poznan (http://szukajwarchiwach.pl/)

Grabsteine Friedhof Boruy – Die Schüler’s 1857-1934

Grabstein der Eheleute Schüler auf dem Friedhof Boruy / Aufnahme Przemek Mierzejewski

Grabstein der Eheleute Schüler auf dem Friedhof Boruy / Aufnahme Przemek Mierzejewski

Hier ruhen in Frieden die Eigentümer

Berta gb. Koch

geb. 27 Okt. 1871 Marianowo

gest. 29. Septbr. 1934 Dorf Boruy

Wilhelm Schüler

geb. 9. Juni 1857 Alt Scharke

gest. 14. Februar 1929 Dorf Boruy

Die Liebe höret nimmer auf

Das Paar schloss am 21. Juni 1894 beim Standesamt Belencin die Ehe. Berta Emilia Koch war die Tochter des Eigentümer und Gastwirths Ehepaar Traugott und Pauline geb. Dalchau Koch gewesen. Johann Wilhelm Schüler war als Sohn des Altsitzer Ehepaares Gottlieb und Louise geb. Ullrich in Alt Scharke geboren worden.

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Quellen soweit nicht direkt im Text oder in der Bildbeschreibung genannt: Personenstandsunterlagen  Staatsarchivs Poznan (http://szukajwarchiwach.pl/)

Grabsteine Friedhof Boruy – Traugott Gutsche 1830-1902

Grabstein des Traugott Gutsche auf dem Friedhof Boruy / Aufnahme Przemek Mierzejewski

Grabstein des Traugott Gutsche auf dem Friedhof Boruy / Aufnahme Przemek Mierzejewski

Hier ruht in Gott unser guter Vater der Ausgedinger

Johann Traugott Gutsche

geb. 11 Jun 1830 Deutsch Böhmisch

gestorben 10 November 1902 Dorf Boruy

jüngster Sohn von Samuel Gutsche und Maria Elisabeth Bartsch

er ehelichte am 07. November 1856 in Boruy / Aufgebot in Bentschen

die aus dem Rekliner Hauland gebürtige

Johanna Pauline Christine Wilhelmine geborene Müllrich

welche als verwittwete Lehmann in Boruy ansässig gewesen war

In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.

Johannes Evangelium 16, 33

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Quellen soweit nicht direkt im Text oder in der Bildbeschreibung genannt: Personenstandsunterlagen  Staatsarchivs Poznan (http://szukajwarchiwach.pl/)

Militärpflichtige und Invalidenprüfungsverfahren im Mai 1898

Das ehemalige Schützenhaus / Karte aus Sammlung Wojtek Szkudlarski

Das ehemalige Schützenhaus / Karte aus Sammlung Wojtek Szkudlarski

„Im Jahr 1871 dehnten die Artikel 57 ff. der Reichsverfassung die in Preußen seit 1814 geltende allgemeine Wehrpflicht auf ganz Deutschland aus. So hatte nun „jeder Deutsche“ mit vollendetem 20. Lebensjahr 7 Jahre lang dem Heer oder der Marine anzugehören. Um im Allgemeinen wissenschaftliche und gewerbliche Ausbildung so wenig wie möglich durch die allgemeine Wehrpflicht zu stören, war es jedem jungen Mann überlassen, schon nach dem vollendeten 17. Lebensjahr, wenn er die nötige moralische und körperliche Qualifikation hatte, freiwillig in den Militärdienst einzutreten.  Alle Wehrpflichtigen waren, wenn sie nicht freiwillig in die preußische Armee eintraten, vom 1. Januar des Kalenderjahres an, in welchem sie das 20. Lebensjahr vollenden, der Aushebung unterworfen (militärpflichtig). Sie hatten sich zu diesem Zwecke bei den zuständigen Ersatzbehörden regelmäßig zu melden, bis über ihre militärische Verwendung entschieden wurde, jedoch höchstens zweimal jährlich“ (2)

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Gebäude der Stadt Neutomischel – No. 27 und 28 – Drechsler- und Schmiedewerkstatt

Lageplan der Grundstücke, Zeichnung angefertigt nach der "Beschreibung von Gebäuden ..." / GT

Lageplan der Grundstücke, Zeichnung angefertigt nach der „Beschreibung von Gebäuden …“ / GT

In der Nord-Ost-Ecke des Neuen Marktes lag das ehemalige Stadtgrundstück No. 27. Dieses grenzte im Jahr 1836 nördlich an die noch „wüste Baustelle“ mit der Nummerierung No. 28 und südlich an die Hinterstraße.

Auf diesem Grundstück befand sich ein Wohnhaus, es war unter der No. 27 in den Akten der Provinzialfeuerversicherung beschrieben worden.

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Es war ein vollständig aus Holz errichtetes Gebäude gewesen, welches von außen mit Lehm angetragen worden war. Mit einer Größe von 34,5 Fuß in der Länge, 19 Fuß in der Breite und 8 Fuß in der Höhe (ca. 10,5×6,00×2,43m / ca. 63 qm Grundfläche) war es eines der kleinen, seinerzeit in der Stadt üblichen, Häuserbauten gewesen.

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Felix Chichorski stirbt an den Folgen eines Streites / 1845-1902

Duschnik, die Dorfstrasse - Postkartenausschnitt

Duschnik, die Dorfstrasse – Postkartenausschnitt

Der Arbeiter Lorenz Bartkowiak aus Duschnik, ein wegen Raubes bereits mit Zuchthaus bestrafter  Mensch, brachte im Verlaufe eines Ende Dezember zwischen ihm und dem Maurer Felix Cichorski ausgebrochenen Streites dem Cichorski eine Bißwunde an einem Finger bei.

Obwohl sich Cichorski sofort in ärztliche Behandlung begab, trat der Brand ein, und nunmehr ist Cichorski im hiesigen Johanniter Krankenhaus gestorben

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Standesamt Pinne 16. Januar 1902

Dem Unterzeichneten Standesbeamten geht heute von der Polizei Verwaltung hierselbst die schriftliche Mittheilung zu, daß der Arbeiter Felix Cichorski, wohnhaft zu Duschnik Krs. Samter, 55 Jahre alt, katholischer Religion, geboren zu Duschnik, Sohn der ledigen Arbeiterin Maria Cichorska, zuletzt verheiratet gewesen mit Maria geborene Dzianmska, Vater von 1 minderjährigem Kinde am achten (8.) Januar diese Jahres, nachmittags um vier Uhr zu Pinne im Johanniter  Krankenhause verstorben sei.

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Felix Cichorski

wurde ca. 1845 als Sohn der ledigen Maria Cichorska, Arbeiterin zu Duschnik, geboren

Im Jahr 1870 ehelichte er in Brody die Marjanna Dziamska.

Kinder des Paares waren Stephania geboren 1875 und Andreas geboren 1879.

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Quellen, soweit nicht direkt im Text oder in Bildbeschreibungen angegeben: 1) Großpolnische digitale Bibliothek Poznan (http://www.wbc.poznan.pl/dlibra) – “Amtliches Kreis-Blatt für den Kreis Neutomischel” 1902-01-17; 2) Personenstandsunterlagen Staatsarchiv Poznan

Diamantene Hochzeit im Hause Böhm / 1902

Evgl. Kirche zu Neustadt Pinne (Ruine) - Aufn. Sep. 2009 GT

Evgl. Kirche zu Neustadt Pinne (Ruine) – Aufn. Sep. 2009 GT

Lewitz-Hauland 25. November 1902

Gestern (24.11.1902) beging das Ehepaar Karl Böhm und Wilhelmine, geb. Hahnfeld das seltene Fest der diamantenen Hochzeit.

Zahlreiche Verwandte feierten den Ehrentag des verhältnismäßig rüstigen Jubelpaares mit. Der Herr Regierungspräsident hatte im Namen Sr. Majestät des Kaisers dem Jubelpaar ein Geldgeschenk von 30 Mark bewilligt. Auch der evangel. Gemeinde-Kirchenrath hatte ein kleines Geldgeschenk gemacht.

Die feierliche Einsegnung des Jubelpaares fand in dessen Wohnung durch den Ortsgeistlichen statt. Wünschen wir den alten Leuten noch eine Reihe glücklicher und gesegneter Jahre !

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24 November 1842 Eintragung im Kirchenbuch der evangelischen Kirche zu  Neustadt bei Pinne:

Der Junggeselle Carl  Ludwig Böhm (21 J. geb. ca. 1821) aus Lewitz Hauland – mit der Jungfer Wilhelmine Hahnfeld (18 Jahre – geb. ca. 1824) aus Wengellen in der Kirche getraut

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Quellen, soweit nicht direkt im Text oder in Bildbeschreibungen angegeben: 1) Großpolnische digitale Bibliothek Poznan (http://www.wbc.poznan.pl/dlibra) – “Amtliches Kreis-Blatt für den Kreis Neutomischel” 1902-11-28; 2) Personenstandsunterlagen Staatsarchiv Poznan

Bedauernswerter Unfall des Kutschers Arlt / 1910

Blick vom Bahnhof kommend in die ehem. Bahnhofstraße / Kartenausschnitt Sammlung Wojtek Szkudlarski

Blick vom Bahnhof kommend in die ehem. Bahnhofstraße / Kartenausschnitt Sammlung Wojtek Szkudlarski

Ein bedauernswerter Unglückfall, dem ein blühendes Menschenleben zum Opfer gefallen ist, ereignet sich gestern abend auf der Bahnhofstraße in der Nähe der Landgrabenbrücke.

Der Kutscher Bernhard Arlt kam auf einem mit Bierfässern schwerbeladenen Wagen der Pflaum’schen Brauerei  in die Stadt gefahren. Kurz hinter der Brücke fiel der etwa 18 jährige nüchterne junge Mann vom Wagen herab und kam so unglücklich dabei zu Fall, daß ihm der schwere Wagen über Brust und Hals ging, so daß das Blut aus Mund und Nase floß und er wie leblos auf der Straße aufgefunden wurde. Sofort angestellte Wiederbelebungsversuche hatten leider keinen Erfolg. Der Schwerverletzte wurde in das hiesige Krankenhaus geschafft, jedoch konnte der Arzt nur noch den bereits eingetretenen Tod feststellen.

Wie sich der tragische Vorfall ereignete, dürfte mit Sicherheit nicht festzustellen sein, da Augenzeugen in der Nähe der Unfallstelle zurzeit nicht waren; es ist aber anzunehmen, daß die Pferde plötzlich scheu geworden sind, da sie in der Bahnhofstraße in flottem Trabe ohne Führer angehalten wurden.

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Kurzmeldung – Das Fuhrwerk des Eigentümers Kubsch ging durch … / 1911

... bogen nach der Bahnhofstraße in rasendem Tempo ab ... / Ansichtskarte Sammlung Wojtek Szkudlarski

… bogen nach der Bahnhofstraße in rasendem Tempo ab … / Ansichtskarte Sammlung Wojtek Szkudlarski

Als heute vormittag (21.04.1911) der Eigentümer Kubsch aus Altborui vor einem hiesigen Geschäft in der Goldstraße Kleie aufladen wollte, und er sich für einen Augenblick von dem Fuhrwerk entfernt hatte, gingen die beiden Pferde mit dem Wagen durch, bogen nach der Bahnhofstraße in rasendem Tempo ab und beschädigten dort eine Straßenlaterne und einige junge Bäume.

Erst vor dem Aron Markus’schen Hause fuhr ein Rad an einen dort stehenden stärkeren Baum an und der Wagen kam zum Stehen.Während ein Pferd dabei zu Fall kam und die Deichsel zerbrach, raste das andere, das sich beim Anprall losgerissen hatte, noch ein Stück weiter, blieb aber bald ebenfalls stehen.

Glücklicherweise ist keine Person bei dem Vorfall verletzt worden.

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Quellen, soweit nicht direkt im Text oder in Bildbeschreibungen angegeben: Großpolnische digitale Bibliothek Poznan (http://www.wbc.poznan.pl/dlibra) – “Amtliches Kreis-Blatt für den Kreis Neutomischel” 1911-04-21

 

Werth der Hand- und Spanndiensttage im Regierungsbezirk Posen / 1895

Leiterwagen jener Zeit - Aufn. GT

Leiterwagen jener Zeit –
Aufn. GT

Posen, 1. Februar 1895

Werth der Hand- und Spanndiensttage im Regierungsbezirk Posen

Auf Grund des § 3 Absatz 2 des Gesetzes vom 21. Juni 1875, betreffend die anderweite Regelung der Verpflichtung zur Leistung von Hand- und Spanndiensten für die Unterhaltung der Land- und Heerstraßen in der Provinz Posen ist nach Anhörung der Kreisvertretungen der Werth eines Hand- und Spanndiensttages im Regierungsbezirk Posen für das Jahr 1895 mit dem Hinzufügen, daß unter einem Handtage die Leistung eines gesunden erwachsenen Arbeiters und unter einem Spanntage die Leistung eines mit zwei gesunden Pferden nebst Kutscher zu stellenden Wagens zu verstehen ist, wie folgt festgesetzt worden:

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Kurzmeldung – Gewitterunfall / 30. April 1895

Die in den Jahren 1896/97 neu erbaute Schule von Kaponke (Postkartenausschnitt), das Gebäude wird noch heute als Schule genutzt

Die in den Jahren 1896/97 neu erbaute Schule von Kaponke (Postkartenausschnitt), das Gebäude wird noch heute als Schule genutzt

Das erste diesjährige Gewitter entlud sich ebenso früh als heftig hier und in der Umgegend. Namentlich hätte ein Blitzschlag, welcher das Schulhaus in Kaponke traf, recht verhängnißvoll werden können.

Nicht nur, daß der Blitz den Giebel des Hauses herunterschlug, durchfuhr er noch das Klassenzimmer, die Decke des letzteren mehrfach durchlöchernd.

Der Lehrer H., welcher mit seiner Schwester am geschlossenen Fenster der Giebelstube stand, wurde betäubt und theilweise gelähmt, so daß er sofort in ärztliche Behandlung genommen werden mußte, während sich die ebenfalls getroffene Schwester desselben bald erholte.

Wunderbarer- und glücklicherweise zündete der Blitz das fast hölzerne Gebäude nicht an.

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Um welche Angehörigen der Lehrerfamilie H. es sich gehandelt hat, konnte nicht zweifelsfrei in Erfahrung gebracht werden

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Quellen, soweit nicht direkt im Text oder in Bildbeschreibungen angegeben: Posener Tageblatt 1895-05-05 / Seite 3 – www.wbc.poznan.pl/libra
 

Untergang der „Elbe“ – Trauer in Buk / 1895

Karte des Unglücksortes / Quelle: Wikipedia - Von unbekannt - Die Gartenlaube 1895, Sammelband Nr. 8, S. 116, PD-alt-100, https://de.wikipedia.org/w/index.php?curid=2753770

Karte des Unglücksortes / Quelle: Wikipedia – Von unbekannt – Die Gartenlaube 1895, Sammelband Nr. 8, S. 116, PD-alt-100, https://de.wikipedia.org/w/index.php?curid=2753770

Untergang der „Elbe“ – Ein fürchterliches Unglück hat sich am 30.01.1895 früh auf der Nordsee ereignet. Der Passagierdampfer „Elbe“ ist gesunken. Mehr als dreihundert Personen haben dabei ihr Leben verloren.

„Auf den Straßen, in den Pferdebahnwagen, in den öffentlichen Lokalen – überall, wo sich Menschen zusammenfanden, beherrschte gestern das entsetzliche Unglück, das die „Elbe“ und mit ihr Hunderte von Familien betroffen hat, die Unterhaltung. Es schien, als hätte das Furchtbare, das so unerwartet die Gemüther in Schrecken versetzt, das Interesse an allem Anderen verdrängt, Hader und Zwiespalt gebannt und alles Mitleid und alle Theilnahme, deren das Menschenherz fähig ist, wachgerufen“

Die Trauer „zeigte sich auch in dem Bureau des Norddeutschen Lloyd Unter den Linden. Von den frühen Morgenstunden an war hier ein stetes Kommen und Gehen. Das große Schaufenster, in dem die Reliefkarten ausgestellt sind, welche über die Schiffsbewegung des Institutes Auskunft geben, war verhüllt, wie zum Zeichen der Trauer über das erschütternde, unsagbare Unglück.“

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08. April 1786 – 230 Jahre – Neu Tomysl – Nowy Tomyśl

Die heutige Stadtfahne - Aufn. PM

Die heutige Stadtfahne – Aufn. PM

Mit dem Bestätigungsbrief des Königs Stanislaus August von Polen vom

08. April 1786

wurde das Gesuch, eine Stadt zu gründen, genehmigt und freigegeben „eine Stadt mit Gräben, Dämmen, Gewässern, Vertheidigungswerken nach seinem Belieben zu umgeben und zu versehen, Bürger, Kaufleute und jeder Art Handwerker einzuführen, heranzuziehen, unterzubringen, Waaren jeder Art dorthin zu verfahren und zu verkaufen, welches also errichtete Städtchen für immerwährende Zeiten Neu-Tomysl heissen soll.“

In diesem Schreiben wird der zukünftigen Stadt das „teutonische Recht, welches das Magdeburgische heisst, nebst allen anderen Freiheiten und Vorzügen, deren die Kronstädte sich bedienen, allergnädigst verliehen, mit Aufhebung der polnischen und lithauischen Gesetze, welche dies teutonische, Magdeburger genannte, Recht antasten und verwirren könnten.

Glinau II – Unfall im Hause Lehrer Kintzel (1911)

Schule Glinau II (Foto PM 28-06-2010)

Schule Glinau II (Foto PM 28-06-2010)

Eine brave Tat vollbrachte am 20. d. Mts. (20.04.1911) das Söhnlein des Lehrers (Rudolph Otto Bruno) Kintzel aus Glinau. (Er war 1877 in Neustadt bei Pinne geboren worden und hatte im Jahr 1901 die 1883 in Neu Dombrowo geborene Ottilie Martha Werner geehelicht).

Während sich in Abwesenheit der Eltern die beiden ältesten Kinder (Bruno Alexander Gustav Heinrich, geboren 1902 und Frieda Auguste Alma, geboren 1903) auf dem Felde beschäftigten, spielten in der Nähe ihre kleineren Geschwister.

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Plötzlich fiel ihr 2 1/2 jähriges Brüderchen (Willi Hugo Rudolph, geboren im Oktober 1908) in einen sich in der Nähe befindlichen, über 1 1/2 Meter tiefen, fast bis oben gefüllten Teich.

Sein achtjähriger Bruder, der den Vorfall bemerkte, lief sofort herbei und sprang mutig und entschlossen in das tiefe Wasser, das über seinem Kopfe zusammen schlug. Beim Sprunge kam der Knabe noch zu Fall, und auch er galt für verloren. Es gelang ihm aber doch noch, sich mit Aufbietung aller seiner Kräfte aufzurichten. Er ergriff den auf dem Grunde liegenden Knaben und konnte sich mit ihm, aber nur mit großer Mühe und Not, nach dem Ufer retten.

Hier zog ihn die inzwischen herbeigeeilte Frau des Arbeiters Heinrich Werner vollends aus dem Wasser. Bei der Rettungsarbeit soll dem Knaben ein Schuh in dem schlammigen Boden des Teiches stecken geblieben sein. „Sag‘ an, war das nicht brav getan?“ Man denke sich die Freude der Eltern, als sie bei ihrer Heimkehr von der Heldentag ihres Aeltesten hörten. Eine Auszeichnung des Knaben wäre hier sehr am Platze.

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Ein weiterer Artikel in dieser Folge: „Glinau II – Lehrer Hoede (1905-1908)“ – veröffentlicht im Juni 2010

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Quellen, soweit nicht direkt im Text oder in Bildbeschreibungen angegeben: Großpolnische digitale Bibliothek Poznan (http://www.wbc.poznan.pl/dlibra) – “Amtliches Kreis-Blatt für den Kreis Neutomischel” 1911-04-25

Privatschule Frl. Marie Landmann in Neutomischel 1877-1881

Die frühere Bahnhofstrasse, rechts erkennbar die Buchstaben HO ..., dieses Gebäude war der Hopfenspeicher der Familie Landmann - Ansichtskarte Sammlung Wojtek Szkudlarski

Die frühere Bahnhofstrasse, rechts erkennbar die Buchstaben HO …, dieses Gebäude war der Hopfenspeicher der Familie Landmann – Ansichtskarte Sammlung Wojtek Szkudlarski

Im Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten von Franz Brümmer / 1913 in Leipzig erschienen, findet sich eine Kurzbiographie:

Landmann, Marie, geboren am 15. Februar 1850 in Berlin, siedelte 1863 mit ihren Eltern nach Neutomischel in der Provinz Posen über u. besuchte 1866-68 eine Pensionsanstalt in Grünberg (Schlesien), worauf sie 1868 ihr Lehrerinnenexamen ablegte. Sie unterrichtete zunächst durch eine Reihe von Jahren ihre jüngeren Schwestern, war später Vorsteherin einer kleinen Privatschule in Neutomischel u. ging, nachdem sie ihre Prüfung als Schulvorsteherin abgelegt, 1882 nach Breslau, wo sie seit dem März 1884 teils als Pensionsvorsteherin, teils als Schriftstellerin tätig war. Sie war Mitbegründerin des Breslauer Vereins „Frauenwohl“ (1891) und bis 1905 Schriftführerin desselben. Sie starb in Breslau am 30. September 1908. S: Novellen, 1882 – Die Zeitungsbraut (Dram. Scherz), 1896″

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Das Drahtgeflechtwerk eröffnet / 1900

Neutomischler Drahtgeflechtwerk und Matratzen-Fabrik - Neuer Markt 52 / Bildausschnitt Privatbesitz Maennel Archiv

Neutomischler Drahtgeflechtwerk und Matratzen-Fabrik – Neuer Markt 52 / Bildausschnitt Privatbesitz Maennel Archiv

Einen neuen Industriezweig hat hier Herr Kaufmann Alexander Maennel durch Aufstellung eines Webestuhls für Drahtgeflechte eingeführt.

Das Werk wird durch einen Petroleum Motor in Bewegung gesetzt und liefert ein tadelloses Geflecht, welches sich für hauswirthschaftliche Zwecke in steigendem Maße einführt und unentbehrlich macht.

Wünschen wir dem neuen Unternehmen besten Erfolg und weiteste Ausdehnung

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Quellen soweit nicht direkt im Text oder in den Bildbeschreibungen genannt: Großpolnische digitale Bibliothek Poznan (http://www.wbc.poznan.pl/dlibra) – “Amtliches Kreis-Blatt für den Kreis Neutomischel” 1900-06-19

Familie Hauch aus Albertoske – Grabstein auf dem Friedhof von Juliana

Versunkener Grabstein auf dem ehemaligen evgl. Friedhof Juliana / Aufn. PM

Versunkener Grabstein auf dem ehemaligen evgl. Friedhof Juliana / Aufn. PM

Recherchieren wir heute die Lebensdaten der einstigen Bewohner anhand von Kirchenbucheintragungen oder Standesamtsunterlagen, so waren die Menschen, deren Daten wir wieder zusammentragen, selbst oft des Lesens und Schreibens nicht kundig gewesen.

Persönliche Dokumente hatten nicht die Bedeutung wie in heutiger Zeit gehabt, hatte doch ein jeder Jeden gekannt und hatte doch der Pastor oder der Standesbeamte Dokumente, falls sie denn benötigt worden waren, ausstellen können.

Es scheint, dass Abweichungen von Tagen, ja sogar von Jahren bei den Lebensdaten keine große Bedeutung beigemessen worden waren.

Menschen lebten mit dem Geburtsdatum, welches ihre Eltern ihnen genannt hatten. Häufig waren ihnen weder Daten zu ihren Eltern bekannt, noch erinnerten sie sich an die ihrer Großeltern; hatten sie diese aufgrund der hohen Altersunterschiede oftmals weder kennengelernt, noch deren Namen jemals gehört; dieses noch weniger, wenn die Familien ihren Wohnort im Laufe der Jahre gewechselt hatten und Verbindungen, aus welchen Gründen auch immer, nicht aufrechterhalten worden waren.

Grabsteine wurden oft erst viele Jahre nach dem Tod der Bestatteten aufgestellt. Die darauf eingemeißelten Geburts- und Sterbedaten waren vermutlich aus der „Erinnerung“ an die noch bekannten mündlichen Überlieferungen angefertigt worden; waren dieses doch die Daten gewesen mit denen das Leben gelebt worden war.

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Der ehemalige evangelische Friedhof von Neutomischel

FSzoldrski“ … Desgleichen ertheile ich dem Städtchen einen Gottes-Acker, denen deutschen Leuten zum Begräbniss.“
Felix Szoldrski Dziedzic Miasta Nowego Tomisla / Felix Szoldrski, Erbherr der Stadt Neu Tomysl
geschrieben am 18 Februar 1788

„In allen Weltkulturen und durch die ganze Menschheitsgeschichte hinweg wurden
Friedhöfe, Gräber und ewigen Ruheorte mit außerordentlicher Pietät betrachtet und werden bis heute,
entsprechend ihrer jeweiligen Kultur-und Zivilisationszustands auf diese Weise behandelt.“
(Denkmalschutz für Friedhöfe. Die Anordnung des Episkopats – Kommission zur Kirchlichen Kunst 1987)

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Schöffengerichtssitzungen Mai – Juli 1903

Relief über dem Eingang des ehemaligen Amtsgerichtes - Justitia, die Personifikation der Gerechtigkeit; die Waage für die sorgfältige Abwägung der Sachlage, die Augenbinde für die Unparteilichkeit fehlt, das Richtschwert für die Durchsetzung mit der nötigen Härte - Bild: EA

Relief über dem Eingang des ehemaligen Amtsgerichtes – Justitia, die Personifikation der Gerechtigkeit; die Waage für die sorgfältige Abwägung der Sachlage, die Augenbinde für die Unparteilichkeit fehlt, das Richtschwert für die Durchsetzung mit der nötigen Härte – Bild: EA

Nachstehend sind die Verhandlungspunkte und Urteile der Schöffengerichtssitzungen vom Mai bis Juli 1903 wiedergegeben.

Entnommen wurde die Berichterstattung dem Neutomischler Kreisblatt des Jahres 1903.

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Diebstahl und Mord in Boruy 1908 – Der Prozess 1909 / Teil 2

Die alte Chaussee von Neu Tomysl nach Boruy - Karte: Wojtek Szkudlarski

Die alte Chaussee von Neu Tomysl nach Boruy – Karte: Wojtek Szkudlarski

Hier nun die Berichterstattung des vor dem Schwurgericht zu Meseritz geführten Prozesses:

1909-04-30 Meseritz (Schwurgericht)

Am Montag begann die Verhandlung gegen die Eigentümerfrau Minna Jaekel, geb. Rau, aus Neuborui, die beschuldigt war, der in einem einsamen Gehöfte wohnhaften unverehelichten Juliane Herkt am 17. November d. Js. 1908 etwa 40 Mark gestohlen zu haben.

Seit dem 24. Dez. 1908 befindet sich die Angeklagte in Untersuchungshaft, sie ist 31 Jahre alt, seit 8 Jahren verheiratet und Mutter eines 6 und eines 1 jährigen Kindes. Die sechsjährige Ella war als Zeugin anwesend. Die Angeklagte besitzt mit ihrem Manne eine 10 Morgen große Wirtschaft. Ihr Haus ist 350 m von dem der ermordeten Herkt entfernt. Die letztere wohnte in einem einzeln liegenden Gehöfte, sie wurde dort am 20. Dezember von dem Ausgedinger Bensch tot aufgefunden.

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Diebstahl und Mord in Boruy – 1908 / Teil 1

Landschaft bei Nowa Boruja - Bild EA

Landschaft bei Nowa Boruja – Bild EA

Unmittelbar vor Weihnachten des Jahres 1908 wurde die Leiche der Julie Herke/Juliane Herkt in Neu Borui in ihrer Wohnung entdeckt.

Die Ermittlungen ergaben, dass die Aufgefundene ermordet worden war.

Das Verbrechen wurde in Zusammenhang mit einem 4 Wochen zuvor erfolgten Diebstahl gebracht. Schnell geriet die in der Nachbarschaft wohnende Minna/Ida Jaekel geborene Rau in Verdacht, die Verbrechen verübt zu haben. Im April 1909 wurde gegen Sie vor dem Schwurgericht in Meseritz der Prozess wegen Mord und Diebstahl eröffnet.

Der Polizeihund „Prinz“, dessen Gangart dem Hundeführer die richtige Spur aufzeigte, eine gekaufte Stola, ein ahnungsloser Ehemann, Ungeziefer, Petroleum, eine glühende auf das Kleid der später Ermordeten geworfene Kohle, ein brennender Zigarrenstummel welcher ihr in die Tasche gesteckt wurde, dieses als gedachter Schabernack, Gedanken der Angeklagten an Selbstmord und Aussagen von Mitgefangenen, spielten bei den Ermittlungen eine Rolle und führten schließlich zu einem Geständnis.

Letztlich hatten die Geschworenen das Urteil gegen die Angeklagte zu fällen.

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Auf dem ehemaligen evangelischen Friedhof der Colonie Juliana / Julianka

Der ehemalige evangelische Friedhof Juliana - Aufn EA

Der ehemalige evangelische Friedhof Juliana – Aufn EA

Mitten im Wald, liegt der ehemalige evangelische Friedhof der Colonie Julianna. Auf diesem Friedhof wurden, wie heute wieder bekannt ist, auch Bewohner der umliegenden Gemeinden Albertoske und Cichagora beerdigt.

Durch die Arbeitsgruppe des “Zakład Poprawczy w Grodzisku Wlkp.” wurde unter der Leitung von Konrad Maciejaszek auf dem Areal ein tief im Erdreich eingesunkener Grabstein freigelegt und aufgerichtet.

In diesem Beitrag haben wir die Familiendaten der hier einst zur letzten Ruhe Bestatteten zusammengetragen.

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Polizei-Verordnung betreffend die Regelung des Wochen- und Jahrmarktverkehrs in der Stadt Neutomischel – 1909

Markttag in Neutomischel ca. 1900 - Quelle: Privatbesitz Fam. Goldmann

Markttag in Neutomischel ca. 1900 – Quelle: Privatbesitz Fam. Goldmann

Auf Grund der §§ 5 und 6 des Gesetzes über die Polizei-Verwaltung vom 11. März 1850 (Gesetz-Sammlung Seite 265) in Verbindung mit § 143 des Gesetzes über die allgemeine Landesverwaltung vom 30. Juli 1883 (Gesetz-Sammlung Seite 195) und der §§ 64 bis 71 der Reichsgewerbeordnung vom 1. Juli 1883 in der Fassung der Bekanntmachung vom 26. Juli 1900 (Reichs-Gesetz-Blatt Seite 871 ff.) wird im Einverständnis mit dem Magistrat zur Reglung des Wochen- und Jahrmarkt-Verkehrs für den Umfang des Stadtbezirks Neutomischel nachstehende Polizei-Verordnung über den Marktverkehr erlassen.

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Mord in Chmielinke – 1908

Der ehemalige Gasthof Schade in Chmielinke / Postkartenausschnitt Sammlung A. Kraft

Der ehemalige Gasthof Schade in Chmielinke / Postkartenausschnitt Sammlung A. Kraft

Am 29. December 1908 schrieb der Standesbeamte zu Neustadt bei Pinne unter dem Eintrag Nr. 233:

„Das Königliche Amtsgericht zu Pinne hat mitgeteilt, daß der Eigentümersohn Karl Helmchen, ledigen Standes, 23 Jahre, evangelischer Religion, wohnhaft zu Steinberg, geboren zu Steinberg, Sohn des verstorbenen und zuletzt in Steinberg wohnhaften Eigentümers Martin Helmchen und dessen in Steinberg wohnhaften Ehefrau Albertine geborene Schmidtchen wieder verehelichte Hanelt, zu Steinberg am sechsundzwanzigsten December 1908 vormittags um zwölfeinhalb Uhr verstorben sei.“

Leider verbirgt sich hinter einer amtlichen Eintragung in jenen Jahren immer ein Tod durch Unglücksfall oder, sogar noch schlimmer ein Tod durch Mord.

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Sontop als selbstständige Kirchengemeinde – 1904

Bauzeichnung zur Kirche in Sontop / Zentralblatt der Bauverwaltung

Bauzeichnung zur Kirche in Sontop / Zentralblatt der Bauverwaltung

„Reges kirchliches Leben hat in Sontop sich entwickelt. Seit dem 01. Oktober 1904 ist Sontop selbstständige Kirchengemeinde mit eigenem Gemeindekirchenrat und Gemeindevertretung geworden. Pfarramtlich ist die Gemeinde noch mit Neutomischel verbunden.

Zu der neuen Gemeinde gehören Sontop, Neurose, Rose Gut und Dorf Rose, Bukowiec, Glashütte, ein Teil von Cichagora und Paprotsch.

Der sehnliche Wunsch der Gemeinde geht nun dahin, ein eigenes Gotteshaus zu besitzen. Grund und Boden für Kirche und Pfarrhaus ist schon vorhanden, mitten im Dorf gelegen, zum größten Teil von Gemeindegliedern in Sontop geschenkt.

Reichliche Gaben an Geld sind auch schon geflossen. Gezeichnet sind von den Parochianen ca. 9.000 Mark, davon schon aufgebracht ca. 5.000 Mark. Dazu kommt eine Spende von Herrn v. Hardt-Wonsowo im Betrage von 3.000 Mark, fern vom Gustav-Adolfs-Verein 300 Mark (außer vielen herrlichen Geräten). Die Gemeinde hofft auf ein kaiserliches Gnadengeschenk von ca. 40-50.000 Mark. Die Kosten für Kirche und Pfarrhaus sind auf ca. 90.000 Mark veranschlagt.

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Goldene Hochzeit in Zinskowo – 1924

Im Nachlass meiner, im 100. Lebensjahr verstorbenen, Großtante fand ich vor einiger Zeit ein altes Postkartenfoto. Genau 40 festlich gekleidete Menschen blicken ernst in die Kamera. Auf der Rückseite ist handschriftlich zu lesen:

Zum Andenken an deine Großeltern, 17. Juni 1924.

Von der Tante selbst stammt der Zusatz: Goldene Hochzeit, war in meiner Geburtsheimat in Friedenwalde, Provinz Posen, nach dem 1. Weltkrieg polnisch.

Dieses Bild machte mir bewusst, dass ich eigentlich nichts über meine Vorfahren aus Neutomischel und die Geschichte ihrer Siedlungsorte wusste. Und damit begann für mich und meinen Mann die Ahnenforschung im Tomischler Hauland.

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Gebäude der Stadt Neutomischel – No. 74 – Eine Bäckerei in der Posener Strasse

Blick vom Alten Markt in die Posener Strasse, rechts an das Gebäude des "Schwarzen Adlers" schließt sich das Gebäude der No. 74 an / Karte: Wojtek Szkudlarski

Blick vom Alten Markt in die Posener Strasse, rechts an das Gebäude des „Schwarzen Adlers“ schließt sich das Gebäude der No. 74 an / Karte: Wojtek Szkudlarski

Manche Häuser haben erst eine Geschichte durch das wechselvolle Leben Ihrer Bewohner. Eines dieser Häuser ist das mit der alten Hausgrundstücksnummer 74 in Nowy Tomyśl. Heute ist es unscheinbar, der eigentliche Baustil nicht mehr erkennbar und es ist arg „in die Jahre gekommen“.

Und doch es scheint als ob die wechselvolle Geschichte der Bewohner dieses Hauses sich wiederspiegelt im Aussehen des Gebäudes.

Wir bedanken uns ganz besonders bei Tracy Walters; sie öffnete ihr Familien-Fotoalbum für uns.

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Ein Selbstmord – 1795 – 30. Junius

Blick vom ehem. evgl. Friedhof Rakwitz Richtung Kirche (rechts im Hintergrund), nicht bekannt ist, wo Tote, welche nicht, nach damaliger Auffassung, auf dem eigentlichen Friedhof beerdigt werden durften, begraben wurden / Bild: PM

Blick vom ehem. evgl. Friedhof Rakwitz Richtung Kirche (rechts im Hintergrund), nicht bekannt ist, wo Tote, welche nicht, nach damaliger Auffassung, auf dem eigentlichen Friedhof beerdigt werden durften, begraben wurden / Bild: PM

Vor Anbruch des Tages wurde zwar minus honeste (kein ehrenvolles, kein ehrbares) und außerhalb dem gewöhnlichen Begräbnisplaze, doch unter dem Schuze des weisern und menschlichern Geseze Sr. Königl. Majestät von Preußen, nunmehr auch unsers Allergnädigsten Herrn durch auswärtige Tagelöhner und nicht wie sonst durch den Abdecker, beerdigt der hiesige Bürger und Schwazfärber Andreas Gralow, welcher am 28. desselben Monats vormittags um 10 Uhr in seiner Färbermangel sich selbst an einem Strick erhängt hatte.

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Der ehemalige Friedhof von Albertowske / Albertowsko

Die Naturlandschaft Albertowsko / Aufn. PM

Die Naturlandschaft Albertowsko / Aufn. PM

Es ist nichts genaues über die Entstehung des Ortes Albertowske bekannt. Vermutet wird, dass die ersten „Hauländer“, wie auch in der umliegenden Region, um 1750 hier die Erlaubnis erhielten sich anzusiedeln.

Albertowsko, früher Albertowske oder Albertoske, stellt bzw. stellte eine Streusiedlung dar. Die Höfe liegen wie willkürlich verteilt in der Region und die Ansiedlung verfügt über keinen zentralen Ortskern.

Felder und Wiesen, die sich abwechseln mit Sanddünen und großen Heidekrautflächen und alle umgeben von Wald, gestalten das Gesamtbild der außerordentlich schönen Naturlandschaft der Region.

Am Weg linker Hand den Sandhügel hinauf liegt der alte evangelische Friedhof / Aufn. GT

Am Weg linker Hand den Sandhügel hinauf liegt der alte evangelische Friedhof / Aufn. GT

Wanderer können inmitten dem Wald auf einer Anhöhe den Friedhof der evangelischen Bewohner von Albertowske finden. Hier umgibt den Besucher dann absolute Stille, einzig durch Vogelgezwitscher und ab und an einem rascheln im Unterholz wird diese unterbrochen. Hier kann man in sich gehen und „seiner“ Verstorbenen gedenken, gleich ob sie hier oder anderswo zur letzten Ruhe bestattet wurden.

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Erbbescheinigungsantrag für Nachkommen der Familien Seide/Peter – 1890

In der Geschichte des Haulandes „verlieren“ sich oft Familien. Trotz intensivster Suche finden sich in vielen Fällen keinerlei Hinweise mehr auf sie. Sind alle Angehörigen verstorben ? fehlen lediglich die Eintragungen in den Personenstandsunterlagen ? gab es nur weibliche Nachfahren, die durch Heirat den Familiennamen nicht weiterführten ?, oder sind Familienmitglieder einfach „nur“ abgewandert ? wenn ja, wohin ?

In einigen Fällen hilft dann nur noch der Zufall um die Spuren weiter verfolgen zu können, so auch im Fall der Familienmitglieder Peter.

Am 11. Januar 1890 erschienen vor dem in Neutomischel wohnhaften Notar im Bezirke des Königlichen Oberlandesgerichts zu Posen, Herrn Adalbert Bartecki, die Louise Ernestine Jäger geborene Peter und deren Ehemann. Sie beantragten die Ausstellung einer Erbbescheinigung; hierzu erklärten sie wie folgt:

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Kurzmitteilung – Das Wetter vom 05. Dezember 1913

Boruy_Kornblumen-1Als eine Abnormität der Jahreszeit wird uns mitgeteilt, daß auf dem Acker des Eigentümers Karl Welke in Alt Borui Kornblumen blühen.

Die lang anhaltende milde Witterung in diesem Herbste hat schon manche Naturseltenheit hervorgebracht.

Quellen, soweit nicht direkt im Text oder in Bildbeschreibungen angegeben: Großpolnische digitale Bibliothek Poznan (http://www.wbc.poznan.pl/dlibra) – “Amtliches Kreis-Blatt für den Kreis Neutomischel” 1913/12/05; Collage: Kartenausschnitt (http://mapy.amzp.pl/tk25.cgi?23,48,60,80); Grusskartenausschnitt; Kopie der Zeitungsmeldung

 

Gebäude der Stadt Neutomischel – No. 15 – Familie Pietsch / anfänglich Schneiderwerkstatt und später Kupferschmiede bis 1870

Direkter Blick auf das ehemalige Hausgrundstück No. 15 in Neu Tomysl / Aufn. PM

Direkter Blick auf das ehemalige Hausgrundstück No. 15 in Neu Tomysl / Aufn. PM

Am 13. August 1778 wurde durch Graf Feliks Szołdrski den Hauländergemeinden das Kirchenprivilegium zum Bau einer evangelischen Kirche nebst eines Pfarr- und Schulhauses und die Anlage eines Kirchenplatzes auf dem „Platz bey Pietschen Nachbar in der Glinauschen Gemeinde“ erteilt.

Letztlich ist es natürlich nur Annahme, dass dieser Nachbar Pietsch, tatsächlich derjenige war, dessen Familie wir in den Kirchenbuchaufzeichnungen folgten, es spricht jedoch vieles dafür.

Zu finden sind die George Friedrich und Anna geborene Nerling(in) Pietsch‚en Eheleute. Beide waren rückgerechnet aus Altersangaben in ihren Sterbeeinträgen um 1725/1726 geboren worden. Zu wann sie sich in Glinau ansiedelten oder auch woher sie kamen ist nicht bekannt.

Erwähnt wurden sie als Nachbarn aus der Glinauschen Gemeinde. George Friedrich Pietsch war Schneidermeister und späterer Kirchenvorsteher. Verstorben sind sie, so die Toteneintragungen im Kirchenbuch, in den Jahren 1797 und 1799 „allhier“, welches gleichzusetzen ist mit der in den Jahren 1786-1788 gegründeten Stadt Neutomischel.

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Verzeichnis der bei dem königlichen Land und Stadtgericht zu Grätz in dem Jahre 1837 eingeleiteten Criminal Untersuchungen

Schwarzer Zweispitz für Zivilbeamte, Post- oder Forstbeamte, mit preußischer Kokarde. Auf den Wappenknopf ist der preußische Adler unter einer Krone dargestellt - Bild: Museum Weißenfels - Schloss Neu-Augustusburg http://www.museum-digital.de/san/index.php?t=objekt&oges=11369

Schwarzer Zweispitz für Zivilbeamte, Post- oder Forstbeamte, mit preußischer Kokarde. Auf den Wappenknopf ist der preußische Adler unter einer Krone dargestellt – Bild:
Museum Weißenfels – Schloss Neu-Augustusburg
http://www.museum-digital.de/san/index.php?t=objekt&oges=11369

Nachstehend geben wir das Verzeichnis der im Jahr 1837 durchgeführten Untersuchungen und Verurteilungen bei dem Königlichen Stadtgericht in Grätz wieder.

Wir wissen keine Einzelheiten über die Vergehen der Genannten; von keiner der Gerichtsakten war zum Zeitpunkt dieses Beitrages ein Aufbewahrungsort bekannt.

Einerseits erfolgten „völlige“ und „vorläufige“ Freisprüche, andererseits wurden Gefängnis- und Zuchthausstrafen verhängt. Ebenfalls sind Urteile zur Züchtigung mit Peitschenhieben und Stockschlägen, zum Teil in großer Zahl, gesprochen worden; selten findet sich, dass diese in mäßiger Form ausgeführt werden sollten.

Neben den genannten Strafen kam es bei Männern zum Verlust des Rechts die National Kokarde u. ä. Abzeichen zu tragen; erstere symbolisierte als äußeres Kennzeichen die „herzerhebende allgemeine Aeußerung treuer Vaterlandsliebe„, welche dem Verurteilten durch die begangene Straftat abgesprochen wurde.

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Die evangelische Filialkirche Alt Jastrzemske / 1816

Jastremske, links im Hintergrund, die alte, aber bereits ausgebaute, ehem. evgl. Kirche / Postkartenausschnitt

Jastremske, links im Hintergrund, die alte, aber bereits ausgebaute, ehem. evgl. Kirche / Postkartenausschnitt

In Jastremske, der Filialgemeinde Bentschens, wurden in den ersten Jahren als Rectoren und Lehrer Kandidaten der Theologie eingestellt. In ihren Anstellungsverträgen wurde festgeschrieben, dass sie Sonn- und Festtags zu predigen hatten. Der Prediger aus Bentschen vollzog im Ort selbst nur alle 4 Wochen den Gottesdienst und das Heilige Abendmahl .

Einer dieser Rektoren war Johann Gottlieb Schubert. Er wurde von Superintendent Knispel im Jahr 1816 beschrieben als „… ein gutmütiger, ordentlicher und fleißiger Mann, welcher bei seinen mittelmäßigen Kenntnißen und Kanzelgaben, dennoch mühsam ist, sich nüzlich und brauchbar seinen Zuhörern zu machen. Seit 24 Jahren arbeitet derselbe in der Schule (ca. 1773 geboren, ab ca. 1792 für 18 Jahre tätig in Neu Brück, zu 1810 nach Jastremske), und es wäre demselben eine kleine Predigerstelle zu wünschen, oder Verbeßerung seiner Einkünfte; da derselbe, bei einer zahlreichen Familie, ohne anderweitige Unterstüzzung sehr kümmerlich leben muß; und nach Anschaffung nöthiger Hülfsmittel zur Vermehrung seiner Kentniße, nicht denken kann.“ Rektor Schubert wurde in der Chronik anlässlich des 100 jährigen Bestehens der evgl. Kirche zu Friedenhorst nochmals erwähnt; dort heisst es, dass er nicht als Pastor in Friedenhorst berufen worden war, sondern eine Anstellung als Rektor in Brätz angenommen habe.

Nachstehend werden hier die vorgeschriebenen Fragen und Antworten der Indagenda, letztere wie sie Superintendent Knispel verfasste, über das Kirchensystem der Evangelischen Parochie Bentschen / hier die Filialkirche Jastremske, vom 18ten May 1816 wiedergegeben.

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Die evangelische Parochie Bentschen/Zbąszyń im Jahr 1816

Panorama Ansicht Bentschen - im Hintergrund die alte ehemalige evgl. Kirche / Postkartenausschnitt

Panorama Ansicht Bentschen – im Hintergrund die alte ehemalige evgl. Kirche / Postkartenausschnitt

Beantwortung der in der Indagenda vorgeschriebenen Fragen, über das Kirchensystem der Evangelischen Parochie Bentschen, den 14ten May 1816

Diese Ausarbeitung wurde von dem Superintendenten Knispel, er war auch Pastor in Boruy gewesen, handschriftlich erstellt. Die Schreibweise jener Zeit wurde weitesgehenst, soweit noch entzifferbar, übernommen. Eingefügt wurden lediglich einige Erklärungen

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Allerseelen – November 2015

Das Gedenkkreuz auf dem Areal des ehemaligen evgl. Friedhofes Sekowo/Friedenwalde stellvertretend für Alle - Aufn. PM

Das Gedenkkreuz auf dem Areal des ehemaligen evgl. Friedhofes Sekowo/Friedenwalde stellvertretend für Alle – Aufn. PM

Auch in diesem Jahr haben sich wieder Einwohner Nowy Tomysl’s und den die Stadt umgebenden Gemeinden an den früheren Friedhofsarealen zusammengefunden und der einstigen Bewohner gleich welcher Nationalität und welchen Glaubens gedacht.

Begraebnisplaetze, heutige und ehemalige in Nowy Tomysl - Aufn. PM

Begraebnisplaetze, heutige und ehemalige in Nowy Tomysl – Aufn. PM

Ein Moment der Besinnung, ein Gebet, das Entzünden von Seelen-Lichtern für die hier zur Ruhe gebetteten – stellvertretend für Viele, auch für die Menschen, die nur in Gedanken dabei sein konnten.

Vielen Dank !  

Renovierung der einstigen evangelischen Kirche in Neustadt bei Pinne – 1908

Der Kirchturm mit dem eingestürtzten Kirchenschiff / Aufn. PM

Der Kirchturm mit dem eingestürtzten Kirchenschiff / Aufn. PM

Kaum jemand erinnert sich an die großen Mühen unter denen der Kirchenbau einst finanziert und errichtet wurde.

Es sind auch nur noch wenige, die der Ruine einen Besuch abstatten um dort einen Moment in sich zu gehen und der Vorfahren, die hier einst getauft wurden, die Ehe schlossen oder denen eine Andacht zu ihrem Tod gewidmet worden war, zu gedenken.

Heute finden sich schon lange keine gemalten Glasfenster mehr im einstigen Kirchengebäude der evangelischen Gemeinde zu Neustadt bei Pinne. Das Kirchenschiff ist eingestürzt und eine Ruine. Einzig aufrecht steht noch der Kirchturm. Auf seinem Kuppeldach dreht sich nach wie vor die 1797 anlässlich seiner Errichtung und Einweihung aufgesetzte Fahne im Wind.

Schwärme von Tauben umkreisen das Gebäude und nisten im Kirchturm; sie sind heute die letzten „Kirchgänger“.

Trotz aller Trostlosigkeit, die die Vergänglichkeit symbolisiert – und uns vor Augen führt – die Reste strahlen auch heute noch eine besondere Atmosphäre aus; etwas Heiliges ist zu spüren geblieben.

Im Jahr 1908 hatte die Gemeinde voller Zuversicht in die Zukunft geblickt und ihr Gotteshaus renoviert:

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Der ehemalige evangelische Friedhof in Kopanke / Kopanki – 2015

Blick auf die noch erhaltenen Grabsteine; links im Hintergrund das Gedenkkreuz, welches Familie Krok in diesem Jahr zur Erinnerung an Ihre Vorfahren aufgestellt hat

Blick auf die noch erhaltenen Grabsteine; links im Hintergrund das Gedenkkreuz, welches Familie Krok in diesem Jahr zur Erinnerung an Ihre Vorfahren aufgestellt hat

Durch Herrn Krzysztof Karolczak bekamen wir die Bilder dieses Beitrages übersandt.

Herr Krzysztof Karolczak hat sie im September dieses Jahres bei einem seiner Besuche auf dem Gelände des ehemaligen Friedhofes in Kopanki / Kopanke aufgenommen. Er versucht mit seinen Bildern die „besondere Atmosphäre“ dieses Platzes einzufangen.

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Gebäude der Stadt Neutomischel – No. 52 u. 53 Besitzerin bis 1845 Wittwe Anna Rosina Maennel geb. Kannewischer

Blick auf die Häuser, ehemalig Neuer Markt No. 52 und Goldstr. No. 53 - Aufn. PM

Blick auf die Häuser, ehemalig Neuer Markt No. 52 und Goldstr. No. 53 – Aufn. PM

Auf dem Hausgrundstück No. 52, früher am ehemaligen Neuen Markt gelegen, stand, so die Gebäudebeschreibung der Provinzial Feuerversicherung aus dem Jahr 1836, ein Wohnhaus mit vier Nebengebäuden.

Das Wohnhaus selbst war aus Ziegeln errichtet und mit Kalk verputzt gewesen. 68 Fuß lang, 36 breit und 10 hoch (ca. 20,70×11,00×3,00m), wobei selbst die Giebel als aus Ziegel gemauert beschrieben worden waren und nicht wie sonst üblich aus Holz oder Fachwerk. Auf dem stehendem doppelten Dachstuhl war das Dach selbst mit Biberschwanzziegeln eingedeckt gewesen.

Im Inneren hatten sich 1 Flur von dem die 3 Stuben, 1 Küchenstube und 1 Kammer zu erreichen gewesen waren, befunden. Darüber hinaus hatten die Bewohner weiterhin noch über 1 Laden, 1 Vorratskammer und 1 Keller verfügt. Beheizt wurde das Gebäude über 2 „Ofen von Kacheln“ und „1 Ofen von Ziegeln“.

Das Gebäude wurde 1836 als im besten Zustande beschrieben und hatte mit dem angegebenen Alter von nur 13 Jahren noch keine Reparatur nötig gehabt. Mit diesem Alter war es wiederum eines der Gebäude, welches nach dem „großen Brand“ im Jahr 1822 am südlichen Neuen Mark in Neu Tomysl errichtet worden waren.

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„Mehr Licht“ – ein beschlossene Sache, das Gaswerk in Neutomischel wird gebaut / 1903

Laterne vor dem ehemaligen Kreishaus / Postkartenausschnitt

Laterne vor dem ehemaligen Kreishaus / Postkartenausschnitt

„Die Errichtung einer städtischen Gasanstalt ist von der Stadtvertretung beschlossen und mit der Bauausführung die Firma Carl Franke in Bremen beauftragt worden.

Als Preis der Gesammtanlage, in welcher eine Wohnung für den Gasmeister, Bureau- und Arbeitsräume, Wasch- und Baderaum für die Angestellten mit vorgesehen sind, einschließlich aller Apparate, Rohrleitungen, Kandelaber, Straßenarbeiten etc. etc. sind 84.000 Mk. veranschlagt, da aber der Platz hierbei nicht mit inbegriffen ist und auch mancherlei unvorhergesehene Ausgaben entstehen können, so ist mit einem Anlage-Kapital von 100.000 Mk. zu rechnen.

Als Bauplatz ist ein Terrain von Herrn Carl Eduard Goldmann hinter dessen Grundstück am Neuen Markte erworben worden. Mit dem Bau soll bald begonnen und derselbe so gefördert werden, daß bei Beginn des Herbstgeschäftes Straßen und Häuser sich wieder in ordnungsmäßigem Zustande befinden und spätestens Anfang Oktober das Werk in Betrieb gesetzt werden kann.

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Von Hufen, Mohnklößen und anderem Glück

Arlt-0Es war am 8. August im Jahr 1926 in Sękowo. Einem idyllisch gelegenen Dorf im Posener Land zwischen Nowy Tomyśl und Jastrzębsko Stare, angrenzend an den Lomnitzer Forst mit seinen Nadelwäldern, Sümpfen und Seen. Es war ein heißer Tag mitten in der Getreideernte. Wie in jedem Sommer waren auch die Weißstörche wieder da; die Bauern waren auf den Feldern, der Vater Heinrich und der Knecht Stanislaw ebenso. Ein Erntewagen war umgefallen, das kam schon mal vor, wenn der Wagen zu voll beladen oder der Boden zu bucklig war, und sie hatten wieder einmal Mühe, die Mähe zu bergen. Trotzdem war es ein guter Tag für den Landwirt. Und es war auch ein besonderer Tag im Leben von Heinrich und seiner Frau Martha.

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Trigometrische Vermessungspunkte

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lfd. No. Feldmark, auf welcher der Markstein errichtet ist Nähere Beschreibung der Oertlichkeit, auf welcher der Markstein steht Name des Eigenthümers, auf dessen Grundstück der Markstein steht
1 Albertoske Am Wege, nördlich des Gehöfts des Gemeindevorstehers Ewald Rosenau Rosenau, Gottlieb Ewald, Albertoske
2 Albertoske Am Grenzwege zwischen Neu Borui und Albertoske Damsch Heinrich in Albertoske
3 Alttomischel Im Walde, östlich des Vorwerks Mischke v. Poncet Franz, Rittergutsbesitzer Alttomischel und Miterben
4 Alttomischel Links der Chaussee nach Bolewitz. In der Nähe der Grenze mit Scherlanke v. Poncet Franz, Rittergutsbesitzer Alttomischel und Miterben
5 Alttomischel Links vom Wege von Alttomischel nach dem Vorerk Bobrowke v. Poncet Franz, Rittergutsbesitzer Alttomischel und Miterben
6 Alttomischel Rechts des Weges von Alttomischel nach Witomischel Kaminski Stanislaus, Alttomischel
7 Alttomischel Schornstein der Brennerei des Gutes Alttomischel v. Poncet Franz, Rittergutsbesitzer Alttomischel und Miterben
8 Scherlanke Links der Chaussee nach Bolewitz v. Poncet Franz, Rittergutsbesitzer Alttomischel und Miterben
9 Blake Nördlich des Weges von Blake nach Schleife Ulbrich Henr. Geb. Appelt Ww. Blake
10 Buchwerder Forst Westlich der Försterei Theerofen, rechts des Wege nach Bentschen Königl. Preuß Staat, Forstverw.
11 Buchwerder Forst Rechts des Weges von Bolewitz nach Bentschen. Nördlich d. Försterei Lehmkuhl Königl. Preuß Staat, Forstverw.
12 Bolewitz In der Nähe der Gemarkung Wytomischel Königl. Preuß Staat, Forstverw.
13 Bollwitz Brennereischornstein der Kgl. Domäne Bollwitz Kgl. Preuß. Staat Domänenverw.
14 Bollwitz Links des Weges von Bolewitz nach Wytomischel Kgl. Preuß. Staat Domänenverw.
15 Brodki Gut Südwestlich von Brodki am Wege nach Brody links Pflug Emil Rittergutsbesitzer Brody
16 Brody Gut Rechts am Wege von Brody nach Chraplewo Pflug Emil Rittergutsbesitzer Brody
17 Brody Gut Westlich des Vorwerks Marszewo, links des Weges von Trzionka nach Brody Pflug Emil Rittergutsbesitzer Brody
18 Brody Gemeinde Turm der Kapelle zu Brody Katholische Kirchengemeinde Brody
19 Brody Gemeinde Links am Wege von Brody nach Turowo Pawlik Andreas Brody
20 Bukowiec Gemeinde Turm der katholischen Kirche zu Bukowiec Kath. Kirchengemeinde zu Bukowiec
21 Chmielinko Rechts des Weges von Chmielinko nach Neustadt b. P. Kinzel Wilhelm Chmielinko
22 Chmielinko Rechts des Weges von Chmielinko nach Rose Klemt August Conradin Chmielinko
23 Chraplewo Gut Schornstein der Brennerei des Gutes Chraplewo v. Hardt Fried. Wilh. Majoratsb. Wonsowo
24 Chraplewo Gut Links des Weges von Chraplewo nach Chmielinko und Pakoslaw v. Hardt Fried. Wilh. Majoratsb. Wonsowo
25 Chraplewo Neufeld Nördlich des Wilhelm Hirt’schen Gehöfts Hirth Wilh. Eigenthümer in Neufeld
26 Cichagora Am Ziegenkruge, westlich des Begräbnisplates Strauch Dienegott in Cichagora
27 Cichagora Oestlich des Dienegott Müller’schen Gehöfts Müller Dienegott in Cichagora
28 Cichagora Südlich der Eisenbahn, im Walde, Enklave zu Bukowiec Gut Beyme Rittergutsbesitzer Eichenhorst
29 Gronsko Nördlich der Grenze mit Bolewitz, südöstlich des Waldes der Herrschaft Neustadt b. P. 1. Starak Franz, 2. v. Lacki Wladislaus auf Posadowo
30 Gronsko An der Grenze mit Krummwalde Mancza Johann in Gronsko
31 Gronsko Gut Rechts am Wege von Gronsko nach Komorowo Graf Stef. V. Korzbock Lacki Lipnica
32 Glupon Rechts der Kleinbahn nach Michorzewo nach Trzionka v. Hardt Wilh. Majoratsb. i. Wonsowo
33 Glupon Südlich d. Gemarkung Chraplewo. Auf d. Grenze zwischen d. Gute u. d. Gem. Kalek Andreas Glupon
34 Jastrzembnik Rechts des Weges von Jastrzembnik nach Opalenitza, in der Nähe der Gemarkung Lenkerhauland Thüm Julius in Jastrzembnik
35 Jastrzembnik Nordwestlich des Dorfes, auf der Grenze mit dem Gutsbezirk Pasiciel Anastasia Ww Jastrzembnik
36 Jastrzembnik In der Näche der Gemerkungen Neu-Dombrowo und Michorzewko Beyme Rittergutsbesitzer Eichenhorst
37 Jastrzembnik Westlich der Försterei Jastrzembnik I Beyme Rittergutsbesitzer Eichenhorst
38 Jastrzembnik Schornstein der Brennerei von Jastrzembnik Gut Beyme Rittergutsbesitzer Eichenhorst
39 Komorowo Gut Rechts des Weges von Komorowo Gut nach Grudno und Krummwalde Graf Stef. v. Korzbock Lacki Lipnica
40 Komorowo Hauland Links des Weges von Komorowo Hld. Nach Schleife in der Nähe der Gemarkung Schleife Kranich Johann Heinrich in Komorowo Haul.
41 Konin Gemeinde Oestlich des Dorfes, in der Nähe der Grnze mit dem Gutsbezirk Kandulski Nicolaus Konin
42 Konin Gut Schornstein der Brennerei vom Gute Konin v. Lacki Stanislaus Pakoslaw
43 Konkolewo In der Näche der Gemarkung Albertoske Handelsm . ?idad Konkolewo Bauunternehmer in Posen
44 Konkolewo Turm der evangelischen Kirche in Konkolewo Evang. Kirchengemeinde Konkolewo
45 Krystianowo Links am Wege von Turkowo nach Michorzewo Kortus Mathias in Krystianowo
46 Kuschlin Turm der evangelischen Kirche in Kuschlin Evang. Kirchengemeinde Kuschlin
47 Linde Gut Schornstein der Brennerei vom Gute Linde Köppen Franz Rent. Z. Charlottenburg
48 Linde Gut Links des Weges von Linde nach Milostowo hinter dem Kruge Köppen Franz Rent. Z. Charlottenburg
49 Linde Gut Rechts d. Weges v. Algier nach Milostowo i. d. Nähe der Gemarkung Milostowo Köppen Franz Rent. Z. Charlottenburg
50 Michorzewo Gut Auf dem Begräbnißplatze des Gutes Michorzewo v. Szczaniecki Thad. Auf Michorzewo
51 Neustadt (cfr. Nr. 31 u 39) Auf dem Weinberge der Herrschaft Neustadt Graf Stef. V. Korzbock Lacki Lipnica
52 Neustadt (cfr. Nr. 31 u 39) Turm der Kreuzkirche an der Chausse nach Pinne Kath. Kirchengem. In Neustadt b. P.
53 Neustadt (cfr. Nr. 31 u 39) Turm der evangelischen Kirche Evang. Kircheng. In Neustadt b. P.
54 Neutomischel Turm der evangelischen Kirche in Neutomischel Evang. Kircheng. In Neutomischel
55 Pakoslaw Gut Links an der Chaussee von Pakoslaw nach Neustadt v. Lacki Stanislaus Rittergb. a. Pakoslaw
56 Pakoslaw Gut Links am Wege von Pakoslaw nach Brody v. Lacki Stanislaus Rittergb. a. Pakoslaw
57 Pakoslaw Gut Links am Wege von Pakoslaw nach der Försterei Podlesie v. Lacki Stanislaus Rittergb. a. Pakoslaw
58 Pariczewo u. Pawlowko Gtsbz. Konin Nordöstlich des Vorwerks Pariczewo, in der Nähe der Gemarkung Konin Gut v. Lacki Stanislaus Rittergb. a. Pakoslaw
59 Porazyn Nordwestlich des Dorfes in der Nähe der Gemerkung Porazyn Gut Buda Stephan Porazyn
60 Posadowo Höster Schloßthurm Graf v. Lacki Wlad. auf Posadowo
61 Rose Gut Südlich des Dorfes, rechts des Weges von Rose nach Bukowiec Schwartzkopff Kurt Rose
62 Sontop Im Walde in der Nähe der Gemarkung Neurose Schwartzkopff Kurt Rose
63 Sontop Im Walde rechts des Weges von Sontop nach der Haltestelle Sontop Schwartzkopff Kurt Rose
64 Sontop Rechts des Weges von Sontop nach Rose, auf den Roserstücken Fenske, Gustav Heinrich in Sontop
65 Steinhorst Schornstein der Brennerei vom Gute Steinhorst v. Sulerzyski Ritterg. In Steinhorst
66 Steinhorst Nördlich des Dorfes in der Nähe der Gemerkung Lubocz Kreis Birnbaum v. Sulerzyski Ritterg. In Steinhorst
67 Wonsowo Gut Ziegelei Schronstein v. Hardt Fried. Wilh. Rittergb. auf Wonsowo
68 Wonsowo Gut Thurm des Schlosses (Helmstangen) v. Hardt Fried. Wilh. Rittergb. auf Wonsowo
69 Wonsowo Gut Südwestlich des Vorwerks Wonsowo v. Hardt Fried. Wilh. Rittergb. auf Wonsowo
70 Wonsowo In der Nähe der Gemerkung Dombrowo, südöstlich der Försterei Löchel Johann Karl Wonsowo
71 Wengielno Im Walde rechts des Weges von Blake nach Sempolno Mühle Graf Stef. V. Korzbock Lacki Lipnica
72 Wytomischel Thurm der katholischen Kirche in Wytomischel Kath. Kirchengem. in Wytomischel
73 Zembowo Nordwestlich des Dorfes an der Grenze mit Tarnowce Hauland Jarnot Joseph in Zembowo
74 Zembowo Gut Südwestlich von Zembowko an der Grenze mit dem Gemeindebezirk Zembowo Frau v. Lacka. Emilie geb. Gräfin Mielzyska auf Pakoslaw
75 Zembowo Gut Am Wege von Komorowo Hld. Nach Zembowko Frau v. Lacka. Emilie geb. Gräfin Mielzyska auf Pakoslaw
76 Zembowo Gut Schornstein der Brennerei vom Gute Zembowo Frau v. Lacka. Emilie geb. Gräfin Mielzyska auf Pakoslaw
77 Zembowo Gut Nordöstlich des Forfes in der Nähe von Wymyslanke Frau v. Lacka. Emilie geb. Gräfin Mielzyska auf Pakoslaw
78 Zgierzynka Nördlich des Dorfes Zarna Peter in Zgierzynka
79 Zgierzynka An der Chaussee von Neustadt b. P. nach Pinne Pawlak Mathias Zgierzynka
80 Zgierzynka Rechts am Wege von Zgierzynka nach Turowo Probstei der Pfarrkiche zu Brody
81 Zinskowo Zwischen der Eisenbahn und dem Gastwirth Schulz’schen Gehöft Seide Reinhold in Zinskowo

Brandstiftung aus Eifersucht … ? / Brody 1900

Brody / Ansichtkarte aus der Sammlung des Wojtek Szkudlarski

Brody / Ansichtkarte aus der Sammlung des Wojtek Szkudlarski

War es Eifersucht, war es ein anderes Motiv welches den Zimmermann und Wirthssohn Martin Osinski aus Brody, einen bisher unbescholtenen Menschen, wegen des ruchlosen Verbrechens der vorsätzlichen Brandstiftung am Freitag (16. März 1900) auf die Anklagebank des Posener Schwurgerichts führte ?

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Vertrag des Ernst W. Weidmann zum I. ordentlichen Lehrer an der Schule in Neu Tomysl / 1863 und der des Hugo Schwaebe zum II. ordentlichen Lehrer / 1866

Die Südseite des ehemaligen "Alten Marktes" mit der Stadtschule / Ansichtkarte aus der Sammlung des Wojtek Szkudlarski

Die Südseite des ehemaligen „Alten Marktes“ mit der Stadtschule / Ansichtkarte aus der Sammlung des Wojtek Szkudlarski

Es ist wenig über die frühen Jahre der Stadtschule Neutomischel’s bekannt. Im Jahr 1877 wurde von einem häufigen Lehrerwechsel geschrieben. Es hieß, das dieser eine Folge von mangelhafter Besoldung gewesen sein soll. Der Unterricht soll daraus resultierend gelitten haben.

Nicht jede Familie hatte den Unterricht, der an der Stadtschule für Ihre Kinder erteilt worden war, für ausreichend gehalten; ihre Kinder hatten eine der weiteren in der Stadt seinerzeit existierenden Lehreinrichtungen besucht.

Zum Beispiel bestand 1867, das Gründungsjahr ist nicht bekannt, neben der evgl. Stadtschule noch eine Privatschule des Herrn Gossow; und  ungefähr um 1868 hatte Marie Landmann ihre Lehrtätigkeit als Privalehrerin in der Stadt aufgenommen. Weiterhin wurden einige Kinder deren Eltern Inhaber eines Erlaubnisscheines, ausgestellt von der Königlichen Regierung zu Posen, gewesen waren, von diesen selbst unterrichtet und hatten keine öffentliche oder private Schule besucht.

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Berichterstattungen zu den Morden an dem Schuhmacher Myszkowski und dem Forsteleven Rau / 1904-1905

"In Erinnerung ..."               / Bild EA

„In Erinnerung …“ / Bild EA

War im „Interesse der öffentlichen Sicherheit“ eine baldige Aufklärung der Mordfälle als „wünschenswert“ angesehen worden, so zogen sich die Ermittlungen dennoch in die Länge.

Im Fall des Ermordeten Schuhmachermeisters Myszkowski hatte Mitte November 1904 noch eine weitere Verhaftung, als die schon Beschriebenen, stattgefunden. Den Zeitungsberichten folgend, kann hier aber angenommen werden, dass der Verdacht auch gegen diesen Inhaftierten nicht aufrecht erhalten worden war. Was aber letztlich wirklich aus den jeweils Verdächtigten in den Orten Fraustadt, Samter, Xions und letztlich aus Stenschewo wurde, ist nicht bekannt; zu keiner der in den Zeitungsartikeln erwähnten Personen wurden weitere Berichte gefunden.

Im Fall des zweiten Opfers, des Ermordeten Forsteleven Rau, war man kaum vorangekommen. Die anfänglich ausgeschriebene Belohnung von 300 Mark wurde zum Jahreswechsel 1904/1905 auf 1000 Mark erhöht. Es galt das Bestreben den Täter unbedingt zu ergreifen.

Es wurde mit diesen beiden Morden ein weiteres, ein drittes Opfer in Zusammenhang gebracht; das des im Schmiegeler Forst erschossen aufgefundenen Försters Kowalleck.

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Ein weiterer Mord – der Forsteleve Rau aus Bolewitz wird erschossen aufgefunden / 1904

Es war eine Belohnung für Ermittelung des Täters ausgesetzt worden / Veröffentl. im Kreis-Blatt

Es war eine Belohnung für Ermittelung des Täters ausgesetzt worden / Veröffentl. im Kreis-Blatt

Während die Ermittlungen hinsichtlich des Raubmordes an dem Schuhmachermeister Myszkowski aus Brody in vollem Gange waren, ereignete sich ein weiterer Mord.

Am 12. Oktober 1904 wurde der Forsteleve Hermann Rau gebürtig aus Luben Hauland im Königlichen Forst Buchwerder erschossen aufgefunden. Im Gegensatz zu ersterem Mord, bei welchem dem Opfer ein namhafter Betrag Bargeld entwendet worden war, und man von dem Motiv eines Raubmordes ausgegangen war, befanden sich in diesem zweiten Fall die Wertgegenstände des Ermordeten noch in dessen Besitz.

Innerhalb kürzester Zeit wurde nunmehr das „Interesse der öffentlichen Sicherheit“ und eine baldige Aufklärung beider Fälle als „wünschenswert“ angesehen.

Nachfolgend die Berichtserstattung zu diesem zweiten Mordfall:

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Der Mord an dem Schuhmachermeister Myszkowski aus Brody – 1904 – Erste Ermittelungen

Die kath. Kirche in Brody - Ansichtskarte Sammlung Wojtek Szkudlarski

Die kath. Kirche in Brody – Ansichtskarte Sammlung Wojtek Szkudlarski

Das Neutomischler Kreisblatt vom 04. Oktober 1904 berichtete wie folgt:

Raubmord.

Die schreckliche Kunde von einem bei Pakoslaw verübten Raubmord durcheilte gestern (03.10.1904) unsere Stadt. Leider bestätigt sich dieses Gerücht von der schauerlichen Untat voll und ganz.

Es wird uns darüber folgendes berichtet: Der Schuhmachermeister Micszikowski aus Brody wurde am Sonnabend abend von Arbeitern auf dem Wege von Brody nach Pakoslaw dicht hinter dem neuen Schulhaus von Pakoslaw mit durchschnittenem Halse aufgefunden. Der Meister hatte am Tage bei seinen Kunden Geld eingezogen und soll wohl über 100 Mark bei sich gehabt haben. Bei dem Ermordeten fehlt das Geld.

Er hinterläßt eine Frau und 4 kleine unversorgte Kinder.

Von dem ruchlosen Mordgesellen fehlt bis jetzt jede Spur.“

Der Fundort des Toten wurde seitens de Königlichen Distriktamtes zu Neustadt bei Pinne mit „zu Pakoslaw im Graben neben dem Kleinbahndamm“ angegeben. Als Todeszeitpunkt galt der „01. October 1904 nachmittags zwischen zehn und elf Uhr“.

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Schöffengerichtssitzung vom 14. Dezember 1904

Relief über dem Eingang des ehemaligen Amtsgerichtes - Justitia, die Personifikation der Gerechtigkeit; die Waage für die sorgfältige Abwägung der Sachlage, die Augenbinde für die Unparteilichkeit fehlt, das Richtschwert für die Durchsetzung mit der nötigen Härte - Bild: EA

Relief über dem Eingang des ehemaligen Amtsgerichtes – Justitia, die Personifikation der Gerechtigkeit; die Waage für die sorgfältige Abwägung der Sachlage, die Augenbinde für die Unparteilichkeit fehlt, das Richtschwert für die Durchsetzung mit der nötigen Härte – Bild: EA

Vorsitzender Herr Amtsgerichtsrat von Grabski, Amtsanwalt Herr Sekretär Großkopf, Schöffen waren die Herren Bäckermeister Liepelt-Neutomischel und Eigentümer Steinke aus Bukowiec.

Verhandelt wurden folgende Fälle:

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Kurzmeldung – Einbruch in die Gastwirtschaft Fenske / 1903

Bahnhof Sontop und Gasthof Fenske - Postkartenausschnitte

Bahnhof Sontop und Gasthof Fenske – Postkartenausschnitte

„Einbrecher statteten in der Nacht von Montag zu Dienstag (29./30.12.1902) um ½ 2 Uhr beim dem Gastwirth Fenske am Bahnhof Sontop ihren Besuch ab, wobei sie mit großer Frechheit vorgingen.

Herr Fenske kam grade hinzu, als zwei Personen, von denen die eine einen hellen Ueberzieher, langen schwarzen Schlips und weißes Chemisette trug und in den dreißiger Jahren sein konnte, durch das Fenster entweichen wollten. Ohne sich stören zu lassen und unter dem Schutze von zwei Aufpassern nahmen sie Cigarren und Spirituosen im Werthe von etwa 30 Mark mit und verschwanden in dem nahe gelegenen Wald.“

›ο‹

„Wir erhalten darüber nachfolgenden Bericht: Die Diebe, die vor einiger Zeit die Gastwirthe unserer Gegend heimsuchten, haben nun auch dem Gastwirth Fenske in Cichagora (Bahnhof Sontop), einen Besuch abgestattet.

In der Nacht vom 29. zum 30. Dezember stieg ein Dieb ins Gastzimmer, nachdem er vorher ein Fenster zertrümmert hatte. Zwei andere Personen standen Schmiere und nahmen dem Einbrecher die Beute durchs Fenster ab. Der Besitzer, der durch den Lärm erwacht war, gab einen Schuß durchs Fenster ab, um die Diebe zu verscheuchen.

Als er dann vom nahen Bahnhof Hilfe wollte, schlugen die Diebe noch ein Fenster ein und verschwanden im nahen Walde.“

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Quellen, soweit nicht direkt im Text oder in Bildbeschreibungen angegeben: Großpolnische digitale Bibliothek Poznan (http://www.wbc.poznan.pl/dlibra) – “Amtliches Kreis-Blatt für den Kreis Neutomischel” 1903-01-03

Schöffengerichtssitzung vom 23. November 1904

Relief über dem Eingang des ehemaligen Amtsgerichtes - Justitia, die Personifikation der Gerechtigkeit; die Waage für die sorgfältige Abwägung der Sachlage, die Augenbinde für die Unparteilichkeit fehlt, das Richtschwert für die Durchsetzung mit der nötigen Härte - Bild: EA

Relief über dem Eingang des ehemaligen Amtsgerichtes – Justitia, die Personifikation der Gerechtigkeit; die Waage für die sorgfältige Abwägung der Sachlage, die Augenbinde für die Unparteilichkeit fehlt, das Richtschwert für die Durchsetzung mit der nötigen Härte – Bild: EA

Vorsitzender Herr Amtsgerichtsrat v. Grabski, Amtsanwalt Herr Bürgermeister Witte, Schöffen waren die Herren Kurz-Paprotsch und Sperling-Neuborui.

Verhandelt wurden folgende Fälle:

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Gottlob Schmidt – geboren 1775

Im Kreisblatt Neutomischel erschien am 19.04.1911 ein sehr interessanter Artikel über einen aufgefundenen Geburtsschein. Heute sind die frühen Aufzeichnungen der evangelischen Parochie Bentschen nicht mehr einsehbar; sodass hier wieder ein kleines Stück Geschichte überliefert und ergänzt wurde.

♦ ♦ ♦

„Eine alte Urkunde aus dem Jahre 1792 ist in der Lade der Samter’schen Müller-Innung vorgefunden worden. Sie stellt einen Geburtsschein dar und ist von den Schulzen und Schöffen zu Paprotsch-Hauland hiesigen Kreises ausgefertigt, ist auf Büttenpapier kalligraphisch mit vielen Schnörkeln geschrieben und hat folgenden Wortlaut:“ . . .

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Lebensweise der Landleute – Hauländer – Spinnrockenstuben – Spuk- und Geistergeschichten / ca. 1847-1857

"Das festliche Jahr" - Eine Spinnstube - Bild: https://de.wikipedia.org/wiki/Spinnstube

„Das festliche Jahr“ – Eine Spinnstube – Bild: https://de.wikipedia.org/wiki/Spinnstube

In diesem Beitrag ist die Beschreibung des Lebens der Landleute – Hauländer durch B. Roy aus seinem Buch „Kind, Jüngling, Mann“ – Erstveröffentlichung im Jahr 1895 – wiedergegeben.

B. Roy selbst stammte aus einer Familie, in der beide Elternteile berufstätig waren. Sein Vater war Schuster und seine Mutter die Hebamme in und um Neu Tomysl; er beschrieb seine Mutter als „Haupternährerin“ der Familie. Wir haben seine Beschreibung ihrer Tätigkeit im Artikel „Die Hebamme von Neutomischel – um 1830“ im Mai 2012 veröffentlicht.

War in dem Beitrag über die Arbeit seiner Mutter noch von „armen Häuslern und Tagelöhnern“ geschrieben worden, davon, dass sie bei ihrer Anwesenheit zu einer anstehenden Geburt mit „so gut wie keiner Verpflegung“ oft auf die Niederkunft, wenn sie zu früh gerufen worden war, vor Ort blieb, und darüber, dass seine Mutter „immer witzig sagte; „nicht weniger als Alles fehle“ und „wo der Hunger Schildwacht stände“, so beschrieb er nun in diesem Kapitel ein Leben im Überfluss.

Der Autor Johann Carl Berthold Roy war am 23. August 1840 geboren worden. Er verließ 1857 die Stadt Neu Tomysl um in Posen in den Heeresdienst einzutreten.

Sein Bericht wurde weitestgehend nach dem von ihm erlebten Ereignissen als Kind bzw. Jugendlicher aus der Erinnerung, sein Buch erschien 1895, geschrieben. Die ein oder andere Aussage entsprach nicht ganz oder auch überhaupt nicht den tatsächlichen Lebensumständen, dennoch: auch diese Aufzeichnungen enthalten einen und sind ein Teil der Geschichte.

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Eingemeindung des Grundstücks Glinau No. 234 mit Hindernissen – 1888

Amtsstempel des Magistrat zu Neutomischel

Amtsstempel des Magistrat zu Neutomischel

Im Jahr 1885 beschlossen die Herren Stadtverordneten , Jacob Cohn, Wilhelm Lutz, Berthold Männel, Adolph Männel, Gustav Toeffling und Ernst Tepper unter dem Vorsitzenden Herrn Bürgermeister Witte die „Inkommunalisierung mehrerer Grundstücke von Glinau in den Stadtbezirk Neutomischel.“ Im Februar des Jahres 1886 war seitens der Kreisvertretung anerkannt worden, dass zur „Vereinigung derselben ein im öffentlichen Interesse nothwendiges Bedürfniß vorliegen würde“, sodass dieser Beschluß begonnen worden war umgesetzt zu werden.

Wir hatten in unserem Beitrag Erben der Eleonore Arlt, verw. Wandel, geb. Miegel – 1888, sie war die letzte eingetragene Besitzerin des Grundstücks Glinau 240 gewesen, schon einmal ausgeführt, dass das Einverständnis eines jeden Eigentümers der Grundstücke vorliegen musste um letztlich die Umwidmung zu vollziehen.

Ein weiteres Grundstück, welches zur Eingemeindung vorgesehen war, war das mit der Bezeichnung Glinau No. 234. Auch bei diesem war die ein oder andere Schwierigkeit zu überwinden.

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Willibald Alexander Eduard Drescher, geb. 1861 in Neu Tomysl

"Hafenromantik" früherer Zeit, die nur zu oft die Schicksale der Auswanderer verbarg - Bild: Maennel Archiv

„Hafenromantik“ früherer Zeit, die nur zu oft die Schicksale der Auswanderer verbarg – Bild: Maennel Archiv

In der Veröffentlichung „History of Rochester and Monroe County – New York“ aus dem Jahr 1908 findet sich eine Kurzbiographie über William A. E. Drescher.

Zum Zeitpunkt des Druckes dieses Buches war er im Bereich der Geschäftsführung der Fa. Bausch & Lomp Optical Company in Rochester, New York tätig. Dieses Unternehmen gilt noch heute weltweit als größter Anbieter von  Augengesundheitsprodukten wie z. B. Kontaktlinsen.

Es wurde geschrieben, dass William A. E. Drescher in Neutomischel in der Provinz Posen am 08. November 1861 geboren wurde. Seine Eltern wurden als Theodore und Helena Drescher geborene Matzner benannt.

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Attentat auf den Schauspieler A. Paul – 1885

Albert Paul (von Jan Vilímek, 1890) - Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Albert_Paul

Albert Paul (von Jan Vilímek, 1890) – Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Albert_Paul

„Berliner Blättern wird aus Posen, 10. d. (10.März 1885) geschrieben:

Heute früh 4 Uhr wurde zwischen Station Neutomischel und Eichenhorst der Märkisch Posener Eisenbahn auf den Schauspieler A. Paul vom „Thalia Theater“ in Hamburg (früher vom „Residenztheater“ in Berlin) im Koupee des von Berlin kommenden Kurierzuges ein Attentat verübt, dessen Zusammenhang bis jetzt noch in Dunkel gehüllt ist.

Im Halbschlaf gewahrte Hr. Paul, der im Koupee zweiter Klasse allein fuhr, während der Fahrt, daß die Thür des Koupee’s geöffnet wurde, worauf ihm bald ein Schuß in’s Gesicht gefeuert wurde. Das Opfer des Attentates hatte noch so viel Besinnung, an der Nothleine zu ziehen, worauf der Zug sofort zum stehen gebracht wurde. Paul wurde von dem Fahrpersonal, über und über mit Blut bedeckt, vorgefunden, während von dem Attentäter keine Spur vorhanden war.

Der Ueberfallene wurde mit demselben Zuge nach Posen gebracht, wo die ihn behandelnden Aerzte seinen Zustand für lebensgefährlich erachten. Die Kriminalpolizei ist in vollster Thätigkeit, um das über diesem Attentat lagernde Dunkel zu klären. Paul war für ein Gastspiel beim Deutschen Theater in Moskau engagirt.“

Quelle: Liechtensteiner Volksblatt – Obligatorische Organ für alle Publikationen – Vaduz, Freitag, den 28. März 1885 – Liechtensteinische Landesbibliothek – http://www.eliechtensteinensia.li/Zeitungen/

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Funde bei Ausschachtarbeiten in Buk 1906 -Kurzmeldung

Buk -  im linken Bild liegt im oberen Bildrand (Westen) das Zentrum der Stadt; die Posenener Straße /  Poznanska verband den Marktplatz mit  dem in der Zeitungsmeldung als Neumarkte /  Pl. Reszki bezeichneten Platz auf dem "in der Gegend" des Spitalgrundstückes die Ausschachtarbeiten vorgenommen worden waren; das Bild wurde vermutlich vom Turm der seinerzeit auf dem Platz stehenden evgl. Kirche aufgenommen; die rechte Aufnahme zeigt das noch heute existierende  ehemalige Spitalgebäude, welches zu Wohnzwecken genutzt wird (3)

Buk – im linken Bild liegt im oberen Bildrand (Westen) das Zentrum der Stadt; die Posenener Straße / Poznanska verband den Marktplatz mit dem in der Zeitungsmeldung als Neumarkte / Pl. Reszki bezeichneten Platz auf dem „in der Gegend“ des Spitalgrundstückes die Ausschachtarbeiten vorgenommen worden waren; das Bild wurde vermutlich vom Turm der seinerzeit auf dem Platz stehenden evgl. Kirche aufgenommen; die rechte Aufnahme zeigt das noch heute existierende ehemalige Spitalgebäude, welches zu Wohnzwecken genutzt wird (3)

„Beim Ausschachten gelegentlich der hier vorzunehmenden Kanalisationsarbeiten wurde heute Vormittag (24.08.1906) am Neumarkte in der Gegend des Spitalgrundstücks und der alten katholischen Schule in nur geringer Tiefe eine größere Anzahl Menschenschädel und Knochen gefunden. Sie waren zum Teil noch gut erhalten. Die meisten zerfielen indessen schon bei loser Berührung.

1. kościół cmentarny św. Krzyża z XVIII w. / Kirche des Heiligen Kreuzes in Buk (1760);  2. Synaga / Synagoge - ursprünglich aus dem Jahr 1893, der heutige Bau ist aus dem Jahr 1909; 3. Pomnik Bohaterow Bukowskich / Heldendenkmal des Bukovské; 4. Szpital Świętego Ducha  / Hospital "Heiliger Geist" - errichtet um 1600 als Stiftung des Stanisław Reszka (1544–1570); eine Sanierung erfolgte im 19. Jhdt.; 5. d. Palac Biskupi / Bischofspalast; 6. d. Ratusz / Rathaus (1897); 7. kościół parafialny św. Stanisława Biskupa / Kirche des hl. Stanislaus; 8. Pomnik Harcerzy; Z. - ul. Zenktelera - Quelle: (2)

1. kościół cmentarny św. Krzyża z XVIII w. / Kirche des Heiligen Kreuzes in Buk (1760);
2. Synaga / Synagoge – ursprünglich aus dem Jahr 1893, der heutige Bau ist aus dem Jahr 1909; 3. Pomnik Bohaterow Bukowskich / Heldendenkmal des Bukovské; 4. Szpital Świętego Ducha / Hospital „Heiliger Geist“ – errichtet um 1600 als Stiftung des Stanisław Reszka (1544–1570); eine Sanierung erfolgte im 19. Jhdt.; 5. d. Palac Biskupi / Bischofspalast; 6. d. Ratusz / Rathaus (1897); 7. kościół parafialny św. Stanisława Biskupa / Kirche des hl. Stanislaus; 8. Pomnik Harcerzy; Z. – ul. Zenktelera – Quelle: (2)

Die Knochen wurden in zwei großen Särgen gesammelt und auf dem katholischen Friedhofe beigesetzt.

Allem Anschein nach ist der gegenwärtige Neumarkt an seiner Südseite in früherer Zeit eine Begräbnisstätte gewesen; denn auf der Stelle, auf welcher heute das Spital steht, stand damals eine katholische Kirche, die „Heilige Geist Kirche“ genannt (geschichtliche Einzelheiten zu dieser wurden nicht gefunden)“.

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Buk ist eine sehr alte Stadt. Eine erste Erwähnung, so historische Publikationen, findet sich in einem Dokument aus dem Jahr 1257; zu diesem Zeitpunkt bestand bereits das Recht der Abgabenerhebung.

Im Jahr 1289 erhielt die Ansiedlung durch Przemysl II (ab 1295 Przemyslaw, König von Polen). das Stadtrecht verliehen. Buk entwickelte sich zu einem der bedeutendsten Orte der Region. Späterhin gehörte die Stadt der Diözese von Posen/Poznan mit Residenzsitz des Bischofs.

Durch Kriege (13. u. 17. Jhdt.), durch Brände und Seuchen, wie z. B. der Pest verlor Buk letztlich seine Bedeutung.

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Quellen: (1) Zeitungsmeldung: Amtliches Kreisblatt und Anzeiger des Kreises Grätz v. 24.08.1906 – verwahrt im Muzeum Ziemi Grodziskiej, (2) Stadtplan: Słownik krajoznawczy Wielkopolski; (3) Bildzusammenstellung: links: Webseite der Stadt Buk http://www.buk.gmina.pl/; Wappen und Aufnahme/n rechts: PM/GT

 

Hopfenbau und Hopfenhandel in Neutomischel 1898/99 – Hirsch u. Hedwig Wittkowsky – Ehrenbürger der Stadt

Humulus Lupulus - Hopfen / Bild: https://de.wikipedia.org/wiki/Echter_Hopfen#/media/File: Illustration_Humulus_lupulus0.jpg

Humulus Lupulus – Hopfen / Bild: https://de.wikipedia.org/wiki/Echter_Hopfen#/media/File: Illustration_Humulus_lupulus0.jpg

In den Jahren 1898/99 wurde die Hopfenproduktion in Deutschland auf annähernd 500.000 Zentner eingeschätzt; die der Welternte lag bei ca. 1.000.000 Zentner.

Bei einer in jenen Jahren normal verlaufenden Hopfenernte im Anbaugebiet Neutomischels betrug die Produktionsmenge ca. 20.000 Zentner; wenn durch Witterungseinflüsse und Schädlingsbefall eine Ernte quantitativ schlecht ausfiel waren es sogar nur lediglich 4.500 Zentner.

Nur quantitativ schlecht, bedeutete nicht gleichzeitig auch qualitativ schlecht. In der Hopfensaison 1898/1899, so ist dem Beitrag des Heinrich Wittkowsky zu entnehmen, war zwar nur eine geringe Ernte von ca. 4.500 Zentner eingebracht worden, diese war jedoch qualitativ die Beste der vergangenen 10 Jahre (1888-1898).

Die exzellente Qualität hat aber letztlich nicht verhindern können, dass es durch die

  • nicht richtige Einschätzung des Marktes bzw. der Marktsituation,
  • Fehl- bzw. Nichtinformationen zu Hopfenernten aus den großen Anbaugebieten Bayern und Böhmens und dem eigenen Anbaugebiet und
  • durch eine zentral gesteuerte Informationszentrale in Posen, welche den Hopfenmarkt verfolgen und einschätzen und die Produzenten hätte entsprechend informieren sollen, die mit den örtlichen Gegebenheiten des Anbaugebietes von Neutomischel wohl aber nicht vertraut gewesen war, und dieses somit nicht korrekt erledigte

zu unbefriedigenden bzw. sogar als schlecht zu bezeichnenden Verkaufserlösen gekommen war.

Gesagt werden kann jedoch, dass den Anbauern und Händlern die Risiken des Hopfenanbaus, als auch die des Hopfenverkaufs bzw. die dessen Einkaufes bekannt waren, denn Hopfen gehörte und gehört noch heute langjährig betrachtet zu den am weitesten preisschwankenden Gütern.

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Bericht über den Kirchturmbrand in Neutomischel am 20. Dezember 1916

Die ehem. evgl. Kirche mit ihrem "schlanken" Kirchturm, dem damaligen Wahrzeichen der Stadt - AK aus der Sammlung des Wojtek Szkudlarski

Die ehem. evgl. Kirche mit ihrem „schlanken“ Kirchturm, dem damaligen Wahrzeichen der Stadt – AK aus der Sammlung des Wojtek Szkudlarski

Im Januar 2011 haben wir den Kurzbericht aus dem März 1917 des Karl Eduard Goldmann über den Kirchturmbrand unter dem Titel: „1916 der Kirchturm der evgl Kirche zu Neutomischel ist abgebrannt“ veröffentlicht.

Jetzt fand sich die Berichterstattung aus dem Kreisblatt Neutomischel, welche die Ereignisse dieses Abends bzw. dieser Nacht im Detail schilderte.

Das Richtfest des „so schnell wie möglich“ wieder aufgebauten Kirchturmes wurde 1923 gefeiert. Weiterlesen…

Die Herrschaft Brody – Emil Paul von Pflug / 1899 und 1901

Brody, das ehemalige Schloss der Familie Pflug, erbaut 1892 - Postkartenausschnitt Sammlung A. Kraft

Brody, das ehemalige Schloss der Familie Pflug, erbaut 1892 – Postkartenausschnitt Sammlung A. Kraft

Im Jahr 1899 war die „Herrschaft Brody 25 Jahre im Besitz der Familie des Emil Paul von Pflug; sie war am 25. Mär 1874 in seine Hände aus dem Besitz derer von Oppen übergegangen. Als Kaufpreis hatte Pflug, so die Daten aus den gefundenen Quellen, 1.150.000 Mark inclusive der angefallenen Stempelgebühren investiert; d. h. der Morgen war mit 191 2/3 Mark bewertet worden.

Als Vorbesitzer und Verkäufer galt George von Oppen, geb. 1845, ein Kgl. Preußischer Oberst und Kommandeur. Seine Ehefrau Maria geb. Allendorf, geb. 1844, war im Oktober 1873 in Brody kurz nach der Geburt der gemeinsamen Tochter Maria im September, verstorben. Von Oppen selbst soll das Anwesen im Jahr 1859 für lediglich 80 Mark pro Morgen aus dem Besitz der polnischen Adelsfamilie Szaniecki angekauft haben.

Der Name A. von Oppen fand sich auch auf dem im Jahr 1895 enthüllten Kreiskriegerdenkmal in Neu Tomysl unter den Gefallenen der Jahre 1870/1871. Vermutlich hat es sich bei dem in der Inschrift Genannten um Adolf von Oppen gehandelt, einem Bruder des damaligen Besitzers der Herrschaft Brody, welcher 1849 in Politzig geboren worden und 1870 in Straßburg gefallen war.

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Gebäude der Stadt Neutomischel – No. 51 – Hotel Toeffling 1852-1903 / Teil 2

Rechts die Villa, links daneben das Hotel; der Schornstein gehörte zur Dampfmühle Maennel, im Hintergrund der ehemalige Kirchturm - Postkartenausschnitt aus der Sammlung des Wojtek Szkudlarski

Rechts die Villa, links daneben das Hotel; der Schornstein gehörte zur Dampfmühle Maennel, im Hintergrund der ehemalige Kirchturm – Postkartenausschnitt aus der Sammlung des Wojtek Szkudlarski

Dieser Beitrag schliesst an die Veröffentlichung Häuser der Stadt – No. 51 – Fleischhauerei und Beherbergungsbetrieb Toeffling 1795-1852 / Teil 1 an.

Zum Zeitpunkt des Todes des Vaters, dem Fleischhauer, Gastwirth und Hopfenanbauer und -händler Johann Carl Friedrich Toeffling im April 1852 lebten noch die 3 jüngsten, zwei Mädchen und der einzige Sohn, seiner Kinder aus 1ster Ehe im elterlichen Haushalt.

Durch die Eheschließungen der älteren anderen Kinder, fünf Mädchen, waren zahlreiche Verbindungen zu in jener Zeit teils einflussreichen Familien in der Stadt und deren Umgebung geschlossen worden.

Mit diesem Beitrag folgen wir jedoch lediglich den Familienangehörigen, welche mit der direkten weiteren Entwicklung des „Hotel Toeffling“ in Verbindung gebracht werden konnten.

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Raub in der Kirche zu Tuchorze – Kurzmeldung November 1903

Kirche_Tuchorza_ST

„Ein äußerst frecher Diebstahl wurde in der Nacht vom 16. zum 17. d. Mts. (16./17.11.1903) in der Kirche zu Tuchorze verübt. Entwendet wurden Leuchter, ein Kruzifix von Silber, einige Becken und endlich auch aus dem Tabernakel das Liborium (Speisekelch); auch ein kleines Gefäß, in dem die hl. Oele aufbewahrt werden, wurde nicht geschont. Der der Kirche zugefügte Schaden bemißt sich auf nahezu 400 Mk.“

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Quelle: Großpolnische digitale Bibliothek Poznan (http://www.wbc.poznan.pl/dlibra) – Amtliches Kreis-Blatt für den Kreis Neutomischel 1903-11-24

Schöffengerichtssitzung vom 9. November 1904

Relief über dem Eingang des ehemaligen Amtsgerichtes - Justitia, die Personifikation der Gerechtigkeit; die Waage für die sorgfältige Abwägung der Sachlage, die Augenbinde für die Unparteilichkeit fehlt, das Richtschwert für die Durchsetzung mit der nötigen Härte - Bild: EA

Relief über dem Eingang des ehemaligen Amtsgerichtes – Justitia, die Personifikation der Gerechtigkeit; die Waage für die sorgfältige Abwägung der Sachlage, die Augenbinde für die Unparteilichkeit fehlt, das Richtschwert für die Durchsetzung mit der nötigen Härte – Bild: EA

Vorsitzender Herr Amtsgerichtsrat v. Grabski, Amtsanwalt Herr Bürgermeister Witte, Schöffen waren die Herren Aug. Roy-Paprotsch und Saegner-Sempolno.

Verhandelt wurden folgende Fälle:

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Gebäude der Stadt Neutomischel – Die Gerberei Fischer auf dem Hausgrundstück No. 45 – ab ca. 1822 in Neu Tomysl

Das Haus der "alten" Hausno. 45 (links), es ist 1938 der neu angelegten Straße gewichen / Foto: http://mojemiasto.oledry.pl/

Das Haus der „alten“ Hausno. 45 (links), es ist 1938 der neu angelegten Straße gewichen / Foto: http://mojemiasto.oledry.pl/

In unserem Artikel über die Loh-Gerberei der Familie Kuttner, welche auf das Hausgrundstück No. 44 ab dem Jahr 1860 ansässig geworden war, hatten wir auch schon kurz die Familie Fischer erwähnt:

„Am 18. September 1858 verstarb der in Neu Tomysl ansässig gewesene Bürger und Gerbermeister Johann Gottlieb Fischer im Alter von ca. 64 Jahren. Er hinterließ seine Ehefrau Johanna Rosina Hudzinski (es finden sich zu ihrem Geburtsnamen verschiedenste Schreibweisen, u. a. Chodzinski) und vermutlich 8 , der 10, der Familie zugeordneten Kinder. Die Familie war auf dem Hausgrundstück Neu Tomysl No. 45 ansässig gewesen.

Die Wittwe Fischer hat nach dem Tod ihres Mannes den Gerbereibetrieb, ohne das Wohnhaus, dessen Besitzerin sie noch mindestens bis zum Jahr 1864 war, an den Gerbermeister Julius Kuttner und dessen Ehefrau Rosette Jacobsohn veräussert.“

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Gebäude der Stadt Neutomischel – Eine Loh-Gerberei zieht auf das Hausgrundstück No. 44 / 1860

Die süd-westliche Ecke des ehem. Neuen Marktes, die alten Gerbereigrundstücke befanden sich hinter den Bäumen / Karte aus der Sammlung des Wojtek Szkudlarski

Die süd-westliche Ecke des ehem. Neuen Marktes, die alten Gerbereigrundstücke befanden sich hinter den Bäumen / Karte aus der Sammlung des Wojtek Szkudlarski

Die Gerber unterschieden sich nach dem von ihnen gebräuchlichen Gerbverfahren. Eine Gruppe bildeten dabei die Lohgerber, auch Lauer, Loher oder Rotgerber genannt. Ihr Handwerk und auch die Berufsbezeichnung sind längt in Vergessenheit geraten.

Lohgerber gerbten die großen und schweren Tierhäute, wie z. B. Rinderhäute, zu strapazierfähigem Leder. Dieses wurde für Sättel und Zaumzeug und Sohl- und Schuhleder genutzt.

Zunächst wurden die rohen Häute in fließendem Wasser gespült, bevor sie auf dem Schabebaum mit dem Scherdegen von Fleisch- und Fettresten befreit wurden. Anschließend erfolgte das sogenannte Äschern mit Kalk in Gruben. Durch diese Prozedur lösten sich die Haare vom Balg und durch eine weitere Schabung konnten diese dann entfernt werden. Im Anschluss wurden die Häute, zusammen mit einer Lohe aus Eichen- oder Fichtenrinde, welche sehr gerbstoffreich sind, und Galläpfeln, diese enthalten Gallusgerbsäure, zur Gerbung in eine Lohgrube gebracht. Die Rinden wurden anfangs noch per Hand, später über Wasserkraft, angetriebene so genannte Lohmühlen, zerkleinert.

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Die „Städter“ – Eigentümer in der Stadt Neu Tomysl aus den Jahren 1836 und 1864

Neu Tomysl - Stadtplan 1836, erstellt nach den “Akta miasta Nowy Tomyśl“ [Stadtakten von Nowy Tomyśl „Beschreibung sämtlicher Gebäude in der Stadt Neutomischel“ Quelle: Staatsarchiv Poznań http: //szukajwarchiwach.pl/53/4385/0/1.1/2)

Neu Tomysl – Stadtplan 1836, erstellt nach den “Akta miasta Nowy Tomyśl“ [Stadtakten von Nowy Tomyśl „Beschreibung sämtlicher Gebäude in der Stadt Neutomischel“ Quelle: Staatsarchiv Poznań http: //szukajwarchiwach.pl/53/4385/0/1.1/2)

Panorama Ansicht von Neutomischel / Ansichtskarte aus der Sammlung des Wojtek Szkudlarski

Panorama Ansicht von Neutomischel / Ansichtskarte aus der Sammlung des Wojtek Szkudlarski

Die Grundsteuer ist eine Steuer auf das Eigentum an Grundstücken und deren Bebauung; steuerpflichtig ist der Grundstückseigentümer. 1864  wurde für die Grundsteuer-Veranlagung – Regierungsbezirk Posen – Kreis Buk – ein Namensverzeichniß sämmtlicher Grundbesitzer im Gemeindebezirk Neutomysl Stadt angefertigt (sh. Einträge in schwarzer Schrift). „Die Richtigkeit der vorliegenden Nachweisung wird hiermit unter dem Beifügen bescheinigt, daß die in selbiger enthaltenen Angaben nach bestem Wissen und Gewissen gemacht worden sind – Neutomischel 30. Mai 1864 – Der Magistrat – Fischer – Bürgermstr.“

Wir haben dieses Namensverzeichnis der Grundbesitzer der Stadt Neu Tomysl des Jahres 1864 ergänzt – um die Daten der genannten Eigentümer aus der Gebäudebeschreibung-Aufstellung der Provinzial Feuerversicherung aus dem Jahr 1836 (sh. Einträge in blauer Schrift) und um die Daten, die aus den Kirchenbuch-Aufzeichnungen der in Frage kommenden Jahre zu entnehmen waren (sh. Einträge in grauer Schrift)

Auch wir haben die Angaben nach bestem Wissen eingefügt, Fehler können wir jedoch nicht ausschließen, da gerade in jenen frühen Zeiten, die Vornamen in jeder Generation und in jeder Familie weitergegeben wurden, sodass sich zahlreiche Träger gleichen Namens finden. Bitte lassen Sie uns wissen, wenn eine Berichtigung notwendig ist.

Einige geschichtliche Berichte zu Bewohnern des ein oder anderen Hauses bzw. Anwesens haben wir schon veröffentlicht, dieses haben wir vermerkt, vieles ist aber noch offen; wir würden uns für Ihre Übersendung von überlieferten Erzählungen und auch Bildern, welche dann veröffentlicht werden dürfen, sehr freuen.

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Trickbetrug in Neutomischel – Kurzmeldung vom 23.05.1911

Blick in die Goldstraße, rechts war u. a. auch das Geschäft des Sattlermstr. Knoll - Ansichtskarte aus der Sammlung des Wojtek Szkudlarski

Blick in die Goldstraße, rechts war u. a. auch das Geschäft des Sattlermstr. Knoll – Ansichtskarte aus der Sammlung des Wojtek Szkudlarski

Einem Schwindler zum Opfer gefallen sind zwei hiesige Geschäftsleute.

Bei dem Maschinenfabrikaten Herrn Herm. Richter (ehemals in der Neustädter Straße) erschien am Donnerstag (18.03.1911) ein Landwirt, angeblich aus Konkolewo, um eine Maschine zu kaufen. Da dieselbe gerade nicht auf Lager war, versprach der Reflektant, in einigen Tagen wieder zu kommen. Er erschien aber schon bald darauf mit dem Vorwande, er wolle auf dem Markte ein Pferd von dem Gemeindevorsteher Schubert aus Friedenhorst kaufen und ihm fehlten noch 11 Taler zu dem Kaufgelde, um welchen Betrag er Herrn Richter bat. Mit Rücksicht auf das in Aussicht gestellte Geschäft und da der fremde Mann vorgab, ein Bruder des Fleischermeisters Adam in Konkolewo zu sein, erhielt er die erbetene Geldsumme. Nachdem sich der Fremde entfernt hatte, stiegen dem Geprellten doch wohl Bedenken auf, und er zog Erkundigungen bei dem angeblichen Pferdeverkäufer in Friedenhorst ein, doch hatte dieser weder ein Pferd verkauft noch mit einem Manne verhandelt. –

Bei dem Sattlermeister Herrn Knoll (ehemals in der Goldstraße) erschwindelte er sich ebenfalls ein Zigarrenetui und ein Paar Schuhe und bestellte außerdem noch ein Pferdekummet. Er wollte tags darauf mit dem Pferde kommen und dann alles zusammen begleichen. Er kam aber nicht, sondern schrieb diesem Geschäftsmann am Sonnabend aus Bentschen eine Karte, welche mit der Unterschrift Karl König versehen war, und in welcher er den Verkäufer bat, ihm das bestellte Kummet nach Bornsteins Hotel daselbst zu senden. Nachfragen in dem bezeichneten Gasthof hatten leider keinen Erfolg. Hoffentlich gelingt es dennoch der Polizei, des Schwindlers habhaft zu werden.

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Quelle: Großpolnische digitale Bibliothek Poznan (http://www.wbc.poznan.pl/dlibra) – Amtliches Kreis-Blatt für den Kreis Neutomischel 1911-05-23

Unfall auf dem Neuen Markt – Kurzmeldung vom 15.05.1903

Das Haus der Familie Goldmann am ehemaligen Neuen Markt mit der mit einem eisernen Gitterzaun versehenen Einfahrt / ca. erbaut 1902 - Photo: Privatbesitz der Familie Goldmann

Das Haus der Familie Goldmann am ehemaligen Neuen Markt mit der mit einem eisernen Gitterzaun versehenen Einfahrt / ca. erbaut 1902 – Photo: Privatbesitz der Familie Goldmann

„Gestern (14.05.1903) vormittag gingen auf dem Neuen Markt die Pferde des Eigentümers Heinrich Mader aus Chmielinko mit einem mit Stroh beladenen Wagen durch und warfen das Gefährt des Eigentümers Schulz aus Wengielno um. Schulz, der auf seinem Wagen saß, wurde heruntergeschleudert, ohne indessen erheblichen Schaden zu nehmen. Die Pferde rannten, nachdem sie noch einige Wagen und einen Baum beschädigt hatten, gegen den eisernen Gitterzaun des Herrn Goldmann. Glücklicherweise sind die in der Nähe befindlichen Personen vor größerem Unheil bewahrt geblieben“

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Quelle: Großpolnische digitale Bibliothek Poznan (http://www.wbc.poznan.pl/dlibra) – Amtliches Kreis-Blatt für den Kreis Neutomischel 1903-05-15

Schöffengerichtssitzung vom 5. Oktober 1904

Relief über dem Eingang des ehemaligen Amtsgerichtes - Justitia, die Personifikation der Gerechtigkeit; die Waage für die sorgfältige Abwägung der Sachlage, die Augenbinde für die Unparteilichkeit fehlt, das Richtschwert für die Durchsetzung mit der nötigen Härte - Bild: EA

Relief über dem Eingang des ehemaligen Amtsgerichtes – Justitia, die Personifikation der Gerechtigkeit; die Waage für die sorgfältige Abwägung der Sachlage, die Augenbinde für die Unparteilichkeit fehlt, das Richtschwert für die Durchsetzung mit der nötigen Härte – Bild: EA

Vorsitzender Herr Amtsgerichtsrat v. Grabski, Amtsanwalt Herr Bürgermeister Witte; Schöffen waren die Herren Gebauer und Reschke aus Scharke.

Verhandelt wurden folgende Fälle

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Schöffengerichtssitzung vom 21. September 1904

Relief über dem Eingang des ehemaligen Amtsgerichtes - Justitia, die Personifikation der Gerechtigkeit; die Waage für die sorgfältige Abwägung der Sachlage, die Augenbinde für die Unparteilichkeit fehlt, das Richtschwert für die Durchsetzung mit der nötigen Härte - Bild: EA

Relief über dem Eingang des ehemaligen Amtsgerichtes – Justitia, die Personifikation der Gerechtigkeit; die Waage für die sorgfältige Abwägung der Sachlage, die Augenbinde für die Unparteilichkeit fehlt, das Richtschwert für die Durchsetzung mit der nötigen Härte – Bild: EA

Vorsitzender Herr Amtsgerichtsrat v. Grabski, Amtsanwalt Herr Bürgermeister Witte, Schöffen waren die Herren Besitzer Steinke aus Bukowiece und Förster in Konkolewo

Verhandelt wurden folgende Fälle:

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1902 Die Entwicklung der Stadt, 25jähriges Dienstjubiläum des Bürgermeisters Witte, der Turn- und Sportplatz wird zum Witteplatz

Der "Witteplatz" - Im Hintergrund das Denkmal aus Sandstein, welches der Bildhauer Kurz anlässlich des 25jährigen Dienstjubiläums des Bürgermeister Witte angefertigt hatte / Ansichtskarte aus der Sammlung des Wojtek Szkudlarski

Der „Witteplatz“ – Im Hintergrund das Denkmal aus Sandstein, welches der Bildhauer Kurz anlässlich des 25jährigen Dienstjubiläums des Bürgermeister Witte angefertigt hatte / Ansichtskarte aus der Sammlung des Wojtek Szkudlarski

Im Jahr 1902, so ist dem Artikel zu entnehmen, stand Neutomischel in der Bürgerschaft im Ruf ein „zurückgebliebenes“ kleines Städtchen zu sein. Amerikanische Städte, Städte in Westfalen und der Rheinprovinz hatten die Klein-Stadt Neutomischel in der Entwicklung längstens abgehängt. Um eine bessere Bildung vermittelt zu bekommen war Neutomischel ungeeignet, Bewohner die dieses für ihre Kinder wollten, mussten den Ort verlassen, wirtschaftlicher Fortschritte war zum Stillstand gekommen. Einzigst hatten sich die Steuer-Abgaben an Gemeinde und Staat erhöht. Der Verfasser baute einzigst auf die „Intelligenz des Kaufmanns“ um das Tief bzw. den Stillstand der Wirtschaft zu einem neuen Aufschwung zu verhelfen.

Die dargestellte Zunahme der Bevölkerung um 540 Bewohner in den Jahren von 1877 bis 1902 lässt Neutomischel leider auch in keinem anderen Bild als dem einer Kleinstadt erscheinen.

Die in dem Artikel erwähnten Gebäude hat es und gibt es noch heute zum größten Teil in Neutomischel / Nowy Tomysl, wenn heute auch anderen Zwecken dienend. Nicht erwähnt wurden die zur Verfügung gestellten Landes- und Kreismittel , Zuschüsse von sonstigen Einrichtungen wie z. B. kirchlichen Einrichtungen und letztlich die vielen aus Privathand stammenden Spenden und Gelder, ohne die eine Realisierung niemals zustande gekommen wäre.

Letztlich kommt es jedoch auf die Betrachtungsweise an.

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Ein Turn- und Spielplatz für Neutomischel / Einweihung 1898

Handzeichnung, gefertigt bzgl. des Grundstückankaufes - Quelle: Staatsarchiv Posen - Stadtakten 4385-0016

Handzeichnung, gefertigt bzgl. des Grundstückankaufes – Quelle: Staatsarchiv Posen – Stadtakten 4385-0016

Bürgermeister Witte war der Begründer der Idee und letztlich der Initiator des Projektes einen „Turn- und Spielplatz“ in Neutomischel einzurichten.

Zur Umsetzung initiierte er Sammlungen von freiwilligen Beiträgen der Einwohner. Die Spendensumme ermöglichte den Ankauf eines Areals auf dem dieser „Turn- und Spielplatz“ eingerichtet wurde.

Unter dem 25. Oktober 1897 wurde seitens des Herrn Witte, Bürgermeister der Stadt Neutomischel und der Familie Alexander Maennel der Kaufvertrag für einen Teil des Grundstücks Glinau No. 309 abgeschlossen, sodass die Idee in die Realität begonnen werden konnte umzusetzen.

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Immobilien, Mieten, Vermieten, Pachten u. Zwangsversteigerung – 1902

Immobilienanzeigen aus dem Jahr 1902

Immobilienanzeigen aus dem Jahr 1902

Nachfolgend finden sich die im Neutomischeler Kreisblatt des Jahres 1902 veröffentlichten Anzeigen mit welchen Verpachtungen, Verkäufe und An- und Vermietungen sowie letztlich auch Zwangsversteigerungen inseriert wurden.

Die Zusammenstellung der Inserate basiert darauf, dass Grundstücke, Anwesen und Wohnungen oder Etwas direkt mit diesen in Verbindung stehendes, wie z. B. eine Wiese oder eine Ernte, angeboten wurde.

Ausdrücklich weisen wir darauf hin, dass auch wenn es ein Inserat z. B. zu einer Zwangsversteigerung gegeben hat, diese nicht unbedingt durchgeführt wurde, genau so wenig, wie ein beabsichtigter Verkauf einer Wirtschaft auch zu diesem geführt haben muss.

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Vor 111 Jahren – Einweihung des ehemaligen evangelischen Pfarrhauses zu Kirchplatz Boruy / 1904

Früher und Heute - Bild: Zusammenstellung Postkartenausschnitt und Foto PM

Früher und Heute – Bild: Zusammenstellung Postkartenausschnitt und Foto PM

1904 schrieb Pastor Wilhelm Bochat in der Kirchenchronik von Boruy: „Das alte Pfarrhaus, ein Fachwerkbau, welches über 150 Jahre den hiesigen Pfarrern als Heim gedient und bedeutende Reparaturkosten verschlungen hatte, mußte allmählig dem Neubau Platz machen, weil viele Bestandteile desselben so morsch geworden waren, daß es gefährlich war, darin zu wohnen.“

Ein Beispiel zu den erwähnten bedeutenden Reparaturkosten ist eine kurze Notiz aus der Anfangszeit des 7ten Pfarrers in Boruy Wilhelm Bochat. Er hatte sein Amt im April 1885 nach einer Vakanz, welche durch das Ausscheiden seines Vorgänger Pastor Johann Ernst Schulze im September 1883 eingetreten war, aufgenommen. Er schrieb: Während der Vakanz war das Pfarrhaus wenig gelüftet worden, und hatte der Schwamm infolge dessen die meisten Dielen zerfressen und auch anderes Holzwerk morsch gemacht, so daß im Jahre 1887 ein umfangreicher Reparaturbau des Pfarrhauses notwendig war, der 1.455 Mark gekostet hat, wovon der Fiscus als Patron 970 Mark gezahlt hat und 272 Mark mußte die Gemeinde für die Hand- und Spanndienst aufbringen.“

Weiter ist dann in dem Eintrag des Jahres 1904 zu lesen:

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Kurzmeldung – Totale Sonnenfinsternis 30. August 1905

Sonnenfinsternis 1905 - Bild: http://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Solar_eclipse_of_ 1905_August_30?uselang=de#/media/File:Enrique_Simonet_-_Eclipse_-_ 1905.JPG

Sonnenfinsternis 1905 – Bild: http://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Solar_eclipse_of_ 1905_August_30?uselang=de#/media/File:Enrique_Simonet_-_Eclipse_-_ 1905.JPG

Das Neutomischeler Kreisblatt berichtete zu diesem Ereignis:

29. August 1905 Dienstag
Am Mittwoch, den 30. August 1905, bietet sich, falls nicht etwa der Himmel mit Wolken bedeckt ist, die Gelegenheit, eine Sonnenfinsternis zu sehen.
Wer Interesse an diesem Schauspiel hat, der versehe sich vorher mit einem bunten Glase, durch das er ohne Gefahr für seine Augen die Sonne zu betrachten imstande ist. Optische Hilfsmittel, Fernglas oder Opernglas, sind nicht nötig, man sieht die Sonne ganz gut so; wer sie aber verwenden will, muß natürlich auf den Schutz seiner Augen um so mehr bedacht sein. Man erblickt dann, wie um 1 Uhr 9 Minuten mittags am rechten Sonnenrande eine schwarze Scheibe von nur wenig größerem Durchmesser als das Tagesgestirn sich vor dieses zu schieben beginnt und immer mehr von ihm verdeckt wird. Reichlich eine Stunde später ist etwa noch der dritte Teil der Sonnenscheibe in Sichelgestalt, dem abnehmenden Monde vergleichbar, sichtbar. Dann zieht die schwarze Scheibe wieder ab und verläßt die Sonne um 3 Uhr 23 Minuten links am unteren Rande.
1905-09-01 Freitag
Die Sonnenfinsternis am vergangenen Mittwoch war des regnerischen Wetters wegen nur zeitweise zu beobachten. Die Finsternis begann kurz nach 1 Uhr mittags, erreichte ihre höchste Entwicklungsstufe um 2 1/4 Uhr und endigte gegen 3 1/2 Uhr.

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Quellen:
Text: Großpolnische digitale Bibliothek Poznan (http://www.wbc.poznan.pl/dlibra) – Amtliches Kreis-Blatt für den Kreis Neutomischel 1905-08-29/1905-09-01 – Bild:http://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Solar_eclipse_of_1905_August_30?uselang=de#/media/File:Enrique_Simonet_-_Eclipse_-_1905.JPG

Das neue Gebäude der Landwirtschaftlichen Winterschule in der Stadt Neutomischel – 1912 mit Rückblick auf die Anfänge

Die neue "Landwirtschaftliche Schule" - Bild aus dem Originalartikel

Die neue „Landwirtschaftliche Schule“ – Bild aus dem Originalartikel

Das durch Postkarten bekannte Gebäude der Landwirtschaftlichen Schule wurde am 05.11.1912 eingeweiht. Anlässlich der Einweihung dieses „neuen“ Schulhauses wurde ein kurzer  Rückblick in die Anfänge der Einrichtung einer Winterschule in der Stadt Neutomischel im „Landwirtschaftlichen Centralblatt für die Provinz Posen“ – Sonderabdruck der No. 37 des Jahrganges 1913 veröffentlicht, der nachtstehend zu finden ist.

Eingefügt wurde die Schülerliste der 16 Schüler welche als Erste die Winterschule in der Stadt Neutomischel besuchten.

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„Glühkörperexport-Gesellschaft, Gesellschaft mit beschränkter Haftung“ – 1904 bis 1905

Ansicht der ersten Glühstrumpffabrik 1904/1905 in der ehemaligen Bahnhofstraße in Neutomischel - Ansichtskarte aus der Sammlung A. Kraft

Ansicht der ersten Glühstrumpffabrik 1904/1905 in der ehemaligen Bahnhofstraße in Neutomischel – Ansichtskarte aus der Sammlung A. Kraft

Am 02. Mai 1904 wurde in Neutomischel die „Glühkörperexport-Gesellschaft, Gesellschaft mit beschränkter Haftung und mit dem Sitze in Neutomischel“ in das Handelsregister B unter Nr. 1 eingetragen.

Der Gesellschaftervertrag war per 13. April 1904 festgestellt worden.

Der Zweck, der mit einem Stammkapital von 58.000 Mark ausgestatteten Firma, war die Herstellung und Verwertung von Gasglühkörpern und anderen in diese Branche fallenden Artikeln, sowie die Erwerbung, bzw. Pachtung von Ländereien zu diesem Zwecke.

Als Gesellschafter trat der Kaufmann Karl Wagner aus Berlin auf.

Karl Wagner stellte für das Stammkapital einen Wechsel über 4.000 Mark; ebenso die für mit einem Wert von weiteren 8.000 Mark geschätzten Unterlagen für die Errichtung, den Betrieb und die Gründung der Gesellschaft sowie die Finanzierungspläne, zur Verfügung.

Die Kaufleute Gustav Skaruppe aus Berlin, Waldemar Paech und der Freiherr Felix von Steinaecker letztere aus Neutomischel, wie es hieß, waren als Geschäftsführer bestellt worden.

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Gebäude der Stadt Neutomischel – No. 51 – Fleischhauerei und Beherbergungsbetrieb Toeffling 1795-1852 / Teil 1

Der südliche ehemalige Neue Markt, links das Anwesen Maennel, mittig das Toeffling Hotel (hier schon nicht mehr als einstöckiger Bau), rechts das in den Ursprüngen dem Carl Lemberg gehörende Anwesen - Bild: Maennel Archiv

Der südliche ehemalige Neue Markt, links das Anwesen Maennel, mittig das Toeffling Hotel (hier schon nicht mehr als einstöckiger Bau), rechts das in den Ursprüngen dem Carl Lemberg gehörende Anwesen – Bild: Maennel Archiv

Angehörige der Familie Toeffling waren die Gründer des „Toeffling – Hotel“ am Neuen Markt in Neutomischel. In diesem Beitrag haben wir einmal versucht, trotz der wenigen erhaltenen Unterlagen jener Zeit, die Geschichte des Hotels und der Toeffling Familie aufzuzeigen.

In Neu Tomysl wurde erstmalig im Jahr 1795 bei seiner Eheschließung mit der Maria Elisabeth Drescher, einer Bürger und Tuchmachertochter, der als in der Stadt ansässige Bürger und Fleischhauermeister Johann Christian Toeffling im Kirchenbuch erwähnt. Das Alter des Bräutigams wurde mit 29 und das der Braut mit 20 Jahren (ca.*1766/ *1775) angegeben. Johann Christian Toeffling verstarb im Jahr 1845, seine Ehefrau Maria Elisabeth geborene Drescher im Jahr 1839.

Johann Christian Toeffling, seine Ehefrau und deren Familien gehörten also nicht zu den als „Hauländer“ bekannten Bewohnern der Gegend, sondern sind den „Städtern“, den Zugewanderten nach der Stadtprivilegiumsverleihung im Jahre 1788, zuzuordnen. Als erster erwähnter Wohnsitz wurde im Jahr 1836 das Haus No. 3 als Eigentum des Christian Teffling in den Akten der Provinzial-Feuerversicherungsunterlagen erwähnt. Dieses war zum Zeitpunkt der Erstellung der Unterlagen ca. 50 Jahre alt; ob es durch einen Angehörigen der Familie Toeffling erbaut worden war ist nicht erwähnt. Mit dem Jahr 1856 findet sich ein anderer Besitzer.

Es wird angenommen, dass Johann Christian ein Sohn des im Jahr 1793 in Grätz ansässig gewesenen Siegmund Tefling, 58 Jahre (ca. *1735) und dessen Ehefrau Anna Dorothea, 49 Jahre (ca. *1744) war. Diese Annahme beruht darauf, dass sich im Kirchenbuch Neu Tomysl’s im April des Jahres 1796 die Eintragung findet, dass der Meister, Bürger und Fleischhauer Siegmund Toeffling im Alter von 62 Jahren und 4 Monaten verstarb. Weiterhin ehelichte im Jahr 1798 die 56 jährige Wittwe Anna Dorothea Toeffling, leider ist kein Geburtsname genannt, den 65 jährigen, als Nachbar aus Paprotsch benannten, Christoph Rausch.

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Zugentgleisung in Bentschen / Zbąszyń – 1915

Eisenbahnunfall in Bentschen - Bild veröffentl. im Buch "Zbąszyń - na dawnej pocztówce" Seite 118 / Abb. 114

Eisenbahnunfall in Bentschen – Bild veröffentl. im Buch „Zbąszyń – na dawnej pocztówce“ Seite 118 / Abb. 114

Entgleisung eines Militärurlauberzuges so lautete die Überschrift einer Kurzmeldung im Kreisblatt Neutomischel vom 29.12.1915 . Weiter hiess es:

„Amtlich wird gemeldet: Am Dienstag 28.12.1915 morgens 3 Uhr 40  entgleiste ein von Berlin kommender Militärurlauberzug bei der Durchfahrt auf Bahnhof Bentschen. Von den Urlaubern und dem Begleitpersonal sind 18 Personen tot und 47 verwundet. Der Sachschaden ist bedeutend“

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Gebäude der Stadt Neutomischel – No. 42 – Schneiderei, Spinnerei – heute die Tourist-Information

Die Tourist-Information in Nowy Tomyśl - Foto: PM

Die Tourist-Information in Nowy Tomyśl – Foto: PM

Die Tourist-Information der Stadt Nowy Tomyśl ist am Plac Niepodległości zu finden.

In ihr erhalten Besucher alle Informationen für Ihren Aufenthalt in der Stadt und deren Umgebung. Man findet bei ihr z. B. Prospekte mit Tipps zu den unterschiedlichsten Ausflugszielen und Sehenswürdigkeiten, sowie auch Karten für Wander- und Fahrradtouren in mehreren Sprachen. Und der Ein oder Andere ersteht hier ein Souvenir, dass ihn auch später noch an seinen Aufenthalt erinnert.

Die Geschichte des Grundstücks No. 42 ist jedoch eine viel ältere, in der Planung der Stadtgründung begann diese ungefähr im Jahr 1810 ….

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Und es wurde Licht in den Straßen Europas … in Neutomischel im Jahr 1903

1903 erstrahlte in Neutomischel erstmalig die Gasbeleuchtung in den Straßen - Bild: Postkartenausschnitte

1903 erstrahlte in Neutomischel erstmalig die Gasbeleuchtung in den Straßen – Bild: Postkartenausschnitte

1814 in London wurde das Verfahren der Gasgewinnung aus Steinkohle erfunden und die erste Gaslicht Straßenbeleuchtung eingerichtet,
1817 folgte Paris mit der Beleuchtung seiner Straßen
1818 Brüssel und Wien
1825 Hamburg
1826 Berlin
1827 Dresden
1846 Nürnberg
1848 Augsburg
1854 Lübeck
1903 erstrahlten auch in Neutomischel erstmals die Kandelaber

Das Kreisblatt Neutomischel berichtete über dieses Ereignis am 18. September 1903:

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Mord in Wengielno – 1903

Gasthof Sägner in Wengielno - Quelle: Bild: Postkartenausschnitt, Karte: http://mapy.amzp.pl/tk25.cgi?23,48,60,80

Gasthof Sägner in Wengielno – Quelle: Bild: Postkartenausschnitt, Karte: http://mapy.amzp.pl/tk25.cgi?23,48,60,80

Wengielno, in einigen Aufzeichnungen auch Wegielno und Wengellen, heißt heute Węgielnia. Früher wie heute war und ist es ein Dorf welches von Wäldern umgeben ist.

Die Einwohnerzahl betrug um 1900 knapp 300 und verteilte sich auf 43 Anwesen.

Und doch, auch in einem solchen kleinen Ort geschah das Verbrechen eines Mordes.

Im Kreisblatt Neutomischel findet sich unter dem 29.12.1903 die kurze Mitteilung, dass: „Der Eigentümer Menke aus Wengielno, welcher im Verdacht stand, den Eigentümer Sperling daselbst ermordet zu haben und dieserhalb in Haft genommen worden war, vor einigen Tagen wieder aus dem Gefängnis entlassen worden ist.“

Beim Zurückblättern in den Zeitungen finden sich hinsichtlich der Tat und der Tathergänge nachfolgende Berichterstattungen, welche schildern, wie der Eigentümer Menke unter Verdacht geriet die Tat begangen zu haben:

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Einrichtung und Verpachtung der Stadtwaage – 1846

Rathaus bzw. Communalgefängnis der Stadtcommune - 1864 / Bild: Stadtbibliothek Nowy Tomysl - Hier könnte auch die Stadtwaage untergebracht gewesen sein

Rathaus bzw. Communalgefängnis der Stadtcommune – 1864 / Bild: Stadtbibliothek Nowy Tomysl – Hier könnte auch die Stadtwaage untergebracht gewesen sein

Handelsgüter, hier sei nur der Hopfen als Beispiel angeführt, wurden nach Gewicht an- und verkauft. Zu diesem Zwecke musste die Ware verwogen werden. Noch im August des Jahres 1846 wurde dieses in Neu Tomysl auf privaten Waagen bei einigen Einwohnern erledigt.

Im August des genannten Jahres war es aber auch gewesen, dass gemäß hoher Verfügung der Hochwohllöblichen Regierung zu Posen, Abteilung des Innern mit der Verfügung 2915/7 46 I die Erlaubnis erteilt worden war in Neu Tomysl zugunsten der Stadtkämmereikasse eine öffentliche Stadtwaage nebst Gewichten anzuschaffen, diese einzurichten und den Betrieb derselben zu verpachten.

Mit Erteilung der Erlaubnis hatte die Stadtkämmerei alles Notwendige in die Wege geleitet. Ferner wurden im September 1846 die Vorbereitungen zur Verpachtung mittels einer Versteigerung zugunsten des Meistbietenden getroffen.

Als Versteigerungstermin war dann der 02. September 1846 am Vormittag um 9 Uhr im Magistratsbureau durch den damaligen Bürgermeister Katerla und die Stadträte Tepper, Kutzner, Kaulfuss und Stein angesetzt gewesen. Die Einladung an Pachtlustige war mittels öffentlichen Aushang in 2-facher Ausfertigung erfolgt; eine Zeitung hatte es in jenen Jahren noch nicht in der Stadt gegeben.

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Schöffengerichtssitzung vom 17. August 1904

Relief über dem Eingang des ehemaligen Amtsgerichtes - Justitia, die Personifikation der Gerechtigkeit; die Waage für die sorgfältige Abwägung der Sachlage, die Augenbinde für die Unparteilichkeit fehlt, das Richtschwert für die Durchsetzung mit der nötigen Härte - Bild: EA

Relief über dem Eingang des ehemaligen Amtsgerichtes – Justitia, die Personifikation der Gerechtigkeit; die Waage für die sorgfältige Abwägung der Sachlage, die Augenbinde für die Unparteilichkeit fehlt, das Richtschwert für die Durchsetzung mit der nötigen Härte – Bild: EA

Vorsitzender Herr Amtsgerichtsrat v. Grabski, Amtsanwalt Herr Polizeirat Roll; Schöffen waren die Herren Teophil Morzynski von hier und August Roy-Paprotsch.

Verhandelt wurden folgende Fälle:

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Schlechte Erträge mit dem Handel der Hopfenernte des Jahres 1870 – die Hopfenhändler Friedlaender

links oben: Hopfenverladung in Neu Tomysl links unten: Hopfenmarkt in Nürnberg rechts: Angebot des H. Friedlaender aus dem Jahr 1870

links oben: Hopfenverladung in Neu Tomysl
links unten: Hopfenmarkt in Nürnberg
rechts: Angebot des H. Friedlaender aus dem Jahr 1870

Dieser Artikel gibt einen kleinen Einblick zum Hopfenhandel des Jahres 1870. Die Qualität war unbefriedigend, ob es die erwähnten schlechten Wetterverhältnisse oder die Ausbeutung des Bodens gewesen waren, die dazu geführt hatten, ist heute, 145 Jahre später, nicht mehr zu sagen. Letzlich war aber noch 1 1/2- 2 Jahre nach der Ernte Hopfen aus dem Jahr 1870 zu beziehen.

Einen besonderen Einblick liefert ein Angebot des Hopfenhändlers Friedlaender an die Fa. Rosenfeld & Comp. in Nürnberg. Er versandte dieses per Faltbrief am 23. November 1870 aus Neutomischel. Den Abstempelungen des Briefes folgend lag dieses bereits am Folgetag, dem 24. November 1870 beim Empfänger vor.

Der Original Angebotsbrief wird im Maennel Archiv verwahrt und wurde uns in Kopie für die Veröffentlichung zur Verfügung gestellt. Hier nochmalsVielen Dank !

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Weihnachtsfeier in der Schule von Bolewitz – 1901

Das neue Kath. Schulhaus in Bolewitz - Postkartenausschnitt Sammlung Wojtek Szkudlarski

Das neue Kath. Schulhaus in Bolewitz – Postkartenausschnitt Sammlung Wojtek Szkudlarski

Einen Weihnachtsbaum in Wohnhäusern aufzustellen, so heißt es, beruht auf einen uralten heidnischen Brauch in den verschiedensten Kulturen. Er war ursprünglich das Symbol für das unaufhörliche Walten der Gottheit in der scheinbar toten winterlichen Natur, indem die trotz Schnee und Eis immergrüne Tanne, die Hoffnung auf das junge Grün des kommenden Frühling symbolisierte.

„O Tannenbaum, o Tannenbaum, dein Kleid will mir was lehren:
die Hoffnung und Beständigkeit gibt Trost und Kraft zu jeder Zeit!
O Tannenbaum, Tannenbaum, dein Kleid will mir was lehren.“ *

Nachstehender Artikel aus dem Jahr 1901 erinnert daran, dass dieser Brauch auch um 1891 in Bolewitz Einzug gehalten hatte.

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Weihnachten naht ! – eine „praktische“ Geschenkempfehlung aus dem Jahr 1904

Werbeplakat (um 1900) - Bild: http://de.wikipedia.org/wiki/Maggi

Werbeplakat (um 1900) – Bild: http://de.wikipedia.org/wiki/Maggi

Weihnachten naht !

Viel heimliches Schaffen beginnt, und die Mutter hustet vernehmlich, bevor sie in das Zimmer tritt, in dem die Töchter emsig arbeiten. Diese alte schöne Sitte des Beschenkens ist uns verblieben und wird für alle Zeiten bleiben ! Der Vater aber hält sich mehr an’s Praktische und grübelt darüber.

Vielleicht können wir ihm helfen.

Als praktische Weihnachtsgeschenke sehr zu empfehlen ! so die Firma Otto Thomas Nachf., Inh. Friedr. Pfeffer in Neutomischel - Anzeige im Kreisblatt Neutomischel 1904

Als praktische Weihnachtsgeschenke sehr zu empfehlen ! so die Firma Otto Thomas Nachf., Inh. Friedr. Pfeffer in Neutomischel – Anzeige im Kreisblatt Neutomischel 1904

Will er etwas wirklich Willkommenes schenken, von dem alle Familienglieder profitieren, so verehre er seiner Frau eine Kollektion Maggi-Erzeugnisse ! Die Beschenkte wird unfehlbar gleich in den Festtagen mit deren Verwendung beginnen, weil Maggi’s bekannte Würze alle Suppen, Saucen, Gemüse usw. wesentlich verfeinert und viel Arbeit erspart. Letzteres gilt auch von Maggi’s Bouillon-Kapseln, die nur mit kochendem Wasser überbrüht, in einer Minute eine ausgezeichnete Fleisch- oder extrastarke Kraftbrühe geben. Kurzum, ein Sortiment der Maggi-Erzeugnisse wird Freude machen.

Fröhliches Fest !

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Quelle: Großpolnische digitale Bibliothek Poznan (http://www.wbc.poznan.pl/dlibra) – Amtliches Kreis-Blatt für den Kreis Neutomischel 1904-12-13

Schöffengerichtssitzung vom 27. Juli 1904

Relief über dem Eingang des ehemaligen Amtsgerichtes - Justitia, die Personifikation der Gerechtigkeit; die Waage für die sorgfältige Abwägung der Sachlage, die Augenbinde für die Unparteilichkeit fehlt, das Richtschwert für die Durchsetzung mit der nötigen Härte - Bild: EA

Relief über dem Eingang des ehemaligen Amtsgerichtes – Justitia, die Personifikation der Gerechtigkeit; die Waage für die sorgfältige Abwägung der Sachlage, die Augenbinde für die Unparteilichkeit fehlt, das Richtschwert für die Durchsetzung mit der nötigen Härte – Bild: EA

Vorsitzender Herr Amtsrichter Dr. Brasack, Amtsanwalt Herr Polizeirat Roll, Schöffen waren die Herrn Eigentümer Roy-Glinau und Segner-Sempolno.

Verhandelt wurden folgende Fälle:

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Mord in der Sylvesternacht – Pinne 1902

Pinne / Pniewy - Marktplatz - Postkartenausschnitt

Pinne / Pniewy – Marktplatz – Postkartenausschnitt

Im Standesamtsregister der Stadt Pinne (Pniewy)  des Jahres 1902 unter No. 2 vom 3. Januar findet sich eine Eintragung, über einen Überfall in Pinne in der Neujahrsnacht mit Todesfolge  (die kursiv eingesetzten Daten wurden ergänzt).

„Dem unterzeichneten Kantorbeamten geht heute von der Polizei Verwaltung der Stadt Pinne die schriftliche Mittheilung zu, daß …

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Brotbacken in Glinau – um 1940

Alter Backofen in Glinau - Bild: 1940 aufgenommen von Hr. Gerhard Jaenicke

Alter Backofen in Glinau – Bild: 1940 aufgenommen von Hr. Gerhard Jaenicke

Durch Herrn Arno Kraft, Berlin wurde zur Veröffentlichung nachstehender Beitrag mit Bildern über das Brotbacken auf den Bauernhöfen des Haulandes übersandt:

„Auf den Bauernhöfen in der Umgebung von Neutomischel (im Westen der ehemaligen Provinz Posen) wurde bis zur Vertreibung im Winter 1945 für den eigenen Bedarf Brot und Kuchen selbst gebacken. Jede Bauernfamilie hatte einen eigenen Backofen, der in der Nähe vom Wohnhaus stand. Meistens wurde alle zwei Wochen Brot gebacken und oft dabei auch Kuchen, wenn ein Festtag in der Familie bevorstand. Zur Erntezeit wurde auch für die Erntehelfer stets Kuchen dabei mitgebacken.

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Schöffengerichtssitzung vom 15. Juni 1904

Relief über dem Eingang des ehemaligen Amtsgerichtes - Justitia, die Personifikation der Gerechtigkeit; die Waage für die sorgfältige Abwägung der Sachlage, die Augenbinde für die Unparteilichkeit fehlt, das Richtschwert für die Durchsetzung mit der nötigen Härte - Bild: EA

Relief über dem Eingang des ehemaligen Amtsgerichtes – Justitia, die Personifikation der Gerechtigkeit; die Waage für die sorgfältige Abwägung der Sachlage, die Augenbinde für die Unparteilichkeit fehlt, das Richtschwert für die Durchsetzung mit der nötigen Härte – Bild: EA

Vorsitzender Herr Amtsgerichtsrat v. Grabski, Amtsanwalt Herr Bürgermeister Witte, Schöffen waren die Herren Schneidemühlenbesitzer Reschke-Scharke und Eigentümer Förster-Konkolewo.

Verhandelt wurden folgende Fälle:

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Das „Drama von Dakowy Mokre“ – Ereignisse, Ermittlungen und das Urteil – 1913/1914

Blick auf Dakowy Mokre (2)

Blick auf Dakowy Mokre – Bild: EA

Im Neutomischler Kreisblatt wurde es als „Drama von Dakowy Mokre“ überschrieben, im Berliner Tageblatt war es eine Schreckenstat. Graf Mielzynski  hatte im Dezember 1913 seine Frau Felicie geborene Gräfin von Potok-Potocka und deren Neffen den Grafen Alfred Mianczynski  erschossen.

Mathias Graf-Comte Mielzynski-Brudzewo  war am 13.10.1869 in Köbnitz / Chobienice unter dem Namen Maciej Ignacy Przecław Mielżyński geboren worden.  Zu seiner Person findet sich, dass er den Gymnasial Abschluss hatte, als Kunstmaler galt obwohl er ein begonnenes Kunststudium abgebrochen haben soll, Rittergutbesitzer und Offizier gewesen war und sich als polnischer Publizist im politisch literarischen Bereich betätigt hatte.

Bei den Reichstagswahlen des Deutschen Kaiserreiches im Jahr 1903 war Graf Mielzynski über die Polnische Liste für den Landkreis Samter-Birnbaum als Vertreter der polnischen Fraktion in den Deutschen Reichstag gewählt worden. Durch seine Tat legte er dieses Mandat allerdings mit Beginn des Januar 1914 nieder.

Während des  Dritten oberschlesischen Aufstandes im Jahr 1921 wird ihm die bedeutende Rolle des Anführers, er hatte in jener Zeit das Pseudonym „Nowina Doliwa“ angenommen, zugeschrieben.

Er starb am 09. Januar 1944 in Wien.

Über das Privat- und Seelenleben, des Grafen Mielzynski wurde in den Berichterstattungen geschrieben; es sind Erwähnungen zu finden wie: „… er sich einen Lungenschuss  beibrachte, als sich seiner Eheschließung mit der Gräfin Potocka Hindernisse in den Weg stellten“, es zu einer „Versöhnung“ gekommen war, und auch, dass die „Familienverhältnisse angespannt“ waren.

In der Kreiszeitung Neutomischel, dem Berliner Tageblatt, selbst in dem „The West Australian“  und anderen Blättern, wurde zum Teil ausführlich über die Ermittlungen, die Gerichtsverhandlung und letztlich das Urteil berichtet; nachstehend einige Artikel bzw. Auszüge aus diesen:

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Ein Kreisständehaus für Neutomischel – das heutige Stadtamt / 1900-bis heute – Teil 3

 

Das ehemalige Kreishaus, links im Bild die Remise - AK aus der Sammlung Wojtek Szkudlarski

Das ehemalige Kreishaus, links im Bild die Remise – AK aus der Sammlung Wojtek Szkudlarski

„Se Excellenz, der Herr Oberpräsident und der Herr Regierungspräsident werden am Montag, den 12. d. M. (12.11.1900) unserer Stadt einen Besuch abstatten und bei der Gelegenheit der Einweihung des Kreishauses beiwohnen. Unsere Mitbürger wollen durch Beflaggung der Häuser zum freundlichen Empfang beitragen und der Ehrung der hohen Herrn öffentlich Ausdruck geben.“  so die Mitteilung und Aufforderung an die Bewohner der Stadt Neutomischel über die Kreiszeitung vom 06. Nov. 1900.

Der Besuch verlief jedoch nicht wie geplant. Das Kreisblatt vom 13. November berichtete wie folgt:

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Allerseelen – 02. November 2014

Am Areal des ehemaligen jüdischen Friedhofes - Bild: S. Konieczny

Am Areal des ehemaligen jüdischen Friedhofes – Bild: S. Konieczny

Am Gedenkstein auf dem Gelände des ehemaligen evangelischen Friedhofes - Bild S. Konieczny

Am Gedenkstein auf dem Gelände des ehemaligen evangelischen Friedhofes – Bild S. Konieczny

In Nowy Tomysl  ist der 02. November, der Gedenktag Allerseelen,  auch der Tag an dem seit vielen Jahren in der Stadt und im die sie umgebenen Hauland der früheren Bewohner gleich welcher Nationalität und welchen Glaubens gedacht wird.

Auch in diesem Jahr trafen sich wieder heutige Einwohner um stellvertretend für viele einen kurzen Moment der Besinnung zu begehen. Unter anderem wurde an dem Areal des ehemaligen jüdischen und evangelischen Friedhofes der Stadt mit einem Gebet und der symbolischen Entzündung einer Kerze der Verstorbenen gedacht.

Vielen Dank für diese Geste !

Kurzmeldung – Feuer in Bentschen – Zbąszyń / 1906 und 1907

Zwei Brände in Bentschen - Zbąszyń 1906/1907 - Bildzusammenschnitt aus dem Buch "Zbąszyń (Bentschen) na dawnych pocztówkach (1895-1945)"

Zwei Brände in Bentschen – Zbąszyń 1906/1907 – Bildzusammenschnitt aus dem Buch „Zbąszyń (Bentschen) na dawnych pocztówkach (1895-1945)“

Im Buch „Zbąszyń (Bentschen) na dawnych pocztówkach (1895-1945)“ wurde unter anderem eine Postkarte der Feuerwehr und von zwei Bränden abgedruckt. Im Kreisblatt Neutomischel waren hierzu die Meldungen wie folgt:

  • 1906-10-16 Die Bierbrauerei „Obraschlößchen“  (Inh. Hermann Lankisch)  brannte in der Nacht vom Sonntag zum Montag fast vollständig nieder

dieser Brand, so der Kartenaufdruck wurde als „Mittelfeuer“ eingestuft.

  • 1907-06-14 In der Nacht vom 10. zum 11. Juni brach hier (Bentschen) in dem in der Breiten-Straße belegenen Pritzel’schen Grundstück Feuer aus, das die sämtlichen Baulichkeiten in Asche legte. Auch zwei Pferde des Leinenhändlers Krause fanden den Flammentod

Hingegen das Feuer bei  Prietzel als „Großfeuer“ galt.

Weitere Einzelheiten sind leider bis zur Veröffentlichung dieses Beitrages nicht bekannt bzw. gefunden worden.

Quelle:

  • „Zbąszyń (Bentschen) na dawnych pocztówkach (1895-1945)“- Autoren Halina Ciszewska und Jan Ciszewski  / 2010, Zusammenschnitt der Abb. 140,224,270
  • Kreisblatt Neutomischel aus den Jahren 1906/1907

Immobilien, Mieten, Vermieten, Pachten u. Zwangsversteigerung – 1901

Immobilienanzeigen aus dem Jahr 1901

Immobilienanzeigen aus dem Jahr 1901

Nachfolgend finden sich die im Neutomischeler Kreisblatt des Jahres 1901 veröffentlichten Anzeigen mit welchen Verpachtungen, Verkäufe und An- und Vermietungen sowie letztlich auch Zwangsversteigerungen inseriert wurden.

Die Zusammenstellung der Inserate basiert darauf, dass Grundstücke, Anwesen und Wohnungen oder Etwas direkt mit diesen in Verbindung stehendes, wie z. B. eine Wiese oder eine Ernte, angeboten wurde.

Ausdrücklich weisen wir darauf hin, dass auch wenn es ein Inserat z. B. zu einer Zwangsversteigerung gegeben hat, diese nicht unbedingt durchgeführt wurde, genau so wenig, wie ein beabsichtigter Verkauf einer Wirtschaft auch zu diesem geführt haben muss.

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Ein Kreisständehaus für Neutomischel … / 1899-1900 Teil 2

Der "thurmartige Abschluss des Treppenhauses" über dem ehemaligen Haupteingang des Kreisständehauses - Bild: GT

Der „thurmartige Abschluss des Treppenhauses“ über dem ehemaligen Haupteingang des Kreisständehauses – Bild: GT

Die schon im ersten Teil erwähnte zurückhaltende Berichterstattung zum Bau des Kreisständehauses in Neutomischel setzte sich fort.

Zum 01. April 1899, erschien im Kreisblatt die Mitteilung, dass ein „Amtshaus mit Bureaus und Wohnungen“ errichtet werden solle. Die ehemals in der Gemeinde Glinau direkt an der Stadtgrenze belegenen Grundstücke 664-665/336, waren mit Blatt 315 ins Grundbuch aufgenommen worden. Nach §16 der Gesetzgebung vom 25. August 1876 musste die Errichtung eines neuen Hauses bekannt gemacht werden, da dieses als neue Ansiedlung galt; Einsprüche gegen dieses Vorhaben konnten mit einer Frist von 21 Tagen erhoben werden.

Heute kann man annehmen, das obwohl hierzu keine Unterlagen gefunden wurden, dass keine Einwendungen gegen die Errichtung erfolgten – das Kreishaus wurde gebaut.

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Die Schlossmauern wurden gesprengt … – 1900

links: heute noch zu besichtigender Turm der alten Befestigungsanlage - Bild: EA; rechts oben: Schloss und alte Befestigungslagen um 1840 - Bild: Bildband "Zbąszyń na dawnej pocztowce" (Bentschen in alten Postkarten) - Autor: Krzysztof Rzepa / 2012; rechts unten: Alte Ziegelei - Bild: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Old_brick_factory_Zbaszyn.JPG#mediaviewer/File:Old_brick_factory_Zbaszyn.JPG

links: heute noch zu besichtigender Turm der alten Befestigungsanlage – Bild: EA; rechts oben: Schloss und alte Befestigungslagen um 1840 – Bild: Bildband „Zbąszyń na dawnej pocztowce“ (Bentschen in alten Postkarten) – Autor: Krzysztof Rzepa / 2012; rechts unten: Alte Ziegelei – Bild: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Old_brick_factory_Zbaszyn.JPG#mediaviewer/File:Old_brick_factory_Zbaszyn.JPG

Die Geschichte der Ansiedlung Bentschen, Zbąszyń, reicht in etwa in das Jahr 1231 zurück. Historiker nehmen an, dass dieser schon in der 2ten Hälfte des 13. Jahrhunderts das Stadtrecht verliehen wurde. Bentschen war in seiner wechselvollen Geschichte immer Sitz von Fürsten und Königen. Im Jahr 1613 wurde unter den damaligen Besitzern der Familie Ciświcki der Burgbau beendet.

Diese Befestigungsanlagen waren für die „Ewigkeit“ geplant und errichtet worden.

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Ein Kreisständehaus für Neutomischel … / 1898 Teil 1

"Stadtwappen" - Gustav Knoblauch (1833-1916) Tuschezeichnung auf Transparent - Entwurf - Quelle: Architekturmuseum der Technischen Universität Berlin in der Universitätsbibliothek, Inv. Nr. GK423,027

„Stadtwappen“ – Gustav Knoblauch (1833-1916) Tuschezeichnung auf Transparent – Entwurf – Quelle: Architekturmuseum der Technischen Universität Berlin in der Universitätsbibliothek, Inv. Nr. GK423,027

Im Jahr 1898 erschienen im Kreisblatt vereinzelte Berichte, die beim ersten Lesen nichts miteinander zu tun zu haben scheinen.

Erst im Oktober des Jahres 1900 fügen sich die einzelnen Meldungen zu einem Ganzen.

Entgegen anderen in der Stadt Neutomischel errichteten Bauten, wurde die Berichterstattung über die Pläne und Auftragsvergabe betreffend dem Kreisständehaus sehr zurückhaltend geführt.

Leider fanden sich bis zur Veröffentlichung dieser Zusammenstellung der Meldungen, auch keine weiteren Unterlagen im Staatsarchiv Poznan.

Das ehemalige Kreisständehaus ist heute eines der wichtigsten Gebäude in der Stadt Nowy Tomysl. Seit  1976 ist unter der Adresse ul. Poznańska 33 das Stadtamt ansässig.

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Grabsteinfund – Johannes Seidel, evgl. luth. Pastor in Neutomischel von 1885-1917

HIER  RUHT  IN  GOTT  DER  EV.  LUTH.  PASTOR  -  JOHANNES  SEIDEL - 25. JAN .... - Bild: PM

HIER RUHT IN GOTT DER EV. LUTH. PASTOR – JOHANNES SEIDEL – 25. JAN …. – Bild: PM

Der alte evangelische Friedhof in der Stadt Nowy Tomysl ist schon lange nicht mehr existent.  An seiner Stelle erinnert, der hier einst zur ewigen Ruhe Beerdigten, ein Gedenkstein.

Für die Verwendung von alten Grabsteinen, zu ihnen gehörten auch die der alten Friedhöfe der Stadt, gab und  gibt es kaum eine würdige Verwendung. Der einst die Ewigkeit symbolisierende Grabstein, der das Refugium des Toten und dessen Andenken darstellte, hat zum Ablauf der Totenruhe oder der Auflösung eines Friedhofes ausgedient.

Oft geraten die schönen Grabsteine in die Steinmühle und finden Verwendung als Schotter im Straßenbau, in der Anlage von Plätzen in Parkanlagen oder sogar als Uferbefestigung an Flüssen.

Aber gerade im Hinblick auf die sich verändernden Zeiten , ist dieses Verfahren ein kulturgeschichtliches Versäumnis.

Es sind die Funde aus der Vergangenheit, die nicht vergessen werden sollten, denn aus ihnen lebt der Gedanke an das „Wir“ in einem gemeinsamen Europa ohne Krieg.

Sie als Leser unserer Seite bitten wir uns zu schreiben, welches Ihre Vorschläge zur Verwendung alter Grabsteinfunde wären – vielleicht ein Lapidarium ? vielleicht eine Art Weg der Erinnerung ? oder … ?  bitte schreiben Sie uns, vielleicht ist es möglich Ihre Idee umzusetzen.

Vielen Dank !

Gudrun.Tabbert@hauland.de          Przemek.Mierzejewski@oledry.pl

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Das neue Amtsgericht in Grätz, Provinz Posen – 1904/1905

Das ehemalige Amtsgerichtsgebäude um 1905/1906 - Abb. 1

Das ehemalige Amtsgerichtsgebäude um 1905/1906 – Abb. 1

Die früheren Geschäftsräume des Amtsgerichts, welche in dem Rathause in Grätz untergebracht waren, genügten den wachsenden Ansprüchen in keiner Weise mehr.

Für den notwendigen Neubau stellte die Stadt Grätz unentgeltlich einen Bauplatz zur Verfügung, der bereits eine Anzahl öffentlicher Gebäude, wie Kirche, Schule und Kreisständehaus trug und mit dem vorhandenen, dem Justizfiskus gehörigen Gefängnisgebäude in Verbindung gebracht werden konnte.

Das Gebäude ist, wie der Lageplan erkennen läßt (Abb.2), an einer Straßenecke der Promenade errichtet; zwischen den Gefängnisgrundstück und dem Amtsgerichtsgebäude liegen Beamtengärten und das Wohnhaus für den zweiten Richter.

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Immobilien, Mieten, Vermieten, Pachten u. Zwangsversteigerung – 1900

Zeitungsanzeigen des Jahres 1900 - Quelle: Kreisblatt Neutomischel

Zeitungsanzeigen des Jahres 1900 – Quelle: Kreisblatt Neutomischel

Nachfolgend finden sich die im Neutomischeler Kreisblatt des Jahres 1900 veröffentlichten Anzeigen mit welchen Verpachtungen, Verkäufe und An- und Vermietungen sowie letztlich auch Zwangsversteigerungen inseriert wurden.

Die Zusammenstellung der Inserate basiert darauf, dass Grundstücke, Anwesen und Wohnungen oder Etwas direkt mit diesen in Verbindung stehendes, wie z. B. eine Wiese oder eine Ernte, angeboten wurde.

Ausdrücklich weisen wir darauf hin, dass auch wenn es ein Inserat z. B. zu einer Zwangsversteigerung gegeben hat, diese nicht unbedingt durchgeführt wurde, genau so wenig, wie ein beabsichtigter Verkauf einer Wirtschaft auch zu diesem geführt haben muss.

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Die Spende zum Turmbau der Kirche in Boruy – 1896

Die Brauerei E. Haase in Breslau - Quelle (2)

Die Brauerei E. Haase in Breslau – Quelle (2)

Der Turmbau der Kirche zu Boruy, so wurde es der Kirchenchronik entnommen , wurde realisiert durch eine Schenkung in den Jahren 1896-1898 in Höhe von 12.000 Mark seitens des Brauereibesitzers George Haase aus Breslau. Dieser erfüllte mit dieser Schenkung einen Wunsch seines Vaters.

Dieser Wunsch wurde, so ist es in der Festurkunde  anlässlich der Grundsteinlegung am 22. Mai 1900 festgehalten worden, damit erklärt, dass dem Vater (Eduard) Kirchplatz und Umgegend  stets gefallen hat.“

Im Artikel  Ein Kirchplatz für deutsche Siedler ist eine dazu abweichende Information zu finden, die Aussage darin ist:  „Der Bau erfolgte mit Hilfe einer Spende des kinderlosen Brauereibesitzers Georg Haase aus Breslau, die erst 1898 genehmigt wurde und 9500 M betrug.“

Im Kreis-Blatt Neutomischel vom 28.12.1900 wiederum wurde die Kirche am 1. Juni 1771 eingeweiht, welches abweichend von den Chronikdaten, die den Bau in die Jahre 1776/1777 datierten, ist. Desweiteren heißt es in der Berichterstattung zur Turmeinweihung, dass „Herr Haase, der Besitzer der bekannten Brauerei in Breslau, der Kirchgemeinde Kirchplatz, woselbst er öfter und gern geweilt, zum Baue eines Kirchthurmes 10.000 Mark geschenkt hatte.“

Wir sind diesen Aussagen einmal nachgegangen  …

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Aus der Kirchenchronik von Hammer Boruy: Der Turmbau – 1900

 

114 Jahre Kirchturm Boruy - erbaut im Jahr 1900 - EA

114 Jahre Kirchturm Boruy – erbaut im Jahr 1900 – EA

„Kirchenturmbau und Glockengeläute

Wenn die Eingepfarrten die Kirche mit einem Turme versehen, oder wenigstens ein vollständiges Glockengeläute anschaffen wollten, so hätte ich diesem löblichen Verhalten nichts entgegenzusetzen.

Die Kirche kann dazu jedoch aus ihrem Vermögen nur hergeben, was ihr, nachdem die nächsten und eigensten Verbindlichkeiten erfüllt sind, als entbehrlich übrig bleiben möchte.

Nach Maßgabe des von der Königl. Regierung festgestellten Etats, und einem darauf begründeten Überschlage, halte ich etwa 200 Thlr. aus dem damaligen Kirchenvermögen entbehrlich, und willige daher als Patron darein, dass für den Fall, dass die Ausführung eines Turmes, oder doch eines Glockengeläutes, durch die Beiträge der Eingepfarrten oder auf andere Weise zustande zu bringen möglich gemacht werden sollte, dazu Zweihundert Thaler aus dem Kirchenvermögen als Beihilfe entnommen werden möchte.“

So steht es im Patronat Consens für die Einpfarrung des Dorfes Boruy; geschrieben in Berlin den 16. Jun 1835. Diese Summe deckte die Kosten für einen Turmbau aber auch in jener Zeit bei weitem nicht.

An eine „schnelle“ Realisierung war somit nicht zu denken. Das Projekt wurde also aufgeschoben aber stetig weiter verfolgt und nie aufgegeben.

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Kirchenvisitation in Neu Tomysl – 1860

Der ehemalige "Alte Markt" mit Kirche und davor abgestellten Fuhrwerken - AK aus Sammlung des Wojtek Szkudlarski

Die ehemalige evangelische Kirche – AK aus Sammlung des Wojtek Szkudlarski

Nachfolgend ist der offizielle Kirchenvisitationsbericht der evangelischen Kirche zu Neu Tomysl vom Juni 1860 zu finden.

Offiziell deshalb, weil sich in den Archivunterlagen ein weiterer handschriftlicher Bericht des Superintendenten Kühn findet, der an das Königlich Hochwürdigste Konsistorium in Posen adressiert worden war. Darin finden sich sehr kritische Anmerkungen zu der Gemeinde Neu Tomysl und deren Pastor Lange, wie zum Beispiel: „… so Manche (Kirchenbesucher) erst nach der Liturgie in der Kirche erscheinen …, … fand die Prüfung der letzten Confirmaten und Katechumen statt, unter mäßiger Theilnahme älterer Gemeindeglieder …, der Herr Pastor Lange (in Neu Tomysl im Amt von 1842-1865), ein sehr nüchterner durchaus streng erfüllter Mann … liegt theils in seinen beschränkten Geistesgaben, im Mangel an der rechten Vorbildung, die er sehr spät und unter den ärmlichsten, düstersten Verhältnissen genossen hat …“. Über die Predigt, welche anlässlich der Kirchenvisitation seitens des Pastor Lange gehalten wurde, findet sich die Beurteilung dieser als nichtsonderlich in die Tiefen christlicher Klarheit eingedrungen, dürfte über doch mehr biblischen Glauben und frömmeren Sinne beinhaltet haben.“

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Weltreisende mit der Tonne – 1910

Weltreise in einer Tonne um die Welt, Quelle: http://texashistory.unt.edu/ark:/67531/metapth67429/m1/5/zoom

Weltreise in einer Tonne um die Welt, Quelle: http://texashistory.unt.edu/ark:/67531/metapth67429/m1/5/zoom

Im Juni 1910 passierten die aus Venedig stammenden reisenden Teilnehmer einer Wette – eine Tonne musste einmal um die Welt gerollt werden – die Gegend von Tirschtiegel über Chelmno bei Pinne auf dem Weg nach Posen.

Über das Ereignis, es hatte weltweite Beachtung gefunden, wurde in internationalen Zeitungen berichtet. Dieser Berichterstattung schloss sich auch das Kreis-Blatt für den Kreis Neutomischel mit einer Meldung in seiner Ausgabe vom 21.06.1910 an.

Die im Artikel erwähnten „photographischen Aufnahmen“ wurden nicht gefunden.

Die Unternehmung wurde 4 Jahre nach diesen Berichterstattungen durch den Ausbruch des I. Weltkrieges eingeholt. Es war leider nicht in Erfahrung zu bringen, wo sich zu diesem Zeitpunkt die Teilnehmer befanden noch was aus Ihnen wurde.

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Auf den Spuren meiner Vorfahren – 2014

1906 im April - Hochzeit in Kopanke von Anna geborene Hauf und Gustav Krok - Foto: Privatbesitz

1906 im April – Hochzeit in Kopanke von Anna geborene Hauf und Gustav Krok – Foto: Privatbesitz

In diesem Jahr sind wir, das bin ich Andreas Krok und meine Frau Christine, nach Kopanki gereist, ein erstes Mal vom 01.06. bis 03.06.2014 und ein weiterer Besuch fand vom 29.07. bis 30.07.2014 statt.

Schon als Kind hörte ich gerne zu, wenn mein Vater und mein Großvater von „zu Hause“ erzählten. Das „zu Hause“ welches sie meinten, nur knapp 250 Kilometer von Berlin entfernt, hieß Kopanke und war ein Dorf in der ehemaligen Provinz Posen. Heute heißt dieser Ort Kopanki und liegt im Verwaltungsbezirk der Gmina Opalenica im Powiat Nowy Tomyśl in Polen.

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„Beim Ziegenkrug hinterm Berg ….“ – 1906

Die Anhöhe hinter dem ehemaligen Gasthof "Ziegenkrug" - EA 05/2011

Die Anhöhe hinter dem ehemaligen Gasthof „Ziegenkrug“ – EA 05/2011

Der  „Ziegenkrug“ war ein Gasthof, gelegen an der Kreuzung, von welcher z.B. der Weg nach Boruy, Bukowiec und Paprotsch abzweigte und es auch nach Albertoske führte. Direkt hinter der Wirtschaft erhob sich eine Anhöhe. In früherer Zeit soll dieser „Berg“ die Grenze der drei Herrschaften Tomysl im Norden, Grätz im Osten und Bentschen im Westen markiert haben. Später wurde auf ihr der Friedhof der Gemeinde Cicha Gora angelegt.

Das Schauerballade „Beim Ziegenkrug hinterm Berg …“, handelte von dem gruseligen Mord des Otto Hoffmann an seiner schwangeren Geliebten Martha Weber; sie beruhte auf einer wahren Begebenheit, welche sich im Jahr 1906 abspielte. In Zeitungsartikeln des Neutomischler Kreisblattes  wurde ausführlich über den Mord, die Verhandlung und das verhängte Todesurteil berichtet.

Bei der Hausarbeit, beim Hopfenpflücken oder auch beim Federschleißen wurde die Moritat mit ihrer einfachen Melodie oft gesungen. Die Weitergabe des Textes erfolgte nur durch mündliche Überlieferung. Im Jahr 1984 schrieb Frau Anni Schiller geborene Hirt diesen, soweit sie ihn noch in Erinnerung hatte, auf; Herr Ernst Müller ergänzte diesen dann vor annähernd 25 Jahren um die ihm in Erinnerung gebliebene Melodie.

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Vor 100 Jahren – Der 1. Weltkrieg – Ausbruch zum 01. August 1914

Es wird der fast zwanzig Millionen Menschen, gleich welcher Nationalität, gleich welchen Glaubens und gleich welcher Herkunft, die in diesem Krieg ihr Leben verloren, gedacht. Dieser Krieg, der Europa in einem nie zuvor stattgefundenen Ausmaße zerstörte, veränderte die Welt !

Es wird der fast zwanzig Millionen Menschen, gleich welcher Nationalität, gleich welchen Glaubens und gleich welcher Herkunft, die in diesem Krieg ihr Leben verloren, gedacht. Dieser Krieg, der Europa in einem nie zuvor stattgefundenen Ausmaße zerstörte, veränderte die Welt !

Schöffengerichtssitzung vom 1. Juni 1904

Relief über dem Eingang des ehemaligen Amtsgerichtes - Justitia, die Personifikation der Gerechtigkeit; die Waage für die sorgfältige Abwägung der Sachlage, die Augenbinde für die Unparteilichkeit fehlt, das Richtschwert für die Durchsetzung mit der nötigen Härte - Bild: EA

Relief über dem Eingang des ehemaligen Amtsgerichtes – Justitia, die Personifikation der Gerechtigkeit; die Waage für die sorgfältige Abwägung der Sachlage, die Augenbinde für die Unparteilichkeit fehlt, das Richtschwert für die Durchsetzung mit der nötigen Härte – Bild: EA

Vorsitzender Herr Amtsgerichtsrat v. Grabski, Amtsanwalt Herr Bürgermeister Witte, Schöffen waren die Herrn Eigentümer Steinke-Bukowiec und Bäckermeister Liepelt-hier (Neutomischel).

Verhandelt wurden folgende Fälle:

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Schwüle und Gewitter in und um Neutomischel / Sommer 1911

Der Weg des Gewitters - Quelle Karte: http://mapy.amzp.pl/tk25.cgi?23,48,60,80, Bild der Dampfmühle Schmidt:http://www.zeno.org, bearbeitet

Der Weg des Gewitters – Quelle Karte: http://mapy.amzp.pl/tk25.cgi?23,48,60,80, Bild der Dampfmühle Schmidt:http://www.zeno.org, bearbeitet

Endlich ist nun der heißersehnte, schon wochenlang ausgebliebene Regen eingetreten. Am Sonntag nachmittag gegen 6 Uhr entluden sich hintereinander mehrere starke, anhaltende Gewitter, welche bis Montag früh dauerten und uns einen ausgiebigen Regen brachten, der von dem günstigsten Einfluß auf unsere ausgedörrten Gärten, Felder und Wiesen sein wird. Leider haben die Gewitter auch vielfach Schaden angerichtet.

Während des ersten Gewitters schlug ein Blitz in das Wohnhaus und die Dampfmühle des Herrn Richard Schmidt hierselbst (Neutomischel) ein, ohne zu zünden. Ein kleines Türmchen auf dem Dache wurde heruntergeschlagen und die elektrischen Lichtanlagen sowie die Telephonanlage beschädigt.

In der Nähe von Kuschlin gingen am Sonntag abend 3 Strohschober infolge Blitzschlages in Flammen auf.

In Neurose schlug der Blitz am Montag früh in einen Baum auf dem Grundstück des Eigentümers Fleischer daselbst. Von hier sprang der elektrische Funke in das alte Wohnhaus über und zündete, sodaß dieses sowie ein Stall eingeäschert wurden. Das neuerbaute Wohnhaus, das demnächst bezogen werden sollte blieb vom Feuer verschont.

Leider war die Abkühlung, die uns die Gewitter brachten, nur von geringer Dauer, denn schon Montag vormittag herrschte wieder bedeutende Schwüle. Die Hundstage (Redewendung für die heißen Tage im Sommer vom 23. Juli bis 23. August), die am Sonntag begonnen haben, scheinen ihrem Ruf, die heißesten Tage des Jahres zu sein, Ehre machen zu wollen.

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Quelle: Großpolnische digitale Bibliothek Poznan (http://www.wbc.poznan.pl/dlibra) – Amtliches Kreis-Blatt für den Kreis Neutomischel Jahrgang 1911/07/25  

Immobilien, Mieten, Vermieten, Pachten u. Zwangsversteigerung – 1899

Vermietung Otto Toeffling

Vermietung Otto Toeffling

Nachfolgend finden sich die im Neutomischeler Kreisblatt des Jahres 1899 veröffentlichten Anzeigen mit welchen Verpachtungen, Verkäufe und An- und Vermietungen sowie letztlich auch Zwangsversteigerungen inseriert wurden.

Die Zusammenstellung der Inserate basiert darauf, dass Grundstücke, Anwesen und Wohnungen oder Etwas direkt mit diesen in Verbindung stehendes, wie z. B. eine Wiese oder eine Ernte, angeboten wurde.

Ausdrücklich weisen wir darauf hin, dass auch wenn es ein Inserat z. B. zu einer Zwangsversteigerung gegeben hat, diese nicht unbedingt durchgeführt wurde, genau so wenig, wie ein beabsichtigter Verkauf einer Wirtschaft auch zu diesem geführt haben muss.

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Schöffengerichtssitzung vom 18. Mai 1904

Relief über dem Eingang des ehemaligen Amtsgerichtes - Justitia, die Personifikation der Gerechtigkeit; die Waage für die sorgfältige Abwägung der Sachlage, die Augenbinde für die Unparteilichkeit fehlt, das Richtschwert für die Durchsetzung mit der nötigen Härte - Bild: EA

Relief über dem Eingang des ehemaligen Amtsgerichtes – Justitia, die Personifikation der Gerechtigkeit; die Waage für die sorgfältige Abwägung der Sachlage, die Augenbinde für die Unparteilichkeit fehlt, das Richtschwert für die Durchsetzung mit der nötigen Härte – Bild: EA

Im April und auch im Beginn des Mai 1904 finden sich keine Zeitungsprotokolle über Schöffengerichtssitzungen. Es ist nicht bekannt ob solche nicht abgehalten wurden, oder ob nur nicht über diese berichtet wurde. Mit der Sitzung vom 18. Mai 1904 setzen wir unsere Veröffentlichungen fort.

Vorsitzender Herr Amtsgerichtsrat von Grabski, Amtsanwalt Herr Polizeirat Roll; Schöffen waren die Herren Eigentümer Sperling-Neuborui und Kurz-Paprotsch.

Verhandelt wurden folgende Fälle

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Die Schützengilde zu Grätz – Rückblick auf das Privilegium des Jahres 1666

Die erste Seite des Privilegiums aus dem Jahr 1646 - Ausgestellt im Muzeum Ziemi Grodziskiej

Die erste Seite des Privilegiums aus dem Jahr 1646 – Ausgestellt im Muzeum Ziemi Grodziskiej

In den „Historischen Monatsblättern für die Provinz Posen“ – Ausgabe XVI. Jahrgang Nr. 6 – Juni 1915, zu lesen über die Großpolnische Digitale Bibliothek http://www.wbc.poznan.pl/dlibra  veröffentlichte R. Prümers nachstehenden Beitrag über die Schützengilde zu Grätz.

Die von ihm angegebenen Quellen sind nicht mehr in vollem Umfange nachprüfbar. Im Muzeum Ziemi Grodziskiej wird jedoch ein Privilegium verwahrt, dass bereits im Jahr 1646 erteilt wurde.

Die Bilder dieses Beträges wurden in vorerwähnten Museum aufgenommen und es wurde uns erlaubt diese zur Veröffentlichung zu verwenden.

An dieser Stelle nochmals Vielen Dank für die Unterstützung !

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Grundsteinlegung der evangelischen Kirche zu Opalenitza – 1899

 Die ehemalige evangelische Kirche - heute: Kościół św. Józefa. Opalenica, ul. Powstańców Wielkopolskich / Bild: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Kosciol_Jozefa-Opalenica-1.JPG?uselang=de

Die ehemalige evangelische Kirche – heute: Kościół św. Józefa. Opalenica, ul. Powstańców Wielkopolskich / Bild: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Kosciol_Jozefa-Opalenica-1.JPG?uselang=de

Gestern Vormittag am 23. Juli 1899 fand hier in Opalenitza die feierliche Grundsteinlegung für die neu zu erbauende evangelische Kirche statt.

Die Feier, welche dem „Pos. Tgbl.“ zufolge einen rein kirchlichen Charakter trug, wurde durch einen kurzen Gottesdienst im Beetsaal im Pfarrhause eingeleitet Von dem Beetsaal aus ging die Gemeinde in geschlossener Ordnung nach dem festlich geschmückten Bauplatz, wo nach Gesang und Festpredigt der Ortsgeistliche Herr Pfarrer Ernst Oelze die von dem Grundstein aufzunehmende Urkunde verlas.

Alsdann folgten die üblichen 3 Hammerschläge seitens des Pfarrers, der Kirchenältesten und der beim Bau betheiligten Personen. Das Projekt der Kirche, wird von dem Wirklichen Geheimen Regierungs- und Baurath Herrn von Tiedemann* aus Charlottenburg entworfen, die Ausführung des Baues ist Herrn Maurer- und Zimmermeister Walther Dolscius aus Grätz, dem Erbauer unseres neuen Rathhauses, übertragen worden.

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Vor 100 Jahren – Meldung im Kreis Blatt für Neutomischel zugleich Neutomischeler Hopfenzeitung am 01. Juli 1914

Das Attentat von Sarajevo fand am 28. Juni 1914 statt, es schloss sich ein Monat mit Verhandlungen und Drohungen an, welchen letztlich im Juli 1914 die Mobilmachungen und Kriegserklärungen folgten. Dieser Krieg, der I. Weltkrieg, kostete annähernd fast zwanzig Millionen Menschen das Leben. - Ausschnitte aus dem Kreis Blatt für den Kreis Neutomischel zugleich Neutomischeler Hopfenzeitung - Mittwoch, den 1. Juli 1914 - Quelle: http://www.wbc.poznan.pl/dlibra

Das Attentat von Sarajevo fand am 28. Juni 1914 statt, es schloss sich ein Monat mit Verhandlungen und Drohungen an, welchen letztlich im Juli 1914 die Mobilmachungen und Kriegserklärungen folgten. Dieser Krieg, der I. Weltkrieg, kostete annähernd fast zwanzig Millionen Menschen das Leben. – Ausschnitte aus dem Kreis Blatt für den Kreis Neutomischel zugleich Neutomischeler Hopfenzeitung – Mittwoch, den 1. Juli 1914 – Quelle: http://www.wbc.poznan.pl/dlibra

Schöffengerichtssitzung vom 23. März 1904

Relief über dem Eingang des ehemaligen Amtsgerichtes - Justitia, die Personifikation der Gerechtigkeit; die Waage für die sorgfältige Abwägung der Sachlage, die Augenbinde für die Unparteilichkeit fehlt, das Richtschwert für die Durchsetzung mit der nötigen Härte - Bild: EA

Relief über dem Eingang des ehemaligen Amtsgerichtes – Justitia, die Personifikation der Gerechtigkeit; die Waage für die sorgfältige Abwägung der Sachlage, die Augenbinde für die Unparteilichkeit fehlt, das Richtschwert für die Durchsetzung mit der nötigen Härte – Bild: EA

Vorsitzender Herr Amtsgerichtsrat von Grabski, Amtsanwalt Herr Bürgermeister Witte, Schöffen waren die Herren Eigentümer Steinke aus Bukowiec und Eigentümer Förster aus Albertoske.

Verhandelt wurden folgende Fälle

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Ein Schauspiel – ein Doppeldecker überfliegt Neutomischel / 1913

Doppeldecker - Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Biplanes?uselang=de#mediaviewer/File:Flugpost_1.jpg

Doppeldecker – Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Biplanes?uselang=de#mediaviewer/File:Flugpost_1.jpg

Freitag nachmittag (04.07.1913) kurz vor 6 Uhr gab es für alt und jung ein gleich interessantes Ereignis: ein Zweidecker kam in 500 bis 600 Meter Lufthöhe – genau läßt sich die Höhe ja schwer schätzen – in majestätischem Fluge über Neutomischel heran.

Die Einwohnerschaft wurde auf ein heftiges Surren aufmerksam. Das Gesurre kam immer näher und wurde immer vernehmlicher.

Man schaute ganz unwillkürlich in die Luft und erblickte einen Zweidecker, der von Osten heran schwebte. Selbstredend hat das für die Mehrzahl unserer Einwohner vollständig neue Schauspiel viele Hunderte aufmerksam gemacht, man bewaffnete sich in aller Eile mit Fernrohren und Opernguckern, aber die Entfernung war doch so groß, daß man von den Fliegern selbst nichts erkennen konnte.

Es dürfte sich um einen Militärdoppeldecker der Fliegerstation Posen gehandelt haben, der leider beim Landen einen schweren Unfall erlitt. Es wird nämlich gemeldet: Der abends gegen 1/2 8 Uhr aus Posen kommende Mars-Doppeldecker „Dresden IV“, der der Leutnant Böder von der Fliegerabteilung in Posen steuerte und in dem Leutnant Krey vom 14. Art.-Reg. in Thorn als Begleiter saß, wurde, als er auf dem Kunersdorfer Exerzierplatz landen wollte, durch einen Windsturz gegen einen Baum geschleudert. Das Flugzeug überschlug sich. Leutnant Böder stürzte zu Boden und wurde mit einer Gehirnerschütterung in das Garnisonslazarett gebracht. Leutnant Krey blieb unverletzt.

Quelle: Großpolnische digitale Bibliothek Poznan (http://www.wbc.poznan.pl/dlibra) – Amtliches Kreis-Blatt für den Kreis Neutomischel 1913/07 No. 54

Immobilien, Mieten, Vermieten, Pachten u. Zwangsversteigerung – 1898

Wohnungsangebot W. Schmidt

Wohnungsangebot W. Schmidt

Nachfolgend finden sich die im Neutomischeler Kreisblatt des Jahres 1898 veröffentlichten Anzeigen mit welchen Verpachtungen, Verkäufe und An- und Vermietungen sowie letztlich auch Zwangsversteigerungen inseriert wurden.

Die Zusammenstellung der Inserate basiert darauf, dass Grundstücke, Anwesen und Wohnungen oder Etwas direkt mit diesen in Verbindung stehendes, wie z. B. eine Wiese oder eine Ernte, angeboten wurde.

Ausdrücklich weisen wir darauf hin, dass auch wenn es ein Inserat z. B. zu einer Zwangsversteigerung gegeben hat, diese nicht unbedingt durchgeführt wurde, genau so wenig, wie ein beabsichtigter Verkauf einer Wirtschaft auch zu diesem geführt haben muss.

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Kirchweihe in Friedenhorst – Dezember 1914

Die neue Kirche, im Hintergrund erkennbar das alte Gotteshaus - Ausschnitt aus AK aus der Sammlung A. Kraft

Die neue Kirche, im Hintergrund erkennbar das alte Gotteshaus – Ausschnitt aus AK aus der Sammlung A. Kraft

Mit dem Jahr 1914 hatte der I. Weltkrieg begonnen. An allen Fronten wurde gekämpft. In vielen Familien wurde um die im „Felde“ stehenden Soldaten gebangt. In der ein oder anderen Familie herrschte aber auch bereits Trauer um die Angehörigen, die ihr Leben für die „vaterländische Pflicht“ hingegeben hatten.

Und eben in jener Zeit, am 15. Dezember 1914, kurz vor dem Weihnachtsfest, wurde die neue evangelische Kirche zu Friedenhorst – Jastrzębsko Stare eingeweiht.

Im „Kreisblatt“ wurde wie folgt berichtet:

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Grundsteinlegung der neuen Kirche Friedenhorst – 1913

Friedenhorst (9-10-2009 Foto:PM)

Friedenhorst (9-10-2009 Foto:PM)

Schon 2011 veröffentlichten wir eine Zeitungsmeldung über die Grundsteinlegung der neuen Kirche zu Friedenhorst im Jahr 1913. Dieser Meldung können wir nun ergänzend die Berichterstattung aus dem Amtlichen Kreis-Blatt für den Kreis Neutomischel hinzufügen. Über das Ereignis wurde wie folgt berichtet:

Friedenhorst. Die hiesige Kirchengemeinde feierte am Himmelfahrtstage (01.Mai 1913), nachmittags 3 Uhr das Fest der Grundsteinlegung ihrer neuen Kirche.

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Feuer in Sontop – 1913

Sontop - Dorfplan - 1941

Sontop – Dorfplan – 1941

Am Mittwoch (18. Juni 1913) schwebte unser Ort in großer Gefahr.

Gegen 4 Uhr nachmittags brach aus bisher unaufgeklärter Ursache in dem Wohnhause des Halbhäuslers Rothe und Sowinski Feuer aus, welches, da in der Rothe’schen Wohnung niemand zu Hause war, zunächst nicht bemerkt wurde, und als die Nachbarn es sahen, bereits solchen Umfang angenommen hatte, daß es nicht mehr zu ersticken war.

Bald stand nicht nur dieses Haus, sondern auch das angrenzende Wohnhaus des Eigentümers Sender in Flammen.

Zwar traten in kurzer Zeit die beiden Spritzen von Sontop in Tätigkeit, denen die Spritzen der benachbarten Ortschaften zu Hilfe eilten, aber die aus Bohlen erbauten Häuser waren nicht zur retten. Von den in den Häusern befindlichen Sachen konnte leider wenig gerettet werden.

Sehr erschwert wurde das Löschwerk durch die Zinkbedachung der Häuser, welche das Wasser der Spritzen nicht an den Feuerherd kommen ließ.

Aber wenigstens gelang es den vereinten Bemühungen der Löschmannschaften, die benachbarten Gebäude zu schützen, so daß das verheerende Element nicht weitergreifen konnte. Ein Glück war es, daß völlige Windstille herrschte, sonst wären die Folgen unübersehbar geworden.

Quelle: Großpolnische digitale Bibliothek Poznan (http://www.wbc.poznan.pl/dlibra) – Amtliches Kreis-Blatt für den Kreis Neutomischel 1913/06 No. 49

Schöffengerichtssitzung vom 9. März 1904

Relief über dem Eingang des ehemaligen Amtsgerichtes - Justitia, die Personifikation der Gerechtigkeit; die Waage für die sorgfältige Abwägung der Sachlage, die Augenbinde für die Unparteilichkeit fehlt, das Richtschwert für die Durchsetzung mit der nötigen Härte - Bild: EA

Relief über dem Eingang des ehemaligen Amtsgerichtes – Justitia, die Personifikation der Gerechtigkeit; die Waage für die sorgfältige Abwägung der Sachlage, die Augenbinde für die Unparteilichkeit fehlt, das Richtschwert für die Durchsetzung mit der nötigen Härte – Bild: EA

Vorsitzender Herr Amtsgerichtsrat v. Grabski, Amtsanwalt Herr Bürgermeister Witte; Schöffen waren die Herren Besitzer Kurz-Paprotsch und Bäckermeister Lipelt-Neutomischel.

Verhandelt wurden folgende Fälle:

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Gebäude der Stadt Neutomischel No. 88 – „Der prächtige Holländer“

Alte Ansichtskarte mit einem "Galerie-Holländer", so könnte es auch in Neutomischel ausgesehen haben - Quelle: http://www.wbc.poznan.pl - Moje wiatraki – wirtualne muzeum, Creator: Szkopek, Wiesław

Alte Ansichtskarte mit einem „Galerie-Holländer“, so könnte es auch in Neutomischel ausgesehen haben – Quelle: http://www.wbc.poznan.pl – Moje wiatraki – wirtualne muzeum, Creator: Szkopek, Wiesław

Neu Tomysl war eine Stadt der Windmühlen. Das Gebiet der noch jungen Ansiedlung  umfasste zu Beginn lediglich die Straßenzüge Posener Straße, den Alten Markt oder Kirchring wie er wohl in früherer Zeit auch genannt wurde und in alten Unterlagen vereinzelt zu lesen ist, die Hauptstraße, sie wurde später zur Goldstraße und als letztgenannten den Neuen Markt. Aber auf diesem doch kleinen Gebiet fanden sich bereits in den Gebäudebeschreibungen aus dem Jahr 1836 sieben Windmühlen.

Und die Stadt wuchs. Im Jahr 1844 wurde an der Hinterstraße, vermutlich zu dieser Zeit nicht viel mehr als ein Feldweg, das Haus der Familie Stellmacher gebaut. Dieses stand „ganz frei“, nur gegenüber einem  Holzhaus, welches im hinteren Grundstücksteil  eines Anwesens der Posener Straße gestanden hatte. Hinterstraße war in jener frühen Zeit als Beschreibung der Lage des Weges, also hinter den Hauptstraßenzügen liegend, und noch nicht als eigener Straßenname, anzusehen. In alten Unterlagen findet sich auch die Lage bezeichnend: Weg an den Großen Gärten.

Vorgenanntes Gebäude war das Erste welches in diesem Bereich errichtet worden war, die Bebauung schritt aber weiter voran und eine der nachfolgend errichteten Gebäude betraf auch eine weitere Windmühle für die Stadt.

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Die ersten Anordnungen zur Hebung der hygienischen Zustände in Neutomischel – 1904

Der östliche Teil der Hinterstraße - Bild: Maennel Archiv

Der östliche Teil der Hinterstraße – Bild: Maennel Archiv

In Neutomischel hatte von Oktober 1903 bis in den Februar 1904 hinein eine Ortsbesichtigung in Bezug auf die hygienischen Zustände in der Stadt und deren Umgebung, durch den damaligen Kreisarzt Dr. Buddee stattgefunden. Diesen Bericht haben wir in den Beiträgen

wiedergegeben.

Hatte Dr. Buddee seinerzeit zwar geschrieben, dass Neutomischel sich vor vielen anderen Städten durch Ordnung und Sauberkeit auszeichnete, so wurden dennoch einige gravierende Übelstände festgestellt.

Dr. Buddee beließ es allerdings auch nicht bei der Feststellung, sondern er drängte in einem Schreiben vom März 1904, welches er an den Landrat von Daniels sandte, auf deren Beseitigung. In seinen „Vorschlägen“ finden sich zum Teil für die Verursacher kostspielige Umbauten, er droht sogar Bestrafung an.

Nachfolgend finden Sie die Transkription seines Schreibens zur Abstellung der Mißstände.

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Aus der Kirchenchronik von Hammer Boruy: Einpfarrung von Dorf Boruy zur Kirche von Hammer Boruy – 1835

 

Dorf Boruy wird nach Hammer Boruy eingepfarrt

Dorf Boruy wird nach Hammer Boruy eingepfarrt

„Einpfarr-Urkunde für Dorf-Boruy ist in den Akten im Kirchen-Archiv“ , so begann Pastor Rohrmann 1840 seine Ausführungen in der Kirchenchronik von Hammer Boruy. Anschließend fuhr er fort mit den Worten „Seit dem Jahre 1835 sind auch die evangelischen Einwohner des Dorfes Boruy zur Parochie Hammer-Boruy eingepfarrt. Die Einpfarrungs-Urkunde lautet so:

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Gebäude der Stadt Neutomischel – No. 85 – Wohnhaus, Betsaal, Kirche und eine Windmühle – Teil 2

Bockwindmühlen im Tomischler Hauland - Fotoaufn. Enderich, in Privatbesitz

Bockwindmühlen im Tomischler Hauland – Fotoaufn. Enderich, in Privatbesitz

In Teil 1 unseres Artikels zur Gebäude No. 85 haben wir  ja bereits geschrieben, dass unter Nummer 85 “ … in den alten Aufzeichnungen aus dem Jahr 1836 bereits die Bockwindmühle des Johann Wilhelm Stahn erwähnt“ wurde, wobei die Bezeichnung „Hinterstraße“ nicht  vorkommt.

Errichtet „von Fachwerk aus kiefernen Balken von 6 Zoll stark, auswendig mit Brettern und auf der Wetterseite noch außerdem mit Schindeln verschlagen“ war diese Mühle 18,5 Fuß lang, 17 Fuß breit (ca. 5,7×5,4m) und mit ihren 2 Etagen 26 Fuß (ca. 8,3m)hoch. Der Zustand war gut; der Läuferstein mit eisernem Reifen wurde „alle Jahre“ repariert. Als einzige Standorteingrenzung findet sich bei diesem Gebäude, dass sie „von der nächsten Mühle 11 1/2 Ruthen entfernt“ stand. Ihr Alter wurde mit 45 Jahren angegeben. Die Mühle war also um 1791 gebaut worden. Altersangaben von Windmühlen sagen allerdings nichts darüber aus, dass sie immer ein und derselben Standort gehabt haben.

Dieser Teil befasst sich nun etwas genauer mit der Bockwindmühle des Johann Wilhelm Stahn, da diese den ein oder anderen Anlass zu Spekulationen liefert bzw. auch schon lieferte.

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Schöffengerichtssitzung vom 10. Februar 1904

Relief über dem Eingang des ehemaligen Amtsgerichtes - Justitia, die Personifikation der Gerechtigkeit; die Waage für die sorgfältige Abwägung der Sachlage, die Augenbinde für die Unparteilichkeit fehlt, das Richtschwert für die Durchsetzung mit der nötigen Härte - Bild: EA

Relief über dem Eingang des ehemaligen Amtsgerichtes – Justitia, die Personifikation der Gerechtigkeit; die Waage für die sorgfältige Abwägung der Sachlage, die Augenbinde für die Unparteilichkeit fehlt, das Richtschwert für die Durchsetzung mit der nötigen Härte – Bild: EA

Vorsitzender Herr Amtsgerichtsrat v. Grabski, Amtsanwalt Herr Bürgermeister Witte; Schöffen waren die Herren Eigentümer Sägner-Sempolno und Eigentümer Roy– Glinau

Verhandelt wurden folgende Fälle:

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Aus der Kirchenchronik von Hammer Boruy: Einweihung der Kirche 1777 und Einpfarrung der Gemeinde Cichagora 1817

Cichagora wird nach Hammer Boruy eingepfarrt - Karte: http://mapy.amzp.pl, Postkarte: A. Kraft

Cichagora wird nach Hammer Boruy eingepfarrt – Karte: http://mapy.amzp.pl, Postkarte: A. Kraft

Im Jahr 1840 begann Pastor Robert Adolph Rohrmann eine Kirchenchronik für das Kirchspiel. Er bereitete in dieser die Anfänge mit einigen kurzen Beiträgen auf.

Sehr interessant ist z. B. der Punkt, dass die evangelische Gemeinde Chichagora ab dem Jahr 1775 zur evangelischen Kirche in Grätz gehörte und erst mit dem Jahr 1819 die offizielle Einpfarrung nach Hammer Boruy erfolgte.

Nachfolgend die Ausführungen des Pastor Rohrmann, die er zur Einweihung der Kirche und der ersten und ältesten Zugehörigkeit der Gemeinden verfasste.

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Gebäude der Stadt Neutomischel – No. 85 – Wohnhaus, Betsaal, Kirche und eine Windmühle – Teil 1

Um 1895 - links die Luth. Kirche - rechts das ehemalige Pfarrhaus, das letzte Haus der Familie Stellmacher

Um 1895 – links die Luth. Kirche – rechts das ehemalige Pfarrhaus, das letzte Haus der Familie Stellmacher / Bild: Privatbesitz D. Maennel

Für einen zeitlichen Überblick wurden Daten aus dem von Otto Schilter verfassten Artikel über die evangelisch lutherische Gemeinde  , welche aber ergänzt wurden, genutzt :

  • 1835 etablierte sich die Evangelisch-Lutherische Kirche in Breslau
  • 1838 trotz Verbotes schlossen sich auch in Neutomischel  die Gläubigen zusammen und organisierten erste, wenn auch heimliche Zusammenkünfte
  • 1841 wanderte der Theologe Fritsche mit seinen Anhängern nach Australien aus
  • 1841-1843 Pastor Wagner hielt heimliche Gottesdienste im Privathaus Maennel ab
  • 1843 Einreichung von Zeichnungen zum Bau eines Bethauses für die Alt-Lutheraner über den Landrat Szubert aus Buk auf Antrag des Johann Tepper, Bäckermeister zu Neu Tomysl, dieser Antrag wurde seitens der königlichen Regierung Abteilung des Innern, Posen im August 1843 abgelehnt, im selben Jahr im September wurde der nochmals eingereichte Antrag auch vom Ministerium für geistliche Angelegenheiten wiederum negativ beschieden, im Oktober 1843 wurde ein dritter Antrag direkt an den König gerichtet, über dessen Ausgang ist jedoch nichts bekannt. (Original im Archiv des Geheimen Preußischen Kulturbesitzes, Berlin, Signatur I HA, Rep. 89, Nr. 22010)
  • 1843-1846 die Gemeinde wurde betreut von Pastor Oster aus Posen
  • 1845 die Evangelisch Lutherische Glaubensgemeinschaft wurde endgültig legalisiert, die kirchlichen Handlungen, die bis zu diesem Jahr im „Untergrund“ vorgenommen wurden, konnten nun ohne Verfolgungen offen durchgeführt werden

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Ostern – 2014

2014 - Frohe Ostern ! - Wesołych Świąt !

2014 – Frohe Ostern ! – Wesołych Świąt !

Immobilien, Mieten, Vermieten, Pachten u. Zwangsversteigerung – 1897

Verkaufs-, Verpachtungsangebot der Windmühle Gewiss zu Jablone

Verkaufs-, Verpachtungsangebot der Windmühle Gewiss zu Jablone

Nachfolgend finden sich die im Neutomischeler Kreisblatt des Jahres 1897 veröffentlichten Anzeigen mit welchen Verpachtungen, Verkäufe und An- und Vermietungen sowie letztlich auch Zwangsversteigerungen inseriert wurden.

Die Zusammenstellung der Inserate basiert darauf, dass Grundstücke, Anwesen und Wohnungen oder Etwas direkt mit diesen in Verbindung stehendes, wie z. B. eine Wiese oder eine Ernte, angeboten wurde.

Ausdrücklich weisen wir darauf hin, dass auch wenn es ein Inserat z. B. zu einer Zwangsversteigerung gegeben hat, diese nicht unbedingt durchgeführt wurde, genau so wenig, wie ein beabsichtigter Verkauf einer Wirtschaft auch zu diesem geführt haben muss.

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Die Pferde gingen durch – 1905

Der Unfallort - die Gaslaterne vor der Weinert'schen Villa / Postkartenausschnitt u Eigenaufn.

Der Unfallort – die Gaslaterne vor der Weinert’schen Villa / Postkartenausschnitt u Eigenaufn.

Gestern (18. Mai 1905) vormittag während des Wochenmarktes wurden die Pferde des Eigentümers Giering aus Sontop auf dem Neuen Markte scheu und rasten, trotzdem sie abgesträngt waren, mit dem Wagen derartig gegen die vor Weinert’schen Villa stehende Gaslaterne, daß dieselbe umgeworfen und zertrümmert wurde. Auch die Deichsel des Wagens wurde zerbrochen.

Darauf wurden die Pferde von dem Eigentümer Albert Lischinski-Neurose ergriffen, sonst hätte vielleicht größeres Unglück geschehen können.

Der Besitzer des Fuhrwerks ist bei der Stuttgarter Gesellschaft versichert, die den Schaden zu tragen hat.

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  • Quellen: Großpolnische digitale Bibliothek Poznan (http://www.wbc.poznan.pl/dlibra) – Amtliches Kreis-Blatt für den Kreis Neutomischel 1905/05 No. 40

Pastor Knispel – 1. Pastor zu Hammer Boruy – um 1777

Die Kirche zu Boruja Kościelna - Kirche des Heiligen Adalbert - Eigenaufn. 2007

Die Kirche zu Boruja Kościelna – Kirche des Heiligen Adalbert – Eigenaufn. 2007

Zur Kirche Hammer Boruy später auch Kirchplatz Boruy genannt, findet sich in „Geschichte der evangelischen Parochien in der Provinz Posen“ (1), Verfasser Albert Werner aus dem Jahre 1904 folgendes:

„Die Stiftung des Kirchspiels Hammer Boruy ist erfolgt auf Grund der Erektionsurkunde vom 3. November 1775, welche am 15. Januar 1776 von dem Provinzial-Konsistorium zu Lissa bestätigt wurde. Vor diesen Jahren hatten die Evangelischen Augsburgischer Konfession in der Herrschaft Hammer nur ein Schulhause, in dem ein Lehrer die Predigt kraft des der Gemeinde erteilten Privilegs von 1705 verlas; einigemale im Jahre besucht sie der Prediger Krone aus Züllichau, um das heilige Abendmahl zu spenden, die kirchlichen Akte verrichteten bald der katholische Probst in Bentschen, bald die evangelischen Pfarrer in Wollstein, Chlastawe und Kranz. Zu einem eigenen Pfarrsystem verhalf diesen Evangelischen vornehmlich der evangelische-reformierte Besitzer der Hammerschen Güter Ludwig von Mielecki, indem er nicht nur Grund Boden und einen Teil des Bauholzes zu einer Kirche und einem Pfarrhause nebst einer Summe von 100 Dukaten schenkte, sondern auch die Erlaubnis zum Bau des Gotteshauses auswirkte. Die Kirche wurde am 1. Juni 1777 durch den Pastor Nikisch aus Wollstein feierlich geweiht; sie ist bis jetzt (1904) erhalten. “

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Tod durch Blitzschlag – 1897

Kreis-Blatt für den Kreis Neutomischel zugleich Neutomischeler Hopfenzeitung  No. 43 Dienstag, den 1. Juni 1897

Kreis-Blatt für den Kreis Neutomischel zugleich Neutomischeler Hopfenzeitung
No. 43 Dienstag, den 1. Juni 1897

Während eines kurzen aber heftigen Gewitters am Freitag (28. Mai 1897) vormittag befanden sich der dreizehnjährige Knabe Gustav Liedke (Anm.: Der in Zinskowo tot aufgefundene Junge war Oswald August Otto Liedke, 13 Jahre; Sohn des Johann Gustav Carl Liedke und seiner Ehefrau Emilia Anna Florentina geborene Thomas.) und der Knabe Bresch aus Zinskowo auf dem Heimwege von der Schule, als ein Blitzstrahl niederging und beide zur Erde fielen.

Liedke war sofort todt, während sich der andere Knabe von der Betäubung erholte und in einiger Verwirrung zu Hause ankam, ohne von dem Schicksal seines Mitschülers Kenntniß zu haben.

Am Nachmittage wurde der Verunglückte aufgefunden und von den verzweifelten Eltern in Empfang genommen. Über die Verletzungen des Knaben entnehmen wir dem „Pos. Tagebl.“ folgenden eingehend abgefaßten Bericht: In dem Filzhut war – wahrscheinlich an der Stelle, wo sich der Blitz den Weg zum Körper des Knaben gebahnt hat – eine handgroße unregelmäßige Öffnung eingerissen. Die Kleider waren nicht verbrannt oder geschwärzt. Dagegen zeigt sich auf dem Kopfe des Knaben, rechts oberhalb des Ohres eine Stelle von der Größe eines Fünfmarkstückes, woselbst die Haare halb abgesengt waren. Am linken Schlüsselbein entsprang ein etwa zwei Zentimeter breiter blauroth gefärbter nach unten zu schmäler werdender Streifen von etwa 15 Zentimeter Länge, an dessen unteren Ende zwei sich kreuzende blaue Streifen zu sehen waren. Auch die Beinkleider des Knaben, den man auf dem Gesichte liegend vorfand und der jedenfalls durch den Blitzschlag sofort getödtet ist, waren an der Hinterseite total zerrissen.

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  • Quellen:
  • Großpolnische digitale Bibliothek Poznan (http://www.wbc.poznan.pl/dlibra) – Amtliches Kreis-Blatt für den Kreis Neutomischel 1897/06 No. 43
  • Staatsarchiv Poznan (http://szukajwarchiwach.pl/) – Standesamtseintragung des Todes No. 98/1897

Die Hauländer – nicht jeder war ihnen freundlich gesinnt – 1798

Unruhstadt - Markt mit Rathaus, Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Coat_of_Arms_of_the_Polish-Lithuanian_Commonwealth.svg

Unruhstadt – Markt mit Rathaus, Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Coat_of_Arms_of_the_Polish-Lithuanian_Commonwealth.svg

Dieser hier veröffentlichte Aufsatz des Justizkommisssarius Stenger aus Unruhstadt  wurde im Jahr 1798 von diesem verfasst und publiziert.

Der Leser mag sich selbst ein Bild über die Ausführungen machen. Dieses unter dem Aspekt der ungeordneten Rechtslage jener Zeit, der Jahre von Beginn bis Ende 1700, und dem immer wiederkehrenden Versuch freie Bauern in die Abhängigkeit der Obrigkeit zu pressen; und vor allem mit dem Wissen über Hauländer, welches in zahlreichen unserer Beiträge schon zusammen getragen wurde.

Als zeitlichen Rahmen schieben wir hier nochmals ein, dass die Hauländer um 1700 nachweislich im Tomischler Hauland siedelten,  vermutet wird ein noch weiter zurückliegender Ansiedlungszeitraum, jedoch sind dazu noch nicht alle Quellen endgültig ausgewertet. Die Teilungen Polens (1772,1793,1795) die eine Zugehörigkeit zu Preußen brachten, waren noch in weiter Ferne.

Die Ansiedlung hatte auf Grundlage vertraglicher Vereinbarungen, den sogenannten Privilegien,  stattgefunden, die in jener Zeit für beide Parteien, zwischen denen Sie geschlossen wurde, als akzeptabel angesehen worden sein müssen.

Ganz grob umrissen war einem Hauländer wichtig:

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Lehrer an der Schule in Albertoske – aus der Schulchronik von 1890

Bilder aus Albertoske, die ehemaligen Schulhäuser werden heute als Wohngebäude genutzt

Bilder aus Albertoske, die ehemaligen Schulhäuser werden heute als Wohngebäude genutzt

Es ist der 12. oder 13. Band, genau ist es durch eine Ausstreichung nicht mehr zu erkennen, einer Chronik der Schule I. in Albertoske, der im Muzeum Ziemi Grodziskiej verwahrt wird und aus welcher diese Teilabschrift, der einige Ergänzungen hinzugefügt wurden, stammt. Ob die vorangegangenen Bände sich wirklich ebenfalls mit der Chronik oder etwaig anderen Belangen befasst haben weiß heute niemand mehr. Nach derzeitigem Wissensstand ist weder ein Aufbewahrungsort weiterer Hefte, noch ob diese überhaupt erhalten sind, bekannt.

B. Krause, er wirkte in der Zeit von 1889-1892 als Lehrer in Albertoske, versuchte jedoch auf den ersten Seiten dieses Buches etwas über seine Vorgänger in dieser Stellung aufzuzeichnen. Zu wann genau eine Schule eingerichtet worden war, konnte schon er nicht mehr in Erfahrung bringen, aber es war wohl lange vor dem Jahr 1890.

Wenn es auch nur wenig ist, das er notierte, so ist es doch mehr als nichts und in Verbindung mit einigen Funden aus den Kirchenbüchern ergibt sich zumindest für einige Jahre ein Bild über die Lehrer in Albertoske. Nichts allerdings wurde über den Lehrer B. Krause selbst gefunden. Über Zuschriften zur Vervollständigung dieses Artikels würden wir uns sehr freuen !

Die Chronik beginnt mit der Eintragung:

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Der Buker Kreis im Jahresbericht 1834 / Teil 3

Der Kreis Buk - Kartenausschnitt (1)

Der Kreis Buk – Kartenausschnitt (1)

In diesem 3. und letzten Teil des Jahresberichtes des Kreises Buk für das Jahr 1834 berichtet Landrat Schubert über die Administration und die Polizei- und Kommunalverwaltung, darüber, dass nur 3 Gendarmen im Kreis tätig sind, über das Rechtswesen , darüber, dass noch immer Kinder ohne Aufsicht allein zuhause gelassen werden, wenn ihre Eltern arbeiten, die Instandhaltung der Wege und deren Bepflanzung , die dürftige Besoldung von Bürgermeistern und Kämmerern, desweiteren darüber, dass noch nicht überall Steinpflaster verlegt wurde – Neu Tomysl gehörte auch zu den Säumigen, über das Militär und die Wehrpflichtigen, über die Abgaben und letztlich noch über zu wenig Personal bzw. zu viel Arbeit in der Verwaltung.

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Der Buker Kreis im Jahresbericht 1834 / Teil 2

Der Kreis Buk - Kartenausschnitt (1)

Der Kreis Buk – Kartenausschnitt (1)

In diesem 2. Teil seines Jahresberichtes für das Jahr 1834 beschreibt Landrat Schubert die Körperlichen und Geistigen Verhältnisse im Kreis Buk. Er wechselt nachdem er den gesundheitlichen Aspekt der Einwohner abgehandelt hatte direkt zum Rindvieh über, um dann aber wieder auf die Glaubensangehörigkeit zurückzukommen. Ebenso führt er die Themen der Einwohnerzahl unter Berücksichtigung der verbesserten Verwaltung, Geburten in Verbindung mit der seinerzeit sehr hohen Kindersterblichkeit, das Vorhandensein von Ärzten, Apothekern und Hebammen, die Durchführung von Impfungen an. Ausführlich geht er auf die Schulen im Kreis ein, deren Neubau, ihrer geplanten Errichtung und ihrer Finanzierung um dann bei dem Thema Lehrer und die Anpflanzung von Obstbäumen anzuschneiden, ehe er über Kirchen, deren Zustände und Klöster berichtet.

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Der Buker Kreis im Jahresbericht 1834 / Teil 1

 

Der Kreis Buk - Kartenausschnitt (1)

Der Kreis Buk – Kartenausschnitt (1)

Der Jahresbericht, gesplittet in die Teile 1 bis 3 betreffen die Gegebenheiten des Buker Kreises zum Jahr 1834. Im 1. Teil sind die Industriellen Verhältnisse mit den Kapiteln A) Agricultur und B) Handel & Gewerbe übernommen worden.

Berichtet wurde seitens der Buker Landrates Schubert an den Königlich Preußischen Ober-Präsidenten der Provinz Posen, Ritter des Rothen Adler Ordens II. Klasse mit Eichenlaub Herrn Flottwell – Hochwohlgeboren in Posen.

53 Jahre später, im Jahr 1887, wurde Nowy Tomysl nachdem Buk diese Funktion abgesprochen worden war, selbst Kreisstadt. Im Jahr 1834 jedoch, war Nowy Tomysl ein unbedeutender Ort unter vielen anderen Ansiedlungen im Verwaltungsbezirk.

Der Landrat Schubert leitete seine Ausführungen im Jahr 1835 ein mit den Worten: „Euer Hochwohlgeboren beehre ich mich den verlangten Jahresbericht ganz gehorsamst zu erstatten:

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Unwetter über Buk und Umgegend – 1802

Blitze am Himmel - Bild: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Longhorndave_-_Lightning_%28by%29.jpg?uselang=de

Blitze am Himmel – Bild: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Longhorndave_-_Lightning_%28by%29.jpg?uselang=de

In der Nacht vom 12ten auf den 13ten August 1802 traf ein sehr heftiges fürchterliches Gewitter die Gegend von Buk. Ausser den ununterbrochenen Blizzen, die ein beständiges Feuer bildeten und die ganze Gegend in Schrekken sezten, war das Gewitter mit einem ungewöhnlich schreklichen Hagelwetter begleitet. Der Hagel fiel in der Grösse eines Tauben-Eies und stärker herab, ja man fand sogar Stükken von Eis in der Grösse einer geballten Mannhand. Fast alle Fenster wurden zerschmettert und die Dächer durchgehends beschädigt. Alles noch auf dem Felde befindliche Getreide an Winterung, so wie die ganze Sommerung wurde theils durch den Hagel selbst, theils durch die grosse Masse Wasser, welche zugleich herabfiel, total verheert und weggetrieben. Die Felder der Stadt Buk, so wie die zum Domainenamte gleiches Namens gehörigen Vorwerker Grosdorff, Pawlowko und Zegowo haben einen äusserst beträchtlichen Schaden erlietten, und in dem leztern Orte wurde auch noch durch den Windsturm die Scheune des dortigen Krügers umgeworfen, so dass dieser arme Mann von seiner ganzen Erndte wenig oder gar nichts gerettet hat.

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  • Quelle:Südpreussische Monatschrift – Erster Band drittes Stück – Jahrgang 1802 August – Digitale Bibliothek Poznan (www.wbc.poznan.pl)

Schöffengerichtssitzung vom 20. Januar 1904

Relief über dem Eingang des ehemaligen Amtsgerichtes - Justitia, die Personifikation der Gerechtigkeit; die Waage für die sorgfältige Abwägung der Sachlage, die Augenbinde für die Unparteilichkeit fehlt, das Richtschwert für die Durchsetzung mit der nötigen Härte - Bild: EA

Relief über dem Eingang des ehemaligen Amtsgerichtes – Justitia, die Personifikation der Gerechtigkeit; die Waage für die sorgfältige Abwägung der Sachlage, die Augenbinde für die Unparteilichkeit fehlt, das Richtschwert für die Durchsetzung mit der nötigen Härte – Bild: EA

Den Vorsitz führte Herr Amtsgerichtsrat v. Grabski, als Amtsanwalt fungierte Herr Bürgermeister Witte, die beisitzenden Schöffen waren die Herren Eigentümer und Ortsschulze Gebauer-Scherlanke und Eigentümer Ferdinand Heinrich-Sontop.

Verhandelt wurden folgende Fälle:

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Schöffengerichtssitzung vom 13. Januar 1904

Relief über dem Eingang des ehemaligen Amtsgerichtes - Justitia, die Personifikation der Gerechtigkeit; die Waage für die sorgfältige Abwägung der Sachlage, die Augenbinde für die Unparteilichkeit fehlt, das Richtschwert für die Durchsetzung mit der nötigen Härte - Bild: EA

Relief über dem Eingang des ehemaligen Amtsgerichtes – Justitia, die Personifikation der Gerechtigkeit; die Waage für die sorgfältige Abwägung der Sachlage, die Augenbinde für die Unparteilichkeit fehlt, das Richtschwert für die Durchsetzung mit der nötigen Härte – Bild: EA

Den Vorsitz führte Herr Amtsgerichtsrat v. Grabski, als Amtsanwalt fungierte Herr Bürgermeister Witte, die beisitzenden Schöffen waren die Herren Eigentümer Reschke-Scharke und Förster-Konkolewo.

Verhandelt wurden folgende Fälle:

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Nachtwächter – Anstellungsvertrag aus dem Jahr 1835

Nowy Tomysl bei Nacht - Aufn. PM

Es ist dunkel in Neutomischel – Aufn. PM

Im Jahr 1835 bildete die Posener Straße, der Alte Markt, dann als Verbindung zum Neuen Markt die Goldstraße das komplette Straßennetz der Stadt Neu Tomysl. Es war allerdings sehr dunkel in der Stadt, Straßenbeleuchtung gab es in jenen frühen Jahren noch keine, und in den umliegenden Hauländereien sah es wohl nicht anders aus.

Die Bewohner der Stadt und des Umlandes mussten um 22:00 Uhr, zu Beginn der von Amtswegen angeordneten Sperrstunde, „die Bürgersteige“, soweit es sie schon gab, „hochklappen und die Häuser reinholen“. Niemand hatte nach dieser Stunde mehr etwas in den Straßen zu suchen.

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Bolewitz brennt ! – 1904

Ausschnitt aus der Kreiskarte Neutomischel - Quelle: http://www.wbc.poznan.pl/dlibra

Ausschnitt aus der Kreiskarte Neutomischel – Quelle: http://www.wbc.poznan.pl/dlibra

Von einem furchtbaren Brandunglück wurde unser Nachbarort Bolewitz (Bolewice) schwer heimgesucht. Am vergangenem Mittwoch (07 September 1904) nachmittag gegen 2 Uhr brach daselbst eine verheerende Feuersbrunst aus, die sich durch den um diese Zeit herrschenden starken Wind rasch auf die zum größten Teil mit Stroh gedeckten Häuser ausdehnte, so daß bis gegen abend trotz energischer Bekämpfung des Elements durch die zahlreich anwesenden, von nah und fern zur Rettung herbeigeeilten Mannschaften die Gebäulichkeiten von 74 Wirtschaften mit sämtlichen Erntevorräten eingeäschert wurden; davon sind 69 nicht versichert.

Das Mobiliar konnte teilweise gerettet werden, ebenso sämtliche Pferde und Kühe. Die Schweine sowie das Kleinvieh sind jedoch meistenteils ein Opfer des verheerenden Elements geworden. Leider ist auch bei dem Rettungswerk der 64 jährige Hausmann Anton Jarnott verbrannt. Man fand seine verkohlte Leiche unter den Trümmern. Auch ein anderer Mann erlitt so schwere Brandwunden, daß er ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen mußte.

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Schöffengerichtssitzung vom 25. November 1903

Relief über dem Eingang des ehemaligen Amtsgerichtes - Justitia, die Personifikation der Gerechtigkeit; die Waage für die sorgfältige Abwägung der Sachlage, die Augenbinde für die Unparteilichkeit fehlt, das Richtschwert für die Durchsetzung mit der nötigen Härte - Bild: EA

Relief über dem Eingang des ehemaligen Amtsgerichtes – Justitia, die Personifikation der Gerechtigkeit; die Waage für die sorgfältige Abwägung der Sachlage, die Augenbinde für die Unparteilichkeit fehlt, das Richtschwert für die Durchsetzung mit der nötigen Härte – Bild: EA

Den Vorsitz dieser Sitzung führte Herr Amtsgerichtsrat v. Grabski, als Amtsanwalt fungierte Herr Bürgermeister Witte, die beisitzenden Schöffen waren die Herren Bäckermeister Liepelt aus Neutomischel und der Eigentümer August Roy aus Paprotsch

Verhandelt wurden folgende Fälle:

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Schöffengerichtssitzung vom 16. Dezember 1903

Relief über dem Eingang des ehemaligen Amtsgerichtes - Justitia, die Personifikation der Gerechtigkeit; die Waage für die sorgfältige Abwägung der Sachlage, die Augenbinde für die Unparteilichkeit fehlt, das Richtschwert für die Durchsetzung mit der nötigen Härte - Bild: EA

Relief über dem Eingang des ehemaligen Amtsgerichtes – Justitia, die Personifikation der Gerechtigkeit; die Waage für die sorgfältige Abwägung der Sachlage, die Augenbinde für die Unparteilichkeit fehlt, das Richtschwert für die Durchsetzung mit der nötigen Härte – Bild: EA

In loser Folge werden wir die im Kreisblatt veröffentlichten Protokolle der Schöffengerichtssitzungen, welche im Gerichtsgebäude zu Neutomischel verhandelt wurden,  bringen. Über die Verhandlungen im Einzelnen sind zur Zeit keine Akten in Archiven gefunden worden. Aus den Kurzbeschreibungen der geführten Prozesse und auch der verhängten Urteile, ist zu erkennen, dass neben den Anklagen der Behörden der Stadt, der Gemeinden und des Landes, viele der Streitigkeiten sich mit Familien- und Nachbarschaftangelegenheiten sowie aber auch dem „Gehorsam“ von angestellten Dienstleuten gegenüber Ihren „Dienstherren“ befassten. Klagen wegen Beleidigungen waren zahlreich zu finden und auch vor Denunziationen untereinander scheute man vielfach nicht zurück.

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Den Vorsitz führte Herr Amtsgerichtsrat v. Grabski, als Amtsanwalt fungierte Herr Bürgermeister Witte, die beisitzenden Schöffen waren die Herren Eigentümer und Ortsschulze Gebauer aus Scherlanke und Eigentümer Sägner aus Sempolno.

Verhandelt wurden folgende Fälle:

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Der Tod des Gottfried Meißner – aus der Chronik im Sterbebuch der evgl. Kirchengemeinde Rakwitz 1758

Ausschnitt aus der im Kirchenbuch überlieferten Chronik - Quelle: http://szukajwarchiwach.pl/53/3843/0/-/2/str/1/16/15#tabSkany

Ausschnitt aus der im Kirchenbuch überlieferten Chronik – Quelle: http://szukajwarchiwach.pl/53/3843/0/-/2/str/1/16/15#tabSkany

Gottfried Meißner  war zum Beginn des Jahres 1758, nachdem das gegen ihn wegen Gotteslästerung verhängte Todesurteil durch Begnadigung aufgehoben worden war, aus der Stadt Rakwitz ausgewiesen worden.

Pfarrer Krumbholz hatte seine ersten Aufzeichnungen beendet mit den Worten: “ Die ihm Umfange, nach erhaltener Lebens-Schenckung, merklich gewesene Lebens-Beßerung dieses Mannes dauerte nicht lange. Er fieng bald wieder an, sich zu betrinken und unordentlich zu leben.“

Letztlich wurde Gottfried Meißner aber für ein Verbrechen hingerichtet, dass er nicht begangen hatte . . .

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Das Schwesternhaus in Wonsowo – 1904

Das Schwesternhaus in Wonsowo - Ansichtskarte aus der Sammlung des A. Kraft

Das Schwesternhaus in Wonsowo – Ansichtskarte aus der Sammlung des A. Kraft

Mit der Veröffentlichung des Artikels „Weihnachtsbescheerung der Gutsleute in Wonsowo “ aus dem Jahr 1898 hatten wir schon etwas für die Lebensumstände in Wonsowo veröffentlicht. Ein weiterer Artikel, der die Wohltätigkeit der Herrschaft unterstreicht ist der nachfolgende über die Einweihung eines Pflegeheims für Sieche und Kranke. Desweiteren war in selben Gebäude ein Kindergarten oder behalten wir besser den Ausdruck eine „Kleinkinderbewahranstalt“ bei, der als „Erziehungsanstalt zur Treue gegen die Eltern, Lehrer und die Gutsherrschaft und in allererster Linie gegen Gott“ angesehen wurde, für noch nicht schulpflichtige Kinder, eingerichtet worden.

Wiederum ist aber auch hierzu die Frage zu stellen, ob diese Einrichtung die Menschen nicht noch tiefer in die Abhängigkeit des Arbeitgebers brachten? Außer Frage steht, dass es für die Arbeiter jener Zeit eine soziale und humanitäre Einrichtung darstellte. Nicht geschrieben wurde, wie hoch die Kosten der Nutzung derselben war und wie diese verrechnet wurden.

Einerseits gewann der Gutsbetrieb die vormals im Haushalt tätigen Frauen als weitere für die Unterhaltung des Anwesens so wichtige Arbeitskräfte, da die Pflege von Angehörigen, sowie auch die Beaufsichtigung der Kinder in die Hände Dritter abgegeben werden konnten; andererseits, wieviel blieb nach Abzug der Kosten an Einkommen in den Familien?  Verblieb überhaupt ein Bareinkommen ? Oder hatten die Familien zwar ein Auskommen, konnten aber keine Ersparnisse erwirtschaften um aus dem Kreislauf der Abhängigkeit ihrer Herrschaft auszubrechen ?

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„Ein nichtswürdiges Bubenstück“ wird mit 3 Jahren Zuchthaus bestraft – 1900

Dampflok auf der Strecke Zbąszyń - Jastrzębsko Stare / Eigenaufn.

Dampflok auf der Strecke Zbąszyń – Jastrzębsko Stare / Eigenaufn.

„Ein nichtswürdiges Bubenstück ist auf der Bahnstecke Friedenhorst-Neutomischel in der Nacht zum 22. August 1900  verübt worden. Auf das Geleise war vor der Ankunft des Zuges ein mehr als ein Centner schwerer Stein gewälzt, und zwar an der Stelle, an welcher sich die beiden Nachtschnellzüge kreuzen, Glücklicherweise hat die Maschine den Stein heruntergestoßen. Als Thäter wurden drei Knechte aus Paprotsch ermittelt und gestern (29.08.1900) durch Herr Gendarm Gutsche zur Vernehmung abgeführt.“

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Das Gebiet Tscharkische Hollander wird besiedelt – 1724

Im Nahmen der heil. Dreyfaltigkeit amen. (1)

Im Nahmen der heil. Dreyfaltigkeit amen. (1)
Archiwum Państwowe w Poznaniu – Fond: 410 “Dokumenty wiejskie” [Landdokumente] http://szukajwarchiwach.pl/53/973/0/

Diese Urkunde ist ein erstes Versprechen, also nach heutigem Verständnis eine Art Vorvertrag, des  polnischen Adelsherrn Johann von Mielęcino Mielecki gegenüber „guthen Ehrlichen Leuthen“, das in seinem Besitz befindliche Gebiet, welches unter dem Namen „Tscharkische Hollander“ bekannt war, gegen die, zu jener Zeit üblichen Ansiedlungs-Vereinbarungen, zu überlassen.

„Tscharkische Hollander“ – eine Annahme zur Namensgebung wäre, dass das „Tscharkische“ eine Ableitung des Namens „Tscharker“ also einer Sumpfschnepfe oder Bekassine gewesen sein könnte. Eine sich daran anschließende Vermutung wäre dann, dass, da der Lebensraum dieser Vögel meist ein relativ dicht bewachsenes Sumpfareal ist, es sich um ein solches bei dem besagten Gebiet gehandelt hat.

Dem Namen hinzugefügt wurde dann das obligatorische „Hollander“. In Zusammenhang mit dem betroffenen für die Besiedlung vorgesehenen Areal könnte man diesen Begriff dann interpretieren als die Bezeichung für ein Feuchtgebiet, welches für eine Besiedlung trockengelegt werden musste. Unterstrichen wird dieses durch den extra aufgenommen Zusatz, dass zur Verbesserung der Wiesen ein Graben angelegt werden müsste und dass zu dessen Anlegung 1 Ruthe Land zinsfrei zur Verfügung gestellt werden würde.

Dieses sind aber Vermutungen – Literatur, Bilder oder anderes aus und über Scharke aus der Zeit der Besiedlung stand  bzw. standen bis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung nicht zur Verfügung.

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Theophil Thorzewski – Bürgermeister der Stadt Opalenitza in den Jahren 1883 – 1910

Dem Bürgermeister Theophil Thorzewski geb. 22. Aug 1852, gest. 15. Mai 1910 - Gedenkstein auf dem Friedhof von Opalenica - Eigenaufn. 2013 PM

Dem Bürgermeister Theophil Thorzewski geb. 22. Aug 1852, gest. 15. Mai 1910 – Gedenkstein auf dem Friedhof von Opalenica – Eigenaufn. 2013 PM

Theophil Thorzewski wurde am 31.03.1883 erstmals in das Amt des Bürgermeisters der Stadt Opalenitza für eine Amtszeit von zwölf Jahren gewählt.  Er verstarb im Jahr 1910 nachdem er für eine dritte Amtsperiode gewählt worden war.

Bei Amtsantritt war er ein junger Mann von ca. 30 Jahren. Gemäß der Inschrift auf seinem Gedenkstein wurde er am 22. August 1852 geboren. Weder fanden sich hinsichtlich dieses Datums in alten noch erhaltenen Unterlagen, noch bezüglich seines Geburtsortes nähere Einzelheiten.

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Weihnachtsbescheerung der Gutsleute in Wonsowo – 1898

Zwischenablage A sr Mit Veröffentlichung des Artikels ist noch wenig über die Lebensumstände in Wonsowo unter der Herrschaft derer von Hardt bekannt.

Vereinzelt wurde in einigen Veröffentlichungen erwähnt, dass den auf dem Gut Wonsowo tätigen Knechten, Mägden und Hausbedienten der von ihnen und ihren Familien benötigte Wohnraum zur Verfügung gestellt wurde. In Wonsowo soll es ebenfalls ein Kaufhaus gegeben haben in dem im Anschreibeverfahren die zum Leben notwendigen Güter erworben werden konnten.

Diese Einrichtungen, die die Wohltätigkeit der Herrschaft gegenüber ihrem Personal unterstrichen, klingen zwar im ersten Moment als sehr sozial und für die Zeit – 1898 – auch als fortschrittlich, es ist jedoch nicht zu vergessen, dass die Menschen dadurch, dass sie diese nutzten bzw. nutzen mussten auch tief in die Abhängigkeit ihres Arbeitgebers gerieten.

Deutlich kommt dieses in dem Satz „… daß die Arbeiter und Angestellten aber gleichsam selber ihres Glückes Schmied seien, wenn sie nur recht fleißig, willig und treu ihre Obliegenheiten erfüllten, da sie dann die Gutseinnahmen förderten und selber die Möglichkeit schafften und verbesserten, ihren Weihnachtstisch alljährlich immer reicher besetzt zu finden“ zum Ausdruck. Als ein weiteres Beispiel kann die Bemerkung „Die Vertheilung erfolgte familienweise und war bei Abmessung der Geschenke einmal das dienstliche Verhalten und zum andern das Bedürfniß in Rechnung gezogen worden“ betrachtet werden; wobei der letzte Teil dieses Satzes auch noch die Interpretation zulässt, dass die Einkommen für die geleistete Arbeit auf dem Gutshof nicht ausreichten um die Bedürfnisse einer Familie abzudecken, sondern die weihnachtlichen Gaben, die „nur aus lauter nützlichen Gebrauchsgegenständen für den Haushalt bestanden“ zum Überleben notwendig waren.

Aus den Gehaltslisten der Herrschaft Brody aus dem Jahr 1903 ist zu entnehmen, dass der Lohn eines Pferdeknechtes bei 110,00 Mark Jahreslohn lag. Ein „Weihnachtsgeschenk“ im Wert von 8-16 Mark, wie es in Wonsowo verteilt wurde, hatte somit annähernd dem Gegenwert eines Monatslohnes entsprochen.

Für die Kinder, die schon in sehr jungen Jahren bei den Arbeiten wie z. b. der Kartoffellese, dem Hopfenpflücken oder auch der Rübenernte eingesetzt wurden und deren Schulferien eigentlich unter der Bezeichnung Ernteferien in den Berichten dieser Zeit vor „nur“ 120 Jahren zu finden sind, die als unentbehrliche Arbeitskräfte galten,  muss eine Bescherung wie beschrieben, ein ihnen lange Zeit in Erinnerung bleibendes Ereignis gewesen sein.

Ob der Redakteur des Neutomischlers Kreisblattes O. Scheunemann, der diese Erzählung über die Bescherung der Gutsleute in Wonsowo veröffentlichte auch der derjenige war, der an diesem Ereignis teilgenommen hatte und davon berichtete, ist nicht bekannt.

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Skelettfund bei Ausschachtarbeiten – Opalenitza 1897

Das Rathaus von Opalenica - erbaut 1897 - Aufn. PM 2013

Das Rathaus von Opalenica – erbaut 1897 – Aufn. PM 2013

Opalenitza, 10. Mai 1897

Beim dem Ausschachten der Fundamente zum Bau des Rathhauses wurde ein menschliches Skelett, bei dem der Kopf mit Ober- und Unterkiefer und vollständigen Zähnen gut erhalten war, in einer Tiefe von etwa 2 Metern gefunden.

Der Kopf steckte in einem Blumentopf und war von oben mit größeren Steinen bedeckt. Nach ärztlichem Urtheil rührt das Skelett von einem etwa 18 jährigen Menschen männlichen Geschlechts her.

Thatsächlich ist vor ungefähr 20 Jahren ein in diesem Alter stehender Lehrling des früheren Orgelbauers Kaminski hier spurlos verschwunden, auch standen in damaliger Zeit auf diesem Platze zwei Häuser.

Vor ungefähr 4 Jahren wurde anläßlich des Brandes der W. Witajewski’schen Scheune beim Aufgraben der Tenne gleichfalls ein Skelett gefunden.  Vorbesitzer dieser Scheune und des Hauses war der vorgenannte Kaminski, der ein gewaltthätiger Mensch gewesen sein soll.

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Quelle: Großpolnische digitale Bibliothek Poznan (http://www.wbc.poznan.pl/dlibra) – Amtliches Kreis-Blatt für den Kreis Neutomischel 1897/No. 37

Außerfahrplanmäßiger Halt vor Friedenhorst – 1900

Eisenbahn 1kEin leichtfertiger Jungenstreich hat kürzlich der Eisenbahnbehörde zu vielen Ermittelungen Anlaß gegeben. Auf der Strecke nach Friedenhorst bemerkte der Zugführer eines Eilgüterzuges an einem Abend ein deutliches Nothsignal: mehrmaliges Schwenken eines rothen Lichtes.

Der Zug hielt glücklich an einer gefährlichen Kurve, die Strecke wurde abgesucht, aber es war weder Gefahr noch der Urheber des Signals zu ermitteln.

Fast schien die Untersuchung erfolglos zu verlaufen, als der in Kenntniß gesetzte Herr Gendarm mit einigen Kindern darüber sprach.

Diese erklärten offenherzig, sie wüßten sehr gut, wie ein Eisenbahnzug zum Stehen zu bringen sei. Ein Junge hatte ein bengalisches Streichholz auf der Strecke angezündet, worauf bald der Zug stehen blieb.

Quellen:

  • Großpolnische digitale Bibliothek Poznan (http://www.wbc.poznan.pl/dlibra) – Amtliches Kreis-Blatt für den Kreis Neutomischel 1900/No. 17
  • Bild: Prospekt der Stadt Wolsztyn (www.wolsztyn.pl)

Erben der Eleonore Arlt, verw. Wandel, geb. Miegel – 1888

1888 Wohnorte der Angehörigen der Familie Miegel

1888 Wohnorte der Angehörigen der Familie Miegel

Die Stadt Neutomischel sollte wachsen. Als Grundvoraussetzung dazu war aber notwendig, Grund und Boden „anzukaufen“. Das die Stadt umgebende Territorium war in jener Zeit jedoch vollständig den die Stadt umschliessenden Gemeinden Glinau und Paprotsch zugehörig. Dieser Umstand, dass es eigentlich keine freien Flächen gab, führte im Jahr 1886 dazu, dass in der abgehaltenen  Stadtverordneten-Sitzung beschlossenen wurde, einige der Gemeinde Glinau zugehörigen Grundstücke umzuwidmen und in das Gebiet der Stadt Neutomischel einzugliedern.

Um einen solchen Beschluss umzusetzen waren einmal die Erklärungen an die Regierungsbehörden in Posen und Berlin notwendig, warum es unabdingbar war, dass diese Grundstücke in die Stadtzugehörigkeit umgemeindet werden mussten; zum zweiten war aber auch das Einverständnis der Eigentümer der jeweiligen Areale notwendig.

Bei einigen der Grundstücke war der Umstand der Ermittlung der Besitzverhältnisse durch z. B. unklare Erbfolgen für die Stadt, vertreten durch den Bürgermeister, mit einem doch erheblichen Aufwand an Nachforschungen, Ermittlungen und letztlich auch Aufwendungen verbunden.

Eine Abklärung betraf das Grundstück Glinau 240; als dessen letzte Besitzerin war die Witwe Arlt, früher verwitwete Wandel, geborene Miegel eingetragen gewesen. Da diese in der Zeit der Beschlussfassung und -umsetzung verstarb und durch das Fehlen direkter Nachkommen und einem Testament war es notwendig geworden die nächsten Familienangehörigen und Erbberechtigten zu ermitteln.

Diese von Amtswegen festgestellten Familiendaten und einige Ergänzungen aus den Kirchenbüchern zeigen uns heute deutlich anhand des Beispiels der Familie Miegel, die schon zum Teil sehr frühen Verbindungen von Neutomischel in den Raum südlich von Posen. Für andere Familien führen die Wege der Siedler aber auch noch weiter in die süd- und östlich gelegenen Regionen von Schrimm/Szrem, Stawiszyn, Prazuchy, Kalisch/Kalisz u. a.

Hier also die Daten, die vor annähernd 125 Jahren festgestellt wurden …

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Ein Gang durch die Zuckerfabrik Opalenitza – 1898

Opalenitza Zuckerfabrik - Bild: "Opalenica na dawnej pocztówce" S.36  Öffentlichen Stadt- und Kreisbibliothek

Opalenitza Zuckerfabrik – Bild: „Opalenica na dawnej pocztówce“ S.36 Öffentliche Stadt- und Kreisbibliothek

Die erste Zuckerfabrik in Opalenitza war im Jahr 1884 fertiggestellt worden, dieser Artikel wurde 1898, 14 Jahre nach der Inbetriebnahme eines Neubaus, veröffentlicht. In der Hauptsache geht es sehr ausführlich um die Gewinnung des Zuckers aus Zuckerrüben. Es finden sich jedoch auch einige interessante Informationen in Nebensätzen, wie z. B., dass ca. 520 Menschen in diesem Betrieb Arbeit fanden. Dieses wurde von den Bewohnern der Umgegend sicherlich als „segensreich“ angesehen und die Stadt Opalenitza selbst wuchs durch den Zuzug der Arbeiter. Die Bezahlung in der Zuckerfabrik war, so eine Aussage eines Bewerbers auf den Nachtwächterposten in Neutomischel, besser, als dass dieser, den ihm angebotenen Posten in der Stadt hätte annehmen können.

Berichtet wurde aber auch, dass die Rüben Zulieferungen ausschließlich durch Aktionäre erfolgten. Im Umkehrschluss bedeutete dieses, dass jeder Grundbesitzer, der sich mit dem Rübenanbau beschäftigte und Aktien der Zuckerfabrik besaß, die Anbauflächen so groß als möglich ausgeweitet haben wird um seine Erträge zu maximieren; vermutlich ist so die Ruine des  Schlosses von Opalenitza letztlich untergepflügt worden.

Heute hält das Unternehmen „Nordzucker“ mit der Nordzucker Polska S.A. in Opalenica die Aktienmehrheit des umfangreich modernisierten Werkes, in dem jetzt mehrheitlich loser, kristalliner Weißzucker produziert wird.

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Vorsicht ! – 1899

Volkskalender 1900 - Quelle: Großpolnische digit. Bibliothek Poznan

Volkskalender 1900 – Quelle: Großpolnische digit. Bibliothek Poznan

28. November 1899

Veraltete Kalender mit neuen Umschlägen werden vielfach wieder von Hausierern feilgeboten.

So wurde einem Landmann ein Kalender von 1900 verkauft, dessen Titelblatt auch diese Jahreszahl trug. bei näherem Nachsehen stellt sich aber heraus, dass man einen Kalender vom Jahre 1897 vor sich hatte.

Also Vorsicht !

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Quelle: Amtliches Kreis-Blatt für den Kreis Neutomischel zugleich Neutomischeler Hopfenzeitung 1899/No. 93 – Großpolnische digitale Bibliothek Poznan (http://www.wbc.poznan.pl/dlibra)

Schliessung der Glashütte Lomnitz – 1897/1898

Neutomischel, den 26. November 1897

Dorfstrasse in Lomnitz - AK Sammlung A. Kraft

Dorfstrasse in Lomnitz – AK Sammlung A. Kraft

Die einheimische Glas-Industrie erleidet mit Beginn des neuen Jahres einen empfindlichen Verlust: der Betrieb der Glasfabrik Lomnitz wird von diesem Zeitpunkte ab eingestellt. Die Fabrik, welche Eigenthum des Rittergutsbesitzers Opitz-Lomnitz ist, blickt bereits auf über 60 Jahre ihres Bestehens zurück, und seit 30 Jahren hat dieselbe der Chemiker Stosch in Pacht, der es verstanden hat, den Betrieb derselben nach allen Richtungen zu heben.

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Schulen, Gefängnisse, Kranke, Gebrechliche, Arme und Haltekinder aber auch Friedhöfe – 1904

Blick auf die ehemalige Dampfmühle Schmidt mit der Badeanstalt - AK Sammlung Wojtek Szkudlarski

Blick auf die ehemalige Dampfmühle Schmidt mit der Badeanstalt – AK Sammlung Wojtek Szkudlarski

Nach den Beiträgen Schädliches Klima, Lebensumstände und Wasserversorgung, Gewerbebetriebe und deren Einfluss auf die Gesundheit ist dieses nun der vierte und letzte Teil des 1903/1904 von dem Kreisarzt Dr. Buddee erstellten Berichtes.

Es ist eine „eigenwillige“ Reihenfolge, mit der die Berichterstattung der allgemeinen und sanitären Zustände der Stadt Neutomischel abgeschlossen wurde; es wurden nacheinander

  • die Schulen,
  • die Gefängnisse,
  • die Behandlung von Kranken, Gebrechlichen und Armen,
  • die Unterbringung von Haltekindern gefolgt von
  • der Beschreibung von Badeanstalten und letzlich
  • der von den Begräbnisplätzen

abgehandelt.

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Die Wasserversorgung, die Gewerbebetriebe und der Einfluss auf die Gesundheit – 1904

Panorama-Ansicht Neutomischel - Ansichtskarte aus der  Sammlung A. Kraft

Panorama-Ansicht Neutomischel – Ansichtskarte aus der Sammlung A. Kraft

Dieser Beitrag befasst sich wiederum, wie auch schon die vorhergehenden, Schädliches Klima und  Lebensumstände,   mit der Beschreibung der Stadt Neutomischel im Jahr 1904 aus Sicht des Kreisarztes Dr. Buddee. Es war die Zeit in der durch mehr Hygiene, Ordnung und Sauberkeit das Leben der Menschen verbessert werden sollte.

Dr. Buddee hatte seine Aufzeichnungen begonnen mit dem Satz:

Die Stadt Neutomischel zeichnet sich … vor vielen anderen Städten der Provinz durch Ordnung und Sauberkeit aus

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Lebensumstände in Neutomischel und Umgegend – 1904

Blick in die Hinterstraße - Postkarte aus der Sammlung des Wojtek Szkudlarski

Blick in die Hinterstraße – Postkarte aus der Sammlung des Wojtek Szkudlarski

Dieses ist der 2te Teil des durch den damaligen Kreisarzt Dr. Buddee erstellten Berichtes über die hygienischen Verhältnisse in der Stadt und Umgebung von Neutomischel im Jahr 1904. Im 1sten Teil wurde ja berichtet, dass allein schon das Klima eine Hauptursache für die schlechten Gesundheitsverhältnisse war.

In diesem Teil geht man dann auch nochmals auf den eingangs erwähnten Umstand ein, dass die in den Häusern durch den hohen Grundwasserspiegel und die fehlenden Isolierungen in den Gebäuden bestehende Feuchtigkeit ungesund gewesen sei.

Lebensumstände, vermutlich aus bestehender großer Armut resultierend, die verhinderten das Häuser repariert wurden und einstürzten, oder dass eine nachträgliche Isolierung von Häusern vorgenommen werden konnte, sind in dem Bericht unberücksichtigt.

Das fehlende Wissen der Hygiene, denn diese rückte ja gerade erst in das Bewusstsein der Menschen, ebenso wie das Beispiel der Beschreibung des Lebens der Arbeitnehmer hat den Bewohnern der Stadt und des Haulandes in jener Zeit sicherlich aber mehr geschadet, als das attestierte „schädliche Klima“.

Und … diese Zustände wurden vor erst 109 Jahren beschrieben !

von einigen unserer Leser, war es das Leben der Eltern oder Großeltern, dass hier beschrieben wurde.

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Schädliches Klima in Neutomischel – 1904

 

Gesamtbild über Neutomischel - Karte aus der Sammlung des Wojtek Szkudlarski

Gesamtbild über Neutomischel – Karte aus der Sammlung des Wojtek Szkudlarski

Von Amts wegen wurden die allgemeinen und sanitären Zustände der Städte begutachtet. Es sollte eine Verbesserung der hygienischen Verhältnisse erzielt werden.

In Neutomischel fand eine Ortsbesichtigung am 20. /21. Oktober, 18. November 1903 und am 24. Februar 1904 statt. Der damalige Kreisarzt Dr. Buddee fasste die Ergebnisse dieser, in einem Bericht datiert vom 24. Februar 1904, zusammen.

Im ersten Kapitel –

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Ansiedlung im Tommischler Pusch – 1704

Die Ansiedlungsbedingungen zu Martini 1704 Quelle: Archiwum Państwowe w Poznaniu – Fond: 973 “Dokumenty wiejskie” [Landdokumenten] sign. 206 http://szukajwarchiwach.pl/53/973/0/#tabZespol

Die Ansiedlungsbedingungen zu Martini 1704
Quelle: Archiwum Państwowe w Poznaniu – Fond: 973 “Dokumenty wiejskie” [Landdokumenten] sign. 206 http://szukajwarchiwach.pl/53/973/0/#tabZespol

Nachdem einige „Holender“ bei Ludwig Szoldrky vorstellig geworden waren und um freie Ansiedlung ohne Repressalien oder sonstige Frondienste gebeten hatten, war Ludwig Szoldrsky zu dem Entschluß gekommen diesem Ansuchen zuzustimmen. Er stellt hierfür ab Martini 1704 das Areal „Tommischler Pusch“ zur Verfügung.

Er versprach sich durch die Ansiedlung nicht nur einen finanziellen Zugewinn, sondern auch die Zunahme seiner „freiherrlichen“ Herrschaft.

Der „Holender“ welcher sich ansiedeln wollte hatte sich mit 2 Thaler (Kurs: 1 Thaler = 35 Schustag) von jeder Hube Land einzukaufen. Dann wurden ihm ab Martini 1704 gerechnet 7 Freijahre eingeräumt. Diese musste er nutzen, um seine Landwirtschaft aufzubauen; und dieses soweit, als dass sie den Ertrag abwarf, die dann fällige Pacht von 30 Thalern (Kurs: 1 Thaler = 15 Schustag in weißer Silbermünze) per Jahr zu begleichen.

Gegen diesen Preis wurde ihm wie folgt zugesichert:  1. freie Verwendung des auf dem ausgemessenen Grundstück stehenden Baumbestandes oder etwaiger anderer Vereinbarungen, wenn ein solcher nicht vorhanden war, 2. die Erlaubnis zur Errichtung eines Wohnhauses aus Fichtenholz, 3. freier Erhalt von Land für einen Schullehrer und auch „Vorleser“ für Gottesdienstabhaltung, 4. freies Halten von Bienen auf ihren Grundstücken und freies Fischen in den Flüssen, die Seen waren ausgenommen, 5. die Zusicherung der Gültigkeit der „Freiheit“ auch für die Kinder und Enkel, 6. die freie Herstellung von Bier zum Privatverbrauch, dieses hatte allerdings keine Gültigkeit für große Feste wie z. B. Hochzeiten und Taufen, 7. freies Weiden des Viehes auf den Szoldrsky eigenen Weiden und Gebieten. 8. freies Brenn-, Bau- und Zaunholz, 9. die Aufmessung der Grundstücke in märkischem Rutenmaß, 10. freien Ver- und Ankauf des Grund und Bodens, 11. das Angebot die ersten 7 Jahre von Martini 1704 an gerechnet, frei von Abgaben zu sein, 12. die Zusage der Gültigkeit der Vereinbarungen auf „ewige“ Zeiten und letztlich 13. die freie Mästung von Schweinen, solange sie auf dem eigenen Grund und Boden und nicht auf dem des Ludwig Szoldrsky vorgenommen wurde.

Wir wissen heute, dass diese Bedingungen viele Siedler, woher sie auch immer gekommen sein mögen, bewog ihre Heimat zu verlassen und diese sich am „freiherrlichen“ Sitz des Ludwig Szoldrski in Wilkowa wie unter Punkt 11. benannt, einschrieben, um ihr weiteres Leben frei und auf eigenem Grund und Boden zu leben.

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Das Privileg der Schuhmacher – 1788

Im Nahmen Gottes – Das Privilegium – Quelle: Archiwum Państwowe w Poznaniu – Fond: 1347 “Cechy miasta Nowy Tomyśl” [die Innungen von der Stadt Neutomischel] sign. 1 “C. August II, król polski potwierdza cechowi młynarzy powiatu babimojskiego postanowienia statutowe co potwierdza również Feliks Szołdrski, starosta łęczycki i dziedzic miasta Nowego Tomyśla” http://szukajwarchiwach.pl/53/1347/0/1#tabJednostki

Im Nahmen Gottes – Das Privilegium – Quelle: Archiwum Państwowe w Poznaniu – Fond: 1347 “Cechy miasta Nowy Tomyśl” [die Innungen von der Stadt Neutomischel] sign. 1 “C. August II, król polski potwierdza cechowi młynarzy powiatu babimojskiego postanowienia statutowe co potwierdza również Feliks Szołdrski, starosta łęczycki i dziedzic miasta Nowego Tomyśla”
http://szukajwarchiwach.pl/53/1347/0/1#tabJednostki

In diesem Artikel wird der Inhalt des den Schuhmachern erteilten Privilegiums wiedergegeben. Diese erhielten durch dieses, das Vorrecht der Ausübung des Handwerks, des Handels einschließlich des Importes und letztlich sogar der Qualitätsprüfung zugestanden . Das Privileg kann auch als ein Schutzbrief für die der Schuhmacherzunft durch den Grafen Szoldrski angesehen werden, gegen Bezahlung selbstverständlich, denn durch dieses konnte Niemand, der nicht der Vereinigung angehörte, in dem betroffenen „Schutzgebiet“ dem Handwerk oder dem Handel frei nachgehen.

Interessant ist hierbei, dass dieses Privilegium für das „gantze Tomischler Gebüth“, also auf dem ganzen dem Grafen Szoldrski gehörenden Territorium, Gültigkeit hatte. Es bekamen nur die „Wirthe“ gleich ob Bürger oder Hauländer die Freiheit ihre Schuhe selbst „flicken“ zu dürfen.

Von einer Gleichstellung der Menschen und der Nichtdiskriminierung aufgrund z. B. der Abstammung, der Heimat und Herkunft, des Glaubens, der religiösen Anschauung wegen, hatte man vor 235 Jahren noch nicht gehört.

Am Ende des Artikels haben wir mögliche genealogische Daten aus unserer Datenbank eingefügt. Das Original Dokument wird verwahrt im Staatsarchiv in Poznan – Quelle: Archiwum Państwowe w Poznaniu – 1347 „Cechy miasta Nowy Tomyśl“ [die Innungen von der Stadt Neutomischel] sign. 1 „C. August II, król polski potwierdza cechowi młynarzy powiatu babimojskiego postanowienia statutowe co potwierdza również Feliks Szołdrski, starosta łęczycki i dziedzic miasta Nowego Tomyśla“ http://szukajwarchiwach.pl/53/1347/0/1#tabJednostki

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Statistik der evgl. Bewohner der Hauländergemeinden und Dörfer – um 1744/1766

Evangel. Kirche in Rakwitz; erbaut 1662, Turm von 1781 - Quelle (1)

Evangel. Kirche in Rakwitz; erbaut 1662, Turm von 1781 – Quelle (1)

In der Veröffentlichung „Geschichte der Evangelischen Kirche zu Rakwitz“ – Autor Karl Schulz – gedruckt 1929, finden sich einige statistische Zahlen zu den protestantischen Siedlern des damaligen Einzugsgebietes der evangelischen Kirche zu Rakwitz.

Die Statistik basiert auf den Amtsantritt des Pastor Bechner im Jahr 1744 an der evangelisch-augsburgischen Kirche zu  Polnisch-Freystadt; er amtierte dort bis 1752.

Er hatte, wie auch schon seine Vorgänger, ein großes Gebiet zu betreuen. Die Unterrichtung der Kinder in der Glaubenslehre fand in den Bethäusern oder den Schulen direkt in den Dörfern statt und oblag den sogenannten Vorlesern oder Schullehrern, der Akt der Konfirmation selbst jedoch, dem Pastor.  Anhand von gefundenen Visitationsberichten wurden die Kinder mit ca. 14 Jahren konfirmiert;  mit der Konfirmation fand zeitgleich auch die Schulentlassung statt. Im Kirchenbuch von Rakwitz wurden für die Jahre 1743 – 1764 pro Jahr im Schnitt 50 Konfirmanden  mit Namen und Herkunftsort notiert. Anhand dieser Eintragungen kann von einer gleichmässig anwachsenden evangelischen Bevölkerung ausgegangen werden.

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Die überlieferte Abschrift des Privilegiums von Konkolewo aus dem Jahr 1855

Konkolewo - Kartenausschnitt von 1893 - Quelle: http://mapy.amzp.pl/tk25.cgi?23,48,60,80

Konkolewo – Kartenausschnitt von 1893 – Quelle: http://mapy.amzp.pl/tk25.cgi?23,48,60,80

Die Landwirte Gottlieb Förster und Gottlieb Labsch, beide Mitglieder des ehemaligen Gemeinde Kirchenrates und der Gemeinde Vertretung von Konkolewo, hatten, so die Überlieferung, das Original der Privilegiums-Abschrift im Gemeinde Archiv entdeckt. Vermutlich waren dann Kopien angefertigt worden, die innerhalb der Familien verblieben. Eine dieser Kopien von der Kopie wurde 1986 für das Buch „… und dazwischen Neutomischel“ – Autor A. Kraft, in dem nachfolgender Text abgedruckt wurde, genutzt. Über den Verbleib der Original Abschrift ist nichts bekannt.

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Es hat ihn gegeben,den Willkommbecher der Müllerinnung (1787-1887)

Bockwindmühle,Nachbau im Freilichtmuseum für Volkskunst in Wollstyn - Aufn. 09/2010 GT

Bockwindmühle,Nachbau im Freilichtmuseum für Volkskunst in Wollstyn – Aufn. 09/2010 GT

Schon in seinem 1912 veröffentlichten Artikel „Die letzten Wind- und Wassermühlen – Teil 3“ schrieb Karl Eduard Goldmann:

„Mit dem Verschwinden der Mühlen musste selbstverständlich auch das Innungswesen der Müller leiden. Die Müllerinnung Neutomischel, deren Willkür Felix Szoldrski, Erbherr auf Neutomischel, 1786 bestätigt, ist wohl die älteste unter den hiesigen Gewerken. Sie galt einstmals als die größte und vornehmste in der Stadt, ihr gehörten auch die Berufgenossen aus der Umgegend an. Auf den Festlichkeiten, „Müllerquartalen“ , ging es hoch her. Es kamen aber, wie schon erwähnt , andere  Zeiten. Das Interesse für die Innung schwand, und die Mitgliederzahl verringert sich von Jahr zu Jahr. Bedauerlich ist es, dass ein alter Willkommbecher aus der ältesten Zeit der Innung verloren gegangen ist (siehe Zeitschrift d. Hist. Ges. f. d. Prov. Posen, Jg IV, S. 215). Wo blieben die alte Innungsfahne, wo die mit dem Stadtwappen ausgelegte Innungslade ? Heute sind die wenigen Müller von Neutomischel und Umgegend der hiesigen Bäckerinnung angeschlossen.“

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Neutomysl – 1ste Schritte in die Internationalität – 1849

Hopfenverladung auf dem Bahnhof Neu Tomysl - 1910 - Pferde- und Rollwagen der Fa. Goldmann - Aufn. durch Photographisches Atelier und Kunstanstalt Hermann Spychalski Neu Tomysl - Bild aus Privatbesitz der Familie Goldmann

Hopfenverladung auf dem Bahnhof Neu Tomysl – 1910 – Pferde- und Rollwagen der Fa. Goldmann – Aufn. durch Photographisches Atelier und Kunstanstalt Hermann Spychalski Neu Tomysl – Bild aus Privatbesitz der Familie Goldmann

„An die sämtlichen Einsassen der Stadt Neutomysl

Zur Beförderung des Hopfenbaues und besseren Wohlstande der Einsassen hiesiger Stadt ist auf Veranlassung des Königlichen Landraths Amte von Seiten der Königlichen Regierung zu Posen die Abhaltung eines dreitägigen Hopfenmarkts jedes Jahr mit dem im Herbst fallenden Kram- und Viehmarkt verbunden genehmigt worden.

Um aber dem Verkehr des Hopfenmarktes einen erheblichen Vortheil zu verschaffen, ist es durchaus erforderlich, dass der angelegte Hopfenmarkt auch in allen öffentlichen Blättern für das In- und Ausland bekannt gemacht werde, welches jedoch mit mehreren Kosten verknüpft , welches sich aber um so leichter bewerkstelligen lässt, wenn es sich die hiesigen Einsassen angelegen sein lassen, die erforderlichen Inserats Gebühren durch freiwillige Beiträge aufzubringen, und da wir das Vertrauen zu unseren Einsassen hegen, dass es ein jeden Wunsch sein dürfte, den Verkehr des angelegten Hopfenmarktes nach Möglichkeit zu befördern, indem es gewiss nicht zu verkennen ist, dass derselbe nur das allgemeine Wohl der hiesigen Einsassen bezweckt, so auch herbeiführen kann, wenn zur Verbesserung des Verkehrs die nöthigen Schritte gethan werden, weshalb wir uns veranlasst fühlen, die hiesigen Einsassen hierdurch freundschaftlich zu ersuchen, den Verkehr des angelegten Hopfenmarktes durch eigenes und eifriges Mitwirken zu befördern suchen, und zur Beförderung dieses Zweckes nach Kräften freiwillig Beiträge zu leisten.

Gleichzeitig wird gebeten um eine genaue Übersicht über die eingekommen freiwilligen Beiträge zu gewinnen, dass diejenigen welche zu den obigen Zwecke Beiträge leisten, die Namen und den Betrag der gegebenen Beiträge umseitig zu verzeichnen.

Neutomysl, den 17. August 1849 – Der Magistrat – Katerla“

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Kurzmeldung Überfall – September 1906

Strasse im Krs Grätz - Gemälde Paul Bürck veröffentl. im "Der Warthegau Landschaft und Siedlung"

Strasse im Krs Grätz – Gemälde Paul Bürck veröffentl. im „Der Warthegau Landschaft und Siedlung“

Der Arbeiter Michael Jakubowicz, welcher bei der Witwe Bibrowicz hierselbst das Ziegelfuhrwerken versieht, ist vor einigen Tagen abends auf der Chaussee Rakwitz – Grätz angefallen worden.

Er koppelte auf der Chaussee zwei mit Ziegeln beladene Wagen zusammen. Als er abfahren wollte, traten ihm plötzlich 1 1/2 Kilometer vom Dorfe Ruchocice entfernt aus dem Walde drei Männer und eine Frau entgegen.

Sie verlangten von ihm das auf der linken Seite des Wagens angespannte braune Pferd, da sie es notwendig gebrauchten. Während die Männer über ihn herfielen, spannte die Frau das Pferd vom Wagen ab. Der Angefallene ergriff nun einen handfesten Stock, versetzte der Frau einen Fußtritt, worauf die Frau die Flucht ergriff. Nun hieb er mit seinem Knüttel auf die drei Wegelagerer ein, so dass sie mit zerschlagenen und blutigen Köpfen in den nahen Wald flüchteten.

Vermutlich handelt es sich um eine Zigeunerbande.

Anzeige ist bereits erstattet.

Quelle: Beilage zum Amtlichen Kreisblatt u. Anzeiger des Kreises Grätz – No. 38 – Freitag, den 21 September 1906 – welches verwahrt wird im Muzeum Ziemi Grodziskiej, ul. Kolejowa 12, 62-065 Grodzisk Wielkopolski, Ekspozycja: Pałac przy ulicy 27 Stycznia, tel: +48 (61) 444 52 34 – http://www.muzeum.webstudio4u.com/info.htm

Impressionen des ehemaligen evgl. Friedhofes von Stodolsko (Friedheim)

Kartenausschnitt - Quelle: http://mapy.amzp.pl/tk25_list.cgi?show=3863;sort=w

Kartenausschnitt – Quelle: http://mapy.amzp.pl/tk25_list.cgi?show=3863;sort=w

Das Gelände des ehemaligen Friedhofes - Aufn. PM

Das Gelände des ehemaligen Friedhofes – Aufn. PM

Westlich von Rakwitz, nördlich von Rothenburg und südlich von Gloden war Friedheim, welches zu früherer Zeit den Namen Stodolsko führte, zu finden.  Heute heißt diese Ortschaft denn auch wieder Stodolsko.

Weder war etwas über die erste Ansiedlung noch über die Bewohner früherer Jahre zu finden.

Auf dem Gelände des ehemaligen evangelischen Friedhofes steht noch heute ein Gedenkstein, der die im Weltkrieg 1914-18 Gefallenen benennt. Die Inschrift ist kaum noch zu entziffern. Bei keinem der Genannten wurden die Geburtsdaten angegeben, es wurde lediglich das Datum des Todes eingemeißelt.

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Die Verpachtung des auf den Straßen und Marktplätzen entstehenden Düngers 1835 – 1876 … oder

Der Stadtschreier - er verlass durch lauten Ausruf Bekanntmachungen - Bild: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Town_Crier,_Provincetown,_MA.jpg?uselang=de

Der Stadtschreier – er verlass durch lauten Ausruf Bekanntmachungen – Bild: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Town_Crier,_Provincetown,_MA.jpg?uselang=de

 „So wird aus Scheiße Geld „ Es war im Sommer vor 178 Jahren als am 06 Juli 1835 die Herrn Stadträthe erschienen waren und feststellten:  „bisher hat ein jeder wer Lust gehabt hat sich den Dünger an Jahr- und Wochenmarktstagen auf dem Markte und auf den Straßen in hiesiger Stadt zusammengerafft.

Es haben sich indes einige Bürger gemeldet, welche den Dünger pachten wollen, und da wir dadurch eine Einnahme zu unserer Kämmerei Kasse haben werden, so tragen wir dahin an:

Einen Termin zur Verpachtung des Düngers des baldigsten anzuberaumen, welcher durch lauten Ausruf bekannt zu machen ist !“

Wer die besagten „einige Bürger“ waren wurde leider nicht erwähnt, nur ab diesem Zeitpunkt wurde nach dem alten Sprichwort  „Aus Scheiße Geld machen“ auch in Neutomischel verfahren – oder hat der Ausspruch bzw. die Redewendung in dem „Düngerverkauf“ von Städten und Gemeinden sogar seinen Ursprung ?

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Kirchenvisitation – 1855

Der ehemalige "Alte Markt" mit Kirche und davor abgestellten Fuhrwerken - AK aus Sammlung des Wojtek Szkudlarski

Der ehemalige „Alte Markt“ mit Kirche und davor abgestellten Fuhrwerken – AK aus Sammlung des Wojtek Szkudlarski

In allen evangelischen Gemeinden fanden die Kirchenvisitationen, also der Besuch eines Oberen, in Neutomysl im Jahr 1855 des Superintendenten Kühn, statt. Superintendent Kühn verfügte über die Aufsichtsbefugnis zum Zweck der Bestandsaufnahme und der Normenkontrolle. Es wurde die ordnungsgemäße Verkündigung, die Amtsführung von Pfarrern und anderen kirchlichen Mitarbeitern und auch das Gemeindeleben durchleuchtet.

Aus dem anlässlich der Visitation angefertigten Bericht ist doch das ein oder andere aus dem Leben der Gemeinde Neutomysl in diesem Jahr zu erfahren.

In jenen Jahren verließen die Kinder, meist 14-15 jährig, mit der Konfirmation auch die Schule. Am Ende des Artikels findet sich die Konfirmanden Liste vom 01. April 1855 aus der die Bewertung in Hinsicht auf die vermittelten Religionskenntnisse als auch die über die schulischen Leistungen zu entnehmen ist. Für die Schulbildung galt: „Das ganz Wohl des einzelnen Menschen, ja ganzer Staaten beruht auf dem ersten Unterricht der Jugend. Daher sind öffentliche Schulen gestiftet worden, wo die jungen Gemüther in allen Dingen unterrichtet und zur Tugend angeleitet werden. Die Schule wird in Classen abgetheilt. Der Lehrer sitzt auf dem Lehrstuhl, die Schüler auf Bänken; jener lehrt, diese lernen. Etliche sitzen am Tische und schreiben, oder rechnen, und der Lehrer verbessert ihre Fehler; andere stehen und sagen her, was sie gelernt haben. In den gewöhnlichen Schulen lernen die Knaben (Mädchen sind unerwähnt) das Nöthigste im Christenthume, die Regeln ihrer Muttersprache, in der Rechenkunst und im Schön- und Rechtschreiben, wie auch das Wichtigste aus der Geschichte, Naturgeschichte und Erdbeschreibung“ (entnommen aus Neuer Orbis Pictus 1835).

Der Visitationsbericht als auch die Konfirmandenliste sind entnommen aus Akten, welche im Staatarchiv Poznan verwahrt werden – hier 53/893/0 Konsystorz Ewangelicki w Poznaniu » Series:: 17.82 Neutomischel – pow. Nowy Tomyśl » File/unit:: 5364

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100 Jahre Kreiskrankenhaus Neutomischel – Nowy Tomysl

 Die Planungszeichnung 1912 -Südansicht- erbaut 1913 - Quelle: Staatsarchiv Poznan (1)

Die Planungszeichnung 1912 -Südansicht- erbaut 1913 – Quelle: Staatsarchiv Poznan (1)

Wiederum die Südansicht  - 100 Jahre nach der Errichtung - Bild: PM

Wiederum die Südansicht – 100 Jahre nach der Errichtung – Bild: PM

Wie in unserem Artikel über das Städtische Krankenhaus schon berichtet fanden sich in den alten Archivunterlagen Hinweise darauf, dass es eine Lobby im Landkreis gab, die sich schon im Jahr 1890 dafür einsetzte ein Johanniterkrankenhaus in der Stadt Neutomischel  errichten zu wollen. Alle Planungen scheiterten jedoch an dem Widerstand des Stadtrates. Dieser hatte keinen Grund darin gesehen, da die Errichtung des Städtischen Krankenhauses eine hohe finanzielle Aufwendung für die Stadt bedeutet hatte, weiteres Geld für ein Kreiskrankenhaus, also eine zweite Einrichtung dieser Art, investieren zu sollen.

1894 war ein weiterer Vorstoß der Befürworter der Errichtung eines Johanniterkrankenhauses vorgenommen worden, um das Projekt doch noch umzusetzen. Die Entscheidung des Stadtrates war jedoch unverändert gewesen – finanzielle Aufwendungen der Stadt wurden abgelehnt. Dieses vermutlich auch unter dem Aspekt, dass die Einnahmen des Städtischen Krankenhauses direkt der Kämmereikasse der Stadt Neutomischel zugute kamen; wie sich herausgestellt hatte, waren schon dieser Zeit nicht unerhebliche Überschüsse in der Unterhaltung der Krankenanstalt erzielt worden.

Nur aus den freiwilligen Spenden der evangelischen Gemeinden des Kreises Neutomischel ließ sich der Bau jedoch nicht finanzieren. Auch die gegebene Zusage einer Spende zur Errichtung des Krankenhauses des Majoratsbesitzers Herrn von Hardt aus Wonsowo über 20.000 Mark war ohne zusätzliche Mittel nicht ausreichend gewesen.

Nachdem dann durch die Johanniter, sie übernahmen in jener Zeit die Bewirtschaftung der von den Landkreisen fertig erstellten und eingerichteten Krankenhäuser, eine erhöhte Forderung an den Kreis für die Unterhaltung der Anstalt, wenn sie denn in Neutomischel etabliert worden wäre, gestellt worden war, kam das Projekt endgültig zum Stillstand. Die Mittel zur Errichtung und zum Unterhalt wären durch den Landkreis Neutomischel nicht aufzubringen gewesen. In den folgenden Jahren findet sich in den Archivunterlagen keine weitere Erwähnung zur Errichtung einen Johanniterkrankenhauses oder einer ähnlichen Anstalt.

Planungszeichnung des Krankenhausgeländes - Quelle: Staatsarchiv Poznan (1)

Planungszeichnung des Krankenhausgeländes – Quelle: Staatsarchiv Poznan (1)

Erst im April 1911 schrieb der Kreisarzt Dr. Buddee, er war auch am städtischen Krankenhaus in Neutomischel tätig gewesen, in einem Brief, dass der Bau eines modernen Kreiskrankenhauses beschlossen worden war.

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Die erste Beurteilung und das erste Spiel auf der Dinse Orgel – 1861

2012 - Im inneren der Herz Jesu Kirche, der früheren evangelischen Kirche zu Neu Tomysl - Aufn. PM

2012 – Im inneren der Herz Jesu Kirche, der früheren evangelischen Kirche zu Neu Tomysl – Aufn. PM

„…und durch ein vorzüglich schönes Werk das Kirchencollegium derart zufrieden stellen, dass diese Verzögerung nicht mehr erwähnt werden wird“ ; Orgelbaumeister Dinse betrachtete die von ihm für die Kirche in Nowy Tomysl gebaute Orgel als so hervorragend, als dass die einjährige Lieferverzögerung damit gegenstandslos angesehen werden müsste.

Zu Einzelheiten der Orgel war lediglich eine Art Abnahmeprotokoll in den im Staatsarchiv von Poznan verwahrten Akten, welches durch den Kantor und Lehrer Neumann aus Hammer Boruy erstellt worden war, zu finden:  Weiterlesen…

Das Warten auf die neue Orgel 1858-1861

Bild der heutigen Orgel der Herz-Jesu-Kirche

Bild der heutigen Orgel der Herz-Jesu-Kirche -Aufn. PM

Die Stadt Nowy Tomysl unterhält seit Dezember 1999 mit dem Amt Biesenthal-Barnim in Brandenburg eine Städtepartnerschaft. Dass zwischen beiden Städten bzw. Gemeinden eine noch weitaus ältere Verbindung besteht ist aus alten Unterlagen ersichtlich geworden.

1811 wurde in Biesenthal der Orgelbauer August Ferdinand Dinse geboren, er war späterer Mitbegründer und -inhaber der Orgelbaufirma Lang & Dinse in Berlin. In Biesenthal findet sich noch heute eine der wenigen in ihrer ursprünglichen Substanz erhaltenen Orgeln des Baumeisters. Sie gilt als ein Geschenk des Orgelbauers aus dem Jahr 1859 an seine Geburtsstadt.

1859 war auch das Jahr in dem die evangelisch-unierte Gemeinde zu Neu Tomysl von der Orgelbaufirma Lang & Dinse ihre neue Orgel hätte erhalten sollen.

Dieser Beitrag wurde zusammengestellt anhand von im Staatsarchiv zu Poznan verwahrten Akten, hier: Bestand: 53/893/0 Konsystorz Ewangelicki w Poznaniu » Serie: 17.82 Neutomischel – pow. Nowy Tomyśl » Einheit: 5366 – Bauten an der evangelischen Kirche … vol. II

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Robert Protsch 1855-1889

Der Eintrag der Mitteilung des Todes aus dem Jahr 1889 - Quelle: http://szukajwarchiwach.pl/53/1913/0/4/51/str/1/10/15#tabSkany

Der Eintrag der Mitteilung des Todes aus dem Jahr 1889 – Quelle: http://szukajwarchiwach.pl/53/1913/0/4/51/str/1/10/15#tabSkany

In den Standesamtsunterlagen von Neutomischel vom 31. Juli 1889 unter der Nr. 138 findet sich nachfolgender Eintrag:

„Zufolge Mitteilung des Hansestadt Bremischen Amts vom 27. Juli 1889 No. 143 pro 1889/90 ist heute eingetragen worden, dass der Kohlenzieher Robert Protsch geboren zu Neutomischel, am (18ten) achtzehnten Juli des Jahres tausend acht hundert achtzig und neun vormittags um neun Uhr fünfundzwanzig Minuten auf der Reise von New York nach Bremerhaven ertrunken resp. verstorben ist.

Religion, Alter, Wohnort und Familienstand des Verstorbenen ist unbekannt.“

Wir haben in diesem Artikel versucht das Leben des Robert Protsch zurückzuverfolgen …

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Kurzmeldung – Umleitung wegen Dammbruch – 1888

Sempolno Mühle

Sempolno Mühle

Bekanntmachung

Die Landstraße Neutomischel – Birnbaum, Territorium Sempolno Mühle, ist in Folge Dammdurchbruchs an dem Sempolnoer Mühlenteiche bis auf weiteres gesperrt und wird die dadurch unterbrochene Kommunikation durch die, die fragliche Landstraße durchschneidende Chaussee Pinne-Tirschtiegel, resp. den bei Mitrenga von der Letzteren abführenden Kommunikationsweg bis zur alten Landstraße Neustadt b. P.-Tirschtiegel, hergestellt.

Neustadt b. P., den 7 März 1888 – Der Königliche Distrikts-Kommissarius

Quellen:

  • Bild – Zusammenschnitt Topographische Karte 3662 Neutomischel – http://amzpbig.com/maps/3662_Neutomischel_1940.jpg und Ausschnitt Postkarte Wiesental aus der Sammlung Arno Kraft
  • Text -Zeitungsmeldung Neutomischeler Hopfenzeitung – Dienstag 13. März 1888 – Staatsarchiv Poznan -Akta Miastra Nowy Tomysl 53/4385/0 -Die Verpachtung der Stadtwaage

Gebäude der Stadt Neutomischel – No. 71 – Das Pfarrhaus errichtet um 1786

Blatt aus den Aufzeichnungen des Pastor Willmann - Quelle: 893/Archiwum Państwowe w Poznaniu, 5346/Evangelisch-lutherisches Kirchensystem. vol. II

Blatt aus den Aufzeichnungen des Pastor Willmann – Quelle: 893/Archiwum Państwowe w Poznaniu, 5346/Evangelisch-lutherisches Kirchensystem. vol. II

Wenn man die alten Unterlagen der entstehenden Stadt Neu Tomysl liest, dann dominiert natürlich der Kirchenbau der Jahre 1779/1780. Es finden sich in den Dokumenten noch vereinzelte Hinweise auf z. B. ein Gebäude, welches ca. 1736 errichtet worden sein soll, diesem folgen dann Häuser deren Baujahre für die Jahre 1786-1780 errechnet wurden. Um 1786 entstand auch das erste evangelische Pastorhaus der Gemeinde.  Dieser Artikel zeigt das Wenige auf, welches über die Anfänge von diesem gefunden wurde.

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Die letzten Jahre des Städtischen Krankenhauses zu Neutomischel 1903-1913

Blick auf das ehemalige Städtische Krankenhaus Neutomischel - Eigenauf.

Das ehemalige Städtische Krankenhaus Neutomischel – Eigenauf.

Den noch vorhandenen Unterlagen im Staatsarchiv in Posen ist zu entnehmen, dass bereits im September 1890 die damaligen Herren Landrat von Daniels und Kreisphysikus Dr. Brinkmann Überlegungen angestellt hatten ein Krankenhaus für den Johanniterorden in Neutomischel etablieren zu wollen.

Seitens der Stadt Neutomischel war man  zwar einer solchen Idee nicht abgeneigt gewesen, denn dem Landkreis war als Beitrag der Stadt, das in den Jahren 1883/84 aus Stadtkapital errichtete Krankenhaus nebst Grundstück zu einem günstigen Preis angeboten worden; wobei das Inventar sogar als Schenkung der Stadt an den Landkreis übergegangen wäre, aber der Kreisausschuss hatte dieses Angebot abgelehnt. Er hatte es als „nicht genügenden finanziellen Zuschuss“ des an dem Johanniterkrankenhaus interessierten Verbandes – der Stadt Neutomischel – angesehen.

Die letztere Aussage, dass die Stadt Neutomischel an der Ansiedlung interessiert gewesen sei muss nach der Aktenlage jedoch als äußerst fraglich angesehen werden, denn in den folgenden Unterlagen lehnte der Magistrat unter Bürgermeister Witte jegliche Änderung der Offerte der Stadt ab. Wenn der seitens der Stadt gemachte Vorschlag nicht angenommen werden würde, würde man das aus Stadtkapital errichtete „Städtische Krankenhaus“ zu Neutomischel, welches den Ansprüchen der Stadt genügen würde, weiter betreiben. Diese Aussage wurde im Mai 1894 nochmals erneuert. Weiterer Schriftverkehr oder weitere Erwähnungen in dieser Angelegenheit sind dann in den Akten jener Zeit nicht mehr zu finden.

Die Zeit ging Ihren Gang und unterlag einem gewissen Alltag.

 

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Familiendokumente des Friedrich Johannes Seide im Stadtgeschichtlichen Museum in Leipzig

Seide - von Glinau nach Leipzig

Seide – von Glinau nach Leipzig

Im Stadtgeschichtlichen Museum in Leipzig wird ein Konvolut von Familiendokumenten des Friedrich Johannes Seide (*1899) verwahrt. Seine familiären Spuren führen in die Hauländergemeinde Glinau.

Wir bedanken uns für die Erlaubnis der Nutzung der Daten bei Frau Karin Kühling – Abteilung Zentrale Dokumentation, Stadtgeschichtliches Museum Leipzig.

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1912 – Eine letzte Erinnerung an die alte Sanduhr der evangelischen Kirche in Neutomischel

Sanduhren auf der Kanzel - Bildquelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Kulturen_-_Bosebo_kyrka_7_Sanduhren_auf_der_Kanzel.jpg?uselang=de

Sanduhren auf der Kanzel – Bildquelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Kulturen_-_Bosebo_kyrka_7_Sanduhren_auf_der_ Kanzel.jpg?uselang=de

Ab und an bedurften die Geistlichen der Ermahnung, dass sie ihre Predigten nicht zu sehr und zu weitschweifig in die Länge zogen. 1 Stunde Gottesdienst galt als ausreichend um der Kinder willen und um die Aufmerksamkeit der Gläubigen nicht zu verlieren. Um die Einhaltung der Gottesdienstzeiten zu wahren, war ein einfaches Mittel die Nutzung einer Sanduhr. Bei einer Kanzeluhr mit 4 Gläsern war der feine Inhalt des 1sten Glases nach 15 Minuten, der des 2ten nach einer 1/2 Stunde, der des 3ten nach 45 Minuten und letztlich der des 4ten Glases nach 1 Stunde durchgelaufen. Die Besucher, die die Uhr von ihrem Platz aus erkennen konnten, konnten am jeweiligen Stand auch den Fortgang des Gottesdienstes ablesen.

Noch 1857 scheint der Pastor zu Neutomischel die Länge seiner Predigten und des Gottesdienstes mit einer an der Kanzelbrüstung befestigten Kanzeluhr bemessen zu haben.

Wiedergegeben ist hier der Text eines Briefes des Evangelischen Pfarramtes, datiert – Neutomischel, am 25. Juli 1912, an das königliche Konsistorium der Povinz Posen zu Posen. Es wurde scheinbar auf eine Anfrage des Konsistoriums geantwortet, welches vermutete, dass ein vorhandenes wertvolles Kirchenutensil nicht angemessen verwahrt wurde.

Weder haben wir eine weitere Erwähnung, ausser in diesem Brief, zu diesem Kirchengeschenk des ehemaligen Landrates von Saher gefunden, noch die Sanduhr selbst – nebenstehendes Bild kann also nur als ein Beispiel des Aussehens gelten; ebenso ist zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels der Verbleib der erwähnten Kirchenchronik unbekannt.

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Kurzmeldung – Überfall und Beraubung des Wirtes Thomas Chudy -1873- Sicherheitspolizeiliche Bekanntmachung – No. 3938

Blick auf Dakowy Mokre - Eigenaufn.

Blick auf Dakowy Mokre – Eigenaufn.

„In der Nacht vom 17. zum 18. d. Mts. (Juli 1873) ist der Wirth Thomas Chudy aus Dakowy Mokre auf dem Wege von Stenszewo nach Jeziorki seiner Baarschaft von 1 Thlr. 10 Sgr. und seines Fuhrwerks beraubt worden.

Das Fuhrwerk bestand aus:

  1. einem Bauernwagen mit Leitern, eisernen Achsen, eicherner Deichsel, Wagenkorb, hinten gelb, vorne roth angestrichen, der Halter hinten von einer Leiter zur andern roth und an einer Seite mit Eisen geflickt
  2. 2 Pferden: a) einer Fuchstute mit Blässe, 8 Jahr als, 8 Wochen erst nach dem Fohlen, b) dunkelbrauner Hengst mit Stern, 2 1/4 Jahr alt, beide Pferde erst gestern an den Hufen geschärft, jedoch nicht beschlagen
  3. Geschirre: alte beim Hengste, neuer Brustgurt, der Deichselriemen frisch geflickt, ein Nasenriemen angebracht, während derselbe bei der Stute fehlt.

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Ferdinand Gottlieb Wilhelm Willmann wird 3ter Pastor in Neu Tomysl – 1815

Das letzte ehemalige Pastorhaus - Eigenaufn. 2011

Das letzte ehemalige Pastorhaus – Eigenaufn. 2011

Ferdinand Gottlieb Wilhelm Willmann hatte vor seiner Tätigkeit als Pastor in Neutomy’sl in Schwerin/Warthe das Amt eines Kantors inne.

Er bekam im Juni 1815 die Übernahme des Pastor Amtes in Neutomy’sl durch den Grafen Victor von Szoldrski in dessen Eigenschaft als Patron der evangelischen Kirche von Neu Tomysl angeboten. Diesem Angebot lag auch  die einstimmige Wahl der Kirchenvorsteher, siehe nachfolgenden Text, der vereinigten Gemeinden zugrunde.

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Rezess über die Ablösung der Weide-, Holz- und Streu-Berechtigung in Juliana – Kreises Buk 1870

Juliana - im Hintergrund der ehemalige Hof Hildebrandt

Juliana – im Hintergrund der ehemalige Hof Hildebrandt.
Quelle: Staatarchiv Poznań
4832 Landesbildstelle Wartheland. Stadtbildstelle der Gauhauptstadt Posen sign. 140
szukajwarchiwach.pl/53/4832/0/

Der am 6. Februar 1870 in Posen gezeichnete „Rezess in der Ablösungssache der Weide – Holz – und Streu – Berechtigung der beiden Eigentümer zu Julianna Kreis Buk“ wird hier in seinen einzelnen Punkten wiedergegeben. Hatten die Eigentümer, Hildebrandt unentgeltlich und Giering gegen geringe Bezahlung, bis dahin noch das Recht gehabt die herrschaftlichen Bukowiecer Forsten als Weideland für Ihre Tiere nutzen sowie auch aus den Wäldern Ihre Streu und ihren Holzbedarf decken zu dürfen, so erlosch dieser nicht unerhebliche Anspruch mit dem Vertragsabschluss. Beiden Eigentümern wurde seitens des neuen Besitzers der Herrschaft zum Ausgleich Landbesitz überschrieben.

Das Original des Rezesses wird verwahrt im Staatsarchiv zu Posen: Starostwo Powiatowe w Nowym Tomyślu – Landratsamt Neu Tomischel – http://szukajwarchiwach.pl/53/325/0 – recesy 33

Die Fotos: Landesbildstelle Wartheland. Stadtbildstelle der Gauhauptstadt Posen szukajwarchiwach.pl/53/4832/0/

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Der Bruckhof – 7. Exkurs des Buches Fräulein X

Einband "Fräulein X"

Einband „Fräulein X“

Dieser Text und die Bilder sind ein Auszug aus dem autobiografischen Erinnerungsbuch von Edelgard Ehrt geborene Xenodochius – „FräuleinX“

Edition Ehrt Kleinmachnow 2013, ISBN 978-3-00-042138-9″

Hier nochmals Vielen Dank an die Familie Ehrt, dass wir dieses Kapitel der Erinnerungen hier veröffentlichen dürfen !

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Alltag in der Arbeit des Krankenhausvorstandes 1884-1904

Das Angebot zum Erwerb eines Krankenpflegeabonnements - Quelle: Quelle: Archiwum Państwowe w Poznaniu – Fond: Akta miasta Nowy Tomyśl [Stadtakten] http://szukajwarchiwach.pl/53/4385/0/1.4/68

Das Angebot zum Erwerb eines Krankenpflegeabonnements – Quelle: Archiwum Państwowe w Poznaniu – Fond: Akta miasta Nowy Tomyśl [Stadtakten]
http://szukajwarchiwach.pl/53/4385/0/1.4/68

Dieser Artikel befasst sich mit der Arbeit des Krankenhausvorstandes. In zeitlicher Folge wurden hier die Alltäglichkeiten, mit denen man sich in den Jahren 1884-1904 auseinandersetzte notiert. Einige der Tätigkeiten, wie z. B. der Beschluß zur Entfernung der Hühner aus dem Krankenhaus, können uns heute zu einem Lachen mit ungläubigen Kopfschütteln bringen; sie führen uns aber auch die Entwicklung der letzten annähernd 120 Jahre im Krankenhauswesen vor Augen.

Die Zusammenstellung der Daten erfolgte nach Akten, welche im Staatsarchiv in Poznan / Quelle: Archiwum Państwowe w Poznaniu – Fond: Akta miasta Nowy Tomyśl [Stadtakten] verwahrt werden.

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Lustbarkeitsveranstaltungen in der Stadt, ein Für und Wider, 1893-1896

Markttag in Neutomischel ca. 1900 - Quelle: Privatbesitz Fam. Goldmann

Markttag in Neutomischel ca. 1900 – Quelle: Privatbesitz Fam. Goldmann

Die 1786 gegründete Stadt Neutomischel wuchs im Laufe der Jahre. Hatte sie einen ersten Aufschwung durch den Hopfenhandel erfahren, dieser war ab 1837 durch den Kaufmann Joseph Jacob Flatau so forciert und ausgebaut worden, dass der Neutomischler Hopfen zu Weltruhm gelangte, so waren auch Bürger der Stadt durch den Anbau und Handel mit dem Hopfen zu reichen Leuten geworden.

Und je größer und vermögender das Städtchen geworden war, desto mehr war es auch Anziehungspunkt für Schausteller, Zirkusse, Händler und anderes „fahrendes Volk“ geworden.  Je mehr Veranstaltungen wiederum stattfunden hatten, desto größer waren dann wiederum die Einnahmen der Kämmereikasse gewesen. Nach Erlass des Kommunalabgabengesetzes von 1893 hatte auch die Stadt Neutomischel eine „Ordnung betreffend der Erhebung von Lustbarkeitssteuern“ erlassen.

Dieser Artikel wurde zusammengestellt anhand von Akten des Staatsarchives in Poznan:
(http://szukajwarchiwach.pl/) Die Besteuerung der öffentlichen Lustbarkeiten

 

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Hans Erdmann Franz Theodor Stosch – Zirkus Stosch-Sarrasani

Clown Sarrasani with his funny family – Quellenangabe  [1]

„Für Manchen ist das ganze Leben ein Zirkus;
für Manchen wieder der Zirkus das ganze Leben“

Widmung von Ernst Günther – 27.05.1986

– – –

Sarrasani – noch heute ist dieses der Begriff für großen Zirkus, für all die Attraktionen, die einen in die Welt des Lachens, Träumens, und des Staunens und in die, des immer wieder tosenden Applauses entführt.

Der Gründer dieses Zirkusses war Hans Erdmann Franz Theodor Stosch. Er war am 02. April 1873 früh um 1 1/2 Uhr zu Lomnitzer Glashütte geboren worden. Sein Vater war der Glasfabrikant Albert Friedrich Stosch und seine Mutter Hedwig Charlotte Catharina eine geborene Ernst gewesen.  Da noch bis 1865 der Hermann Julius Moebius und dessen Ehefrau Anna Emilie Dorothea Auguste eine geborene Wende als Pächter der Glashütte genannt wurden,  muss die Familie Stosch nach der Geburt ihrer ältesten Tochter im Jahr 1868 in Dresden, von dort nach Lomnitz übersiedelt sein.

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Im Falle eines Feuers … Friedenhorst 1890

Friedenhorst Dorfansicht - Postkartenausschnitt aus der Sammlung des A. Kraft

Friedenhorst Dorfansicht – Postkartenausschnitt aus der Sammlung des A. Kraft

Feuer – diese Gefahr war in früherer Zeit allgegenwärtig. Viele der älteren Generation erlebten immer wieder einen Dorfbrand. Eine kleine Unachtsamkeit, ein minimaler Funkenflug dazu dann ein rasch wechselnder Wind und schon stand ein ganzes Dorf mit seinen Anwesen, Ställen, Scheunen und sogar Kirchen in Flammen. Wenn dann noch Mangel an verfügbaren Wasser herrschte, so ab und an geschehen im Sommer, dann gab es kaum noch Hoffnung etwas zu retten. Die Holzbauten, oft mit Stroh oder Holzschindeln gedeckt boten dem Brand so viel Nahrung, dass die Flammen hoch in den Himmel loderten.

Solange es noch ging wurde noch manches von Hand zu Hand gereicht aus den Häusern gerettet. Aber es war wenig was noch „heraus“ geschafft werden konnte. Die Betroffenen verloren oft ihre gesamte Habe und standen vor dem Nichts, wenn sie denn ihr Leben hatten retten können.

Und doch wurde immer wieder versucht einer solchem Ereignis entgegenzutreten und alles zu tun um einen Brand zu löschen.

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Kurzmeldung – Unfall im Gasthof Dzieziol in Lomnitz

Die Bären, welche auch zu den Raubthieren gerechnet werden ...sind von plumper Statur, haben einen dicken Kopf und werden besonders in Polen und Rußland angetroffen. - Quelle: Orbis Pictus für die Jugend oder Schauplatz der Natur, der Kunst und des Menschenlebens - erschienen 1835

Die Bären, welche auch zu den Raubthieren gerechnet werden …sind von plumper Statur, haben einen dicken Kopf und werden besonders in Polen und Rußland angetroffen. – Quelle: Orbis Pictus für die Jugend oder Schauplatz der Natur, der Kunst und des Menschenlebens – erschienen 1835

In Lomnitz kehrten kürzlich Abends, wie dem „Birnbaumer Wochenblatt“ ein Leser mitteilt, Bärentreiber beim Gastwirt Dzieziol ein.

Auf einmal ein schreckliches Geschrei.

Während die Bärentreiber beim Abendbrot saßen, ging das Dienstmädchen vom Gastwirt mit einer Frau in den Stall, wo sich die Tiere befanden.

Indem die Frau den Bären streichelte, wurde sie von demselben erfasst und fürchterlich zugerichtet. Nach etwa 25 Minuten gelang es den Herbeigeeilten, die Frau noch lebend aus den Klauen der wütenden Tiere zu retten.

* * *

Quelle: Beilage zum Amtlichen Kreisblatt u. Anzeiger des Kreises Grätz – No. 15 – Freitag, den 13. April 1906 – welches verwahrt wird im Muzeum Ziemi Grodziskiej, ul. Kolejowa 12, 62-065 Grodzisk Wielkopolski, Ekspozycja: Pałac przy ulicy 27 Stycznia, tel: +48 (61) 444 52 34 – http://www.muzeum.webstudio4u.com/info.htm

 

Arbeitsvereinbarung des Nachtwächters Gustav Wilhelm als Krankenpfleger am Städtischen Krankenhaus zu Neutomischel 1884

Unterschrift des Nachtwächters Gustav Wilhelm unter dem Vertrag seiner Beschäftigung als Krankenpfleger - Quelle: Archiwum Państwowe w Poznaniu – Fond: Akta miasta Nowy Tomyśl [Stadtakten] http://szukajwarchiwach.pl/53/4385/0/1.4/68

Unterschrift des Nachtwächters Gustav Wilhelm unter dem Vertrag seiner Beschäftigung als Krankenpfleger – Quelle: Archiwum Państwowe w Poznaniu – Fond: Akta miasta Nowy Tomyśl [Stadtakten]
http://szukajwarchiwach.pl/53/4385/0/1.4/68

Als erster Krankenpfleger am „Städtischem Krankenhaus zu Neutomischel“ wurde, dieses nach den noch erhaltenen Unterlagen welche im Staatsarchiv in Poznan verwahrt werden, der Gustav Wilhelm angestellt. Ihm wurde zum 1. Mai 1884 eröffnet, dass ihm, außer seinem bisherigen Dienst als Nachtwächter, auch noch die Arbeit als Krankenwärter mit allen Rechten und Pflichten übertragen werden würde.

Es kann davon ausgegangen werden, dass ausser dem Krankenpfleger noch 2 Ärzte ihre Praxis im Krankenhaus unterhielten. Diakonissinnen, die als Krankenpflegerinnen tätig gewesen waren, wurden erst ab dem Jahr 1888 erwähnt, sodass eine Vermutung wäre, dass nur Gustav Wilhelm und unter Umständen dessen Ehefrau für die Krankenpflege und -versorgung sowie die Hausmeistertätigkeiten zuständig waren

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Gottlob Winter und dessen Kinder, ein Grabstein auf dem ehemaligen evangelischen Friedhof von Alt Dombrowo, heute Dąbrowa Stara

Gottlob Winter und dessen Kinder - Aufn. PM

Gottlob Winter und dessen Kinder – Aufn. PM

Hier ruhen in Gott der Eigenthümer und dessen Kinder

Gottlob Winter geb. d. 10. Febr. 1812
gest. d. 8 Sept. 1855
Johanne Doroth. geb. d. 25. Decb 1843
gest. d. 12 März 1858
Karl Heinrich
geb. 1. Novr. 1845
gest. d. 22. Jun 1872
 

Der Grabstein ist sehr gut erhalten und auch deutlich lesbar. Und doch hat es einige Mühe gemacht die Familiendaten in den alten Kirchenbuchaufzeichnungen aufzufinden. Der Stein wurde vermutlich lange Zeit nach dem Tod der hier Beerdigten zum Gedenken angefertigt und aufgestellt. Vielleicht ist es geschehen, weil die hier zur letzten Ruhe gebetteten Angehörigen nie vergessen wurden.

Bei der Aufstellung des Steines im sind jedoch einige der Daten etwas durcheinander geraten; wir haben diese anhand der alten Kirchenbücher von Neutomischel, Grätz und Kuschlin (Archiwum Państwowe w Poznaniu – http://szukajwarchiwach.pl) neu zusammengestellt und ergänzt.

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Kurzmeldung … Störung der Nachtruhe durch Hundegebell

Hunde in Neutomischel - Ausschnitte aus alten Ansichtskarten aus der Sammlung des Wojtek Szkudlarski

Hunde in Neutomischel – Ausschnitte aus alten Ansichtskarten aus der Sammlung des Wojtek Szkudlarski

Zur Beachtung !

Es scheint bei Hundebesitzern nicht allgemein bekannt zu sein, dass sie gerichtlich dafür zu Verantwortung gezogen werden können, wenn ihre Köter durch nächtliches grundloses Gekläffe die Nachtruhe stören. In Neutomischel sind solche unliebsamen Störungen gar nicht selten. Es sei darum auf eine Entscheidung des Kammergerichts hingewiesen, welche die Revision eines mit einer Geldstrafe belegten Hundebesitzers  mit der Begründung zurückwies, ein Hundebesitzer sei dafür verantwortlich zu machen, wenn sein Hund während der Nachtzeit grundlos belle. Tue er, wie im vorliegenden Falle, zur Abstellung des grundlosen Bellens seines Hundes nichts, dann sei er der Ruhestörer und strafbar.

* * *

Quelle: Archiwum Państwowe w Poznaniu, Dokumentacja aktowa, Fond:  4385/Akta miasta Nowy Tomyśl  / 0020 Anlegung des Kaiser Wilhelm Platzes / Kreis Blatt für den Kreis Neutomischel zugleich Neutomischeler Hopfenzeitung, Dienstag, den 24 Juni 1913

Eine Festung im Sumpfe Bentschen

Torturm der alten Festung – Bild aus dem Original Artikel

Mutet unsere Abbildung nicht fremdländisch an, so fragte im Jahr 1908 Heinrich Müller die Leser, mit ihrer ragenden italienischen Pappel und den massigen Formen des Turmes? Und doch ist das Bild in unserer Provinz im Jahre 1889 aufgenommen. Es ist der Torturm der alten Feste Bentschen, deren übrige Bauwerke längst von der Erde verschwunden sind.

Im Sumpfe zwischen dem Obraflusse und dem Bentschener See liegt eine regelrecht mit Bastionen versehene kleine Festung, in welcher wohl gegen tausend Mann lagern konnten, und die bei dem Stande des Geschützwesens in früheren Jahrhunderten nur bei haltendem Froste hätte erobert werden können. Das Aufschütten der ausgedehnten Wälle war eine gewaltige Arbeit; dann aber saß der polnische Kastellan sicher in seiner Grenzburg, die nur von einer einzigen Stelle aus zugänglich war, nämlich durch den früher mit einer Zugbrücke versehenen Torturm.

Etwa tausend Schritte entfernt liegt auf einer Bodenerhebung die Pfarrkirche von Bentschen, um sie drängt sich die alte Stadt, umgeben von Sümpfen und der Obra.

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Der Kaiser Wilhelm Platz mit Gedenkstein 1913 bis 1921

Die Parkanlage mit Brunnen – Aufn. GT

Niemand der gefragt wurde, der schon im Grünstreifen entlang der Straße Musiala spazieren gegangen war, eine Ruhepause am Brunnen einlegt hatte oder der als Kind dort gespielt hatte, wusste etwas oder erinnerte sich. Niemanden war noch bekannt, dass dieser kleine Park der Rest des ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Platzes ist. Längst vergessen und längst nicht mehr existent ist dieser Platz. Gleiches gilt für den auf ihm anlässlich der Hundertjahrfeier der Befreiungskriege und des 25 jährigen Regierungsjubiläum des Kaiser und Königs Wilhelm des II. errichteten und feierlich am 22. Juni 1913 eingeweihten Gedenkstein. Vielleicht hat zum völligen Vergessen beigetragen, dass der Gedenkstein im Sommer 1921 abgetragen wurde.

Alles begann, auch wenn es später anders ausgelegt wurde, mit einem Schreiben der staatlichen Stelle für Naturdenkmalpflege in Preußen an den Herrn Oberpräsidenten welches dann an die Herren Landräte der Provinz weitergeleitet wurde.

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Kurzmeldung Chaussee Arbeiter August Kühn zu Rakwitz 1875 wird Unterstützung nach Unfall zugesprochen

Pferdegezogene Straßenwalze von 1800 – ausgestellt im Deutschen Straßenmuseum in Germersheim – Quelle: http://commons.wikimedia.org/File:Deutsches_Stra%C3%9Fenmuseum,_ Germersheim._ Horse-drawn_road_roller_01.jpg

Referat des 1. Ausschusses, betreffend die Gewährung einer fortlaufenden Unterstützung an den ehemaligen Chaussee-Arbeiter August Kühn zu Rakwitz

Das von dem ehemaligen Chaussee-Arbeiter (Weber) August Kühn zu Rakwitz an den  Provinzial-Landtag gerichtete Gesuch vom 8. September c., um Gewährung einer fortlaufenden Unterstützung, welches der Magistrat zu Rakwitz, der Königliche Kreislandrath Bomster Kreises und die Königliche Regierung Abtheilung des Innern hier, dringend befürwortet, ist von Sr. Excellenz dem Herrn Landtags-Commissarius unterm 12. October zur Beschlussfassung übersandt.

Tatsächlich steht fest, dass Petent, welcher als Arbeiter beim Bau der Chaussee zwischen Rakwitz und Rostarzewo engagiert war, bei Ausführung des Auftrages „beim Fortbringen der Walze mitzuwirken“, am 1. November 1873 am rechten Arm beschädigt und dass der Arm amputiert worden ist.

Petent ist ein vermögensloser Mann, der, gut beleumdet, seine aus einer Frau und zwei Kindern, im Alter von 6 und 2 1/2 Jahren, sowie einer 85 jährigen Mutter bestehende Familie, von seiner Hände Arbeit ernährte, was ihm nach Verlust des rechten Armes nicht mehr möglich ist.

Obgleich eine rechtliche Verpflichtung zur Unterstützung des Petenten nicht besteht, so erachtete der erste Ausschuß es doch als eine moralische Verpflichtung, einen im Dienste der Provinz Verunglückten zu unterstützen und empfiehlt dem 18. Provinzial-Landtage, beschließen zu wollen:

Der ehemalige Chaussee-Arbeiter (Weber) August Kühn zu Rakwitz erhält vom 1. October 1875 eine jährliche Unterstützung von 360 Mark, geschrieben: Dreihundert Sechzig Mark, aus dem Provinzialfonds bis zu dem Zeitpunkte, wo er als Chaussee-Aufseher oder in einer anderen Stellung im Dienste der Provinz Verwendung findet.

* * *

Quelle: Verhandlungen des 18. Provinzial-Landtages der Provinz Posen – 1875 – veröffentlicht durch die digitale Bibliothek, Poznan (http://www.wbc.poznan.pl/dlibra)

Die Müllerinnung zu Grätz

Die Windmühle „Tomasz“ (Thomas) entstand 2011/2012 in Grodzisk neu – Aufn. GT

H. Sommer begann seinen Artikel über die Müllerinnung zu Grätz mit folgenden Worten: Wie aus den mir im Original vorliegenden Statuten zu ersehen ist, verdankt die Müllerinnung zu Grätz in Posen ihre Entstehung einer Anregung von vier dort angesessenen „Bürgern und Windmüllern“ mit Namen Johann Friedrich Dedercke, Andreas Fancke, Johann George Dohn und Andreas Schönfeld.

Es ist nun verwunderlich, dass die Grätzer bis über die Mitte des 18. Jahrhunderts hinaus keine Müllerzunft besessen haben sollen, und sich zwecks Errichtung einer solchen erst an die Nachbarstadt Polnisch Freystadt (heute Rakwitz im Kreise Bomst) gewandt haben. Denn Grätz ist bekanntlich eine viel ältere Stadt, während Rakwitz erst am 24. Februar 1662 gegründet worden war.

Allein da die Tatsache der Grätzer Gründung einer Müllerinnung ur­kundlich verbrieft ist, muss man wohl annehmen, dass die Ver­hältnisse des Müllereigewerbes bis dahin in Grätz sehr im Argen gelegen haben, wogegen sich Rakwitz in dieser Hinsicht besserer Zustände von vornherein zu erfreuen hatte.

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Vorbereitung zu der Stadtverordnetenwahl 1919

Blick auf Nowy Tomysl - Ansichtskarte aus der Sammlung des Wojtek Szkudlarski

Kreis-Blatt für den Kreis Neutomischel – Mittwoch, den 26. Februar 1919

Verordnung betr. die Wahlen zu den Stadtverordnetenversammlungen

[im Original veröffentlicht  in der Tygodnik Urzędowy Naczelnej Rady Ludowej 1919.02.13 nr 5  www.wbc.poznan.pl/dlibra/docmetadata?id=49444]

§ 1. Die Wahlen sind allgemein, unmittelbar, geheim und proportional

§ 2. Das aktive und passive Wahlrecht steht ohne Rücksicht auf das Geschlecht jedem zu  (1) der am Wahltage das 20. Lebensjahr vollendet hat  (2) der am 6. Januar 1919 in der betreffenden Stadt seinen Wohnsitz gehabt hat

§ 3. Personen die (1) entmündigt sind, (2) durch rechtskräftiges Urteil der bürgerlichen Ehrenrechte für verlustig erklärt worden sind,  und (3) sowie Ausländern  steht weder das aktive noch das passive Wahlrecht zu.

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Fünfter Jahresbericht der Landwirtschaftlichen Winterschule Winterhalbjahr 1908/1909

Die Landwirtschaftliche Schule, auch kurz „Bauernakademie“ genannt / AK Sammlung des Wojtek Szkudlarski

Fünfter Jahresbericht der Landwirtschaftl. Winterschule der Landwirtschaftskammer für die Provinz Posen in Neutomischel – Winterhalbjahr 1908 – 1909; zugleich Einladung zu der am Freitag, den 26. März 1909 stattfindenden öffentlichen Schlußprüfung – Neutomischel  – Druck von Wilhelm Busch – 1909

Inhalts-Verzeichnis

  1. Zweck und Aufgaben der landwirtschaftlichen Winterschule
  2. Schulnachrichten
  3. Ausschuss VII für landw. Schul- und Unterrichtswesen
  4. Das Kuratorium
  5. Das Lehrerkollegium
  6. Schülerverzeichnis
  7. Lehrplan
  8. Schulordnung
  9. Unterrichtsbeginn – Aufnahmebedingungen – Kosten des Schulbesuchs
  10. Prüfungsfolge zur Schlussprüfung

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Johanna Beate Heinrich geborene Bederke 1810-1880

Der Grabstein der Beate Heinrich geb. Bederke - Aufn. PM

Hier ruhet in Gott die Ausgedingerin

Beate Heinrich geb. Bederke

Geboren d. 3 Oktober 1810  – Gestorben d. 24 Mai 1880

Friede ihrer Asche !

Mit unserer Internet Seite ist auch das große Projekt der Katalogisierung der Friedhöfe verbunden. Es finden sich dort auch einige Bilderserien – noch sind nicht alle veröffentlicht – der ehemaligen evangelischen Friedhöfe des Haulandes.

Nicht immer ist etwas über die Personen, deren Grabsteine oder Grabplatten gefunden wurden, in Erfahrung zu bringen. Aber ab und an liefert dann der Zufall doch noch einige Informationen. So war es auch mit dem zerbrochenen, tief in die Erde eingesunkenen Grabstein der Johanna Beata Heinrich geb. Bederke.

Es ist jetzt bekannt, dass sie als Tochter des Müllermeisters Johann George Bederke und dessen Ehefrau Christina, einer geborenen Hauch in Rostarzewo geboren wurde.  Im Jahr 1835 ehelichte sie den Johann George Heinrich (geb. ca. 1795).

Als Kinder aus dieser Verbindung sind zur Zeit bekannt die

  • Johanna Caroline Henriette – geb. 1836, später verehelichte Lange und in zweiter Ehe den Namen Loechel führend und die
  • Charlotte Henriette Amalie – geb. ca. 1839, welche später als verehelichte Timm in Albertoske lebte.

Da bei den Eheschließungen der Töchter der Vermerk zu finden ist, dass der Vater als Ausgedinger in Gloden bei Rostarzewo seinen Wohnsitz hatte, ist durch das Grab auf dem ehemaligen Friedhof „Juliana“  zu vermuten, dass die Mutter zuletzt als Witwe bei ihren Familienangehörigen  in Albertoske gelebt hatte, dort verstarb und auch beerdigt wurde.

„Städtisches Krankenhaus zu Neutomischel“ – Die Verwaltung – 1883/84

Das Krankenhausgelände heute - Postkartenausschnitt

Unseren Veröffentlichungen über die Bauvergabe  und den Bauvertrag folgen mit diesem Beitrag die Ausführungen zu den Statuten der Verwaltung zur Führung des „Städtischen Krankenhauses zu Neutomischel“.

Die Einrichtung jener Zeit kann mehr oder weniger als Privatklinik angesehen werden, da bis auf wenige Ausnahmen die Erkrankten alle Kosten für den Arzt, die Behandlung, die Medikamente und die Unterbringung mit Verpflegung selbst zu tragen hatten.

Eine gewisse Berühmheit erlangte dass Krankenhaus durch die für eine Behandlung zu zahlenden Pflegesätze. Das vom Magistrat erhobene Pflegegeld in Neutomischel belief sich auf 1,50 Mark zuzüglich der Arzt-, Arznei- und Verpflegungskosten während in anderen Krankenanstalten Kosten in Höhe von 1,20 bis 1,50 Mark inklusive der Arzt- und Arzneikosten und nur die Kosten der Verpflegung ausgenommen, zu zahlen gewesen waren. Es findet sich sogar eine Bemerkung, dass Kranke lieber die beschwerliche Reise nach Posen in Kauf genommen hätten, ehe sie zur Zahlung der Kosten in Neutomischel bereit gewesen wären.

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Kurzmeldung – Regierungserlass – Z. 9586/92 I D. vom 19. April 1893 – Die angemessene Leitung einer Krankenanstalt

Kopie eines Handschriftlichen Erlasses des Königlichen Regierungspräsidenten zu Posen aus dem Jahr 1893

Der königliche Regierungspräsident in Posen erließ mit Schreiben vom 19. April 1893 an die Vorstände sämtlicher öffentlichen Krankenanstalten des Regierungsbezirks die nachstehenden Weisungen.

Die angemessene Leitung einer Krankenanstalt, sowie namentlich die Wahrung der Interessen der Kranken erfordern, dass die Rechte und Pflichten des Krankenhausarztes klar ausgesprochen und vom Vorstande normiert, wie vom Arzte anerkannt sind. Ich bestimme deshalb hiermit im sanitätspolizeilichen Interesse von Aufsichtswegen, dass in allen öffentlichen (kommunalen, kirchlichen, korporativen) Krankenanstalten des Regierungsbezirks binnen drei Monaten mit den leitenden Ärzten Verträge abgeschlossen oder denselben besondere Instruktionen erteilt werden, in welchen folgende Bestimmungen aufzunehmen sind:

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Johann Gottlieb Heyder 1751-1764 Polnisch Freystadt

Nachruf für Johann Gottlieb Heyder durch Pastor Krumbholz - Kirchenbuch Rackwitz - Archiwum Państwowe w Poznaniu Dokumentacja aktowa Fond: Akta stanu cywilnego Parafii Ewangelickiej Rakoniewice (pow. wolsztyński) 53/3843/0/-/2

Ein Wunderkind, so begann 1764 der damalige Pastor Krumbholz der evangelischen Kirche zu Polnisch Freystadt, welches später mit dem Dorf Rakoniewece zu einer Ortschaft zusammenwuchs, den Nachruf auf den verstorbenen Johann Gottlieb Heyder. Durch Einträge dieser und ähnlicher Art ist das ein oder andere Ereignis oder die ein oder andere Besonderheit im Leben der damaligen Einwohner im Kirchenbezirk einer Gemeinde zu erfahren.

Auch in dem Manuskript „Geschichte der Evangelischen Kirche zu Rakwitz“ von Karl Schulz wurde diese Eintragung schon als Transkriptionen veröffentlicht, die heute noch in dem erhaltenen Kirchenbuch jener Zeit einsehbar ist, sodass wir etwas über ein aussergewöhnlich begabtes Kind, welches vor 260 Jahren geboren wurde und im Alter von 12 Jahren viel zu früh verstarb, erfahren.

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Nachrichten über den Hopfen von Neu-Tomysl Provinz Posen, Königreich Preußen

Hopfenfeld am Landgraben in der Nähe des ehem. Witte Platzes 1928 - Aufn. Maennel-Archiv

Unter diesem Titel wurde im Jahr 1873 für die Weltausstellung in Wien, auf welcher, wie auch schon zahlreicher anderer Ausstellungen, der Neu Tomysler Hopfen dargeboten wurde, von Jos. Jac. Flatau, Königl. Preuss. Commissionsrath, Ehrenbürger der Städte Neu-Tomysl, Provinz Posen, und Buckow  Provinz Brandenburg. Ehrenmitglied des landwirtschaftlichen Central-Vereins für den Regierungs-Bezirk Potsdam, der National – Academie für Ackerbau zu Paris, des landwirtschaftlichen Vereins zu Heiligenbeil O.-Pr., Sections-Präsident der 27. Versammlung deutscher Land- und Forstwirthe zu Wien und der 28. Versammlung zu Breslau etc. etc. eine kleine Broschüre zusammengestellt.

Der Hopfen und dessen Anbau war für die Stadt und deren Umgegend zu diesem Zeitpunkt bereits von existenzieller Bedeutung. Hatte beides auch schon früher eine große Rolle gespielt, siehe hierzu die Verwaltungsberichte 1817-1831, in denen seitens des Bürgermeisters Hartmann 1828 bereits von dem Hopfenanbau als Haupterwerbszweig und im Jahre 1832 von der „großen Wohltat des Hopfenanbaus“ berichtete, so war in den folgenden Jahren der Anbau immer mehr ausgedehnt worden.

Jedoch, so die späteren Überlieferungen, modernisierte ungefähr ab dem Jahr 1838 Joseph Jacob Flatau die Anbau- und Vertriebsmethoden. Er brachte neue Hopfensorten in die Neutomischeler Gegend, letztlich wurde daraus, wie es heißt, sogar eine eigene Neu Tomysler Hopfensorte, sodass ein ungeahnter Aufschwung einsetzte und die Einnahmen der Hopfenbauern sie zu reichen Leuten machten. Nach derzeitigem Wissensstand bestand zwischen einerseits dem Joseph Jacob Flatau und andererseits den Hopfenbauern des Neu Tomysler Kreises eine einvernehmliche Zusammenarbeit, da man nur gemeinsam Weltruhm erlangen konnte. Vielleicht ist dieses auch der Grund, warum in dem schon eingangs erwähnten Heftchen als Herausgeber der Selbst-Verlag des Magistrats zu Neu-Tomysl fungierte und nach einer minimalen Beschreibung des Anbau, Handel und Vertriebs sämtliche von Joseph Jacob Flatau in Verbindung mit Hopfen erhaltenen Preise und letztlich die Hopfenhändler und -bauern erwähnt wurden.

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Vertrag zum Bau des Kranken- und Gefangenenhauses – 1883

Das Kranken- und Gefängnisgebäude - Bild aus "Kurzgefasste Chronik"

Nachdem die Bedingungen  der Vergabe des Baues des Kranken- und Gefangenenhauses bekannt gegeben worden waren, wurde nach nur 3 Tagen der Gebotsabgabe der sich bewerbenden 5 Bauunternehmer  unter dem 20. September 1883 der Zuschlag an Herrn Jacob aus Bentschen erteilt.

Über den Bauunternehmer Herrn Jacob aus Bentschen waren bis zu unserer Veröffentlichung aus den Unterlagen keine weiteren Einzelheiten zu erfahren, sodaß wir hier leider noch keine weiterführenden Daten in unseren Artikel einbringen konnten.

Die Bauausführung verlief vermutlich im Zeitplan, obwohl im letzten Drittel noch Änderungen vorzunehmen waren, welche zu einer Verzögerung in der Begleichung der fälligen Ratenzahlung führte, dann allerdings auch letztendlich mit einer Aufzahlung von 300 Mark auf den vereinbarten Baupreis abschloss.

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Dezember – Grudzień 2012

1779/80 erbaut als evangelische Kirche - heute Herz Jesu Kirche der katholischen Gemeinde zu Neutomischel - Kościół zbudowany w latach 1779/80 jako ewangelicki - dziś kościół parafii rzymskokatolickiej pw. Najświętszego Serca Pana Jezusa w Nowym Tomyślu

Adventszeit und Christabend in Neutomischel – um 1847

Engel in der Herz-Jesu-Kirche auf der Orgel - Aufn. PM

Berthold Roy beschrieb seine Erinnerungen an die Weihnachtszeit wie folgt: …Bald lehrten weihnachtliche Gesänge auch uns Schulkindern so recht die Herrlichkeit des „Friede auf Erden“; – denn die Adventszeit hatte, und mit ihr das sogenannte „Quempas“-Singen, wieder begonnen. In meinem Heimatstädtchen war es nämlich eine alte, wahrscheinlich durch die ersten Ansiedler eingeführte Sitte, vier Wochen vor Weihnachten, also mit der Beginn des Advents, für die Christnacht aus den besten Sängern der Schule einen Kirchenchor zusammenzustellen, um unter Leitung des Kantors, welcher auch als Lehrer der Vorschule vorstand, den sogenannten „Quempas“ zu üben oder zu lernen. Dieser Name ist eine volkstümliche Abkürzung der Worte: Quem pastores, mit welchem der altbekannte, lateinische, deutsche Weihnachtsgesang:

Quem pastores laudavere (den Hirten lobten schon)

begann. Dieser Gesang stand immer auf der ersten Seite des Gesangsheftes, welches jeder Sänger in seiner Familie ererbt oder neu angefertigt hatte. Dieses „Quempas“-Singen war eine Merkwürdigkeit in Neutomischel, ich wenigstens habe es anderwärts nicht wieder angetroffen. (Anm. der Autoren, es gab dieses auch anderswo, vergl. http://de.wikipedia.org/wiki/Quempas)

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Gottfried Meißner – die Kirchenzucht 1754 und das Halsgerichtsurteil 1757

„Peinliches Verhör“ im 17. Jahrhundert - Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Folter

Der Pfarrer einer Gemeinde war auf das Belehren und Ermahnen der Kirchengemeindenangehörigen beschränkt. Er konnte jedoch Sünder und Störenfriede aus „seiner“ Kirche hinausweisen oder diesen auch kirchliche Handlungen, wie z. B. das Abendmahl verwehren.

Gottfried Meißner hat im Jahr 1754 diese durch den Pfarrer Krumbholz in Rackwitz ausgesprochenen Restriktionen erleben müssen. Vermutlich angegriffen durch die Schmach, die die Schwangerschaft seiner unverehelichten Stieftochter, ein Zustand, der in jener Zeit als untragbar und als „Schande“ über die ganze Familie bringend galt, zudem unter Einfluß Dritter und Alkolhols waren „lästerliche“ und wohl auch beleidigende Worte gegenüber Pastor und Kirche gefallen.

Es sollte für Gottfried Meißner aber 1757 noch weitaus schlimmer kommen. Im Strafrecht wurde in diesem Jahre der gerichtliche Zwang zur Ablegung von Geständnissen unter Zufügung von Schmerzen, Folter, Tortur oder auch peinliche Befragung die „peinliche Halsgerichtsordnung“ genannt. Der Name bzw. die Benennung war abgeleitet von der in ihr geregelten schmerzhaften und auch Pein ( =Schmerz) bereitenden Befragung unter dem Einsatz der Folter. Und eben einer solchen hatte sich Gottfried Meißner zu unterwerfen, als er im Branntwein Rausch Gotteslästerung beging.

Gegen ihn wurde das Todesurteil verhängt.  Weiterlesen…

Kurzmeldung: Wilhelm Kruschel und die Schule 1910

Lehrer Laempel aus Wilhelm Busch - Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:L%C3%A4mpel.jpg

Normalerweise handeln Schulchroniken nur von Verwaltungsangelegenheiten, Schulneubauten, Konferenzen und ähnlichem. Von Schulkindern findet sich, außer vielleicht mal einer Erhebung ihrer Anzahl getrennt nach Mädchen und Jungen und gegebenenfalls noch nach Ihrem Alter, mehr oder weniger nichts. Wie groß muss die Empörung des Lehrers Schulz, der 1906 sein Amt in Schwarzhauland angetreten hatte, gewesen sein, dass er folgende Begebenheit notierte:

Den 3. Februar 1910

Als besonderes Vorkommnis muss hier Folgendes vermerkt werden. Unter anderen Kindern musste heute auch Wilhelm Kruschel wegen fortgesetzter Faulheit nachsitzen. Als er seine Strafarbeit, die sehr schlecht ausgefallen war, noch einmal anfertigen sollte, lief er aus der Schule, indem er den ihn verfolgenden Lehrer mit unverständlichen Worten und mit gehobener Faust bedrohte.

Die weiteren Aufzeichnungen schweigen über die Folgen, die sich aus dieser Tat ergeben haben  …

* * *

Die Schulchronik aus welcher die hier entnommene Passage wiedergegeben wurde, wurde uns mit freundlicher Genehmigung der Schule in Kąkolewo zur Verfügung gestellt. Vielen Dank !

Die Kirche zu Chlastawe – Gedanken

Kirche zu Klastawe – Zeichnung Arthur Haupt – der Veröffentlichung entnommen

Die Kirche zu Chlastawe – Gedanken

In der Veröffentlichung „Wanderungen um Meseritz – und in Nachbargebieten der Kreise Schwerin, Bomst und Oststernberg“ aus dem Jahr 1936 findet sich im Kapitel über die Holzkirchen des Kreises auch ein kleiner geschichtlicher Abriss der Kirche zu Chlastawe.

Schon seinerzeit zählte man diese Kirche zu einer der schönsten, die noch erhalten waren. Diese Aussage hat bis heute ihre Gültigkeit nicht verloren. Es bleibt zu hoffen, dass dieses auch für die Zukunft gelten wird.

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Das Wasserwerk mit seinem Turm feiert seinen 99. Geburtstag – Teil 2 – Die End-Abnahme und die Übergabe an die Stadt, die Dienstvorschriften

Im alten Wasserturm ist heute modernste Technik - Foto: EgAufn.

Den ersten Teil unseres Berichtes über den Bau des Wasserwerkes mit seinem Wasserturm beendeten wir mit dem Termin zur Endabnahme der Landespolizei in Neutomischel am 1. Dezember 1913.

Der Königliche Regierungs-Präsident genehmigte dann mit Schreiben vom 05. Dezember 1913 „die dringend gewünschte Inbetriebnahme des Wasserwerks“ aber dieses „unter Vorbehalt des jederzeitigen Widerrufs“. 

Denn die End-Abnahme des Wasserwerkes wurde wegen der „mangelhaften Beschaffenheit des Zugangs zum Hochbehälter noch nicht ausgesprochen“

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Neutomischel war in „stockfinsterer“ Nacht gefährlich – 1902

Es ist dunkel in Neutomischel – Aufn. PM

Neutomischel, den 3. VIII. 1902

An das Königliche Landrathsamt Neutomischel !

Dem Königlichen Landrathsamt erlaube mir, folgende Beschwerde vorzulegen:

Mit Ermächtigung von mehreren Herren, Herrn Major v. Hesse, Herrn Postmeister Hofmann, Herrn Leutnant Gosig u. a. beschwere ich mich darüber, dass soviel ich weiß, seit 1. April bis jetzt Abends keine Laternen in den Straßen der Stadt angezündet werden. Dadurch werden besonders jetzt bei den stockfinsteren Nächten geradezu unhaltbare Zustände geschaffen, die umgehend der Änderung bedürfen. Am 30.7. 10.45 A wurde mein Weg, als ich von der Wirtschaft M(a)ennel nach Hause ging, auf der Straße etwa vor Trojanowkis Haus (es soll aus der Goldstraße kommend links Richtung Posener Straße am Alten Markt gelegen haben) von einem vom Bahnhof kommenden Fuhrwerk gekreuzt, das ohne Laterne im schärfsten Trabe bei völliger Dunkelheit fahrend, mich niedergeschmettert hätte, wenn es mir nicht gelungen wäre, im letzten Moment auszuweichen. Nach der Aussage des einen Nachtwächters der dabei war, soll es ein Gefährt von Zink gewesen sein.

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Bedingungen welche der Vergabe des Baues eines Kranken- und Gefangenenhauses in der Stadt Neutomischel im Jahre 1883 zu Grunde gelegt wurden

Das ehemalige Hospital und Gefängnisgebäude heute als Wohnhaus genutzt - Eigenaufn. 2011

Vor 129 Jahren – 1883 – liefen die Vorbereitungen für den Bau eines „neuen“ Kranken- und Gefangenenhauses ihrer Entscheidung entgegen. Leider haben wir die Bauzeichnungen nach denen letztlich die Errichtung erfolgte, nicht auffinden können; und es ist uns nicht gelungen zu finden, wo bis zur Fertigstellung dieses Neubaus diese Einrichtungen untergebracht waren.

In diesem Teil geht es noch um die Bedingungen, die an die Bauunternehmer seitens der Stadt Neutomischel gestellt wurden, um den Zuschlag des Bauauftrages zu erhalten. 5 Unternehmer haben ihr Gebot abgegeben, der Entscheid der Vergabe muss nun durch die Stadtverordneten-Versammlung getroffen werden.

Auf dem Bild links ist das Gebäude wie es heute aussieht zu sehen, es hat, nachdem es die eigentliche Bestimmung als Kranken- und Gefangenenhaus verlor, einige Umbauten erfahren und wird heute als Wohnhaus genutzt.

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Unbekannte, nicht zu ermittelnde Gebäude der Stadt Neutomischel

Nicht immer geben die alten Aufzeichnungen zu der Stadt Neutomischel Aufschluss über die tatsächlichen Gegebenheiten wie sie einmal gewesen waren, noch dürftiger ist das Material der Hauländereien.

Die Geschichtsschreibung war in früherer Zeit oft nur lückenhaft, Dokumente waren schon seinerzeit nicht erhalten, wenn es sie überhaupt gegeben hatte und die mündliche Überlieferung hat im Laufe der Generationen die ein oder andere Variation zu den Geschehnissen hervorgebracht, die man in früheren Zeiten schon als die „Geschichte“ für Chroniken und ähnlichem nutzte weil andere Informationsquellen nicht zur Verfügung standen. In späteren Jahren kam dann noch hinzu, dass die alten Handschriften nicht mehr entziffert werden konnten und sich dadurch noch zusätzliche Ungenauigkeiten einschlichen.

Wer machte sich den früher schon Gedanken darüber, dass es einmal jemanden geben würde, der sich für die Ansiedlung der Hauländer, für die Gründung der Stadt und deren Entwicklung interessieren würde?

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Das Wasserwerk mit seinem Turm feiert seinen 99. Geburtstag – Teil 1 – Von der Planung bis zur Endabnahme

Der Wassertum - Eigenaufn. 2012

„Berlin, den. 14 September 1912 – Die königliche Geologische Landesanstalt, hierselbst weist auf Grund geologischer Schlüsse die Stellen nach, an denen mutmaßlich Wasser anzutreffen oder zu erbohren ist …   pp der Minister für Handel und Gewerbe – Im Auftrag gez. von Velsen, der Minister des Innern gez. Kirchner“

Dieses Schreiben ist versehen mit dem Eingangstempel des „Königl. Landrathsamt Neutomischel“ vom 08. Oktober 1912

Mit diesem Hinweis beginnen die noch erhaltenen und bis jetzt ausgewerteten Unterlagen zum Bau eines Wasserwerkes in Neutomischel . Ob die Versuchsbohrungen nun tatsächlich von dieser Behörde oder von jemanden Anderen ausgeführt wurden, ist nicht bekannt. Eine kleine Randnotiz in der Beilage „Dies und Das aus dem Posener Lande“ siehe hierzu unsere Veröffentlichung http://oledry.pl/de/1912-versuchsbohrung-zum-wasserwerk  berichtete im November 1912 über die „außerordentlichen günstigen Resultate“ von 2 Versuchsbohrungen und dass man sich erhoffte, dass ein dritte Bohrloch ebenso positiv bewertet werden könne.

Es wurde also Ernst mit dem Bau eines Wasserwerkes in der Stadt, dessen Errichtung in unmittelbarem Zusammenhang mit den im April 1912 eingereichten Planungsunterlagen eines Kreiskrankenhauses in der Stadt stand.

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Zeitungsmitteilung 1913 bzgl. der Bauvergabe für das Wasserwerk; und ein kritischer Leserbrief hinsichtlich der Unterrichtung der Bürger zu diesem Projekt

Wasserturm - Bild: Halina Patalas

„Kreisblatt für den Kreis Neutomischel zugleich Neutomischeler Hopfenzeitung“ vom 24. Juni 1913

Der Bau des hiesigen städtischen Wasserwerkes ist an die Firma Carl Francke, Bremen, für den Preis von 122.000 Mark vergeben worden. Mit den Arbeiten wird Anfang Juli begonnen. Das Werk soll bis 1. Dezember betriebsfertig hergestellt sein.

Die Zweigleitungen vom Hauptrohr bis zur Grundstücksgrenze werden seitens der Stadt gelegt.

Die Hausinstallation, die bis zum 1. November bereits fertig sein soll und zur der Bleirohre nicht verwendet werden dürfen, liegt den Hausbesitzern ob.

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Polizeiverordnung über den Anschluss an die städtische Wasserleitung 1913/1914

Brunnen in der Bahnhofstrasse – AK-Sammlung des Wojtek Szkudlarski

Kann ein Grundstückseigentümer gezwungen werden, sein Grundstück an die Gemeindewasserleitung anzuschließen?  So eine Überschrift eines Zeitungsartikels, der sich in den alten Akten des Wasserwerkes der Stadt Neutomischel findet.

Diese Frage hatte sich der Magistrat sicherlich gestellt, als er die Planungen zur Errichtung des Wasserwerkes begann. Die Bewohner sollten per Gesetz  nach Fertigstellung und Inbetriebnahme des Wasserwerkes dann ja für etwas bezahlen, was sie bis zu diesem Zeitpunkt umsonst genutzt hatten, und dieses, obwohl die Städter von Neutomischel, soweit bekannt, zu keinem Zeitpunkt Probleme mit der Qualität des Wassers, welches aus den öffentlichen Brunnen entnommen wurde, gehabt hatten. Und so musste man sich von vornherein gegen den Widerspruch der Einwohner wappnen.

Der Argumentation der Ablehnung, dass Brunnen mit gutem Wasser vorhanden seien, und damit ein Anschluss an die städtische Wasserleitung durch einen Eigentümer eines Grundstückes nicht zu akzeptieren sei, wurde durch eine Entscheidung des Oberverwaltungsgerichtes nicht anerkannt. Der Entscheid, dass alle Grundstücke an die Gemeindewasserleitung anzuschließen seien, wurde begründet mit der Aussage, dass eine öffentliche Wasserleitung im allgemeinen Gesundheitsinteresse errichtet werden würde bzw. worden sei. Ein Wasserwerk einer Stadt würde nicht gebaut und betrieben werden können, wenn nicht sämtliche Eigentümer der Grundstücke verpflichtet werden würden, an dieses mit den verlegten Wasserleitungen angeschlossen zu werden.

Unter Berücksichtigung des § 10 II, 17 des Allgemeinen Landrechts , gehörte es zu den Aufgaben einer Polizeibehörde Gefahren von der Bevölkerung abzuwenden. Um dieses durchzuführen, war es der Behörde sogar gesetzlich genehmigt den Anschluss von Grundstücken an die öffentliche Wasserleitung zu erzwingen.

Dieses galt selbstverständlich auch für die Stadt Neutomischel und deren Bewohner. Eine entsprechende Veröffentlichung, mit der die Verordnung vom 27.11.1913 nochmals bekanntgegeben wurde , ist zu finden im  Kreis Blatt für den Kreis Neutomischel zugleich Neutomischeler Hopfenzeitung vom Freitag, den 16. Oktober 1914.

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50 Jahre Glöckner von Rakwitz – 1858

Kirchturm Rakoniewice – Quelle: http://www.panoramio.com/photo/12288002

Bekanntmachung

Des Königs Majestät haben geruht, dem Glöckner an der evangelischen Kirche zu Rackwitz, Johann Martin Heinrich, in Veranlassung seines am 25. Oktober pr. gefeierten 50 jährigen Amtsjubiläums das allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen.

Posen, den 19. Januar 1858

Königl. Konsistorial-Präsidium  – veröffentlicht im Amtsblatt der Königlichen Preußischen Regierung zu Bromberg – Jahrgang 1858

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Kirchweihe nach Renovierung der evgl. lutherischen Kirche zu Neuborui – 1884

Neuborui evgl. luth. Kirche nach Renovierung - Quelle: Maennel Archiv

Nur wenig ist überliefert von der evangelisch-lutherischen Kirche, der so genannten „Altlutheraner“ Kirche, in Neuborui. Die Kirche selbst wurde abgerissen, heute findet sich in Boruja Nowa keine Erinnerung mehr an sie.

Der hier veröffentlichte Artikel stammt aus dem Kirchen-Blatt 217 vom 15. Juli 1884; dieser und die Bilder wurden uns zur Veröffentlichung eingesandt vom Maennel-Archiv, Kassel.

Vielen Dank !

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Geschichte des Grätzer Bieres – Teil 2. Monopolisierung, Export, Auflösung und Privatisierung

Grätzer Bier - Bildquelle : http://www.brauwesen-historisch.de/Polenverl1.html

Grätzer Bier – Bildquelle : http://www.brauwesen-historisch.de/Polenverl1.html

Hier finden sich die 3 weiteren Kapitel der sehr umfangreichen Ausarbeitung des Dr. Rodgers Prümer aus dem Jahre 1893 über die Geschichte des Grätzer Bieres. Ging es in der ersten Veröffentlichung noch um die Entstehung der Braukunst in der Stadt und den ältesten Nachrichten über diese, so wird hier nun die Blütezeit und die sich daran anschließende Auflösung bis hin zur Privatisierung beschrieben. Der Original Artikel ist zu finden unter http://www.archive.org/stream/zeitschriftderh05posegoog#page/n388/mode/2up

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Geschichte des Grätzer Bieres – Teil 1. Entstehung und älteste Nachrichten

Piwo Grodziskie - Bildquelle : http://www.brauwesen-historisch.de/Polenverl1.html

Piwo Grodziskie – Bildquelle : http://www.brauwesen-historisch.de/Polenverl1.html

In der Zeitschrift der Historischen Gesellschaft für die Provinz Posen – Herausgeben von Dr. Rodgers Prümer – 1893 – Digitalisiert zu lesen unter: http://www.archive.org/stream/zeitschriftderh05posegoog#page/n388/mode/2up wurde eine Zusammenfassung der verschiedenen Legenden und Begebenheiten sowie auch einiges über die Zunft der Bierbrauer beschrieben. Grätz, das heutige Grodzisk verdankte seinem über Jahrzehnte anhaltenen Wohlstand der Herstellung und Vermarktung seines Bieres. Heute erinnert nur noch wenig an die ehemaligen Brauereien der Stadt, obwohl, wenn man Herrn Jan Szala Glauben schenkt, eine „Wiederbelebung eine alkoholarmen Bierstils“ (sh. Artikel unter: http://derstandard.at/1339638506455/Bier-im-Gerede-Graetzer-Wiederbelebung-eines-alkoholarmen-Bierstils) anstehen könnte

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Erinnerungen eines bei Fluchtbeginn knapp 7-jährigen an die Heimat

Die Bewohner der Hofstelle - Aufn. Privatbesitz

Mein Geburtsort ist die Hofstelle Schmergal in Friedenau/Warthegau,dem heutigen Jastrzebsko Nowe.

Hier lebten bis Anfang 1945 meine Großeltern, meine Eltern, mein dreieinhalb Jahre älterer Bruder Günther, gestorben bereits 1947, und ich: Horst, sowie die Polen Pelagia T. -genannt Pilascha- als Magd, Stanislaw T. -genannt Schtascho- als Großknecht und Stefan S. aus Lodz als Jungknecht.

Mit meinen 74 Jahren bin ich inzwischen der letzte Überlebende unserer Familie aus dem „Osten“. Meine Frau und ich haben zwei erwachsene Söhne und fünf Enkelkinder, die einmal fragen könnten, woher ihre Vorfahren stammten. Daher habe ich mich entschlossen, das aufzuschreiben, was mir aus der Kindheit in Erinnerung geblieben ist, denn außer einigen Fotos wäre ohne meine Erzählung nichts mehr vorhanden.

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St. Laurentius-Kapelle in Lomnitz, Bez. Posen

Der Altar, rechts hinter der Säule erkennbar die Statue des St. Laurentius – Eigenaufn. 2011

Unter dem Titel „Die Holzkirche zu Lomnica“ (http://oledry.pl/de/ die-holzkirche-zu-lomnica) hatte Herr Alexander Schmidt-Klahr im letzten Jahr eine Beschreibung zu dieser kleinen Holzkapelle in Lomnica zur Veröffentlichung eingereicht.

Durch den von Herrn Baurat Wilke aus Meseritz im Jahre 1909 veröffentlichten Artikel werden einige weitere Einzelheiten über dieses heute noch erhaltene Kirchlein, welches seit letztem Jahr restauriert wird,  ergänzt.

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Grabsteinfund auf dem ehemaligen evangelischen Friedhof in Przylek/Scherlanke

Gedächtniskreuz auf dem ehemaligen Friedhof – Eigenaufn.

Grabsteine in früherer Zeit trugen im Gebiet des Tomischler Haulandes oft auf ihrer Rückseite einen Erinnerungs- oder Bibelspruch. Auf der Vorderseite, dem Grab zugewandt, befanden sich, wenn die Inschriften nicht direkt eingemeißelt waren, die Daten der Beerdigten auf einer dicken Glasplatte, die fest mit dem Stein verbunden gewesen waren.

Viele Steine, umgestoßen oder auch durch ihr Alter einfach umgestürzt, wurden mit den Erinnerungs- oder Bibelsprüchen auf den noch vorhandenen Arealen der ehemaligen Friedhöfe nach oben zeigend aufgefunden. Um festzustellen, wem hier einmal ein letztes Gedenken gegolten hat, mußten sie umgedreht werden. Dieses Umdrehen klingt einfach; nur – es ist nicht zu vergessen, dass die Steine ein erhebliches Gewicht haben, oft tief in die Erde eingesunken sind und die Vegetation sie nach den vielen Jahren fest am Boden hält.  Wenn dann nach mühevollem Ausgraben und Heben des Steines keine Inschrift mehr vorgefunden wird, war die Mühe vergeblich und es bleibt unbekannt, wer an dieser Stelle seine letzte Ruhestätte gefunden hatte.

Ein ungewöhnlicher Fund auf dem ehemaligen evangelischen Friedhofsgelände in Przyłęk/Scherlanke wurde im Mai 2011 katalogisiert.

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Motorradunfall in Nowy Tomysl / Neutomischel – 1939

Unfallmeldung in der Orędownik na powiaty Nowy Tomyśl, Wolsztyn i Międzychód vom 13.07.1939 / No. 76 (digitialisiert zu finden unter: http://www.wbc.poznan.pl/dlibra/docmetadata?id=185167) findet sich folgender Unfallbericht:

Zwei Motoradunfälle. Am vorigen Sonnabend, dem 08.07.1939 ereignete sich um 20 Uhr auf der Bolewitzer Chaussee ein Unfall unter Beteiligung von 2 Motorrädern. Die Fahrer waren Herr Bukalski und Herr Bederke. Der Zusammenstoß beider Fahrzeuge war heftig, Herr Budalski erlitt starke Verletzungen; Herr Bederke hingegen kam ohne weiteren Schaden  davon.

Der zweite Unfall ereignete sich auf dem  Marsch. Piłsudski Platz (Neuer Markt, heute Niepodległości Platz). Der Sohn (Arno Helmut Bruno geb. 1922) des hiesigen Kaufmannes Herrn (Albert Bruno) Kraft ist während des Umfahren des Platzes aus unbekannten Umständen von der Fahrbahn abgekommen und in das Schaufenster des Kaufmanns Herr Müller (so gen. Eisen-Müller) gefahren, wobei die Schaufensterscheibe zu Bruch ging. Der Junge  hat  glücklicherweise nur leichte Kratzer davon getragen.

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August Foltynski, Lehrer – geb. 1813

Der Personalbogen des August Foltynski findet sich in der Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung.

Er wurde am 15. Februar 1813 zu Komorowo Hauland geboren. Seine Eltern waren der Herr Johann Wilhelm Foltynski (auch Foltinsky geschrieben) und dessen Ehefrau Friederike Wilhelmine Caroline geb. Mayling. Der Vater wird in Kirchenbuchaufzeichnungen als Oberförster zu Komorowo Hauland und als Wirtschaftskommissarius zu Wiosker Hauland genannt.

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„Die Pospischill“ – „Kairi la Blanche“ oder Theophila Szterke (1864 – 1888/89)

Die als Theophila Szterke am 14. Oktober 1864 in Grätz, Provinz Posen geborene und unter dem Künstlernamen“ Olga Pospischill“ auftretende Luftgymnastikerin zeichnete sich durch hervorragende Kunstflugstaffel Darbietungen aus. Das atemberaubende Zusammenspiel von Können und Kraft in der Luft begeisterte schon immer die Zirkus- und Varieté-Besucher.

Es ist heute nur noch wenig über die Zirkusse vergangener Zeiten zu finden. Und um einige Erzählungen aus der „Welt des Scheins“ ranken sich die Legenden. So auch um den Tod der „Pospischill“.

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Schulzenurteil 1706 am Fronleichnamstag

Kopie des Urteils aus dem Jahr 1706, Quelle: Staatsarchiv in Poznan, Dokumenty wiejskie (Landdokumenten) sign. 369 http://szukajwarchiwach.pl/53/973/0/-

Der Schulze oder die Gemeinschaft der Dorfschulzen wurde bzw. wurden von der Gemeinde als deren Vertreter gegenüber dem Grundherrn gewählt. Sie sorgten für die Einhaltung der eingegangenen Verpflichtungen der Siedler gegenüber dem Grundherrn. Ebenso waren sie als gewählte Vertreter der Kolonisten für die „kleineren“ Rechtsprechungen innerhalb der Gemeinde zuständig.

Im Jahr 1706 am Fronleichnamstag (03. Juni) wurde  über eine solche Rechtsprechung aus dem Dorf Zinskowo/Sekowo berichtet:

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Ein Grätzer Pestbericht aus dem 17. Jahrhundert

Pest-Arzt um 1720 - Quelle: http://commons.wikimedia.org /wiki/File:Beak_Doctor_ 1720.jpg?uselang=de

H. Ehrenberg beginnt seinen Artikel mit den Worten: Es ist bekannt, wie schwer Polen während des 16., 17. und 18. Jahrhunderts von der Pest heimgesucht wurde; zahlreiche Urkunden und sonstige schriftliche Nachrichten belehren uns, wie tief in alle bürgerlichen Verhältnisse das Wüten dieser unheimlichen Krankheit eingriff. Ein ganz eigenartiger Bericht über dieselbe fand sich vor Kurzem auf einem einzelnen losen Blatte in dem jetzt im Posener Staatsarchiv verwahrten Grätzer Archive. Er bietet eine so rührende und ergreifende Schilderung der durch die Pest verursachten Not, dass seine Veröffentlichung unseren Lesern sicherlich willkommen sein wird. Der Bericht lieg zwar nur in Abschrift vor und die Abschrift ist ziemlich neu (so die Betrachtung im Jahr 1886) – Papiere und Schrift weisen auf unser Jahrhundert – aber sie bietet, nach den vielen sorgfältig angebrachten Verbesserungen zu schließen, doch eine genaue Wiedergabe der ursprünglichen Niederschrift dar. Anscheinend war diese Abschrift für den Druck bestimmt, da der Abschreiber auch eine Überschrift und Anmerkungen, die freilich nur zum kleineren Teil brauchbar sind, hinzugefügt hat.

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Münzfund von Konkolewo – 1886

Albrecht und Isabelle – Quelle: http://www.nbbmuseum. be/de/2006/09/antwerp-double-ducaton.htm

Ab und an hört man immer wieder von vergrabenen Schätzen, die durch Zufall gehoben wurden. Hier berichtete Rodgers Prümers über einen solchen Fund in Konkolewo. Leider ist es die einzigste Erwähnung über diese Begebenheit. Es wurde versucht zu recherchieren um welches Anwesen es sich gehandelt haben könnte und wer vielleicht der eigentliche „Schatzbesitzer“ gewesen sein mag. Nur, es war kein Michael Preuß, der in Konkolewo ansässig gewesen ist bis zur Veröffentlichung dieses Artikels zu ermitteln gewesen. Und auch die vage Beschreibung der als „recht wohlhabenden Leute“ genannten, früheren Bewohner des Anwesens, reichte nicht aus um Konkreteres zu finden.

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Heinrich Klumbies – Ein Leben für die Malerei

Heinrich Klumbies / Quelle: http://www.ostdeutsche-biographie.de/klumhe05.htm

Heinrich Klumbies wurde am 05. Juli 1905 in Neutomischel als Heinz Emil Klumbies, Sohn des Gerichtsassistenten Emil Friedrich Klumbies und seiner Ehefrau Meta Schiefelbein, geboren, er verstarb am 09. Juni 1994 in Karlsruhe. Er bekannte sich zu seinem Heimatraum – der Weite des Landes und das Nebeneinanderleben von Angehörigen mehrerer Nationen. Dieses Alles hätte auch Einfluss auf seine Werke als Künstler genommen.

* * *

Er studierte von 1925-1930; zuerst an der Technischen Hochschule und im Anschluss an der Akademie der bildenden Künste in Stuttgart, anschließend dann in Königsberg / Ostpreußen, der Heimat seiner Eltern, in Berlin legt er sein Staatsexamen ab.

Heinrich Klumbies arbeitete ab 1930 als Kunsterzieher und Leiter einer Theatergruppe in Berlin an der Karl-Marx-Schule, diese wurde durch die Nationalsozialisten jedoch geschlossen. Es folgten Versetzungen an zahlreiche andere Schulen und letztlich schied Heinrich Klumbies 1936 aus dem Schuldienst aus; bis ca. 1940 lebte und arbeitete er als freier Maler.

Von 1940 bis 1945 leistete er seinen Wehrdienst bei der Luftwaffen-Kriegsberichtserstatter-Kompagnie. Im Krieg wurde sein Atelier mit nahezu allen darin befindlichen Arbeiten des Künstlers zerstört.

1946 übersiedelte Heinrich Klumbies nach Reichenbach a.d. Fils.  Im selben Jahr heiratete er Marigard Ohser, die Tochter des Malers Carl Bantzer und Witwe des Erich Ohser, der als Karikaturist unter dem Namen E.O. Plauen gearbeitet hatte.

Heinrich Klumbies arbeitete an der Volkshochschule, für Zeitungs- und Zeitschriftenverlage.

1960 erhielt er eine Professur an der Kunstakademie in Karlsruhe, die er bis 1971 innehatte.

Seine Gemälde der „unbegrenzten Flächen und aperspektivischen Räume“ nehmen in der modernen Kunstgeschichte Deutschlands ihren eigenen Platz ein.

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Quelle und weitergehende Informationen unter: http://www.ostdeutsche-biographie.de/klumhe05.htm

Die Überreste des Schlosses von Opalenitza

Schlossruine Opalenica – Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Zamek-Opalenica.jpg?uselang=de

Im Jahr 1864 sollte das Schloß zu Opalenitza, welches im Anfange oder der Mitte des XVIII. Jahrhundert wahrscheinlich an Stelle einer alten schon im Mittelalter bekannten Befestigung (1) erbaut wurde und nach dem Tode des letzten Besitzers der Herrschaften Grätz und Opalenitza, Adalbert Opalinski, zu verfallen anfing, eingerissen werden. Um die zu verhüten, schrieb am 1. August 1864 der Oberpräsident v. Horn der Königl. Regierung (2), er habe gehört, das Opalenskische Schloß solle abgebrochen und mit den aus dem Abbruch zu gewinnenden Baumaterialien ein Schafstall aufgeführt werden. Es wäre dies nicht nur ein großer Verlust für die Gegend in landwirtschaftlicher und historischer Hinsicht, sondern auch in sofern zu bedauern, als das Schloß solide und in prächtigem Stile erbaut, noch in stattlichen Resten erhalten sei, und vielleicht zu einem oder dem anderen öffentlichen Zwecke mit mäßigem Kostenaufwand erworben und wieder hergestellt werden könne. Der betreffende Baurat solle bei einer Bereisung des Buker Kreises das Schloß besichtigen und Bericht erstatten. Am 14. Oktober sandte der Baurat Koch den folgenden Bericht ein und erklärte sich gegen die etwaige andere Verwendung aber auch gegen den Abbruch der Baulichkeiten . . .

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Vergleich des ehrsamen Gottfried Leske mit seinem Ausgedinge Vater – 1790

Kopie des Schiedsspruches aus dem Jahr 1790, Quelle: Staatsarchiv in Poznan, Dokumenty wiejskie (Landdokumenten) sign. 369 http://szukajwarchiwach.pl/53/973/0/-

In früherer Zeit wurden zwischen den Eltern und den Kinder sogenannte Ausgedinge-Verträge geschlossen. Die bäuerliche Wirtschaft wurde dabei schon zu Lebzeiten der Eltern auf den Nachfolger überschrieben; in diesen Verträgen wurde aber der Nachfolgebesitzer auch dazu verpflichtet die Eltern bis zu ihrem Lebensende zu versorgen; ab und an verblieben Teile des zu vererbenden Anwesens noch unter der Bewirtschaftung der Eltern und gingen leztztlich dann erst bei deren Ableben auf den neuen  Besitzer über.

Das ein solches Zusammenleben der Generationen sich nicht immer ganz einfach gestaltet, war früher schon so wie es noch heute vorkommt. Der nachfolgende Vergleich ist zwar nur kurz gehalten, aber eingangs wird erwähnt, dass auf Empfehlung und Befehl zwei Schultzengerichte ein endgültiges Urteil im Streit des Ausgedingers George Leske, mit seinem Nachfolger Gottfried Leske fällen sollen, da bis zu ihrer Einschaltung keine Einigung erzielt werden konnte. Weiterhin wird mit „größter Strafe“ vor einem „Löblichen“ Gericht gedroht falls dieser Vergleich dann aber doch noch von einer der Parteien missachtet werden sollte.

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Neutomischel und Posen schliessen einen Vertrag zum Bau des Amtsgericht- und Gefängnisgebäudes – 1878

Gerichts- und Gefängnisgebäude - Ansichtskarte aus der Sammlung des Wojtek Szkudlarski

Unseren Artikel „Das Rathaus – gebaut als Amtsgericht – und Gefängnisgebäude der Stadt im Jahr 1879 (http://oledry.pl/de/das-rathaus-gebaut-als-amtsgericht-und-gefangnisgebaude-der-stadt-im-jahr-1879/) haben wir mit der erteilten Baugenehmigung vom 10. Februar 1879 begonnen.

Durch einige weitere Dokumentenfunde ist es nun noch möglich, etwas über die Vereinbarungen zwischen dem Justizfiskus und dem Königlichen Gerichtsrat in Posen einerseits und der Stadt Neutomischel andererseits zu ergänzen. Diese Vereinbarung hat letztlich, den Dokumenten nach zu urteilen, den Ausschlag gegeben dieses Gebäude, wie wir es heute noch in Nowy Tomysl besichtigen können, zu errichten.

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Familie Johannes Walter – die letzte Pfarrersfamilie in Sontop

Dorfansicht - Eigenaufnahme

1939/1940 wurde von der damaligen NS-Regierung eine politische Umgestaltung des durch den Überfall der Deutschen auf Polen nun zu Deutschland gehörenden polnischen Staatsgebietes vorgenommen, der „Warthegau“ wurde geschaffen. Es kam zu zwangsweisen „Germanisierungen“ und im Gegenzug zu ethnischen „Säuberungen“, zur Deportation und Liquidierung von Polen und Juden.

Zum Kriegsbeginn im September 1939 war der in Sontop amtierende Pfarrer Tauber durch polnische Truppen interniert und auf dem Ver­schleppungsmarsch bei Kostschin erschossen worden.

1939 war auch das Jahr der „Umsiedlung“ der Deutschbalten nach Deutschland in Folge des „Hitler-Stalin-Paktes“. Im Oktober musste Pfarrer Johannes Walter mit seiner Frau Marianne, geb. von Cube, und ihren vier Kindern Estland verlassen. Durch Generalsuperintendent Paul Blau wurde ihm noch im gleichen Jahr die Pfarrstelle in Sontop zugewiesen.

Frau Karin Kasimir, zweitälteste Tochter des letzten deutschen Sontoper Pfarrers – damals 7 Jahre alt – erinnert sich an ihre kurze Zeit in Sontop

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Die Hebamme von Neutomischel – um 1830

Der Beruf der Hebamme – Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Eucharius_R%C3%B6%C3%9Flin_Rosgarten_ Childbirth.jpg?uselang=de

In den letzten Tagen gingen über die Medien in Deutschland viele Diskussionen über den Beruf der freiberuflichen Hebamme.

Wie war es aber eigentlich in früherer Zeit ? – Berthold Roy dessen Mutter die einzige Hebamme ihrer Zeit  in Neutomischel und den Hauländereien gewesen sein soll, hat seine Erinnerungen an sie in seinem Buch „Kind, Jüngling, Mann“- erschienen im Jahr 1895-  schriftlich festgehalten.  Man kann aus diesen einen kleinen Eindruck über das Leben einer Geburtshelferin jener Zeit gewinnen.

Nicht näher eingegangen wird auf die Schwierigkeiten bei einer Geburt, der Gefahr für die Mutter, den wenigen Hilfsmitteln, die eigentlich zur Verfügung standen und auch nicht auf die hohe Kindersterblichkeit.

Am Ende des Artikels wurde ein kleiner genealogischer Lebenslauf dieser bemerkenswerten Frau Brettschneider verehelichte Roy hinzugefügt.

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Schiedsspruch im Jahr 1757 zum Nachlass des George Rausch aus Sontop

Kopie des Schiedsspruches aus dem Jahr 1757, Quelle: Staatsarchiv in Poznan, Dokumenty wiejskie (Landdokumenten) sign. 369 http://szukajwarchiwach.pl/53/973/0/-

Am 26 Mai 1757 kam es durch die Schultzen-Gerichte aus Glinau und Paprotsch zu einem Schiedsspruch in Sachen der Erbauseinandersetzung des Nachlasses des George Rausch aus Sontop.

Wir erfahren, dass der George Rausch zweimal verehelicht gewesen war. Die erste Frau ist vermutlich verstorben; aus dieser Ehe scheinen 2 Söhne und 1 Tochter zu stammen. Die zweite Ehe schloss er dann mit Maria Giering, auch hier sind Kinder, 2 Mädchen, in der Erbfolge. Marie Giering verwittwete Rausch schloss dann eine weitere Ehe mit Johann Friedrich Jäger, dieser wurde auch zum Stiefvater einiger Rausch Kinder.

Wir würden uns freuen von den Genealogen, die sich mit einer der erwähnten Familien beschäftigen hier nähere Daten zu erfahren !

Zu guter Letzt wäre noch zu erwähnen, dass diese Transkription nach bestem Wissen aus dem handschriftlichen Text erstellt wurde. Das Original ist zu finden im Staatsarchiv in Poznan unter  Dokumenty wiejskie [Landdokumenten] Signatur 369 [http://szukajwarchiwach.pl/53/973/0/-]. Der Text im Original lautet:

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Bürgerhäuser der Stadt Grätz

Alter Markt vergl. Grundriss Abb. 55 Taf. XXVI Graetz – Aufn. Stadtbaumeister Max Kunze

Alter Markt 13 Abb. 55 Graetz – Aufn. Baurat Rambeau – vergl. auch Taf. XXVI

Im Anschluss an die Beschreibung der Laubenhäuser von Rakwitz – Die Laubenhäuser zu Rakwitz – folgt hier nun die Beschreibung der Bürgerhäuser zu Grätz. Der Stil der Bauten beider Städte wird immer wieder verglichen, da der Einfluß der Rakwitzer Bauweise in Grätz unübersehbar war. Häuser der älteren Bauweise der Stadt, so der Autor ,waren vermutlich bei einem verherrenden Brand im 17. Jahrhundert vernichtet worden, sodass der Wiederaufbau in Anlehnung der Bauten der Nachbarstadt erfolgte.

Quelle: Das Bürgerhaus in den Posener Landen von Professor Dr. Ing. Alfred Grotte – Digitalisiert bei der DBC – http://www.dbc.wroc.pl/dlibra – alle Bilder dieses Artikels sind der Original Veröffentlichung entnommen.

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Der Untergang der Schneiderzunft in der Stadt Neutomischel – 1833

Der Schneider und seine Gehilfen - Quelle: Wikipedia – Datei:Chodowiecki Basedow Tafel 19 d.jpg – J. B. Basedows Elementarwerk mit den Kupfertafeln Chodowieckis u.a. Kritische Bearbeitung in drei Bänden, herausgegeben von Theodor Fritzsch. Dritter Band. Ernst Wiegand, Verlagsbuchhandlung Leipzig 1909.

In Neutomischel waren auch die Schneider Inhaber eines Privilegiums, welches Ihnen mit dem 17. Januar 1788 gezeichnet wurde.

Da dieses Privilegiung als nicht auffindbar gilt, können wir nicht genau wiedergeben, welche Zusagen diese Berufsgruppe bei ihrer Ansiedlung erhalten hatte und welche Pflichten sie einzuhalten hatten. Sicher ist, dass die Angehörigen dieser Berufsgruppe in einer Zunft organisiert waren.

Schneider wurden in alten Erzählungen oft als körperlich schmächtige Menschen beschrieben, schwere körperliche Arbeit war für sie ungeeignet. Den dadurch schon dem Spott ausgesetzten Angehörigen dieses Berufes wurde es nicht einfacher gemacht, mit der Ansicht,  dass die Schneiderei zudem als Frauenarbeit galt; dieses wurde in früherer Zeit mit einer Abwertung gleich gesetzt. Schneider galten schlichtweg als Verlierertypen. Selbst heute noch haben sich einige Redensarten, die dieser Berufsgruppe zugeordnet werden,  in unserem Sprachgebrauch diesbezüglich erhalten: „frieren wie ein Schneider“ ist eine – der kleine, schwache, dürre Schneider fror immer -, ein anderes Beispiel ist  „aus dem Schneider sein“ – also einer misslichen Lage entkommen sein in der sich die Schneider dauerhaft befanden.

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Blenke / Blinek – Erinnerungen

Blick vom ehem. evgl. Friedhof zum Dorf – PM

Blenke, das heutige Blinek, damals und heute ein Dorf über das niemand Besonderes berichtet. Es ist 11 km nördlich von Rakoniewice/Rackwitz und 8 km westlich von Grodzisk/Grätz auf einer Waldlichtung gelegen.

Aus Randbemerkungen anderer Beschreibungen war zu entnehmen, dass die Ansiedlung Blenke von Hauländern vermutlich um das Jahr 1720 stattgefunden hat.

In der „Posener Stimme“ No. 7 aus dem Jahr 1957 erschien die von Gerhard Wilhelm verfasste Erzählung  „Das Brot unserer Erde“. Es handelt sich um eine Geschichte in der die Erinnerungen des Urgroßvaters des Autoren (vermutlich aus der Zeit von 1860-1900) und dessen Nachfahren dann bis 1945 erzählt wurden.

Diese Nacherzählung basiert auf diesen Artikel. Sollte einer unserer Leser weiteres zu diesem Dorf beisteuern oder das ein oder andere Ereignis näher datieren können, so würden wir uns über Zuschriften unter einer unserer E-Mail Adressen freuen. Weiterlesen…

Die Kirchturmuhr – Baujahr 1843

Bild der Kirche mit Turm und Uhr aus der Chronik

Auf alten Postkarten begegnen wir der Kirchturmuhr von Neutomischel immer wieder. Ob die in diesem Artikel aus den Jahren 1842-1845 beschriebene Uhr wirklich diese ist, die auf den Postkarten dargestellt ist, oder schon eine Nachfolgerin wissen wir nicht. Genauso wenig wissen wir was nach Abbruch des Turmes eigentlich aus „ihr“ geworden ist.

Alles begann mit dem am 13. Oktober 1842 gestellten Antrag des damaligen Pastors Lange aus Neu Tomysl an die  Königliche Hochlöbliche Regierung – Abteilung für Kirchen- und Schulwesen zu Posen mit der Bitte der Genehmigung zur Anschaffung einer Turmuhr. Pastor Lange führte aus, dass die Finanzierung aus dem der Kirche hinterlassenen Vermächtnis des Martin Redlich (v. Martin Redlich, Eigentümer zu Zinskowo geb. ca. 1741 verstorben 1837 und Ehepartnerin Christina Kuck geb. ca. 1752 verstorben 1832) , der Kirchenkasse und aus Beiträgen der Stadt- und den Landgemeinden erfolgen könnte. Im Dezember 1842 wurde dann abgeschlossen der:

Bau-Contract für die Thurmuhr der evangelischen Kirche zu Neutomysl

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Der „vergessene“ Bürgermeister Hartmann – Berichte aus den Jahren 1817-1831

Rathaus bzw. Communalgefängnis der Stadtcommune - 1864 / Bild: Stadtbibliothek Nowy Tomysl

Der jährlich zu erstattende Hauptverwaltungsbericht 1817-1890 – bei ihm handelt es sich um eine Art Rechenschaftsbericht der Stadt. Es werden Einwohnerzahlen mit zuziehenden und abwandernden Bewohnern aufgeführt, über Maßnahmen, die hinsichtlich der Sicherung der Stadt zur Brandverhinderung getroffen wurden wird berichtet, aber auch über das Stadtvermögen. Wir haben zwar nicht die eigentlichen Fragen, die gestellt wurden in ihrem eigentlichen Wortlaut gefunden, jedoch waren die Antworten so aussagekräftig, dass wir nachfolgendes Stadtbild skizzieren konnten. Da einige Antworten sich Jahr um Jahr wiederholten, also keine Abweichungen notiert worden waren, wurden von uns im Artikel nur die Veränderungen mit der entsprechenden Jahrezahl erwähnt.

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1834-1844 Sontop löst sich von der Herrschaft Tomys’l – Der Ablösungs Rezess

Einband des Vertrages - Quelle: Kreis- und Stadtbibliothek von Nowy Tomyśl

Der über die Ablösung von Santop Hauland – Kreis Buk Zwischen dem Dominis und den bäuerlichen Wirthen abgeschlossenen Rezeß, welcher wörtlich wie folgt lautete

Ablösungs Rezess

von  Santop – Buker Kreises

In dem Dorfe Santop Hauland

welches zur adeligen Herrschaft Tomys´l gehörig, und im Buker Kreise, Posener Regierungsbezirk belegen ist, befinden sich gegenwärtig

Dieser Ablösungs-Rezess ist ein sehr gutes Beispiel für das Wesen der „Hauländer“ und Ihrem gewesenen Leitspruch „Einer für Alle, Alle für Einen“. Jeder dem ein Grundstück oder Anwesen in Sontop selbst oder im Sontoper Hauland gehörte, gleich ob er dort ansässig war oder längst woanders wohnte, musste diesem Vertrag zustimmen. da er den Status des „Nachbarn“  bzw. des „Eigentümers“ nicht verloren hatte, solange er eben noch als Land- oder Wirtschaftbesitzer galt. Ablösungen einzelner Höfe waren nicht möglich. Was hier sehr deutlich zum Ausdruck kommt ist, dass wenn gegenüber der Herrschaft ein Schuldner ausfiel, die Gemeinschaft der Dorfbewohner letztlich für diesen Verlust bürgte. Deutlich wird aber auch, dass für diejenigen, die nicht in diese Gemeinschaft der „Hauländer“ gehörten, diese Solidarität keine Gültigkeit gehabt hat.

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Eingemeindungsvereinbarung Doktorowo zu Graetz – 1905

Doktorowo bei Graetz – Quelle: http://mapy.amzp.pl/tk25.cgi?23,48,60,80 – hier: http://amzpbig.com/maps/3764_Gratz_1911.jpg

Doktorowo war eine Ansiedlung westlich von Graetz gelegen. Sie soll bereits um 1563 in Zusammenhang mit der Familie Ostrorog erwähnt worden sein. Ansonsten findet sich nur hin und wieder einmal eine Erwähnung des Dorfnamens.

Die vermutlich bedeutendsten Ereignisse dieser verschlafenen Ortschaft fanden 1848 statt. In Berichten zu den Gefechten vom 28. April 1848 zwischen den Preußischen Truppen, die ausgerückt waren um die Polnischen Aufständischen unter ihrem Anführer Marcus Mosse niederzuschlagen, wurde dieses kleine Dorf als ein Kampfplatz erwähnt. In den Beschreibungen des Hermann Kunz – Die Kriegerischen Ereignisse im Großherzogthum Posen im April und Mai 1848 – verlegt 1870 heißt es: Dicht vor Grätz liegt nach Opalenitza hin das Dorf Doktorowo, welches damals aus schlechtgebauten Hütten bestand. 500 schritt vor Doktorowo formierte sich die Infanterie zum Angriff. Auf der Straße selbst ging die 6. Kompagnie Bataillons Hirschberg vor, links daneben die 2 Geschütze, dicht dahinter die 1 ½ Kompagnien Regiments Nr. 18, die Husaren wendeten sich nach der Straße Grätz-Stenschewo. Eine Barrikade sperrte den Eingang von Doktorowo, sie war von den Polen dicht besetzt, ebenso die Gartenzäune des Dorfes. Die beiden Geschütze zerstörten jedoch schon mit dem dritten Schusse die Barrikade, dann gingen zwei Züge der Landwehr-Kompagnie zum Angriff vor. Hierbei ließen manche Sensenmänner die Preußen ganz nahe herankommen und sich lieber niederschießen, als daß sie geflohen wären. Demnächst beschossen die beiden Geschütze den Obstsaum von Doktorowo, wobei ein Gartenhaus in Brand geriet…“ An diese Ereignisse erinnert ein Gedenkstein an der Straße nach Zabszyn (früher Bentschen).

Nachdem dann 1905 die Eingemeindung zu Grätz vollzogen worden war verlieren sich die Spuren zu diesem Dorf ganz.

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Dummheit mit schlimmen Folgen – Zeitungsmeldung

Bahnhof Neutomischel - Quelle: Ansichtskarten-Sammlung des Wojtek Szkudlarski

Neutomischel – Freitag, den 9. August 1889 – Neutomischeler Hopfenzeitung – No. 62

Am Montag untersuchten einige Knechte aus Alttomischel ein vom Spiritushändler Wolfsohn aus Neustadt b. P. auf dem hiesigen Bahnhofe lagerndes Spiritusfaß, indem sie mit einem brennenden Streichhölzchen hineinleuchteten, um zu sehen, ob vielleicht noch Spiritus in demselben vorhanden sei. In dem Augenblick explodierte das Faß und die dadurch zerbrochenen Bodenstücke wurden über 40 Schritt weit bis über den Bahnkörper hinweggeschleudert. Ebenso explodierten noch zwei andere Fässer und konnten nur mit Mühe von den auf dem Platze lagernden ca. 300 Fässern entfernt werden. Der Knecht, welcher das Streichhölzchen hineingehalten hat, erhielt nicht unbedeutende Brandwunden im Gesicht und an der Nase. Das Feuer wurde, ohne weiteren Schaden anzurichten, gelöscht.

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Quelle des Zeitungsberichtes: Kreis-Blatt für den Kreis Neutomischel – Ausgabe 06. August 1889 zu finden unter: Akta miasta Nowy Tomyśl (Stadtakten) [4385] Signatur 160 [Die Reorganisation der Schützengilde] – http://szukajwarchiwach.pl/53/4385/0/1.10/160

Circus E. Blumenfeld Wittwe – 1889 in Neutomischel – Kurzmeldung

Gruss aus dem Circus E. Blumenfeld Wwe. - Quelle: http://dirk.steindorf-sabath.eu/g-b-zirkus.html

Zeitungsmeldung : Neutomischel, den 6. August 1889

Am Freitag (2. August 1889) traf der Carawanen Circus E. Blumenfelds Wittwe aus Elbing hier ein und gab in dem von ihm erbauten Zelte an den folgenden 3 Tagen um 8 Uhr nachmittags Gala-Parade-Vorstellungen, welche an den ersten zwei Abenden gut, in der Schlussvorstellung am Sonntag aber so stark besucht waren, dass die Galerie und die Plätze 1 und 2 die Besucher nicht mehr aufzunehmen vermochten. Das Publikum hat sich auch in den „telegrammäßig“ angekündigten Leistungen keineswegs getäuscht.

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Ergänzende Erklärung: Emanuel Blumenfeld (1811-1885) entstammte einer jüdischen Artisten- und Künstlerfamilie, die schon im 17. Jhrdt. als reisende Künstler in Stadtchroniken erwähnt wurde. Emanuel Blumenfeld, er wurde 1834 als Nachfolger seines Vaters für den Familienzirkus eingesetzt, gestaltete das Programm weitgehend um, und führte hochqualifizierte Reitdarbietungen ein. 1871, der Zirkus war durch die Kriegswirren zerfallen, wurde ein Neuanfang gestartet. Die einst vor dem Krieg inne gehabte Größe wurde nicht wieder erreicht. 1874 wurde ein Standquartier in Guhrau eingerichtet. Vor der Vollendung verstarb Emanuel Blumenfeld jedoch. Seine Wittwe Jeanette Stein, sie war seine zweite Frau gewesen und entstammte selbst einem Zirkusunternehmen, führte mit Ihren Söhnen die Leitung des Zirkus unter dem Namen „Circus Emanuel Blumenfeld Wittwe“ fort.

Zeitungsmeldung 1889 (3)

Zeitungsmeldung 1889 (3)

Quellen:

  1. Einzelheiten zu Emanuel Blumenfeld unter http://www.uni-magdeburg.de/mbl/Biografien/1528.htm wo auch weiteres über diesen Circus zu lesen ist.
  2. Kreis-Blatt für den Kreis Neutomischel – Ausgabe 06. August 1889 zu finden unter: Akta miasta Nowy Tomyśl (Stadtakten) [4385] Signatur 160 [Die Reorganisation der Schützengilde]
    http://szukajwarchiwach.pl/53/4385/0/1.10/160

Ich Johan Fridrich Steltzer bin gebohren …

Ich Johan Fridrich Steltzer bin gebohren ... (Quelle:SKANSEN BUDOWNICTWA LUDOWEGO in Wolsztyn)

Was wissen wir eigentlich über die Jahre von  1731 bis 1773 und dem Leben in den Siedlungsdörfern, über die Menschen, die sich dort angesiedelt hatten ?

Diese Frage lässt sich ziemlich einfach beantworten mit: mehr oder weniger nichts !

Diese Antwort ist auch darauf zurückzuführen, dass bis heute niemand wirklich eindeutig Aussage darüber machen kann, woher die Siedler eingewandert waren. Vermutungen wurden und werden viele angestellt, vielleicht sind diese sogar richtig, nur wirklich belegbare Unterlagen über die Herkunft der Familien wurden nie gefunden. So bleiben auch die wirklichen Gründe, wie  z. B. die Flucht aus dem Bekenntnis zur protestantischen Religion und der daraus resultierenden Verfolgung heraus oder auch ob die Strapazen der Ansiedlung einfach um des >Traumes vom eigenen Besitz< auf sich genommen wurden, verborgen.

Einzig wurde bis jetzt gefunden, dass in diesen Jahren die Hauländer Dörfer ihre Siegel erhielten, so denn wir hier  die erforschten Daten des Karl E. Goldmann zugrunde legen; diese Funde sind beschrieben unter: Die ältesten Siegel und Wappen der Neutomischeler und umliegenden Holländergemeinden

Ein weiterer aus dieser Zeit bis jetzt wenig beachteter Fund ist ein unscheinbarer Zettel. Um eine Scheune aus Sekowo, früher Zinskowo, die noch in der alten Bauweise der Hauländer errichtet worden war, die aber einem Neubau im Wege stand, für die Nachwelt zu erhalten, war deren sorgfältige Zerlegung in ihre Einzelteile vorgenommen worden.  Dabei wurde im Gebälk steckend eben besagter Zettel gefunden. Die Scheune wurde im Anschluß an ihren  neuen Platz im Freilichtmuseum der Volksbauweise der westlichen Woijewodschaft Wielkopolska  „SKANSEN BUDOWNICTWA LUDOWEGO“  www.muzea-wolsztyn.com.pl in Wolsztyn wieder errichtet. Wir erhielten seitens der Museumsleitung die freundliche Genehmigung zur Veröffentlichung, wofür wir uns an dieser Stelle nochmals bedanken.

Die handschriftliche Notiz auf  dem Zettelchen beginnt mit  . . .

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Das Rathaus – gebaut als Amtsgericht – und Gefängnisgebäude der Stadt Neutomischel im Jahr 1879

Eingang zum ehem. Amtsgerichts- und Gefängnisgebäude

„Neutomischel, den 10ten Februar 1879

Der Stadtgemeinde in Neutomischel wird hiermit vorbehaltlich etwaiger Rechte Dritter die Erlaubnis ertheilt, auf Ihrem Grundstücke No. 84 daselbst unter genauester Beachtung, aller bestehenden bau-und feuerpolizeilichen Vorschriften nachstehende Baulichkeiten auszuführen: Ein Amtsgerichts- und Gefängnißgebäude neu zu erbauen.“

unterzeichnet ist diese Genehmigung: Magistrat, Polizei-Verwaltung – Bürgermeister Witte

Dieser Artikel entstand anhand der im Staatsarchiv in Posen / Archiwum Państwowe w Poznaniu – verwahrten Akten: Akta miasta Nowy Tomyśl / hier Ordner  „Der Bau des Rathauses – im Allgemeinen

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Die Sicherheitspolizei sucht Johann Michael Männel – Kurzmeldung

Ausschnitt des Amts-Blattes Frankfurth Oder - Quelle: Google Books

Oeffentlicher Anzeiger als Beilage zu Nro. 38. des Amts-Blattes  der Königlich Preußischen Regierung zu Frankfurth an der Oder – Ausgegeben den 18ten September 1816

S i c h e r h e i t s – P o l i z e i  – Steckbrief

Es ist der hierselbst verhaftete Kesselflicker Johann Michael Männel, der sich auch sonst Michael Wendel genannt, gebürtig zu Schönheide im Kreis-Amt Schwarzenberg, welcher, wie sich jetzt ergeben, als unverbesserlicher Trunkenbold und Landstreicher mit 4 Wochen Zuchthaus-Strafe, Ende des Jahrs 1815, belegt, und hernach durch den Schub nach seinem angeblichen Wohnort Neu-Tomischel im Groß-Herzogthum Posen transportiert worden, auf dem Transport aber entsprungen, heute Mittag durch Nachläßigkeit der Wache, nachdem er die Kette zerschlagen, und sich dadurch von den Fesseln befreyt, anderweit entwichen.

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Das Bauernhaus in der Provinz Posen

Blick über das Hauland – Aufn. GT

Julius Kohte, der durch die Provinz Posen reiste um unter anderem auch die Bestandsaufnahme der Kunstdenkmäler anzufertigen, hat mit diesem Artikel ein klein wenig Material über die Bauernhäuser gesammelt. Der Artikel streift unter anderem auch das Hauland – siehe den markierten Text.

Leider ist es uns nicht gelungen von den beschriebenen Windmühlen in Sontop noch Aufnahmen oder Zeichnungen zu finden. Wir würden uns freuen, wenn vielleicht seitens unserer Leser noch ein Foto eingereicht werden würde.

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Kleinstadtbilder aus Rakwitz und Grätz in den letzten Jahrzehnten des polnischen Reiches – 1735 bis 1782 – Teil 7 – Heimkehr und Tod

Grodzisk heute – Quelle: www.grodzisk.wlkp.pl

Und hier nun das Ende der Zusammenfassung der Flegelschen Chroniken. Mit diesen beiden letzten Kapiteln „Friede und Heimkehr am Abend des Lebens“ und „Schluß“  hat 1899 Dr. Tr. Stäsche seine umfangreiche  Arbeit beendet.

113 Jahre sind seit seiner Ausarbeitung vergangen, annähernd 260 Jahre liegen die geschilderten Ereignisse zurück, kaum jemand hat jemals von diesen Chroniken und deren Inhalt gehört und doch lesen sich die Schilderungen spannend als seien die Geschehnisse noch gar nicht so lange zurückliegend. Oder liegt die Spannung darin, dass sich die Geschichte in leicht abgewandelter Form an anderen Schauplätzen bis heute immer wiederholt ?

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Kleinstadtbilder aus Rakwitz und Grätz in den letzten Jahrzehnten des polnischen Reiches – 1735 bis 1782 – Teil 6 – Recht und Rechtsprechung in Grätz, Pastor Calmann verlässt Grätz, die Familie Flegel wird vertrieben

Die Waage der Gerechtigkeit – Aufn. PM

Da seitens de Besitzers von Grätz die Maßnahmen zum Schutz des Pastors Calmann,der Flegelschen Familie und anderen nicht mit großer Intensität ausgeübt wurde, ging letztlich General Radonski als der „Sieger“ aus diesem seit Jahren schwelenden Kampf hervor. Mit roher Gewalt und Mord und hatte die Bevölkerung unterdrückt und verhindert, dass etwas gegen ihn unternommen wurde. Er wies Dritte zur Brandstiftung an, beugte das Recht nach seinem Belieben, verhinderte einen Mordanschlag nicht und beschritt den Weg der Enteignung. Am Ende gelang es ihm durch Unterstützung Angehöriger der Familie Flegel, die aus Habgier handelten und auch wieder durch den amtierenden evangelischen Pastor, dem späteren Erbauer der evangelischen Kirche von Grätz, seine Widersacher aus der Stadt zu entfernen.

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Kleinstadtbilder aus Rakwitz und Grätz in den letzten Jahrzehnten des polnischen Reiches – 1735 bis 1782 – Teil 5 – Die Begründung des Grätzer Kirchspiels – die Vorarbeiten, die Pfarrerwahl und General Radonski

Ausschnitt aus dem hoelzernen Fries ueber dem Eingang der ehem. evgl. Kirche zu Graetz – Arbeit von A. Bothe — Aufn. PM

Die zweite Teilung Polens, 1772, hatte stattgefunden. Der langgehegte Wunsch in Grätz eine evangelische Kirche zu errichten sollte umgesetzt werden. Neben den Befürwortern dieses Unterfangenens gab es allerdings auch Gegner. General Kasimir von Radonski, der Bevollmächtigte der Grätzer Güter soll einer von ihnen gewesen sein, dieses nachdem die Gemeinde sich gegen seine Wünsche widersetzte. Erwähnt muss aber auch werden, dass der evangelische Pfarrer aus Rackwitz Kuczewski, ihm wird ein „schlechter“ Charakter bescheinigt, nicht an den Gewaltätigkeiten, wenn auch nicht persönlich durch ihn verübt, unbeteiligt war. Als kleinstes Übel kann vermutlich Bestechung angesehen werden, eigentlich unvorstellbar, gipfelte der Hass der Gegener dann mit der Erteilung des Befehls zur Ermordung.

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Kleinstadtbilder aus Rakwitz und Grätz in den letzten Jahrzehnten des polnischen Reiches – 1735 bis 1782 – Teil 4 – Der Schrecken der Konföderationszeit – 1768-1771

„1768 –Katharina II. erzwingt mit Waffengewalt die Deportation der widerspenstigen Bischöfe und anderer Oppositioneller nach Sibirien. Die vor allem aus russischen Truppen gebildete „Generalkonföderation von Radom“ („Republikanische Konföderation der Königsgegner und Reformfeinde“) umstellt mit 40.000 Mann den Reichstag und erzwingt so, daß dieser den „Ewigen Vertrag“ zwischen Rußland und Polen annimmt, der die Beibehaltung des „liberum veto“, freie Königswahl und Gleichstellung der Dissidenten garantiert.“ (1)

„1768 – Gegen die erzwungenen Reichstagsbeschlüsse schließt sich am 29. Februar in der Ortschaft Bar in Podolien zum ersten Mal ein Militärbündnis des polnischen Adels zusammen, die „Konföderation von Bar“ unter Führung des Bischofs Michal Krasinski. Mit ihrem Wahlspruch „Glaube und Freiheit“ trat die Konföderation, unterstützt von Österreich (Maria Theresia) und Frankreich, gegen den russischen Einfluss auf und wollte die katholische und die polnisch republikanische Tradition stärken. In der Folge kommt es zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen den polnischen Auftsändischen und russischen Truppen, die Türkei erklärt Rußland den Krieg.“(1)

Dieser Teil ist eine kurze Schilderung der Familie Flegel in eben jener schwierigen Zeit …

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Kleinstadtbilder aus Rakwitz und Grätz in den letzten Jahrzehnten des polnischen Reiches – 1735 bis 1782 – Teil 3 – Von Grätz nach Freistadt und von Freistadt nach Grätz

Dieses Kapitel beschreibt, wie die Familie Flegel Grätz nach einem Brand, der der Verfolgung der „Dissidenten“  galt, nach Rakwitz übersiedelte. Da sie aber wohl auch dort Repressalien, dieses Mal  durch die adeligen polnischen Besitzer der Stadt ausgesetzt waren, sich entschlossen aufgrund eines ihnen erteilten Privileges doch wieder nach Grätz zurückzuziehen.

Inhalt der Chroniken – Abkürzungen: A = ältere Chronik, B = jüngere Chronik

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Kleinstadtbilder aus Rakwitz und Grätz in den letzten Jahrzehnten des polnischen Reiches – 1735 bis 1782 – Teil 2 – Rakwitz und Polnisch-Freistadt und die Familie Flegel

Hier nun die 1ste Fortsetzung mit erklärenden Worten zu Rakwitz und Polnisch-Freistadt und der Differenzierung der beiden Orte, die später zu einer Stadt zusammenwuchsen.

Und weiterhin einigen Ausführungen zu der betroffenen Familie Flegel, die hier vermutlich seit 1668 ihren Wohnort hatte.

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Kleinstadtbilder aus Rakwitz und Grätz in den letzten Jahrzehnten des polnischen Reiches – 1735 bis 1782 – Teil 1 – Bedeutung der Flegelschen Chroniken und die genutzten Quellen

Die alte evangel. Kirche zu Graetz – Quelle www.grodzisk.wlkp.pl

Liebe Leser unserer Seite – dies ist der erste Teil der 1899  von Dr. Tr. Stäsche, Königshütte O.-S. 1899 verfassten und veröffenlichten Arbeit :

„Kleinstadtbilder aus Rakwitz und Grätz in den letzten Jahrzehnten des polnischen Reiches“

– Eine Untersuchung über die Flegelschen Chroniken und ein Beitrag zur Geschichte der evangelischen Kirche zu Grätz –

Der Beitrag wurde abgedruckt in der „Zeitschrift der Historischen Gesellchaft für die Provinz Posen“ – welche herausgegeben wurde durch Rodgero Prümers – 14. Jhg. – 1899.

(Quelle:  http://ia600307.us.archive.org/12/items/zeitschrift1314histuoft/zeitschrift1314histuoft.pdf)

Die angesprochenen Flegelschen Chroniken werden im Staatsarchiv von Poznan verwahrt. Der hier wiedergebene Text ist die intensive Auseinandersetzung dieser Aufzeichnungen durch den Dr. Tr. Stäsche. Seine Arbeit befasste sich, teils unter sehr kritischen Betrachtungen, mit diesen Geschichtserinnerungen. Neben den Flegelschen Chroniken  wurden zur Vervollständigung, auch die später verfassten Chroniken der Pastoren Roehl und Fischer zur Wiederentstehung der evangelischen Kirche zu Grätz herangezogen.

Nach Lesen aller Teile dieses Beitrages betrachtet man spätere Aufzeichnungen z. B. den Artikel unter : http://oledry.pl/de/gratz-der-beginn-als-evgl-parochie/ mit anderen Augen . . .

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Ein Fasanenhahn stirbt plötzlich vor Freuden

Kaum glaubhaft wird ein solcher Sterbefall unter Fasanen erscheinen, die sonst eben nicht im zahlreichen Hühnergeschlecht, gleichviel ob ganz oder nur noch halb verwildert, zu den Klügsten gehören, noch viel weniger aber (menschlich ausgedrückt) eine Hinneigung zu sentimentaler Reizbarkeit sich abmerken lassen. Wohl möchte man es daher als etwas noch Neues unter der Sonne aussprechen können, wenn überraschende Freude den plötzlichen Tod eines alten Hahns herbeiführte.

Frage der Autoren an die Leser: hat jemand ein Bild des alten „Schlosses“ oder des im Artikel beschriebenen Schlossgartens mit dem Mühlbach ? Wenn wir Kopien von Bilder erhalten könnten würden wir uns sehr freuen ! – Bitte setzen Sie sich mit uns in Verbindung unter einer unserer E-Mail Adressen Vielen Dank

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Kurzmeldung – Steckbrief Johann Gottfried Kirsch – 1828

Blick zur Gemeinde Banie dem früheren Bahn - Quelle: www.wittram-reisen.de

Im Amts-Blatt No. 18 von Stettin (zu finden unter: www.books.google.de) veröffentlicht am 03. Mai 1828 findet sich der Steckbrief den die Gemeinde Bahn per 23sten April 1828 aufgegeben hat, um des abgängigen Johann Gottfried Kirsch wieder habhaft zu werden.

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Steckbrief des Johann Gottfried Kirsch

Der seit dem 31sten December v. J. sich arbeitslos umhertreibende Wind- und Wassermüllergesell Johann Gottfried Kirsch, hat der ihm unterm 3ten März c. hier ertheilten Weisung sich über Soldin, Landsberg, Schwerin nach Neutomischel, bei Vermeidung des Transports, zu begeben und sich bei der landräthlichen Behörde sofort zu melden, nach der heute eingegangenen Benachrichtigung nicht genügt, und setzt wahrscheinlich seine frühere vagabondirende Lebensart fort, welches Behufs der Vigilance hiermit bekannt gemacht wird.

Bahn, den 23sten April 1828 –  Königl. Polizei-Behörde.

Signalement

Geburtsort Neutomischel, Vaterland Großherzogthum Posen, Alter 34 Jahr, Größe 5 Fuß 2 Zoll, Haare braun, Stirn frei, Augenbrauen braun, Augen graublau, Nase und Mund proportionirt, Bart blond, Kinn rund, Gesicht oval, Gesichtsfarbe gesund, Statur mittel. Besondere Kennzeichen fehlen

Conrad Matschoss – Ein Leben für Technik und deren Geschichte

Conrad Matschoss - Quelle: http://www.vdi.de/43586.0.html

Conrad Matschoss wurde  am 09. Jun 1871 in Neutomischel, als Sohn des evangelisch-lutherischen Pastors Heinrich Hermann Matschoss und dessen Ehefrau Anna Maria Maennel, einer Tochter des dortigen Dampfmühlenbesitzers, geboren. Vielleicht war es gerade die Dampfmühle des Großvaters, sie galt als die zweitälteste der Provinz Posen, die das technische Interesse des Conrad Matschoss erweckte.

1890 schrieb er sich an der Technischen Hochschule in Hannover – Studienfach Maschinenbau – ein.

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Die Synagoge zu Neutomysl

Synagoge zu Neutomysl - 1939 (4) Privatphoto J. Saegenschnitter Aufnahme aus dem Jahr 1939 – zur Veröffentlichung erhalten von Herrn Arno Kraft Berlin

Wir haben schon lange vorgehabt auch endlich neben den schon veröffentlichten Beiträgen über die evangelische, die katholische und die evangelisch-lutherische Kirche etwas über die Synagoge der Stadt Neutomischel zu schreiben.

Nur, wir haben sehr wenig in Erfahrung bringen können; dieses wenige ist es aber trotzdem wert nun hier zu erscheinen – vielleicht ergeben sich aus dieser Veröffentlichung Informationen, die Sie uns als unsere Leser zur Verfügung stellen, so dass wir das Bild der jüdischen Gemeinde in Neutomischel vervollständigen können.

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Ernst Tepper Stiftung – zugunsten der Wasch- und Reinemachefrauen, dem Kinderfest und letztlich der Stadtentwicklung

Blick in die Hinterstrasse, der späteren Lange Strasse - Bild aus dem Maennel Archiv

Neutomischel, den 30. August 1915

In der Ernst Tepper’schen Testamentssache übersenden wir dem Magistrat auszugsweise Abschrift des Testaments vom 20. August 1913 nebst Abschrift des Schreibens vom 20. August 1913 gerichtet an die Commune Neutomischel. Seitens des g. Tepper ist zum Testamentsvollstrecker der Kaufmann Otto Tepper aus Neutomischel ernannt.

Gez. Jagemann

Im Archiwum Państwowe w Poznaniu -(Staatsarchiv Posen) – Fond: Akta miasta Nowy Tomyśl – Ernst Tipper- Stiftungbefindet sich ein Aktendeckel mit der Aufschrift ERNST TEPPER STIFTUNG, der unsere Aufmerksamkeit auf sich zog. Eines der ersten Dokumente beginnt mit vorgenannten Text. In und um Neutomysl waren die „Tepper“ Familien zahlreich. Angehörige dieser Familien waren in allen Ständen zu finden, gleich ob als Schäfer, Eigenthümer also Landwirte, Hausbesitzer, oder auch als Tagelöhner. In den Anfängen der Stadt Neutomysl waren sie vornehmlich die Windmüller, welches bedeutet, dass sie als einflußreiche Bewohner galten. Auch war hier wieder zu finden, dass Geld mit bzw. gegen Grundbuchabsicherung verliehen wurde. Vermögende Einwohner übernahmen somit indirekt das erst später entstehende Bankwesen. Ernst Johann Friedrich Tepper, geboren am 08. September 1838 in Neutomysl als Sohn des Bürgers und Müllermeisters Johann Christian Tepper und dessen Ehefrau Johanna Carolina Juliana Schröter, er verstarb somit im Alter von fast 77 Jahren, machte diesbezüglich keine Ausnahme.

Nachstehend also in Auszügen, was weiter seit vielen Jahren ungelesen in diesem Aktendeckel vergessen war:

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Die Holzkirche zu LOMNICA

Holzkirche zu Lomnitz / Lomnica

Bei meinen Besuchen in Nowy Dwor 1987 und 1994 und auch später noch einmal, habe ich  auch das ehemalige LOMNITZ, das heutige LOMNICA , mit eingeschlossen, da es in früheren Erzählungen der Familie immer wieder auftauchte – weniger wegen der mir scheinenden Besonderheit, die dieser Ort ausstrahlt, allem voran die kleine Kirche – als vielmehr  wegen der über Generationen anhaltende Beziehungen der jeweiligen Besitzer beider Güter. Dabei hat sich mir erst erschlossen welches „Kleinod“  sich dort verbirgt.

Für die, die diesen Ort nicht kennen, aber auch für die, die ihn kennen, oder eventuell kennenlernen möchten – egal, wie auch immer; wer Freude hat, etwas zu entdecken, was Generationen über all die turbulenten Zeiten gerettet haben, was jetzt 2011 restauriert wird und nun für weitere, zukünftige Generationen erst einmal gesichert zu sein scheint – der kann mit folgendem Bericht an meinen Eindrücken und Gedanken und der Beschreibung teilhaben.

Zudem wurde alles wieder in Erinnerung gerufen durch die Fotos, die mir die Autoren dieser Seite haben zukommen lassen und somit danke ich ihnen, denn sonst hätte es wohl noch eine Zeit gedauert, bis dieser Text zustande gekommen wäre – die Fotos haben vieles vergegenwärtigt.

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Dezember – Grudzień 2011

Neuer Markt - Nowy Rynek - Plac Niepoldleglosci

Familie Schwartzkopff

Emilie Schwartzkopff geb. Eschebach 1828-1877

Wilhelm Schwartzkopff 1821-1888

Im Wald von Rose ist noch heute die ehemalige Begräbnisstätte der Familie Schwartzkopff zu finden. Die Inschrift am Eingang lautet “ES IST NOCH EINE RUH VORHANDEN DEM VOLKE GOTTES”. Die einzige noch erhaltene Grabstafel ist die des Wilhelm Schwartzkopff geboren am 26 Juni 1890 und verstorben am 15 März 1893.* – So begann der im Januar 2011 veröffentlichte Artikel über das Erbbegräbnis der Familie Schwartzkopff (http://oledry.pl/de/schwartzkopff-erbbegrabnis-rittergut-rose-1914)

Durch eine Mailzuschrift wurden wir  auf die 1930 veröffentlichte Stammtafel der Familie Schwartzkopff hingewiesen und in die Lage versetzt eine kleine Familienchronik der in unserem Gebiet ansässig gewesenen Familien zusammenzustellen.

Vielen Dank für diese Unterstützung!

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Zwei interessante Baeume der Provinz

Der Artikel erschien in der Rubrik „Kleinere Mitteilungen“ in den Zeitschrift Aus dem Posener Lande – Monatsblätter für Heimatkunde – Herausgegeben von Stadtbibliothekar Professor Dr. Georg Minde-Pouet in Bromberg und verlegt von Oskar Eulitz, Lissa in Posen in der Ausgabe: 6. Jahrgang – Heft 9 – September 1911

Zwei interessante Bäume unserer Proviz führen die Bilder dieser kleinen Mitteilung vor:

"Graf v. Schlieffen-Eiche" bei Jablone im Kreise Bomst

Wacholderbaum bei Gut Friedenfeld im Kreise Bomst

Links ist die „Graf v. Schlieffen-Eiche“ in dem Walde „Bismarcksheide“ bei Jablone im Kreise Bomst abgebildet. Dem Hauptstamme, dessen Kronenäste fest in die Erde eingedrungen sind, sind fünf Nebenstämme entsprossen, die kerzengerade in die die Höhe gehen, und von denen zwei fast die Stärke des Hauptstammes haben. Der Ganze Baum ist in letzter Zeit ( der Artikel ist aus dem Jahr 1911) auf Anlass des Grafen v. Schlieffen gestützt worden.

Die andere Abbildung stellt einen alten Wacholderbaum auf Gut Friedenfeld zwischen Jablone und Gnin dar, dessen Höhe,  den Stamm entlang gemessen, 5,50 m,  dagegen senkrecht über der Erde 4,80 m,  und dessen Umfang, 0,30 m Stamm, entlang gemessen, 0,95m und 1,00 m senkrecht über der Erde 0,80m beträgt. Der eine Ast ist abgebrochen, so dass die volle Runde 1,00 m senkrecht über der Erde ungefähr 0,84 m betragen haben mag.

Schulneubau in Schwarzhauland – „Gut Ding braucht Weil“

Zeitungsausschnitt zur Schuleinweihung – Quelle: in der Schulchronik liegend

Wie aus der Schulchronik von Dabrowo zu erfahren war dauerte die Planung des dortigen Schulneubaus von ersten Bauzeichnungen im Jahr 1898 bis zur Errichtung des Rohbaus 1901 gerade einmal 3 Jahre.

Ganz anderes verhielt es sich da in Schwarzhauland. 1891 und 1895 finden sich in Nebensätzen kleine Hinweise auf den Zustand des Schulgrundstückes und auf einen Ofen, der es wohl nicht mehr schaffte den Schulraum zu heizen und dann ersetzt wurde. 1896 kann man dann die die leicht ironisch gehaltene Beschreibung von Reparaturarbeiten an den Schulgebäuden lesen; erstmals ist in diesem Jahr aber zu lesen, dass ein Neubau „schon immer“ angestrebt wurde. Nicht notiert ist, wer dieses anstrebte; der Schulvorstand und die Gemeinde Schwarzhauland scheinen es nicht gewesen zu sein.

1910 wird dann mit der Errichtung begonnen; 1911 die Einweihung gefeiert – 15 Planungsjahre waren vergangen. „Gut Ding braucht Weil“ ein Sprichwort, dass hier seinen Ursprung gehabt haben könnte.

Die Schulchronik aus welcher die hier entnommenen Passagen wiedergegeben werden, wurde uns mit freundlicher Genehmigung der Schule in Kąkolewo zur Verfügung gestellt. Vielen Dank !

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Feuer im Tomischler Hauland / Kuschlin – 1892

Meldungen über Brände

Eine der größten Gefahren der Vergangenheit für die Dörfer waren die Feuer. Die Wohnhäuser, Ställe und Scheunen waren aus Holz gebaut, meist mit Stroh gedeckt. Im Innern fanden sich offene Feuerstellen und offene Kamine in den Wohnräumen. Des Abends wurden die Kerzenlichter oder Petroleumlampen angezündet, umgestossen waren sie ebenfalls eine große Gefahrenquelle. Bei Unwetter war es oft der Blitzschlag der zu einem Dorfbrand führte. Gemäß der Brandverhütungsvorschriften waren zwar die Backöfen gesondert und in sicherer Entfernung vom Wohnhäusern errichtet, aber die große Gefahr war damit nur zum Teil eingegrenzt. Schon immer fazinierte das Spiel mit Streichhölzern und dem Feuer auch die Kinder – leider kam es dabei auch zu Unfällen.

Aus diesen Gefahren gründete sich der Brandschutz und es bildeten sich die ersten Feuerwehren.

Neben einigen Kurzmeldungen, die sich in verschiedensten Veröffentlichungen fanden, wurde uns in der Schulchronik von Kuschlin ein besonders detaillierte Beschreibung des Feuerausbruchs und dessen Bekämpfung überliefert. Mit der freundlichen Genehmigung der Bibliothek der Gemeinde Kuślin, die diese Chronik verwahrt, haben wir die Gelegenheit bekommen, diesen Beitrag hier zu veröffentlichen – Vielen Dank !

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Das neue Schulgebäude von Dabrowo, erbaut 1901

Das "neue" Schulhaus Dabrowo - Aufn. 05/2011

Mit dem Jahr 1895 beginnend ist eine Schulchronik der Schule von Dabrowo erhalten. Als einen ersten Artikel haben wir die Zeit von 1895-1900 des Herrn Lehrer Hugo Bock geschrieben. Er, der als Städter und noch junger lediger Lehrer der Einsamkeit des Haulandes nicht trotzen konnte und um seine Versetzung bat. Er war es jedoch auch der schrieb, dass im Jahr 1898 ein Termin abgehalten wurde, der eine Beratung über einen Neubau des Schulhauses zum Zweck hatte.

Dieser Artikel verfolgt diesen Schulneubau von der Planung, bis zur Entstehung und die weiteren das Gebäude betreffenden Ereignisse durch die Aufzeichnungen.

Die auszugsweisen Veröffentlichungen aus der Schulchronik wurden uns durch den letzten Direktor der Schule Herrn Jerzy Dakowski, dem heutigen Inhaber der Aufzeichnungen ermöglicht – Vielen Dank !

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Die Einsamkeit des Haulandes – Hugo Bock – Lehrer in Alt Dabrowo 1895-1900

Zufahrt zur ehemaligen evangel. Schule in Dabrowo – Aufn. Mai 2011

Über Alt Dabrowo sind lediglich einige sachliche Informationen zu finden:  gegründet vor 1750, der genaue Zeitpunkt ist jedoch nicht bekannt; der Name Dombrowo vermutlich abgeleitet von dem polnischen Wort Eiche „dab“ welches als „domb“ ausgesprochen wird; dass die Gemeinde Alt Dombrowo zusammengenommen mit der Gemeinde Michorzewko Hauland im Jahr 1905 gerade einmal 62 Höfe mit 402 Bewohner auf einer Fläche von 622,9 Hektar hatte und letztlich auch, dass im Jahr 1885 im Ort eine eigene Schule vorhanden war.

Durchschnittlich stand auf einer Fläche von 10 Hektar, in etwa der Größe von 14 Fußballfeldern, 1 Gebäude. Jedem Bewohner, gleich ob Kinder oder Greis stand ein Areal von annähernd der Größe des Neuen Marktes in Neutomischel zur Verfügung.

Der nächste Nachbar war weit entfernt, die Bewohner eines Hofes blieben unter sich, die in der Landwirtschaft zu leistende Arbeit war schwer, sodass der Tag früh begann und ebenfalls nicht allzu spät endete. Es gab keine Elektrizität, Licht spendete oft nur eine Petroleumlampe. Es gab keine Kommunikationsmittel außer jemand machte sich auf den Weg um eine Nachricht zu überbringen oder auch einen Arzt zu holen. Als Fortbewegungs- und Transportmittel dienten Pferdefuhrwerke, Pferde selbst oder man ging zu Fuß. Es gab keine gepflasterten oder asphaltierten Straßen vorherrschend waren Sandwege. Erschwerend kam hinzu, dass nur die Bewohner die richtigen Verbindungswege zwischen den Gehöften kannten;  Straßenschilder gab es keine, eine Abzweigung war z. B. an der großen Eiche, eine Abbiegung hinter der vom Blitz getroffenen Birke und die Rechtsabbiegung war bei dem großen Findling. Jeder Fremde ohne Hilfe verirrte sich unweigerlich. Im Sommer mag dieses ja alles noch erträglich gewesen sein. Die Winter jedoch mit hohem Schnee, Eiseskälte und ihren langen dunklen Tagen müssen geradezu eine Herausforderung an das Gemüt der Menschen gewesen sein.

Einer der die Herausforderung annahm als Fremder und Städter in das dünnbesiedelte, menschenleere Hauland Dabrowo zu ziehen, und von dem wir ein klein wenig erfahren, war der Lehrer Hugo Bock. Während er die ersten 2 Jahre seiner Tätigkeit noch optimistisch zu betrachten scheint, hadert er im 3ten Jahr schon mit seiner Umgebung, eben dieser fast unendlich erscheinenden Einsamkeit. Im 4ten Jahr scheint es, dass er sich nochmals gefangen hatte. Vom 5ten Jahr seiner Tätigkeit  ist mehr oder weniger nichts mehr notiert; und in der Mitte des 6ten Jahres findet sich nur noch ein Vermerk, dass Lehrer Bock auf eigenen Wunsch an eine andere Schule in einem anderen Ort versetzt worden sei.

Erfahren haben wir von Lehrer Hugo Bock aus einer heute noch erhaltenen Chronik der Schule Dabrowo. Mit der freundlichen Genehmigung des letzten Schuldirektor Herr Jerzy Dakowski, haben wir diese lesen dürfen und wir erhielten auch die Genehmigung Auszüge aus dieser hier zu veröffentlichen. An dieser Stelle nochmals: Vielen Dank !

Von Lehrer Hugo Bock stammt nachfolgender Bericht aus der Schulchronik.

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Katholische Kapelle zum Heiligen Kreuz – Buk

Katholische Kapelle zum Heiligen Kreuz zu Buk gegr. 1760 - Aufn. 2010/09

Diese kurze Beschreibung der katholischen Kapelle zum Heiligen Kreuz in Buk stammt aus dem „Verzeichnis der Kunstdenkmäler der Provinz Posen“ – dritter Band: die Landkreise des Regierungsbezirks Posen.

Bearbeitet wurde die Veröffentlichung von Julius Kohte – Regierungsbaumeister im Auftrage des Provinzial-Verbandes.

Die Veröffentlichung fand 1893 statt.

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Lob und Dank für diejenigen, die die Vergangenheit näher an die Gegenwart heranbringen – 26-09-2011 Bukowiec

Zum Drittenmal war für Montag, den 26. September 2011 um 16:00h zu einer symbolischen Gedenkfeier der Einweihung von Gedächtniskreuzen eingeladen worden. Diesesmal wurde die Zeremonie auf dem ehemaligen evangelischen Friedhof der Gemeinde Bukowiec / Bukowitz vorgenommen.
Die diesjährige Veranstaltung schließt sich an die erstmals im Jahr 2009 auf den Friedhöfen von Paproc / Paprotsch, Sekowo / Friedenwalde oder auch Zinskowo, Przyłęk / Scherlanke, Glinno / Glinau [Bericht von 2009] und der dann im Folgejahr 2010 stattgefundenen Kreuzerrichtungen auf den Arealen von Lipka Mała / Klein Lipke, Kozie Laski / Kozielaski oder auch Koseloske, Stary Tomyśl / Alttomischel, Grubsko / Grubske [Bericht von 2010] an.
Dank der finanziellen Unterstützung des Stadtamtes von Nowy Tomyśl ist es auch in diesem Jahr wieder gelungen weiterer ehemaliger Friedhöfe mit der Errichtung von Kreuzen zu gedenken. Bedacht wurden Nowa Róża / Neurose,  Cicha Góra / Chichagora oder auch Ziegenkrug, Chojniki / Kunik – und letztlich Bukowiec / Bukowitz.

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Die katholische Pfarrkirche Sankt Peter und Paul in Buk

Julius Kohte, Regierungsbaumeister –  beschreibt 1893 im Verzeichnis der Kunstdenkmäler der Provinz Posen; 3ter Band welches im Auftrag des Provinzial-Verbandes erstellt wurde die die katholische Pfarrkirche Sankt Peter und Paul in Buk.

Die Ausführungen sind hier mit kleinen Einfügungen (kursiv) zum besseren Verständnis wiedergegeben.

Die Bilder sind übernommen von: http://www.buk.wolfnet.pl/koscioly/index.htm der Web-Seite der PARAFIA  PW.  ŚW.  STANISŁAWA  BISKUPA  I  MĘCZENNIKA W BUKU / Parochie des heiligen Bischops Stanislaw und Märtyrers in Buk

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Ida Margarethe Emilie Maennel, geborene Toeffling 1856-1930

Brief der Ida Maennel an den Bürgermeister Witte zu Neutomischel bzgl. des zu vermachenden Legats - Quelle: Staatsarchiv Poznań, 4385/Akta miasta Nowy Tomyśl, Signatur 14 ("Geschenk der Frau Ida Maennel in Grünberg in Schlesien- Zinsen des Geschenkes sind alljährlich an hiesige Ortarmen zu verteilen) http://szukajwarchiwach.pl/53/4385/0/1.1/14/

Durch die geschichtlichen Ereignisse der Vergangenheit wissen etliche Menschen nichts mehr über Ihre Vorfahren, deren Heimat und deren Herkunft. Viele Familien wurden auseinander gerissen, viele Menschen starben – und sterben heute wieder – in unsinnigen Kriegen, viele begannen ein neues Leben und begruben die Vergangenheit, viele redeten nie wieder über „das“ was gewesen war.

Heute, wo die Grenzen sich geöffnet haben, wo es die Möglichkeit gibt aufeinander zuzugehen, sich die Hand zu reichen, miteinander zu reden und Freunde zu werden, suchen immer mehr Menschen nach ihren Wurzeln.

Bei Vorfahren, die es zu einer gewissen Berühmtheit gebracht haben sind heute die Biographien vielfach über die Medien im Internet zu lesen. Es gab aber auch die, die ihr „kleines“ Leben lebten, ein Leben von dem heute nichts mehr bekannt ist. Menschen, die sich z. B. einen Doktortitel erarbeiteten und dann als Ärzte oder Lehrer tätig waren, Menschen, die vielleicht als Baumeister an der Errichtung eines Rathauses, eines Wasserwerks oder ähnlichem beteiligt waren, Menschen,die versuchten ihren bedürftigen Mitmenschen das Leben etwas zu erleichtern.

Es wird schwer sein über diese Menschen etwas zusammen zu tragen, wir hoffen, dass es aber trotzdem gelingen wird. Einige kleine Artikel haben wir schon veröffentlichen können, und wir hoffen noch weitere Informationen zu finden; vielleicht weiß der ein oder andere Leser unserer Seite auch um Jemanden, über den hier berichtet werden sollte oder kann sogar zu dem ein oder anderen noch etwas ergänzen ? Wir freuen uns über jede Mitarbeit – unsere Mailanschrift lautet:  Neutomischel.Autorenkontakt@yahoo.de

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Preußens Hopfenkönig Joseph Jacob Flatau

J.J. Flatau. Nach einer Photographie – Aufn. aus Privatbesitz

Frau Rosemarie Köhler und Herr Ulrich Kratz-Whan veröffentlichten im Jahr 1992 im Haude & Spener Verlag das Buch „Der Jüdische Friedhof Schönhauser Allee“. Frau Köhler schrieb uns: sie sei bei den Recherchen für dieses Buch auf das Grabmal der Familie Flatau gestoßen ist und dass sie dann Näheres über die Familie gesucht und gefunden habe. Der nachfolgende Artikel entstand aus dem Recherche Material. Frau Rosemarie Köhler erlaubte uns diesen auf unserer Internetseite zu veröffentlichen, wofür wir uns hier nochmals bedanken !

Das Grab des Joseph Jacob Flatau (15.10.1812-28.02.1887) – Grabstätte 60/W4 – ein „… schlichter, vergilbter Grab­stein neben der Erbbegräbnisstätte Moritz Manheimer (Nr. 170)…“ besteht noch, da auf jüdischen Friedhöfen keine Gräber eingeebnet werden dürfen. Eingefügt wurde in dieser Veröffentlichung eine Abbildung des Porträts des Joseph Jacob Flatau. Das Foto des Erbbegräbnisses wurde im Original Artikel veröffentlicht.

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Die katholische Pfarrkirche Sankt Michael in Wytomysl

Die kathol. Pfarrkirche zu Wytomysl – Fotos von Błażej Lipiecki – www.wytomysl.rox.pl/

Im Verzeichnis der Kunstdenkmäler der Provinz Posen; 3ter Band welches im Auftrag des Provinzial-Verbandes erstellt wurde; beschreibt Julius Kohte – Regierungs Baumeister – im Jahr 1893 die katholische Pfarrkirche Sankt Michael zu Wytomischel nebst ihrem seinerzeit vorhandenen Inventar.

Die Ausführungen sind hier mit kleinen Einfügungen (kursiv) zum besseren Verständnis wiedergegeben und erweitert.

Besondere Bedeutung hatte eben diese katholische Pfarrkirche, mit einem der ersteren noch hölzernen Gebäude,  für die ersten protestantischen Siedler der Herrschaft Tomysl: sie hatten in Wytomysl ihre Eintragungen der Geburten und Eheschließungen vorzunehmen.Mit der Entzifferung der noch teilweise vorhandenen Kirchenbücher kann für die ein oder andere Kolonistenfamilie der Zeitpunkt ihrer Ansiedlung eingegrenzt werden.

Erst mit der Errichtung der ersten evangelischen Kirche in den Jahren 1779/1780 auf Glinau’schem Grund unterblieben diese Aufzeichnungen in den katholischen Kirchenbüchern. Diese erste 1779/1780 errichtete evangelische Kirche, welche heute das katholische Gotteshaus „Herz Jesu“ ist und unter Denkmalschutz steht, gilt als Wahrzeichen der Stadtgründung von Nowy Tomysl.

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Oscar August Theodor Lengert (geb. 1866)

Erste Seite der Dissertationsarbeit

Oscar August Lengert wurde 1866 in Glinau als Sohn des Johann August Lengert (geb. 1845 in Sontop) und dessen Ehefrau Auguste Ernestine Emilie Pauline geb. Woyth (geb. 1846 zu Sielinko Forsthaus) geboren. Die Familie übersiedelte um das Jahr 1876 herum nach Fraustadt.

Oscar Lengert verfasste zur Erlangung der Doktorwürde seine Dissertation zur schottischen Romanze „Roswall und Lillian“. Er war in verschiedenen Lehrämtern tätig. Er war, so ist es seinem Personalbogen zu entnehmen, verheiratet und hatte zumindest ein Kind – leider fehlen zu seiner Familie weitere Einzelheiten sowie auch Bildmaterial.

In der Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung des Deutschen Instituts für Internationale Pädagogische Forschung  fand sich der Personalbogen zum weiteren Werdegang des Oscar August Lengert (sh. Abbildung 1-4); die Veröffentlichung ist zu finden und einzusehen unter: http://www.bbf.dipf.de/cgi-opac/hans.pl?x=u&t_show=x&wertreg=PER&wert=lengert%2C+oskar+[1868-]&reccheck=182949


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Die evgl. Holzkirche zu Rakwitz

Rakwitz – ehemalige evgl. Kirche – Aufn. 2010/09

Bei dieser Veröffentlichung handelt es sich um einen Auszug aus dem 1920 erschienen Artikel: „Beiträge zur Entwicklung des protestantischen Holzkirchenbaues im Posener Lande“

Nach dem Erscheinen seines Artikels über die Laubenhäuser zu Rakwitz (http://oledry.pl/de/die-laubenhaeuser-zu-rakwitz/), vervollständigen seine Ausführungen zu der Holzkirche in Rakwitz seine Baubeschreibungen des Städtchens. Der hier veröffentlichte Beitrag ist eine gekürzte Version des Originals. Alle Schwarzweiß Aufnahmen wurden der Original Veröffentlichung entnommen; die Farbphotos zeigen die ehemalige Kirche, das jetzige Feuerwehrmuseum, im September 2010.

Die hier im Vergleich ab und an erwähnte evgl. Holzkirche zu Obersitzko wurde 1911 abgerissen, das Kircheninnere wurde kurz vor dem Abbruch von dem Posener Kunstmaler Heinrich Blanck gemalt; das Bild und seine Wiederholung wurden seinerzeit von der Baugewerbeschule bzw. vom Museum in Posen erworben, über den jetzigen Aufenthalt des Gemäldes ist uns nichts bekannt.

In diesem Artikel werden Akten und Bücher mit „bemerkenswerten“ Begebenheiten der Geschichte der Kirche erwähnt, leider haben wir bis heute dazu nichts weiter, in den uns bis jetzt zugängigen Archiven, finden können.

Die Gesamtveröffentlichung ist zu finden in der digitalen Bibliothek DBC Dolnoslaska Biblioteka Cyfrowa (http://www.dbc.wroc.pl/dlibra) Zeitschrift für Bauwesen Jhrg. 70 /1920

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Die katholische Pfarrkirche der Himmelfahrt S. Mariä in Neustadt b. Pinne

Die kathl. Pfarrkirche der Himmelfahrt heute – Aufn. SK 06/2011

Im „Verzeichnis der Kunstdenkmäler der Provinz Posen“; 3ter Band welches im Auftrag des Provinzial-Verbandes erstellt wurde; beschreibt Julius Kohte – Regierungs Baumeister – 1893 die katholische Pfarrkirche nebst ihrem Inventar.

Die Ausführungen sind hier mit kleinen Einfügungen (kursiv) zum besseren Verständnis wiedergegeben. Die Schwarz-Weiß- Aufnahmen wurden zur Verfügung gestellt von Szymon Konieczny (www.ziemialwowecka.pl); die Bilder sind erschienen in der Chronik  der Stadt – veröffentlicht und geschrieben von Maria Mitrenga und Franciszek Łuczak.

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Karl Eduard Goldmann (1863 – 1937) – Heimathistoriker

Hier ist die Kurzbiographie des Karl Eduard Goldmann wiedergegeben, die in dem Buch „… und dazwischen Neutomischel“  durch Herrn Arno Kraft verfasst und veröffentlicht wurde und zu deren Wiedergabe wir die Erlaubnis erhielten. Am Ende dieser Lebensbeschreibung haben wir einige genealogische Daten des „Carl Gustav Eduard Goldmann“ hinzugefügt, die das Bild zu seiner Person ein wenig abrunden sollen.

Von der erwähnten Sammlung des Heimathistorikers Goldmann ist heute nichts mehr aufzufinden; erhalten sind aber doch einige seiner verfassten Artikel, die sich mit der Heimatkunde unserer Gegend beschäftigten.

Wir haben auf unseren Seiten bis jetzt veröffentlicht:

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Im Heute auf den Wegen der Kinder- und Jugendjahre – Teil 2 – 19/20. Mai 2011

pl. Niepodległości – im Hintergrund der Weidenkorb

Erinnerungsroute der Frau Henkel

Wie schon einleitend im 1. Teil der Reisebeschreibung geschrieben, hatten Frau Henkel, Frau Timm und Frau von Strassmann sich mit dem Zug aufgemacht um Nowy Tomysl und andere Orte ihrer Kindheit aufzusuchen.

Hier nun der Bericht der zweiten 1 1/2 Tage des Besuches

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Im Heute auf den Wegen der Kinder- und Jugendjahre – Teil 1 – 17/18. Mai 2011

Ankunft am 17.05.2011 Bahnhof Nowy Tomysl

Am Dienstag, den 17.05.2011 am Mittag trafen Frau Henkel, Frau Timm und Frau von Strassmann mit dem Zug über Frankfurt/Oder in Nowy Tomysl ein. Sie hatten ihren 3-tägigen Aufenthalt in der Stadt vor einigen Wochen geplant und nun war es soweit – sie wollten nochmals auf den Wegen ihrer Kinder- und Jugendzeit spazieren gehen.

Herr Przemek Mierzejewski hatte sich erboten als „Reiseführer“ tätig zu sein und sie an die Orte ihrer Kindheit zu fahren. Zu ihrer großen Überraschung war auch Frau Gudrun Tabbert in der Stadt um ebenfalls gemeinsam mit ihnen die Tage in Nowy Tomysl zu erleben. Beide führen gemeinsam diese Internetseite über die Geschichte der Stadt Nowy Tomysl/Neutomischel und deren Umgebung, dem Tomischler Hauland.

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Hauländer oder Holländer ?

Durch die Haulaender gepraegte Landschaft bei Przylek / Scherlanke - Aufn. 05/2011 GT

Immer wieder taucht die Frage auf woher eigentlich der Ausdruck Hauland stammt. Eine frühe Erwähnung dieses Zusatzes an Dorfnamen ist z. B. bereits in Unterlagen aus dem Jahr  1743 zu finden (siehe Kirchenbuch Rackwitz / Catechumeni)

Eine Vermutung z. B., dass  dieser Begriff 1772 nach der 1. Teilung Polen durch die preußische Verwaltung geprägt worden sein könnte, kann eigentlich durch die belegte frühere Verwendung  ausgeschlossen werden. Man stößt bei weiteren Recherchen, dann doch auf unterschiedlichste Erklärungen und Deutungen – aber auch darauf, dass diese Frage schon über Jahrhunderte immer wieder gestellt wurde und … unbeantwortet blieb.

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Weidenvorwerk – Nowy Dwor Erinnerungen an die Gutsherren Funck

Weidenvorwerk heute Nowy Dwór – noerdlich von Zbaszyn / Bentschen gelegen – Ausschnitt Messtischblatt

Ein Bericht von Herrn Alexander Schmidt-Klahr, Nachfahre der Familie Funck, über Weidenvorwerk, dem heutigen Nowy Dwor.

Alle veröffentlichten Bilder (bis auf den Teilausschnitt des Messtischblattes) im nachfolgenden Beitrag stammen aus Privat- und Familienbesitz; sie werden hier mit ausdrücklicher Genehmigung des Einsenders veröffentlicht.

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Eine Wanderfahrt durch das „Posener Paradies“

Dieser Artikel, wie auch die Bilder, sind entnommen aus: „Aus dem Posener Lande“ – Monatsblätter für Heimatkunde – 6. Jahrgang – Heft 8 – August 1911 – digitalisiert durch: http://www.wbc.poznan.pl/dlibra

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Jablonne – in Posen (1860)

Darstellung in der Einleitung der Veröffentlichung

(Grundsteinlegung zur Kirche am 21. Juni 1850. Einweihung der Kirche am 15. Oktober 1852)

Der Artikel ist entnommen der Veröffentlichung: „Die Bauten des Gustav Adolf Vereins in Bild und Geschichte“ – Ein Beitrag zur Geschichte der evangelischen Brüder in der Zerstreuung. Herausgegeben von Dr. Karl Zimmermann – Prälat in Darmstadt / Karl Zimmermann – Pfarrer zu Jugenheim a. d. Bergstraße

Veröffentlicht 1860

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Untersuchung wider den Dienstknecht Malcher – Einleitung

Der hier wiedergegebene Untersuchungsbericht (Teil 1 und 2) über die Ermittlungen wider den Dienstknecht Malcher im Mordfall Anna Maria Kobling, ist im Original zu finden in dem Buch „Archiv für Preußisches Strafrecht“ – Herausgegeben durch Goltdammer, Königl. Ober-Tribunalsrath, Berlin 1859 – Verlag der Königlichen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei (R. Decker).

Es wurde eingefügt die Übersicht der in dieser Abhandlung genannten Personen. Die Famliendaten der Familien wurden teilweise ergänzt um die Daten, die in verschiedenen Familienforschungsquellen genannt worden waren, sie sind nicht vollständig. verwendet wurden nur die Daten, der genannten Personen.

Das Buch wurde veröffentlicht unter http://books.google.de

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Berühmte Männer der Familie Mosse

Dr. Marcus Mosse – Arzt zu Graetz das Bild ist dem Original Artikel aus dem Jahr 1909 entnommen

Dieser Artikel ist ein Auszug aus dem Buch „Aus Vergangenheit und Gegenwart der Juden und der jüd. Gemeinden in den Posener Landen“ – geschrieben im Jahr 1909. Das Buch ist heute in der Großpolnischen Digitalen Bibliothek  (http://www.wbc.poznan.pl/dlibra) zu finden.

Es wurden einige kleine Einfügungen in Kursivschrift ergänzt.

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Die Laubenhaeuser zu Rakwitz

Abb. 34 Rakwitz, evangelisches Pfarrhaus, Ende XVII. Jahr., Markt 2 – Aufn. des Verfasser, 1914 u. 1919, gez. von Maksym u. Wypych (vergl. auch Tafel XXI)

„Das Bürgerhaus in den Posener Landen“ –  unter diesem Buchtitel veröffentlichte Professor Dr. Ing. Alfred Grotte, er wird auch als Pfleger der Kunstdenkmäler Schlesiens tituliert, seine Arbeiten. Dieser Artikel ist das Kapitel mit einer Auswahl seiner Bildern über die Laubenhäuser in Rakwitz.

Die Gesamtveröffentlichung ist zu finden in der digitalen Bibliothek DBC Dolnoslaska Biblioteka Cyfrowa (http://www.dbc.wroc.pl/dlibra)

Eingefügt sind zwei Aufnahmen aus dem Jahr 2010  – denn noch heute sind einige wenige dieser beschriebenen Laubenhäuser am Marktplatz in Rakwitz zu finden.

 

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Erich Hecke – Mathematiker

Erich Hecke - Mathematiker

Erich Hecke wurde am 20. September 1887 in Buk geboren, er verstarb am 13. Feb 1947 in Kopenhagen.

Er war der Sohn des in Neutomischel tätigen Baumeisters Heinrich Carl Leopold Hecke (geb. 20 März 1841 Glinau) und dessen Ehefrau Hermine Schubert (geb. ca. 1857), Tochter eines Rendanten; seine Großeltern waren der Johann Christian Hecke (ca. 1808-1882) Eigentümer und Zimmermann mit Wohnsitz in Glinau und seine Ehefrau Auguste Carolina Henrietta Kurzmann (geb. ca. 1819), Tochter eines Jägers aus dem Sawader Revier.

Erich Hecke war ein deutscher Mathematiker, er arbeitete vornehmlich im Bereich der algebraischen Zahlentheorie und die der Modulformen.

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Allgemeine landwirtschaftliche Ausstellung – Neutomischel 1912

1912 landwirtschaftliche Ausstellung Neutomischel – Ansichtskarte aus der Sammlung Wojtek Szkudlarski

Diese Artikel zu der Veranstaltung der Allgemeinen landwirtschaftlichen Ausstellung in Neutomischel im Jahr 1912 fanden sich in der Beilage zu den Monatsblätter „Aus dem Posener Lande“ – „Dies und Das“ ; die digitale Version findet sich unter Großpolnische Digitale Bibliothek .- die Ankündigung mit dem Aufruf zur Teilnahme wurde im August 1912 veröffentlicht, der Bericht zu dem gelungenen Fest dann im Oktober 1912.

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Milostowo und Mechnatsch – der Beginn als evgl. Parochie

Milostowo – Kirche – Aufnahme 2008/08 PM

In dem Buch „Geschichte der evangelischen Parochien in der Provinz Posen “ – Erscheinungsdatum 1898 –  verfasst von Albert Werner, früher Pastor in Tremessen und überarbeitet von Johannes Steffani, Diakonius an der St. Petrikirche zu Posen, welches von dem königlichen Consistorium der Provinz Posen herausgegeben wurde, wurde versucht in kurzer Übersicht die Einrichtung der evangelischen Gemeinden in ihren Anfängen darzustellen.

Die digitale Version dieses Buches findet sich unter Großpolnische Digitale Bibliothek .

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Großbrand – Der Palast von Wasowo / Wonsowo ist einem Feuer zum Opfer gefallen

 

MMR

2011-02-19 23:37:09, aktualizacja: 2011-02-20 19:46:03

Jak informuje Sławomir Brandt, rzecznik wielkopolskiej Straży Pożarnej, około 30 osób ewakuowano z zabytkowego pałacu w Wąsowie, w którym w sobotę wieczorem wybuchł potężny pożar. Do akcji gaszenia ognia przystąpiło prawie 30 jednostek straży pożarnej z kilku powiatów.

Dieser Artikel mit weiteren Einzelheiten findet sich unter:

http://www.gloswielkopolski.pl/aktualnosci/371106,wasowo-splonal-zabytkowy-palac-filmy,id,t.html

Ein Großbrand in der Nacht des 19/20.02.2011 zerstörte den aus dem 19. Jahrhundert stammenden Palast in Wonsowo. 30 Personen, Gäste und Angestellte des Hotelbetriebes, wurden evakuiert, sodass es zu keinem Personenschaden kam. Der materielle Gesamtschaden an dem historischen Juwel ist noch nicht abschätzbar, wird aber in die Millionen gehen.

Die Kunstmühle zu Neutomischel – Der Originaltext aus dem Jahr 1877

Im Jahr 1912 erschien von K.E. Goldmann der Artikel „Die letzten Wind- und Wassermühlen um Neutomischel„, den wir im Jahr 2008 (siehe Archiv) in drei Teilen veröffentlichten. Unter anderem zitiert K.E. Goldmann in seiner Arbeit dort aus „… einer alten Beschreibung aus der Probenummer der Neutomischeler Hopfenzeitung von 1877“. Diese „… alte Beschreibung …“ aus dem Mai 1877 ist nun nachstehend in voller Länge wiedergegeben.

Zum Autor ist leider nur eine Vermutung anzustellen A. ….r könnte der damalige Redakteur A. Richter der „Neutomischeler Hopfenzeitung“ gewesen sein – oder vielleicht auch ein ganz Anderer …

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Der Blutegelhandel in Rakwitz

Medizinischer Blutegel – Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Medizinischer_Blutegel

Dieser Artikel wurde veröffentlicht in den Monatsblättern für Heimatkunde – „Aus dem Posener Lande“ – 6. Jahrgang, Heft 8, erschienen im August 1911

Herausgegeben von Stadtbibiothekar Professor Dr. Georg Minde-Pouet in Bromberg / Verlegt von Oskar Eulitz‘ Verlag in Lissa i. P.

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Emilia Sczaniecki, 1804-1896

Emilia Sczaniecka - Quelle: pl.wikipedia.org/.../Emilia_Sczaniecka - Polen

Sylwester Sczaniecki der ab 1773 mit Anastazja Skorzewska verehelicht gewesen war, vererbte die Ländereien zu denen neben Brody, Pakoslaw, Michorzewo, Michorzewko, Sliwno, Suchocin und Nietrzanowo auch Chraplewo und Wasowo gehörten seinem einzigen Sohn Lukasz Jozef Sczaniecki.

Dieser heiratete im Jahr 1800 Weronika Zakrzewska. Aus dieser Ehe stammten die Kinder: Stanislaw, Konstantyn, Nimfa, Kordula und Emilia.

Der Vater Lukasz verstarb im Herbst des Jahres 1810. Ihre Mutter siedelte daraufhin mit den Kindern als Witwe nach Posen über. Dort bekamen die Mädchen intensiven Unterricht in Musik und Sprachen (polnisch, deutsch, französisch und italienisch), in der Malerei und auch in der Innenarchitektur unter der Leitung von J.S. Kaulfuss, später bei Herrn und Frau Trimaille und noch später unter Reide.

Im Augst 1818 verstarb jedoch auch die Mutter Weronika Zakrzewska.

Der Nachlass der Eltern wurde für die hinterlassenen Kinder durch die Großmutter Anastazja Sczaniecka geb. Skorzewski verwaltet. Sie übernahm auch die Vormundschaft für die Waisen.

Sie entschied, dass die Mädchen Nimfa, Kordula und Emilia auf Wasowo leben und auch dort ihre weitere Ausbildung bekommen sollten, während die Jungen Konstantyn und Stanislaw in Kassyusz ins Internat überwechselten und dort erzogen wurden. Nimfa akzeptierte die damalige Entscheidung; Kordula und vor allem auch Emilia setzen jedoch durch, dass sie eine weitergehende Ausbildung erhielten. Beide besuchten ab 1819 das Laforgue’s Internat in Dresden/Drezno in Sachsen. Diese Stadt galt als Universitätsstadt und wurde von vielen Angehörigen des polnischen Adels besucht. Hier wurde vermutlich der Grundstein des späteren Lebens von Emilia gelegt. Die Universität war der Ort an dem Emilia den ersten Kontakt mit der polnischen Untergrundbewegung für die Unabhängigkeit des polnischen Staates  bekam.

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Klagen der Gemeinde Rakwitz – 1775

Rackwitz Marktplatz – Foto einer alten Aufnahme im Feuerwehr-Museum der Stadt – 2010

Veröffentlicht wurden diese Klagen der Gemeinde Rakwitz in der Schrift: Aus Posens kirchlicher Vergangenheit – Jahrbuch des Evangelischen Vereins für die Kirchengeschichte der Provinz Posen. – Fünfter Jahrgang 1915/16 – Lissa i. P. – In Kommission. Oskar Eulitz Verlag 1916 – Unter der Hauptüberschrift Glaubensbedrückungen im 18. Jahrhundert

Dieser Artikel enthält neben des Klagen des Pastor und dem Versuch des Widerstandes der zu hohen Abgaben der Gemeinde an die Herrschaft, zwei weitere geschichtlich sehr interessante Aspekte:

das Kirchenprivilegium der evangelischen Kirche Rakwitz, so wurde unter Eid ausgesagt, befand sich in den Händen der Katholischen Kirche zu Grätz

1775 wurde der Artikel geschrieben, 50 Jahre galt das Privileg als verloren – also seit ca. 1725, aber um 1760 wurde es gesehen – leider ist nicht überliefert, ob durch die Eingabe der Gemeinde Rakwitz das Privileg tatsächlich wieder aufgefunden und ausgehändigt wurde; es ist leider auch nicht bekannt, ob es unter Umständen sogar heute noch existiert

und 1775 ist ein Herr Kaspar Bruntzel im Amt des Aeltesten Ratsherrn; und er unterzeichnete die Eingabe der evgl. Gemeinde Rakwitz

Durch diese Dokumentenunterzeichung findet sich die Entzifferung der in Rakwitz im Feuerwehrmuseum ausgestellten Gedenkplatte bestätigt. (Siehe Artikel: Grab-/Gedenkplatten – ausgestellte Funde im Wielkopolskie Muzeum Pozarnictwa w Rakoniewicach) Er wurde anno 1716 geboren und verstarb 1779 im Alter von 63 Jahren, also 4 Jahre nach Verfassung und Einreichung dieser Klageschrift.

 

 

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Bäckerei Otto Jost – Erinnerungen

1942 Blick vom Alten Markt in die Goldstrasse, in dem 3tem Haus rechts war die Bäckerei Jost - Postkartenabbildung

1942 Blick vom Alten Markt in die Goldstrasse, in dem 3tem Haus rechts war die Bäckerei Jost – Postkartenabbildung

Siegfried Reinhardt, geboren in Crossen / Oder, hat noch erhaltene Bilder und Erinnerungen an seinen Großvater den Bäckermeister Otto Jost eingesandt. Er selbst war als Kind immer wieder bei seinen Großeltern in Neutomischel untergebracht, da seine Eltern als Binnenschiffer tätig waren und er zu jung war um sie auf ihren langen Reisen zu begleiten. Dieses änderte sich erst, als er eingeschult wurde; ab diesem Zeitpunkt besuchte er nur noch in den Ferien die Großeltern in Neutomischel. Die Verbundenheit der Großeltern und des Enkels war sehr tief, dieses führte auch dazu, dass, nachdem er im Jahr 1949 durch einen Unfall beide Eltern verlor, sein Großvater die Vormundschaft für ihn übernahm.

Herr Reinhardt ist aber noch auf andere Weise mit Neutomischel, wenn auch indirekt, verbunden. 1939/1940 siedelte Familie Müller aus Kupferhammer nach Neutomischel über. Von dieser Familie wurde das Geschäft der Familie Pilatschek in der Goldstrasse übernommen, als diese um ihr eigenes Geschäft zu erweitern Richtung Bahnhof umzogen. Familie Müller betrieb dann eben nur 2 Häuser von der Bäckerei Jost entfernt ihre kleine Korbmacherei und einen Spielwarenverkauf. Hannelore Müller, die Tochter dieser Familie wurde viel später, als man sich in Berlin wieder begegnete zur Frau Reinhardt, beide haben das Fest ihrer goldenen Hochzeit schon gefeiert.

* * *

Ergänzt wurden die Erinnerungen durch Herrn Bernard Kaźmierczak, Sohn des Bonbonfabrikbesitzers und damaligen Gehilfen in der Bäckerei Jost und durch die Familie Starosta, welche nach dem Krieg die Bäckerei Jost nochmals für kurze Zeit wieder in Betrieb genommen hatte ehe es zur endgültigen Schliessung kam.

Vielen Dank an dieser Stelle für gewährte Unterstützung

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1916 der Kirchturm der evgl. Kirche zu Neutomischel ist abgebrannt

Die Kirche mit dem abgebrannten Turm - Karte aus der Sammlung von Wojtek Szkudlarski

In der Zeitschrift „Dies und Das aus dem Ostlande“ einer Beilage zu der Monatszeitschrift „Aus dem Ostlande“ – 12. Jahrgang – hier die Ausgabe März 1917 findet sich folgender Bericht:

Aus Neutomischel (Posen) wird uns von Herrn Karl Eduard Goldmann berichtet:

Der Turm der evangelischen Kirche in Neutomischel, deren Bau 1779/80 erfolgte und 1786/88 die Veranlassung zur Gründung der Stadt gab, brannte am 20 Dezember 1916 abends, nach 9 Uhr ab.

Bereits neun Jahre nach der Einweihung der Kirche war der Kirchturm schon einmal, aber infolge Blitzschlages, eingeäschert worden. Aus dem dreistöckigen massiven Turmunterbau stürzten bei dem jetzigen Brande die drei Glocken ab, von denen die beiden älteren gerade 100 Jahre ihren Dienst verrichtet hatten. Die Kirche selbst ist bis auf einige durch Löscharbeiten entstandene Schäden erhalten geblieben. Die Ursache des Brandes ist darauf zurückzuführen, dass junge Burschen unvorsichtig mit Licht umgegangen sind. Durch die letzthin ausgeführten Anbauten hat sich das Aussehen der Kirche, die zu den ansehnlicheren der Provinz gehört, nicht gerade verschönert. Hoffentlich wird der neue Turm als Wahrzeichen der Stadt bald wieder erstehen.

1912 Versuchsbohrung zum Wasserwerk

Wasserturm zu Neutomischel

In der Beilage der Monatsblätter „Aus dem Posener Lande“ – „Dies und Das aus dem Posener Lande“ – findet sich in der Ausgabe vom November 1912 eine kleine Randnotiz  zu den Arbeiten am Wasserwerk in Neutomischel:

„Die zweite Versuchsbohrung zum Wasserwerk in Neutomischel hat ein ebensolch außerordentlich günstiges Resultat

gezeitigt wie die erste. Ein drittes Bohrloch wird nun noch hergestellt und nachdem dann ein Versuchsbrunnen herge-

richtet worden ist, finden die Dauerpumpversuche statt. Hoffentlich sind auch diese Vorarbeiten von gutem Erfolge

gekrönt.“

Diese Versuchsbohrung muss erfolgreich gewesen sein, denn 1914 wird das Wasserwerk als neueste Errungenschaft der Stadt bezeichnet (vgl. Artikel N.-Neutomischel / Eine Luftreise im Jahr 1914).

Das Bild wurde freundlicher Weise mit der Genehmigung zur Veröffentlichung von Halina Patalas zur Verfügung gestellt. Vielen Dank ! – auf dem Dach des Wasserturms ist ihr Schwiegervater Stefan Patalas zu erkennen.

Ortsnamen und Distriktseinteilung im Kreise Neutomischel

Ortsnamen und Distriktseinteilung im Kreise Neutomischel – die Ortsnamen wurden über viele Jahre, zuweilen heute noch in ihrer polnischen oder ihrer deutschen Version genutzt

– die Tabelle soll eine kleine Hilfestellung geben

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Johann Gottlieb Otto – J.G.O. – Tepper – Ein Leben als Naturalist

Johann Gottlieb Otto Tepper (1841 - 1923), by unknown photographer, 1898, courtesy of State Library of South Australia. SLSA: B 14104/10a. .

Johann Gottlieb Otto Tepper wurde am 19 Apr 1841 in Neutomischel geboren (sein Geburtseintrag findet sich in dem Kirchenbuch der evangelischen Kirche zu Neutomischel), er verstarb am 16 Februar 1923 in Australien.

1847, er war 6 Jahre alt, wanderten seine Eltern Johann Christoph Tepper und Johanna Wilhelmina geborene Protsch, wie es heißt aus religiösen Gründen, von Neutomischel nach Australien aus.

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Kurzmeldung: Grundsteinlegung der neuen Kirche zu Friedenhorst – 1913

Die 1. evgl. Kirche in Friedenhorst, erbaut 1797 und erweitert 1864 - aus "Die evangelische Kirchen der Provinz Posen" von Dr. Kremmer, 4. Aufl. 1905

Die 1. evgl. Kirche in Friedenhorst, erbaut 1797 und erweitert 1864 – aus „Die evangelische Kirchen der Provinz Posen“ von Dr. Kremmer, 4. Aufl. 1905

Friedenhorst (9-10-2009 Foto:PM)

Friedenhorst (9-10-2009 Foto:PM)

Die Kirchengemeinde Friedenhorst feierte am Himmelfahrtstage das Fest der Grundsteinlegung ihrer neuen Kirche.

Die bisher benutzte Kirche ist 1797 erbaut und baufällig. Die neue Kirche wird im Stil des spätmittelalterlichen Backsteinbaues errichtet und 600 Sitzplätze und Zentralheizung enthalten. In den Grundstein wurden außer der Stiftungsurkunde ein Posener Gesangbuch, ein neues Testament, ein Programm der Grundsteinlegungsfeier, eine Jubiläumsschrift zum 100 jährigen Jubiläum* der alten Kirche, einige Ansichten der alten Kirche, Tageszeitungen und Münzen eingemauert.

Diese Zeitungsmeldung fand sich in der Beilage zu den Monatsblättern aus dem Posener Lande – „Dies und Das aus dem Posener Lande“ – Ausgabe Juni 1913

* Siehe hierzu auch den Artikel „Zum 100 jährigen Jubiläum der evgl. Kirche in Friedenhorst – 1.-4 Kapitel

Schwartzkopff – Erbbegräbnis Rittergut Rose – 1914

Oberpraesident Exzellenz D. Dr. Philipp Schwartzkopff

Im Wald von Rose ist noch heute die Begräbnisstätte der Familie Schwartzkopff zu finden. Die Inschrift am Eingang lautet „ES IST NOCH EINE RUH VORHANDEN DEM VOLKE GOTTES“. Die einzige noch erhaltene Grabtafel ist die des Wilhelm Schwartzkopff geboren am 26 Juni 1890 und verstorben am 15 März 1893.

Es findet sich im Handbuch der Provinz Posen, dass ein Herr Kurt Schwartzkopff im Jahr 1908 der Besitzer des Ritter-Gutes Rose gewesen sein soll. Dieser wird auch in unserem Artikel „N. – Neutomischel / Eine Luftreise im Jahr 1914“ namentlich erwähnt. Leider wurden keine weitergehenden Informationen gefunden.

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Deserteur gesucht – 1828

Ausschnitt aus dem Amtsblatt für den Regierungsbezirk Marienwerder, Band 19  –  Es schien nicht ratsam sich unerlaubt von den Truppen zu entfernen …

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Neutomischel – die Anfänge als evgl. Parochie – Beschreibung 1898

Nowy Tomysl - evgl. Kirche. (Wojtek Szkudlarski)

In dem Buch “Geschichte der evangelischen Parochien in der Provinz Posen ” – Erscheinungsdatum 1898 –  verfasst von Albert Werner, früher Pastor in Tremessen und überarbeitet von Johannes Steffani, Diakonius an der St. Petrikirche zu Posen, welches von dem königlichen Consistorium der Provinz Posen herausgegeben wurde, wurde versucht in kurzer Übersicht die Einrichtung der evangelischen Gemeinden in ihren Anfängen darzustellen.

Die digitale Version dieses Buches findet sich unter Großpolnische Digitale Bibliothek .

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Der Brunnen in Grätz – eine Sage

Grätz gedenkt heute noch des Mönches – Aufn. 2009/09 PM

Diese Erzählung ist entnommen aus dem Buch: Sagen und Erzählungen aus der Provinz Posen – erschienen 1893 in Posen

zu finden in der Großpolnischen digitalen Bibliothek (http://www.wbc.poznan.pl/dlibra)

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Über die Stiftung des Kirchen Systems Tomysl – 1826 von Pastor Willmann

Der Alte Markt – vor der Kirche (mit Gen. von Wojciech Szkudlarski)

Das Original der Aufzeichnungen des Pastor Willmann befindet sich in Staatsarchiv in Posen [893/Staatsarchiv Posen, 5346/Evangelisch-lutherisches Kirchensystem. vol. II].

Nachstehender Text unterstreicht die Tatsache, dass Nowy Tomysl / Neutomischel auch schon zu Zeiten der Gründungsurkunde einen ökumenischen multireligiösen und multikulturellen Charakter hatte.

Der adlige katholische Pole stiftete im Zusammenwirken mit seinen Hauländern,  seinen Dissidenten, vornehmlich deutscher Abstammung die evangelische Kirche. Das, was durch die Jahre ein Ballast war, jetzt, im Vereinten Europa kann es zu einem „Atout“ werden. Es ist wert diese Tatsache zu unterstreichen.

Um die Kirche, sie ist heute das älteste Gebäude und steht unter Denkmalschutz, entstand im Laufe der Jahre und Jahrzehnte unsere heutige Stadt.

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Die Kreuz Kirche bei Neustadt b. Pinne – Sagenumwoben !

 

Die hier wiedergegebenen Geschichten sind entnommen aus dem Buch: Sagen und Erzählungen aus der Provinz Posen

Gesammelt von Otto Knoop, Oberlehrer zu Rogasen – Erschienen 1893 in Posen

zu finden in der Großp0lnischen Digitalen Bibliothek (www.wbc.poznan.pl/dlibra) – Der Kartenausschnitt stammt aus der Karte Südpreussens erstellt durch David Gilly (1802-1803) zu finden unter http://teca.bncf.firenze.sbn.it/TecaViewer/index.jsp?RisIdr=BNCF0003496550

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Geschichte der Schuetzengilde zu Neutomischel 1914 – K.E. Goldmann

Schuetzenfest in Nowy Tomysl / Neutomischel

Dieser Artikel wurde aus der Festschrift zum 125. jährigen Jubiläum der Schützengilde Neutomischel und des 18. Bundesschießens des Schützenbundes Neumarkt-Posen entnommen.
Zur Verfügung gestellt wurde die Kopie des Beitrages zur Veröffentlichung auf dieser Seite von Herrn Dieter Maennel, Kassel aus dem von ihm gepflegten MAENNEL ARCHIV

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Schoefinius – Lehrer zu Grubske – Autor der Aufzeichnungen zur Gründung des Dorfes Grubske

Schulchronik Grubske – Urfassung der Aufzeichnungen

Es gibt noch eine alte Schulchronik, die sich unter anderem mit der Entstehung der Ortsschaft Grubske, den dortigen ersten Siedlern und der Einrichtung der ersten Schule mit ihrem ersten Lehrer befasst.

Sie ist heute im Besitz der Kinder des ehemaligen Leiters und späteren Direktors der Schule Grubske Herrn Henryk Stankowski (1892-1971), die uns diese für unsere Geschichtsbeschreibung des Neutomischeler Haulandes freundlicher Weise zur Einsicht zur Verfügung stellten.

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Vom Tabakbau in der Provinz Posen

Oskar Eulitz – Verleger zu Lissa

Dieser Artikel und auch die Bilder wurde entnommen aus: „Aus dem Posener Lande“ – Monatsblätter für Heimatkunde – 6. Jahrgang – Heft 9 – erschienen im September 1911 – Herausgegeben von Stadtbibliothekar Professor Dr. Georg Minde-Pouet in Bromberg – Verlegt von Oskar Eulitz, Lissa in Posen und digitalisiert durch: http://www.wbc.poznan.pl/dlibra

Auch in den evangelischen Kirchenbüchern der Gegend Neutomischel finden sich ab und an Erwähnungen, dass Tabakanbau und -handel betrieben wurde, einige Beispiele sind:

Tabakplanteure: Alt Tomysl: Johann George Elias, Duschnik: Jocob Leschke, Neustadt: Johann Selchen, Gottlieb Pfeiffer, Polnisch Bömisch: David Ratz, Strelz: Paul Dede, Usenszic: Martin, Hensel, Wielichowo: Peter Krüger, Wollstein: Gottlieb Rabow

Tabakspinner: Neustadt: Johann Friedrich Pfeiffer, Neutomischel: Johann Joseph Pfeiffer, Pinne: Johann Samuel Günther

Tabakfabrikanten: Alt Tomysl: Johann Christian Leske, Grätz: Johann Martin Musch

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Dezember – Grudzień 2010

Nowy Tomyśl / Neutomischel 2010

FROHE WEIHNACHTEN

UND

EIN GUTES NEUES JAHR !

WESOŁYCH ŚWIĄT

I

SZCZĘŚLIWEGO NOWEGO ROKU

Der Bundeskönig – 1914

Das ehemalige Schützenhaus

Das ehemalige Schützenhaus

Dieser Artikel wurde aus der Festschrift zum 125. jährigen Jubiläum der Schützengilde Neutomischel und des 18. Bundesschießens des Schützenbundes Neumarkt-Posen aus dem Jahr 1914 entnommen.
Zur Verfügung gestellt wurde die Kopie des Beitrages zur Veröffentlichung auf dieser Seite von Herrn Dieter Maennel, Kassel aus dem von ihm gepflegten MAENNEL ARCHIV

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1867 Nordlicht – Kurzmeldung

 

Nordlicht - Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Aurora2.jpg?uselang=de

Nordlicht – Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Aurora2.jpg?uselang=de

1867 Nordlicht

In der Nacht vom 1. zum 2. Januar d. J. (1867) wurde in Reichenberg ein Nordlicht beobachtet, das ungefähr 30 Minuten dauerte und Anfangs für den Widerschein einer Feuersbrunst angesehen wurde.

An demselben Abende wurde auch in Neutomysl im Posen’schen eine Lichtsäule am Himmel beobachtet. Zu Meseritz (in Posen) sah man es eine Stunde lang (von 12 bis 1 Uhr) in großer Intensität. Der ganze nördliche Himmel schien ein einziges weites Feuermeer zu sein, aus welchem ein ununterbrochener farbiger Funkenregen herabfiel. Die interessante und großartige Naturerscheinung endete dann in einem weiten feurigen Bogen, aus welchem der Funkenregen bis zum völligen Erlöschen immer noch fortdauerte.

Artikelquelle:

Lotos. Zeitschrift für Naturwissenschaften. Herausgegeben vom Naturhistorischen Vereine „Lotos“ in Prag. Redacteur: Dr. Wilh. Rud. Weitenweber. Siebenzehnter Jahrgang – 1867

Die Zustände in der Provinz Posen

Einband der von Paul Fuß verfassten Schrift über die "Zustände in der Provinz Posen"

Verfasst wurde dieser Beitrag von Paul Fuss – Wituchowo bei Kwiltsch, königlicher Ober-Amtmann und Ritterguts-Besitzer. Der Druck wurde vorgenommen durch die Firma J. Fr. Tomaszewski in Posen, Berlinerstraße 5. (Inhaber: B. Winiewicz u. J. Teska.)

Diese Schrift ist vermutlich im Jahr 1907 verfasst und veröffentlicht worden; eine Datierung selbst ist in der uns vorliegenden Ausgabe nicht vorgenommen worden.

Aus welchem Anlass sich der Rittergutbesitzer Paul Fuß sich so eindringlich mit der Minderheitenpolitik im Preußischen Staat auseinandergesetzt hat war bis jetzt nicht in Erfahrung zu bringen.

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Bei den Großeltern in Sontop !

Der beschriebene Waldrand in Sontop - seinerzeit reichte er dichter an das Dorf. Foto entnommen aus dem Artikel von Piotr Szwiec http://oledry.pl/stopy-wie-o-redniowiecznym-krajobrazie-i-architekturze-olderskiej/

Frau Lieselotte Becker, geborene Schneider hat uns diese Kindheitserinnerung eingereicht. Beschrieben ist eine Fahrt von Strehse nach Sontop und der Aufenthalt bei den Großeltern.

Vielen Dank Frau Becker, dass Sie uns an Ihren Erinnerungen haben teilhaben lassen.

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Gedenksteine auf dem Friedhof Cichagora – Juliana

Juliana-Chichagora Friedhof / Aufn. PM 12/2006

Im Artikel „Ein Grabstein – Colonie Juliana/Julianka – und viele Fragen“ findet sich schon ein kurzer Bericht basierend auf den gefundenen Grabstein der Eheleute Hildebrand-Hunold; es fanden sich jedoch noch weitere lesbare Grabsteine auf dem mitten im Wald gelegenen ehemaligen Friedhof, der von den Bewohnern von Juliana und Cichagora und vielleicht sogar denen aus Albertoske genutzt wurde. In diesem Artikel soll versucht werden, auch zu diesen kurze Familiendaten zusammen zu stellen.

Die hier angeführten Datierungen wurden entnommen aus den Kirchenbüchern der evgl. Gemeinden Grätz, Kuschlin, Boruy und Konkolewo, verfilmt auf Mikrofilm im Archiwum Panstwowe, Poznan durch „The church of Jesus Christ of Latter-Day Saints“ und anschliessend zusammengestellt von der Autorin. Vielleicht findet sich ja auch noch der ein oder andere Nachkomme, der weitere Auskunft erteilen kann ?

Zuschriften bitte über unsere Mailadresse auf der Startseite

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Eine Mordnacht in einem Abbau bei Sontop – 1858 – Teil 4

Was bisher geschah: Die Witwe Lüdtke aus einem Abbau bei Sontop zeigt beim Schulzen Hoffmann aus Sontop an, dass ihr Sohn Robert seinen Onkel – den Gottlieb Lüdtke – und seinen Bruder – den Eduard Lüdke – in der Nähe des Wohnhauses in einem fast ausgetrockneten Wasserloch aufgefunden habe. Beide wiesen eine durchschnittene Kehle auf – einwandfrei eine Mordtat (Ende Teil 1).

Die Untersuchungen werden aufgenommen. Die Witwe Lüdke und ihre Tochter Ernestine werden verhaftet (Ende Teil 2).

Wilhelm Girndt, Ferdinand Raschke und Ernestine Stankowska werden näher beschrieben. Die Obduktionen bestätigen, dass es sich einwandfrei um Mord handelte, wie ja schon vermutet worden war. Es erfolgt die Verhaftung der Ernestine Stankowska und des Ferdinand Raschke. Es werden die ersten Vernehmungen der beiden wiedergegeben. (Ende Teil 3).

Hier nun der Schluß mit der Urteilsprechung

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Familie Postler zu Kirchplatz Boruy

 

Pastor Theodor Gustav Julius PostlerZusammengestellt vor allem aus der „Festschrift zum 50jährigen Amtsjubiläum des Herrn Oberpfarrer Theodor Postler am 5. September 1908 zu Schwanebeck“, Sonderbeilage zur „Huy-Zeitung“:

Pastor Theodor Gustav Julius Postler war in den Jahren 1866-1873 als Pastor in Kirchplatz Boruy tätig. Seine Frau Anna war unter dem Pseudonym Elise Linden als Schriftstellerin tätig. Ein von ihr herausgegebenes Büchlein „Unter dem Weihnachtsstern“ soll das Alltagsleben der Bauern der Gegend beschrieben haben – leider haben wir keine Ausgabe dieses Heftchens finden können… Aber ! Herr Christoph Conradi hat uns neben der Biographie des Herrn Pastor und Rektors Theodor Gustav Julius Postler freundlicherweise zur Veröffentlichung noch die Kurzgeschichte „Unter der alten Linde“ von Elisabeth Postler, Tochter des Pastorenpaares  zur Verfügung gestellt. Vielen Dank !

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Grab-/Gedenkplatten – ausgestellte Funde im Wielkopolskie Muzeum Pożarnictwa w Rakoniewicach

Rackwitz Feuerwehrmuseum ehemalige evgl. Kirche - Aufnahme 09/2010 GT

Das Großpolnische Museum für die Geschichte der Feuerwehr in Rakoniewice – dem früheren Rackwitz – Wielkopolskie Muzeum Pożarnictwa w Rakoniewicach – wurde im Jahr 1974 durch die Bemühungen der Stadtbehörden, Mitgliedern des Polnischen Verbande für Touristik und Landeskunde / PTTK / sowie der Freiwilligen und Berufsfeuerwehr eingerichtet.

Unter dem Internet Link http://www.wmp-muzeum.psp.wlkp.pl/ ist die Vorstellung dieses Museums mit Einzelheiten zu finden.

Eine Besonderheit dieses Museums ist, dass es in der ehemaligen evangelischen Kirche der Stadt eingerichtet wurde. Diese Kirche stammt in der Planung zur Erbauung und dieser selbst aus den Jahren 1762/1763. Für geschichtliche Interessierte ist diese heutige Nutzung des Gebäudes ein „Glücksfall“. Durch das Museum befindet sich das gesamte Bauwerk in einem hervorragenden Zustand und ist nicht etwaig dem Verfall preisgegeben worden, bzw. sogar zum Abriss gekommen.

( die * im Text der Gedenkplatten markiert jeweils den Zeilenwechsel)

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Sontop – Früher und Heute – Teil 1 – Etwas Geschichte, das Dorf und seine Bewohner

Hier findet sich eine kurze geschichtliche Einleitung und Erinnerungen mit zahlreichen Bildern an den Gasthof Rausch, die Gaststätte Berthold und Ida Wittchen, die Bäckerei Rausch, die Finanzinstitute, die Mühlen, die Familie Steinke, die Schmiede Abraham, die Höfe Müller, Hoffmann und Schulz, die Schuhmacherfamilie Mai, eine Kurzgeschichte verfasst von Günter Fenske und einiges mehr.

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Sontop früher und heute – Einleitung zu den Teilen 1-3

Juni 2009 Sontop - vor dem Geburtshaus Ellen Eberwein geb. Schulz (links vorn) rechts daneben die Tochter Ilona Hennigs und dahinter Konrad Eberwein

Frau Ellen Eberwein geborene Schulz hat mit den Beiträgen „Sontop früher und heute“

Teil 1 – Etwas Geschichte, das Dorf und seine Bewohner

Teil 2 – Die Schule, der Kindergarten

Teil 3 – Die Kirche, das Gemeindehaus und die Erinnerung an den ehemaligen evangelischen Friedhof

einen sehr umfangreichen Beitrag über geschichtliches, vergangenes aber nicht vergessenes und auch heutiges über das Dorf Sontop / Satopy zusammengetragen.

Ihr ausdrücklicher Dank für für die ihr gewährte Unterstützung bei diesem Artikel durch ehemalige Bewohner und durch deren Nachfahren des Dorf gilt:

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Wir waren noch einmal zu Hause in Neutomischel


Der Artikel stammt aus den Posener Stimmen Ausgabe 10/2010;

Veröffentlicht wurde dieser Beitrag mit der freundlichen Genehmigung der Posener Stimmen – Heimatbrief der Gemeinschaft Evangelischer Posener (Hilfskomitee E.V.)

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Buk – der Beginn als evgl. Parochie

Die ehemalige evangelische Kirche zu Buk - Bildveröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Hr. Arno Kraft

In dem Buch „Geschichte der evangelischen Parochien in der Provinz Posen “ – Erscheinungsdatum 1898 –  verfasst von Albert Werner, früher Pastor in Tremessen und überarbeitet von Johannes Steffani, Diakonius an der St. Petrikirche zu Posen, welches von dem königlichen Consistorium der Provinz Posen herausgegeben wurde, wurde versucht in kurzer Übersicht die Einrichtung der evangelischen Gemeinden in ihren Anfängen darzustellen

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Die Blockholzbauten in den „Holländereien“ des Obragebietes

Dr. Hermann Tepper beschreibt bezugnehmend auf die Abhandlungen des Julius Kohte die Bauart der „Hauländerhäuser“. Gleichzeitig findet sich der Versuch aus der Bauart der Häuser Rückschluss auf die Herkunft der Siedler zu schliessen.

Veröffentlicht wurde dieser Beitrag mit der freundlichen Genehmigung der Posener Stimmen – Heimatbrief der Gemeinschaft Evangelischer Posener (Hilfskomitee E.V.), in deren Ausgabe Nr. 3 /  1966 die Publikation erfolgte.

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1787 Das Stammbuch der Meister – 2010 Die Bockwindmühle im Freilichtmuseum für Volksbaukunst in Wollstein

Bockwindmühle - Ansicht von vorn - Aufn. 09/2010 GT

Im Jahr 1787 wurde das Stammbuch der Meister für das löbliche Gewerk der seinerzeit existierenden Wind- und Wasser Müller in Neu Tomijsel eingerichtet. Das Müllerhandwerk das mit großer Sorgfalt, Umsicht, einer gewissen Ordnung und Anerkennung einherging brachte dem Besitzer oftmals auch Wohlstand. Die „hölzernen Riesen“ – geschätzte Höhe ohne Flügel 10m, mit Flügel ca. 18m – verloren im Zuge der Industrialisierung ihre Existenz.

Laut alten Überlieferungen sollen Windmühlen in Großpolen seit dem 14. Jahrhundert das Landschaftsbild geprägt haben. Mit etwa 20.000 Windmühlen galt Polen als ein Zentrum der Mühlenwirtschaft.

Durch eine funktionstüchtige, restaurierte Bockwindmühle – eins der schönsten Ausstellungsstücke – im Freilichtmuseums für Volksbaukunst in Wollstein, ist es heute noch möglich sich ein Bild zu machen. Diese Mühle aus alter Zeit, in Teilen stammt sie aus dem Jahr 1603 – welches ja nunmehr vor über 400 Jahren war , so eine alte, originale in einem Balken eingeschnitzte Jahreszahl, ist sie die älteste noch erhaltene Windmühle in Polen.

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Die spät entstandene eigenständige katholische Gemeinde zu Neutomischel / Nowy Tomysl

Katholische Kirche Neutomischel - rechts das Pfarrhaus - Aufn. 2010/09 PM

In den alten Kirchenbüchern von Wytomischel ist zu ersehen, dass die ersten protestantischen Siedler im Einzugsgebiet des heutigen Nowy Tomysl ihre Eintragungen für Geburten und Eheschließungen in der katholischen Kirche in Wytomischel haben vornehmen müssen. Diese Weisung bewahrte die katholische Staatskirche vor finanziellen Ausfällen, denn die evangelischen Siedler zahlten somit obwohl der katholische Geistliche „nur“ die Eintragung in den katholischen Kirchenbüchern der betreffenden Gemeinden vornahmen und keinerlei geistliche Handlung vollzogen, ebenso wie die katholischen Einwohner die den so genannten „Zehnten“ zu zahlen hatten, Abgaben an die Pfarreien.

Der Kirche von Wytomischel unterstand somit verwaltungsmäßig eine recht große protestantische Gemeinde während die eigentliche Gemeinde der katholischen Be- und Einwohner relativ klein war.   Die katholische Gemeinde Neutomischel blieb, wohl auch zur Stützung der Gemeinde Wytomischel, bis 1896 zugehörig, ehe Anstrengungen erfolgen sich zu verselbstständigen.

Dieser Artikel basiert zum Teil auf Informationen aus dem Buch von  Zdzisław Kościanski  „20. Jubiläum des Entstehens der Parochie Heiligste Herz Jezus in Nowy Tomysl“

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Uns alle verbindet Vergangenheit, Gegenwart und der Glaube an einen gemeinsamen Gott.

Am Donnerstag, den 30 September 2010 um 16:00 fand auf dem ehemaligen evangelischen Friedhof in Stary Tomyśl/Alttomischel, der zwischen Stary Tomyśl/Alttomischel und Róża/Rose gelegen ist, die symbolische Einweihungsfeier des errichteten Gedächtniskreuzes statt.

Diese Einweihung galt stellvertretend auch für die aufgestellten Kreuze in Lipka Mała/ Klein Lipke, Kozie Laski/Kozielaskie und Grubsko/Grubske Mit den Aufstellungen und der feierlichen Zeremonie gedenken wir der Geschichte unserer Region.

Die Fotos wurden von der Entwicklungs- und Promotionabteilung der Stadt Nowy Tomysl zur Verfügung gestellt.; die Übersetzung erledigte Przemek Mierzejewski und die Überarbeitung Gudrun Tabbert.

Bereits im letzten Jahr als wir mit dieser Erinnerungsaktion starteten, wurde die Errichtung von Gedächtniskreuzen auf den ehemaligen evangelischen Friedhöfen auf den Arealen von Paproć/Paprotsch, Sękowo/Friedenwalde, Przyłęk/Scherlanke und Glinno/Glinau verwirklicht und mit einer feierlichen Einweihung und zum Abschluss gebracht. (siehe hierzu den Bericht in der Lokalzeitung „Unser Tag nach dem Tag” No. 40/442/ 2009 vom 29. September 2009 [Bericht über die vorjährige Aktion]


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Eine Mordnacht in einem Abbau bei Sontop – 1858 – Teil 3

Was bisher geschah: Die Witwe Lüdtke aus einem Abbau bei Sontop zeigt beim Schulzen Hoffmann aus Sontop an, dass ihr Sohn Robert seinen Onkel – den Gottlieb Lüdtke – und seinen Bruder – den Eduard Lüdke – in der Nähe des Wohnhauses in einem fast ausgetrockneten Wasserloch aufgefunden habe. Beide wiesen eine durchschnittene Kehle auf – einwandfrei eine Mordtat (Ende Teil 1). Die Untersuchungen werden aufgenommen, es handelt sich. Die Witwe Lüdke und ihre Tochter Ernestine werden verhaftet (Ende Teil 2).

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Rakwitz – Diöcese Wollstein – der Beginn der evgl. Kirche

Rackwitz Marktplatz mit evgl. Kirche – Foto einer alten Aufnahme im Feuerwehr-Museum der Stadt, http://www.wmp-muzeum.psp.wlkp.pl/ – 2010

In dem Buch „Geschichte der evangelischen Parochien in der Provinz Posen“ – Erscheinungsdatum 1898 – verfasst von Albert Werner, früherem Pastor in Tremessen und überarbeitet von Johannes Steffani, Diakonius an der St. Petrikirche zu Posen, welches von dem königlichen Consistorium der Provinz Posen herausgegeben wurde, wurde versucht in kurzer Übersicht die Einrichtung der evangelischen Gemeinden in ihren Anfängen darzustellen.

Die digitale Version dieses Buches findet sich unter Großpolnische Digitale Bibliothek .

(in Klammern wurden Anmerkungen eingefügt, die sich aus noch erhaltenen Aufzeichnungen verfilmt im Archiwum Panstowe, Poznan ergeben haben; kirchliche Aufzeichnungen der Stadt Rackwitz beginnen mit dem Jahr 1662 unter Prediger Christoph Eccard – Stand 2010 GT)

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Das Haus Ochla – meine Erinnerungen – Gertrud Henkel

„Haus Ochla“ – 1926 - Vorderansicht Neustädter Straße No. 222, Neutomischel

Die Vorderansicht des Hauses heute - Aufn. 2010/08 PM

Frau Gertrud Henkel gehörte im Juni 2010 zu der Vorkriegsbesuchergruppe des Städtchen Nowy Tomysl dem früheren Neutomischel. Durch ihren Besuch erfahren wir in diesem Artikel mehr über die Familie Ochla und deren ehemaligem Anwesen. Frau Henkel hielt Ihre Erinnerungen in diesem Beitrag für die Leser fest. Vielen Dank !

Obwohl immer mehr der alten Grabsteine auf dem städtischen Parochialfriedhof verschwinden, und somit nicht nur immer mehr der Vergangenheit der Stadt, sondern auch die heute kaum noch praktizierte Kunst der Steinmetze früherer Tage, wurde das im Artikel erwähnte Grab und dessen Gedenkstein noch gefunden.

Die Schwarz-Weiss-Fotos wurden zur Verfügung gestellt aus dem Privatbesitz der Frau Gertrud Henkel, Berlin; mit Ausnahme des Bildes der Anna Konieczna, dieses wurde mit freundlicher Genehmigung ihrer noch heute in Nowy Tomysl ansässigen Enkel in den Artikel eingefügt

Die Original Aufnahmen wurden angefertigt von Herrn Gottlieb Hecke – Fotostudio Neutomischel. Die Farbfotos wurden im Jahr 2010 aufgenommen; so ist das „Gestern“ dem „Heute“ gegenübergestellt.
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Grätz – der Beginn als evgl. Parochie

Grätz - die frühere evgl. Kirche; Aufn. 2009/10 PM

In dem Buch “Geschichte der evangelischen Parochien in der Provinz Posen ” – Erscheinungsdatum 1898 –  verfasst von Albert Werner, früher Pastor in Tremessen und überarbeitet von Johannes Steffani, Diakonius an der St. Petrikirche zu Posen, welches von dem königlichen Consistorium der Provinz Posen herausgegeben wurde, wurde versucht in kurzer Übersicht die Einrichtung der evangelischen Gemeinden in ihren Anfängen darzustellen.
Die digitale Version dieses Buches findet sich unter Großpolnische Digitale Bibliothek .

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Eine Mordnacht in einem Abbau bei Sontop – 1858 – Teil 2

Was bisher geschah: Die Witwe Lüdtke aus einem Abbau bei Sontop zeigt beim Schulzen Hoffmann aus Sontop an, dass ihr Sohn Robert seinen Onkel – den Gottlieb Lüdtke – und seinen Bruder – den Eduard Lüdtke – in der Nähe des Wohnhauses in einem fast ausgetrockneten Wasserloch aufgefunden habe. Beide wiesen eine durchschnittene Kehle auf.

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Glinau II – Lehrer Hoede (1905-1908)

In diesem Artikel werden die Eindrücke des Lehrers Berthold Hoede geschildert. Er übernahm im Jahre 1905 die Verwaltung der einklassigen Schule „Glinau II“. Aus einer Gegend mit in sich geschlossenen Dörfern stammend hinterliessen die Hauländereien der Gegend bei ihm einen besonderen Eindruck.

Der Bericht gibt eine Erzählung des Lehrers selbst wieder, leider ist jedoch nicht vermerkt, wer der eigentliche Autor dieses Artikels gewesen ist.

Veröffentlicht wurde dieser Beitrag mit der freundlichen Genehmigung der Posener Stimmen – Heimatbrief der Gemeinschaft Evangelischer Posener (Hilfskomitee E.V.), in deren Ausgabe Nr.  8/1966 die Publikation erfolgte.

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Lewitz-Hauland – der Beginn als evgl. Parochie

Lewitz-Hauland – Kirche – Postkartenausschnitt aus Sammlung Arno Kraft

In dem Buch „Geschichte der evangelischen Parochien in der Provinz Posen “ – Erscheinungsdatum 1898 –  verfasst von Albert Werner, früher Pastor in Tremessen und überarbeitet von Johannes Steffani, Diakonius an der St. Petrikirche zu Posen, welches von dem königlichen Consistorium der Provinz Posen herausgegeben wurde, wurde versucht in kurzer Übersicht die Einrichtung der evangelischen Gemeinden in ihren Anfängen darzustellen.

Die digitale Version dieses Buches findet sich unter Großpolnische Digitale Bibliothek .

Zu diesem Artikel erhielten wir die Zuschrift von Hr. Jon von Briesen USA, einem Nachfahren der Familie Breza (auch Bryza oder Briesen) , dass die Namensbezeichnung
korrekt mit Barbara Breza geb. Schöneich sei, sie war eine Tochter des Franz v. Schöneich.

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Konkolewo-Hauland – der Beginn als evgl. Parochie

Konkolewo - Kirche, Aufnahme 2009/09 PM

In dem Buch “Geschichte der evangelischen Parochien in der Provinz Posen ”- Erscheinungs- datum 1898 – verfasst von Albert Werner, früher Pastor in Tremessen und überarbeitet von Johannes Steffani, Diakonius an der St. Petrikirche zu Posen, welches von dem königlichen Consistorium der Provinz Posen herausgegeben wurde, wurde versucht in kurzer Übersicht die Einrichtung der evangelischen Gemeinden in ihren Anfängen darzustellen.

Die digitale Version dieses Buches findet sich unter Großpolnische Digitale Bibliothek .

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Wasowo / Wonsowo

Postkarte des Hotels – Ausg. 2009

Wenn man heute Wonsowo anfährt führen alle Wegweiser zum „Palac Wasowo“, einem Hotelbetrieb.

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Orzeszkowo – der Beginn als evgl. Parochie

Orzeszkowo Kapelle – Aufn. 2009/09 GT

In dem Buch „Geschichte der evangelischen Parochien in der Provinz Posen “ – Erscheinungsdatum 1898 –  verfasst von Albert Werner, früher Pastor in Tremessen und überarbeitet von Johannes Steffani, Diakonius an der St. Petrikirche zu Posen, welches von dem königlichen Consistorium der Provinz Posen herausgegeben wurde, wurde versucht in kurzer Übersicht die Einrichtung der evangelischen Gemeinden in ihren Anfängen darzustellen.

Die digitale Version dieses Buches findet sich unter Großpolnische Digitale Bibliothek .

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Kuschlin – der Beginn als evgl. Parochie

Kuschlin Kirche - Postkartenausschnitt - aus der Sammlung Arno Kraft

In dem Buch „Geschichte der evangelischen Parochien in der Provinz Posen “ – Erscheinungsdatum 1898 –  verfasst von Albert Werner, früher Pastor in Tremessen und überarbeitet von Johannes Steffani, Diakonius an der St. Petrikirche zu Posen, welches von dem königlichen Consistorium der Provinz Posen herausgegeben wurde, wurde versucht in kurzer Übersicht die Einrichtung der evangelischen Gemeinden in ihren Anfängen darzustellen.

Die digitale Version dieses Buches findet sich unter Großpolnische Digitale Bibliothek .

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Jablone – der Beginn als evgl. Parochie

Jablone Kirche - Postkartenausschnitt

In dem Buch „Geschichte der evangelischen Parochien in der Provinz Posen “ – Erscheinungsdatum 1898 – verfasst von Albert Werner, früher Pastor in Tremessen und überarbeitet von Johannes Steffani, Diakonius an der St. Petrikirche zu Posen, welches von dem königlichen Consistorium der Provinz Posen herausgegeben wurde, wurde versucht in kurzer Übersicht die Einrichtung der evangelischen Gemeinden in ihren Anfängen darzustellen.

Die digitale Version dieses Buches findet sich unter Großpolnische Digitale Bibliothek .

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Der sentimentale Besuch in Nowy Tomyśl/Neutomischel – Der Artikel in „Unser Tag fur Tag“ 15-06-2010

In der Neutomischler Lokalzeitung  „Nasz Dzień po dniu “ erschien am 15-06-2010 der Artikel, der den Besuch  einiger Vorkriegsbewohnern von Neutomischel beschreibt.


Zwischen dem 3. und 8. Juni 2010 war Nowy Tomyśl/Neutomischel Ziel eines Ausfluges von Vorkriegsbewohnern des Nowotomyski/Neutomischler Kreises. Die Gäste leben heute in verschiedenen Städten in Deutschland. Die ungewöhnlichen Gäste wollten Plätze ihrer Kindheit und aus ihren Erinnerungen besuchen. Gleichzeitig wollten sie sich ansehen, welche Veränderungen im Laufe den letzen zig Jahren stattgefunden haben.

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Eine Mordnacht in einem Abbau bei Sontop – 1858 – Teil 1

Der neue Pivatal - mit: EINE MORDNACHT IN EINEM ABBAU BEI SONTOP

Der neue Pitaval – Eine Sammlung der interessantesten Criminalgeschichten aller Länder aus älterer und neuerer Zeit, enthält in der Veröffentlichung aus dem Jahre 1865 den Artikel – EINE MORDNACHT IN EINEM ABBAU BEI SONTOP IM GROSSHERZOGTUM POSEN. Im Vorwort heisst es wie folgt: … macht uns mit Menschen aus den untersten Klassen der Gesellschaft bekannt, deren Gewerbe Diebstahl und Mord sind, nur fehlt hier jeder versöhnende Zug. In dem dunkeln Gemälde ist die dunkelste Gestalt die Witwe Lüdtke: die Megäre dingt einen Mann, den sie zum ersten mal sieht, ohne weiteres zum Mord, sie liefert den früheren Geliebten und ihren eigenen Sohn ans Messer und tröstet sich noch mit einer Verdrehung der Bibel, denn, sagt sie, es steht geschrieben: „Wer kein Blut vergießt, dess Blut soll auch nicht vergossen werden.“ Die Situation des einsamen Hauses im Walde passt zu der grausigen Bluttat. Das Ganze ist ein Abgrund von entsetzlicher Rohheit, das Geständnis des auf den Tod verwundeten, nach dem heiligen Abendmahl verlangenden Girndt das einzige lichte Moment.

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Orgelbau-Anstalt Dienegott Janott, Neutomischel, Prov. Posen

Bucheinband: "Die Orgelbau-Anstalt-Janott"

Für diesen Artikel gilt ein besonderer Dank der Familie Franke zu Berlin. Gerhard Franke, ein Groß-Neffe des Dienegott Janott hat in mühseliger, aufwendiger und bewundernswerter Arbeit die Tätigkeit seines Vorfahren recherchiert. Er erstellte und veröffentlichte im Dezember 2005 das Buch „Die Orgelbau-Anstalt Janott“. Von ihm erhielten wir auch die freundliche Genehmigung eine kleine Zusammenfassung zu der seinerzeit in Neutomischel ansässigen Orgelbauwerkstatt zu veröffentlichen.

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Das Taufbecken der Evangelisch-Lutherischen Gemeinde zu Neutomischel

Innenansicht der evgl. luth. Kirche; vorne rechts das Taufbecken - Foto D. Maennel

Das Taufbecken der Evangelisch-Lutherischen Gemeinde zu Neutomischel findet sich heute am Ost-Eingang in der Herz-Jesu Kirche und dient als Weihwasserbecken.

Es wurden hier die Beiträge des Pastor Otto Schilter über Das evangelisch-lutherische Kirchspiel Nowy Tomysl (Neutomischel) und der des Pastors Werner aus Schwarzwald 100 jährige Gemeindejubiläum in Neutomischel (evgl. luth. Kirche) schon veröffentlicht, daher findet sich hier lediglich eine kurze Zusammenfassung zur Einleitung, gesucht werden noch Einzelheiten.

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Arno Kraft – Kreuze auf den evangelischen Gemeindefriedhöfen (Posener Stimmen)


Dieser Artikel erschien in den „Posener Stimmen“ ; verfasst wurde er von Herrn Arno Kraft, er war vor dem Krieg Neutomischeler Einwohner.
Veröffentlicht wurde dieser Beitrag mit der freundlichen Genehmigung der Posener Stimmen – Heimatbrief der Gemeinschaft Evangelischer Posener (Hilfskomitee E.V.), in deren Ausgabe Nr. 6 / 2010 die Publikation erfolgt.
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Golon – Generalkirchenvisitation in Friedenhorst – 1929


Der Artikel stammt aus den Posener Stimmen Ausgabe 9/1990; es wird hier beschrieben wir die Kirche zu Friedenhorst im Jahr 1929 beurteilt bzw. eingeschätzt wird – einmal im geistlichen Leben und dann ergänzend noch der Pfarrer, der zum Zeitpunkt der Kirchenvisitation amtierte.

Veröffentlicht wurde dieser Beitrag mit der freundlichen Genehmigung der Posener Stimmen – Heimatbrief der Gemeinschaft Evangelischer Posener (Hilfskomitee E.V.)

Ergänzt wurde das Bild der zweiten evangelischen Kirche zu Friedenhorst aus dem Jahr 2009

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Einweihung der evgl. Kirche zu Klastawe 1911 – WER WEISS MEHR ?

Festordnung für die Einweihung der ev. Kirche zu Klastawe

Am Montag, den 30 Januar 1911

Vormittag 10 Uhr

(Druck von H. Mielke’s WWE., Bentschen)

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GESUCHT WERDEN HIER NÄHERE ANGABEN ZU DIESER „WIEDER“-EINWEIHUNG – war eine Renovierung erfolgt ? war die Kirche vom Einsturz bedroht ? hatte es einen Brand gegeben ?

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Nadnia / Nandel – Sammlung Marian Kwasny

Nadnia/Nandel. Der Geburtsort meines Großelternteils Siegesmund. Heute gibt es dort keine Erinnerung an diese Familien mehr – es ist ja auch lange her. Der Ort ist heute einfach ein polnisches Dorf. Als Tourist ohne Begleitung würde ich wohl einfach rechts und links geschaut und den Ort dann ohne einen Halt einzulegen durchfahren haben; ich hatte jedoch einen „Reiseleiter“ – Przemek Mierzejewski – hatte sich die Zeit genommen mir bei meinem Besuch, doch das „Ein oder Andere“ zu zeigen, was mir sonst verborgen geblieben wäre.

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Chlastawe – der Beginn als evgl. Parochie

Chlastawe – Kirche, Aufnahme 2005 GT

In dem Buch „Geschichte der evangelischen Parochien in der Provinz Posen “ – Erscheinungsdatum 1898 –  verfasst von Albert Werner, früher Pastor in Tremessen und überarbeitet von Johannes Steffani, Diakonius an der St. Petrikirche zu Posen, welches von dem königlichen Consistorium der Provinz Posen herausgegeben wurde, wurde versucht in kurzer Übersicht die Einrichtung der evangelischen Gemeinden in ihren Anfängen darzustellen.

Die digitale Version dieses Buches findet sich unter Großpolnische Digitale Bibliothek .

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Evangelische Kirchen-Gemeinde Neustadt bei Pinne 1879 – Teil 6

Blick auf die Kirche – Aufn. Sep 2009 PM

  • Nachrichten über die Evangelische Kirchen-Gemeinde augsburgischer Konfession NEUSTADT bei Pinne,
  • zu ihrem hundertjährigen Jubiläum am 15. August 1879 aus den Kirchen-Akten zusammengestellt von Reylaender, Pastor

Als erster Pastor dieser Parochie galt Johann Georg Kaulfuß (1777-1803), ihm folgte Johann David König (1803-1826), der nächste Pastor dem in der Festschrift gedacht wurde war dann Johann Valentin Röder (1828-1850), der nächste gewählte Pastor war dann: Constantin Ferd. Heinrich Held (1851.1858); nach seiner Emeritation wurde verübergehend Pastor Petersen aus Schleswig-Holstein eingesetzt, ehe dann als nächster gewählter Pastor Rudolph Bethge (1859-1866) das Amt inne hatte. Letzter in dieser Chronik erwähnter und vermutlich auch Verfasser dieser war dann Oskar Reyländer ab 1866 an.

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Evangelische Kirchen-Gemeinde Neustadt bei Pinne 1879 – Teil 5

Blick auf die Ruine – Aufn. Sep 2009 GT

  • Nachrichten über die Evangelische Kirchen-Gemeinde augsburgischer Konfession NEUSTADT bei Pinne,
  • zu ihrem hundertjährigen Jubiläum am 15. August 1879 aus den Kirchen-Akten zusammengestellt von Reylaender, Pastor

Als erster Pastor dieser Parochie galt Johann Georg Kaulfuß (1777-1803), ihm folgte Johann David König (1803-1826), der nächste Pastor dem in der Festschrift gedacht wurde war dann Johann Valentin Röder (1828-1850), der nächste gewählte Pastor war dann: Constantin Ferd. Heinrich Held  (1851-1858) nach seiner Emeritation wurde verübergehend Pastor Petersen aus Schleswig-Holstein eingesetzt, ehe dann als nächster gewählter Pastor Rudolph Bethge (1859-1866) das Amt inne hatte

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Evangelische Kirchen-Gemeinde Neustadt bei Pinne 1879 – Teil 4

Blick auf das eingestürtzte Kirchenschiff – Aufn. Sep 2009 GT

  • Nachrichten über die Evangelische Kirchen-Gemeinde augsburgischer Konfession NEUSTADT bei Pinne,
  • zu ihrem hundertjährigen Jubiläum am 15. August 1879 aus den Kirchen-Akten zusammengestellt von Reylaender, Pastor

Als erster Pastor dieser Parochie galt Johann Georg Kaulfuß (1777-1803), ihm folgte Johann David König (1803-1826), der nächste Pastor dem in der Festschrift gedacht wurde war dann: Johann Valentin Röder (1828-1850)

Die digitale Version dieser Schrift ist unter Großpolnische Digitale Bibliothek zu finden

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Evangelische Kirchen-Gemeinde Neustadt bei Pinne 1879 – Teil 3

Der Eingang – Aufnahme Sep. 2009 PM

  • Nachrichten über die Evangelische Kirchen-Gemeinde augsburgischer Konfession NEUSTADT bei Pinne,
  • zu ihrem hundertjährigen Jubiläum am 15. August 1879 aus den Kirchen-Akten zusammengestellt von Reylaender, Pastor

Die Nachfolge des ersten Pastor Johann Georg Kaulfuß (1777-1803) der Neustädter Gemeinde trat dann: Johann David König (1803-1826) an

Die digitale Version dieser Schrift ist unter Großpolnische Digitale Bibliothek zu finden

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Evangelische Kirchen-Gemeinde Neustadt bei Pinne 1879 – Teil 2

Ein romantischer Blick auf die Kirchenruine – Aufn. September 2009 GT

  • Nachrichten über die Evangelische Kirchen-Gemeinde augsburgischer Konfession NEUSTADT bei Pinne,
  • zu ihrem hundertjährigen Jubiläum am 15. August 1879 aus den Kirchen-Akten zusammengestellt von Reylaender, Pastor

Der erste Pastor der Neustädter Gemeinde war also: Johann Georg Kaulfuß von 1777 – 1803

Die digitale Version dieser Schrift ist unter Großpolnische Digitale Bibliothek zu finden

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Goldmann K.E. – „Die ältesten Siegel und Wappen der Neutomischeler und umliegenden Holländergemeinden“ Deutsche Blätter in Polen 1925 (Jg. III)

Seit dem Mittelalter gehören die Wappen zu den besonderen Vorrechten des Adels. Außer dem hohen und niedrigen Adel  hatten aber auch die Städte und Dörfer, ebenso die „Schulzen und Gerichte“ in Polen zur Bekräftigung und größerer Glaubhaftmachung ihrer Schriftstücke das Recht, Wappen und Siegel mit dem entsprechenden Zeichen ihrer Würde zu führen. Man hat im allgemeinen in unserem prosaischen Zeitalter das Interesse für Siegel und Wappenkunde verloren.

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Dieser Artikel wurde in „Deutsche Blätter in Polen“ 1926 (Jg. III) veröffentlicht  und  mit einer Sammlung von Siegeln präsentiert, die von dem Lokalhistoriker Karl Eduard Goldmann, (er wohnte am Alten Markt – heute  Niepodległości Platz 24) zusammengetragen worden war.

Die grosse Schwäche dieses Artikels ist der Mangel an Bildern; auch das Original war nicht mit solchen versehen. Die hier dargestellten und eingefügten Abbildungen sind aus  dem Artikel „Wappen“ von Gumowski.

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Kopie des Tomysl’er Kirchen Privilegie 1778

evgl. Kirche - ca. 1925

Copia des Tomysl’er Kirchen Privilegie

  • die Kopie wurde vermutlich von Pastor Willmann aus evgl. Pfarrer der Parochi Tomysl anlässlich einer Chronikerstellung aus dem Jahr 1826 angefertigt, die Handschrift gleicht den Kirchenbuchaufzeichungen aus seiner Amtszeit
  • Das Original befindet sich in Staatsarchiv in Posen. (893/Archiwum Państwowe  w Poznaniu,  sign. 5346/Evangelisch-lutherisches Kirchensystem. vol. II)

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Statistik zum Hopfenanbau – 1862

Friedrich Georg Wiecks's - Deutsche Illustrirte Gewerbezeitung - No. 6 / 1862

Der Hopfenbau – Neutomysl wird mehr oder weniger wieder nur in einem Schlußsatz erwähnt. Wieder jedoch wird der Aufschwung und somit indirekt die nicht mehr zu verleugnende Bedeutung des Hopfenanbaus erwähnt .

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Bauet Hopfen ! 1861

Aus der Natur - Die neuesten Entdeckungen auf dem Gebiete der Naturwissenschaften - 1861 / No. 31

Bauet Hopfen ! so die Überschrift des Artikel in der Zeitschrift „Aus der Natur“ – Die neuesten Entdeckungen auf dem Gebiete der Naturwissenschaften –  Die Zeitschrift hatte wöchentlich eine Nummer in der Veröffentlichung und war durch alle Buchhandlungen und über Postämter zu beziehen

Dieser Artikel hebt sich von anderen dadurch ab, das als Ursprung des Hopfenanbaus Böhmen in Frage gestellt wird und niederländische Brauereien in bezug auf die Erstverwendung erwähnt werden. Für Neutomysl als „unbedeutendes“ Städtchen, wird der erste Hopfenanbau rückdatiert auf die Zeit der Hussitenkriege, das wären die Jahre 1419-1434, 1439 gewesen. Dieser frühe Zeitpunkt wird damit erklärt, das flüchtige Böhmen in der Gegend gesiedelt haben sollen, welche dann den ersten Anbau von Hopfen betrieben. 1835 ist das Jahr mit dem die Kultivierung und der Aufschwung des Hopfenhandels eingeleitet wurde.

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Warenhandel und Geldwesen – Hopfen – 1861

Deutsche Illustrirte Gewerbezeitung

Friedrich Georg Wiecks’s Deutsche Illustrirte Gewerbezeitung

Organ für die Gesammt-Interessen der Industrie und des Gewerbestandes

–  Sechsundzwanzigster Jahrgang 1861 –

Herausgegeben von Dr. Heinrich Hirzel – Privatdecent der Chemie a. d. Universität Leipzig, d. Z. Director der Leipziger Polytechn. Gesellschaft.

Die Aufmachung dieser Zeitschrift ist schon ein Kunstwerk für sich, siehe Abbildung links

Hier geht es jdeoch um das Kapitel: Warenhandel und Geldwesen

Die kleine verschlafene Provinzstadt Neutomysl erregte zumindest mit einem Landwirtschaftserzeugnis Aufsehen in Europa; dem HOPFEN

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Übersetzung des Grund-Privilegii von Sontop 1736

Einband der Abschrift des Grund-Privilegium Sontop vom 13ten Dez 1736

In Ihnen sind die Bedingungen der Ansiedlung zwischen dem Grundherrn und den Kolonisten geregelt. Sontop war seinerzeit ein schon bestehendes Vorwerk von Tomysl. Der damalige Besitzer Ludwig Szoldrski siedelte im Jahre 1736 die damaligen polnischen Bewohner des Dorfes – Landarbeiter auf seinen Gütern, die noch als Leibeigene des Adels galten, um. Dann teilte er die Ländereien mit den bestehenden Gebäuden in Grundstücke und verkaufte sie an die Siedler.

Im Privilegium sind die Bedingungen der Ansiedlung geregelt worden.

Eine erste Veröffentlichung der Übersetzung erschien in dem Buch  „… und dazwischen Neutomischel“ Deutsche im ehemaligen Kreise Neutomischel (Nowy Tomysl) Herausgeber: Arno Kraft  / 1998 Eigenverlag Arno Kraft, Wiesbadener Str. 71, 14197 Berlin / Lentz Druck Berlin. Das Originall befindet sich in der Kreisbibliothek zu Nowy Tomyśl.

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Sontop – die Kirche in der Betrachtung der Stadt- und Landkirchen 1908

Vollständiger Auszug aus dem nichtamtlichem Teil – Stadt- und Landkirchen

Die Ausführungen zur Evangelischen Kirche in Heidersbach wurden in vollem Umfange beibehalten, das die Baubeschreibung der Kirche zu Sontop in deren unmittelbaren Zusammenhang steht.

Der Artikel stammt aus dem  Zentralblatt der Bauverwaltung  vom 25. Januar 1908 und wurde veröffentlicht von den Schriftleitern Otto Sarrazin und Friedrich Schultze

Eingefügt wurden Bilder der heutigen Ansicht, um zu zeigen, wie sich der seinerzeit ausgewählte Kirchenbau in das Dorf Sontop einpasst.

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Werner, P. – 100 jährige Gemeindejubiläum in Neutomischel (evgl. luth. Kirche)

Anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde zu Neutomischel, wurde dieser Artikel veröffentlicht im Kirchen-Blatt der evangelisch-lutherischen Gemeinde in Preussen. Hier in der Ausgabe vom 14. Juli 1935 / Seite 444/445;

Der Beitrag wurde zur Verfügung gestellt von Herrn D. Maennel, Kassel – Maennel Archiv. Ebenfalls stellte Herr Maennel die hier verwendeten Fotos zur Verfügung.
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Lohnverhältnisse 1903

Gemälde Gerhard Drewanz - Die Ernte wird geborgen

Gemälde Gerhard Drewanz – Die Ernte wird geborgen / Quelle: Der Warthegau Landschaft und Siedlung

Durch Ernst Weiss wurde 1903 zur Erlangung der Doktorwürde in der Philosophie die Dissertation über „Die Herrschaft Brody“ – Ein nutzvieh-schwacher Landwirtschaftsbetrieb in Posen verfasst. Die Herrschaft lag im Kreis Neutomischel. Das Hauptbetriebszentrum war Brody mit den Vorwerken Sigmundshof und Rimpau, als weitere Vorwerke wurden Brodki und Marsfelde hinzugerechnet. Ob die Herrschaft Brody nach unserem heutigem Verständnis ein „gut“ bezahlender Betrieb war, ist im Moment offen, da noch keine Vergleichswerte gefunden wurden. Beachtenswert ist, das die Bezahlung für Frauen und Mädchen fast 50 % weniger betrug als für Männer und Jungen; deutlich wird, dass ein Arbeiter seinem Arbeitgeber jedoch rechtlos ausgeliefert war.

Die Kopien der Gemälde wurden entnommen aus dem Bildband „Der Warthegau“ Landschaft und Siedlung

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Das Taufbecken aus der Kirche am Chopinplatz

Denkmal der Liebe und Dankbarkeit ...

Denkmal der Liebe und Dankbarkeit …

Wurde je jemand aufmerksam auf das Taufbecken – das heutige Weihwasserbecken, das in der Kirchenvorhalle am Nordeingang der Herz-Jesu-Kirche am Chopinplatz steht?

„Die Inschriften auf dem Becken in deutscher Sprache haben mein Interesse geweckt. In meiner Geburtsstadt, in der ich auch aufwuchs – in Lauban in Niederschlesien – waren solche Inschriften keine Seltenheit. Noch heute kann man in den heute wieder polnischen Städten auf den Wänden einiger älterer Häuser ausgebleichte deutsche Inschriften finden. In alten Mietshäusern z. B. ist auf den Wasserhähnen die Aufschrift „kalt“ und „warm“ und auf alten Briefkästen noch das Wort „Briefe“ zu finden. Und noch ist auf Kanalisationsdeckeln die Inschrift „Stadt Lauban“ zu lesen. Aber hier bei uns in Neutomischel – mehr als 85 Jahre nachdem unsere Stadt wieder polnisch wurde, sind solche Inschriften eher selten. Es gibt (heute aber auch schon übermalt) noch eine, kaum sichtbare Aufschrift auf der Westwand des Hauses Nr. 11 am Alten Markt (Niepodleglosci) Platz.“ [siehe dort]

Die Übersetzung des Artikel aus dem polnischen wurde von Herrn Maennel zur Verfügung gestellt.

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N. – Neutomischel / Eine Luftreise im Jahr 1914

Das Luftschiff über Neutomischel

In der „Festschrift zum 125. jährigen Jubiläum der Schützengilde Neutomischel und 18.Bundesschießen des Schützenbundes Neumarkt-Posen“ erschien nachstehender Artikel unter der einfachen Überschrift „Neutomischel“ um eine Unterscheidung zu anderen Veröffentlichungen zu erhalten erfolgte hier er eine Ergänzung, daher hier „Neutomischel / Eine Luftreise im Jahr 1914″ ; er ist durchsetzt von einer leichten Ironie und die Frage ob er wirklich ganz ernst zu nehmen ist, wird auch hier unbeantwortet gelassen; möge der Leser selbst entscheiden . . .

Eine Kopie der Festschrift wurde zur Verfügung gestellt von Herrn Dieter Maennel, Kassel aus dem von ihm geführten Maennel-Archiv.
Anmerkungen der Autoren dieser Seite wurden in Kursivschrift in eckige Klammern eingeschoben.

Soweit nicht anders vermerkt, stammen die hier abgebildeten Postkarten aus der Sammlung des Hr. Wojtek Szkudlarski und wurden mit dessen freundlicher Genehmigung hier verwendet.

* * *

Ergänzung (04-07-2010 PM): Ich war neugierig ob die ganze Gruppe wirklich imstande gewesen war diese Strecke wie beschrieben zurücklegen zu können. Es erwies sich, dass die Gesamtentfernung zwischen dem Landeplatz des Zeppelins und dem Schützenhaus als Ziel in etwa 8,5 km beträgt. Basierend auf einem gemütlichen Spaziergangs-Tempo der Fußgänger von 4 km/h, kann man diese Route tatsächlich in 2 Stunden bewältigen; rechnet man dann zusätzlich noch Zeit für eine Rast, so sind 4 Stunden insgesamt eine durchaus realistische Zeit. Im Text ist beschrieben, dass der Zeppelin Z5 ist um 9:00 Uhr gelandet sei, nimmt man jetzt die 4 Stunden des Spaziergangs hinzu, könnten die Besucher gegen 13:00h zum Gabelfrühstück im Schützenhaus eingetroffen gewesen sein.
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Schilter, Otto – Das evangelisch-lutherische Kirchspiel Nowy Tomysl (Neutomischel)

Volksfreund - Kalender / Einband

  • Dieser Artikel wurde veröffentlich im VOLKSFREUND – KALENDER für Stadt und Land aus dem Jahr 1934 / Achter Jahrgang
  • Druck und Verlag: Verlagsges. „Libertas“ m.b.H., Lodz, Piotrkowska 86
  • zur Verfügung gestellt wurde der Beitrag von Hr. Dieter Maennel, Kassel – aus dem von ihm geführten MAENNEL ARCHIV.

Otto Schilter (*2-7-1903 Bałuty, + 26-12-1988 Burgdorf) war der vorletzte Pastor der altlutherischen Kirche in der Lange Str (Długa Str) in Neutomischel. Im Februar 1930 bestand Otto Schilter das erste Examen der Theologen in Leipzig (er war vorher Volksschullehrer gewesen), und wurde im Anschluss zum Hilfsprediger der ev.-luth. Parochie Nowy Tomyśl berufen und am 11. Mai 1930 von Superindendent Büttner in  Neutomischel ordiniert. Am 8. Oktober 1931 wird  ihm das Zeugnis zum zweiten theologischen Examen erteilt (ausgestellt von der Prüfungskommision des Oberkirchenkollegiums der Ev.-luth. Kirche in Preußen, Breslau). Von Januar 1932 bis 1936 ist er als Pastor der Parochie Neutomischel mit der Betreuung folgender Gemeinden betreut: Neutomischel, Brody mit Gottesdienst bei Müllermeister Albert Schulz, Bentschen/Zbąszyń  (Kreis Meseritz) mit Gottesdienst bei Böttgermeister Eichholz am Markt,  Neuborui  / Nowa Boruja mit eigener Kirche, Tuchorze/Stara Tuchorza (Kreis Bomst) mit eigener Kirche, Birnbaum/Miedzychod (Kreis Birnbaum) mit eigener Kirche, Milostowo (Kr. Birnbaum) mit Gottesdienst im Gemeindehaus der Kirche  bei R. Matzke, Zirke/Sierakow (Kr. Birnbaum) mit Gottesdienst bei der Witwe  Hauffe und Georgsburg/Zamorze (Kreis Samter) mit Gottesdienst im Haus v. Joh.  Klemke, sowie Tannheim (Kr. Bomst).  In diese Zeit fällt auch das am 17. September 1933 gefeierte 75.  Kirchweihjubiläum, bei dem die geistliche Prominenz mit Superintendent Büttner (Rogasen), Gotthold Werner (Schwarzwald), Dr. Karl Hoffmann (Posen),  Theodor Brauner (Thorn) und Paulig (Bromberg) anreisten. Ein weiterer Höhepunkt war das Fest zum 100jährigen Bestehen der Gemeinde Neutomischel am 30. Juni 1935.  Frank Schilter, der Enkel des Otto Schilter berichtete auch, dass die älteren Geschwister seines Vaters Reinhard: Dorothea Elisabeth 1933 , Ruthild Anna Maria 1936  und Christoph Karl Adolf 1937 im Pfarrhaus in Neutomischel geboren wurden. Zum 12-12-1937 wechselte Pastor Otto Schilter nach Bromberg.

Diese Einzelheiten und das Foto des Otto Schilter wurden seinem Enkel Herrn Frank Schilter   http://familienarchiv-schilter.weebly.com zur Verfügung gestellt.

Anmerkungen der Autoren dieser Seite wurden in Kursivschrift in eckige Klammern eingeschoben.

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Päschke, Gerhard Superintendent – Evangelische Kirche in Neutomischel vor 200 Jahren eingeweiht

Eine kurze Rückschau anlässlich des sich zum 200sten Male jährenden Tages der Einweihung der evangelischen Kirche zu Neutomischel

Der letzte evangelische Gottesdienst in Neutomischel wurde am Sonntag, dem 21 Januar 1945 gehalten

Anmerkungen der Autoren dieser Seite wurden in Klammer eingeschoben.

Veröffentlicht wurde dieser Beitrag mit der freundlichen Genehmigung der Posener Stimmen – Heimatbrief der Gemeinschaft Evangelischer Posener (Hilfskomitee E.V.) , in deren Ausgabe Nr. 10 / 1980 eine erste Publikation stattfand.


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Zum 100 jährigen Jubiläum der evgl. Kirche in Friedenhorst – 4. Kapitel: Das Kirchspiel Friedenhorst

Jastrzebsko

„Zum 100 Jährigen Jubiläum der evangelischen Kirche in Friedenhorst“

  • Abschrift der zum Jubiläum am 04. August 1897 vom Ortspfarrer Oscar Illgner veröffentlichten Festschrift
  • gedruckt zu Neutomischel 1897, Druck von Otto Scheumann

Pastor Illgner geht in dieser Veröffentlichung auf die Geschichte des Kirchspiels Friedenhorst mit seinen Ortschaften ein. Einge Wörter wurden zum besseren Verständnis nach der heutigen Rechtschreibung in den Text eingebracht, in Klammern findet sich dann die „alte“ Schreibweise. Der Text wurde in die 4 Kapitel, in dem er ursprünglich verfasst wurde, geteilt. Die hier abgebildeten Postkarten wurden mit freundlicher Genehmigung von Herrn Arno Kraft, Berlin zur Verfügung gestellt und veröffentlicht.

Die digitale Version dieser Schrift ist unter Großpolnische Digitale Bibliothek zu finden.

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Zum 100 jährigen Jubiläum der evgl. Kirche in Friedenhorst – 3. Kapitel: Rechtsverhältnis

Friedenhorst – Ortsansich

„Zum 100 Jährigen Jubiläum der evangelischen Kirche in Friedenhorst“

  • Abschrift der zum Jubiläum am 04. August 1897 vom Ortspfarrer Oscar Illgner veröffentlichten Festschrift
  • gedruckt zu Neutomischel 1897, Druck von Otto Scheumann

Pastor Illgner geht in dieser Veröffentlichung auf die Geschichte des Kirchspiels Friedenhorst mit seinen Ortschaften ein. Einge Wörter wurden zum besseren Verständnis nach der heutigen Rechtschreibung in den Text eingebracht, in Klammern findet sich dann die „alte“ Schreibweise. Der Text wurde in die 4 Kapitel, in dem er ursprünglich verfasst wurde, geteilt. Die hier abgebildeten Postkarten wurden mit freundlicher Genehmigung von Herrn Arno Kraft, Berlin zur Verfügung gestellt und veröffentlicht.

Die digitale Version dieser Schrift ist unter Großpolnische Digitale Bibliothek zu finden.

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Zum 100 jährigen Jubiläum der evgl. Kirche in Friedenhorst – 2. Kapitel: Die Ansiedler

Ortsansicht: Kirche – Schule – Pfarrhaus

„Zum 100 Jährigen Jubiläum der evangelischen Kirche in Friedenhorst“

  • Abschrift der zum Jubiläum am 04. August 1897 vom Ortspfarrer Oscar Illgner veröffentlichten Festschrift
  • gedruckt zu Neutomischel 1897, Druck von Otto Scheumann

Pastor Illgner geht in dieser Veröffentlichung auf die Geschichte des Kirchspiels Friedenhorst mit seinen Ortschaften ein. Einge Wörter wurden zum besseren Verständnis nach der heutigen Rechtschreibung in den Text eingebracht, in Klammern findet sich dann die „alte“ Schreibweise. Der Text wurde in die 4 Kapitel, in dem er ursprünglich verfasst wurde, geteilt. Die hier abgebildeten Postkarten wurden mit freundlicher Genehmigung von Herrn Arno Kraft, Berlin zur Verfügung gestellt und veröffentlicht.

Die digitale Version dieser Schrift ist unter Großpolnische Digitale Bibliothek zu finden.

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Zum 100 jährigen Jubiläum der evgl. Kirche in Friedenhorst – 1. Kapitel: Der Busch

„Zum 100 Jährigen Jubiläum der evangelischen Kirche in Friedenhorst“

  • Abschrift der zum Jubiläum am 04. August 1897 vom Ortspfarrer Oscar Illgner veröffentlichten Festschrift
  • gedruckt zu Neutomischel 1897, Druck von Otto Scheumann

Pastor Illgner geht in dieser Veröffentlichung auf die Geschichte des Kirchspiels Friedenhorst mit seinen Ortschaften ein. Einge Wörter wurden zum besseren Verständnis nach der heutigen Rechtschreibung in den Text eingebracht, in Klammern findet sich dann die „alte“ Schreibweise. Der Text wurde in die 4 Kapitel, in dem er ursprünglich verfasst wurde, geteilt. Die hier abgebildeten Postkarten wurden mit freundlicher Genehmigung von Herrn Arno Kraft, Berlin zur Verfügung gestellt und veröffentlicht.

Die digitale Version dieser Schrift ist unter Großpolnische Digitale Bibliothek zu finden.

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Aron Heppner, Isaak Herzberg – Aus Vergangenheit und Gegenwart der Juden und der jüdischen Gemeinden in den Posener Landen

Dieser Text stammt aus dem Buch  „Aus Vergangenheit und Gegenwart der Juden und der jüdischen Gemeinden in den Posener Landen„, veröffentlicht im Jahr 1904, dieses ist zu finden und zu lesen in der Grosspolen Digital Bibliotkek . Bei dem hier veröffentlichten Artikel wurde nur der Teil ausgewählt und leicht abgewandelt, der sich direkt mit der Stadt Neutomischel befasst (No. 69. / Seite 658ff). Am Ende wurden die Zahlen der jüdischen Bevölkerung aus Neutomischel und aus den Nachbarstädten gesammelt.

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Die ersten Bürgermeister der Stadt

Bucheinband der Stadtchronik

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    Stärke Helmut – 200 Jahre Neutomischel 1983

    200 Jahre Neutomischel“ – der Artikel wurde im Original von Helmut Stärke für das Jahrbuch der Landsmannschaft Weichsel-Warthe Ausgabe 1983 verfasst und publiziert.
    Eine Veröffentlichung auf dieser Seite erfolgt mit freundlicher Genehmigung der LWW – Landesmannschaft Weichsel-Warthe
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    Ein Grabstein – Colonie Juliana / Julianka … und viele Fragen

    fot. Piotr Szwiec

    Für diesen Beitrag wurden als Quellen genutzt:

    • „… und dazwischen Neutomischel“ – Autor Arno Kraft
    • Kirchenbucheintragung und/oder Familiendaten – aus den Kirchenbüchern der evgl. Kirche zu Grätz und Boruy verfilmt  auf  Mikrofilm von Manuskripten im  Archiwum Państwowe, Poznań durch THE CHURCH OF JESUS CHRIST OF LATTER DAY SAINTS
    • Fotos Eigenaufnahmen Przemek Mierzejewski und Piotr Szwiec

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    Der geschickte Zimmermeister Giese

    • Eine Spekulation – Verfasst im Februar 2010
    • Bilder: Kirche Neutomischel – Ausschnitt aus einer Postkarte; Innenansicht der Kirche – Foto Enderich; Kirchturmbau – undatierte Aufnahme mit freundlicher Genehmiung des Herr Arno Kraft, Berlin
    • Die Familiendaten wurden entnommen aus den Kirchenbüchern der ehemaligen evgl. Kirche zu Neutomischel verfilmt auf Mikrofilm von Manuskripten im Archiwurm Panstwowe, Poznan durch THE CHURCH OF JESUS CHRIST of Latter-Day Saints

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    Goldmann K.E. – Kurze Chronik der Feststadt 1914

    Nowy Tomysl – Alter Markt

    Karl Eduard Goldmann hat diesen Artikel für die Festschrift zum 125. jährige Jubiläum der Schützengilde Neutomischel und 18. Bundesschießens des Schützenbundes Neumarkt-Posen verfasst. Leider liegt dieser nur als Kopie vor; sodass die seinerzeit eingefügten Bilder nicht mehr für eine Veröffentlichung genügen; es wurde daher eine Bildauswahl aus verschieden alten Postkarten vorgenommen um die Stadt in jener Zeit zumindest ein klein wenig darzustellen.
    Gestiftet wurde die Kopie des Artikel um sie hier veröffentlichen zu können von Herrn Dieter Maennel, Kassel aus dem von ihm gepflegten MAENNEL ARCHIV; die Kopien der Postkarten bzw. die Ausschnitte von den Kopien der Postkarten stammen von Herrn Arno Kraft, Berlin – Vielen Dank für die Unterstützung und die Genehmigung zur Nutzung !

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    Foto – Enderich

    Dieser Text wurde über den Fotograf Georg Enderich in der Vierteljahresschrift „Przeglad Nowotomyski“  3/11/2009 (Neutomischler Rundschau) veröffentlicht. Die deutsche Version wurde von Gudrun Tabbert überarbeitet. (Ergaenzung 11-03-2010)

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    Bericht des Landrats Rißmann 1919

    Bericht des Landrats Rißmann, der in dem Bericht „Wie Neutomischel polnisch wurde. Aus den Schicksalstagen der Provinz Posen 1918/19“ von P. Paetzold im Jahr 1928 veröffentlicht wurde. Er hat die Lage kurz vor und nach der Übernahme durch die polnischen Aufständigen am 2/3, Januar 1919 beschrieben.

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    Stadtpark 24 September 2009 16:00 Uhr Nowy Tomysl


    An diesem Tage fand die symbolische Einweihung der auf den ehemaligen protestantischen Friedhöfen aufgestellten Gedenkkreuze statt. Als Ort dieser Handlung war das Gelände des heute nicht mehr existierenden Friedhofes des Dorfes Paproc/Paprotsch stellvertretend für Alle ausgewählt worden. Dieser Artikel wurde auf dem Grund der Pressemitteilung (die in der Lokalzeitung „Dzień po dniu“ am 29-9-2009 erschien) geschrieben.

    Die Übersetzung – Przemek Mierzejewski in Zusammenarbeit mit Damian Konieczny. Die Überarbeitung für die deutsche Veröffentlichung erfolgte durch Gudrun Tabbert. Die Fotos wurde vom Stadtamt gemacht.
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    Stärke Helmut – 200jährige Kirche in Neutomischel 1980

    200jährige Kirche in Neutomischel“ – der Artikel wurde im Original von Helmut Stärke für das Jahrbuch der Landsmannschaft Weichsel-Warthe Ausgabe 1980 verfasst und publiziert.

    Eine Veröffentlichung auf dieser Seite erfolgt mit freundlicher Genehmigung der LWW – Landesmannschaft Weichsel-Warthe

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    Hielscher, Karl – Chlastawe und die Holländereien zwischen Neutomischel und Wollstein 1966

    Strassenansicht der Kirche zu Chlastawe

    Chlastawe und die Holländereien zwischen Neutomischel und Wollstein“ – der Artikel wurde im Original von Karl Hielscher für das Jahrbuch der Landsmannschaft Weichsel-Warthe Ausgabe 1966 verfasst und publiziert.

    Eine Veröffentlichung auf dieser Seite erfolgt mit freundlicher Genehmigung der LWW – Landesmannschaft Weichsel-Warthe.

    Um dem Leser zu der in diesem Artikel beschriebenen Kirche zu Chlastawe ein Bild zu geben, wurden in der Einleitung und am Ende der Veröffentlichung Fotos aus dem Jahr 2005 hinzugefügt.

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    Goldmann K.E. Zwei Hexenprozesse aus den westposenschen Holländereien 1924

    Der Artikel  „Zwei Hexenprozesse aus den westposenschen Holländereien“  von Carl Eduard Goldmann wurde in „Deutsche wissenschaftliche Zeitschrift für Polen“ 4/1924 S.76 – 79  im Jahr 1924 veröffentlicht.

    Wie Goldmann schrieb sind die Original Vorlagen, nach denen er den Text verfasste nicht mehr erhalten gewesen, der Text wurde hier aus der Original Überlieferung übernommen. Wenn er uns heute etwas merkwürdig erscheint liegt es aber wohl nicht nur daran, dass sein sprachlicher Ursprung nicht ganz geklärt worden ist, sondern wohl auch daran, das uns Hexenprozesse heute nur noch „befremdlich“ erscheinen.

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    Klumbies, Meta – Ein Winterspaziergang von Neutomischel in die Glinauer Berge -1910

    vermutliche Strecke

    Dieser Text stammt aus dem Buch „Aus dem Posener Land 1910“ (Seite 564 – 567) und wurde mit den am Ende eingefügten Fotos versehen. Auf diesen alten Bildern ist zu sehen, dass diese Berge damals kaum bewaldet oder mit Büschen bewachsen waren. Die Autorin erzählt über die Glinauer Berge aus der Sicht der ehemaligen Bewohnerin und, wie man vermuten kann, stammen die Erinnerungen aus ihrer frühen Zeit in Neutomischel. Meta Klumbies Beschreibung erinnert bei der beschriebenen Größe der Glinauer Berge eher einem tatsächlichen Gebirge als den  „sanften“ Erhebungen, die sie eigentlich sind. Die Familie Klumbies wohnte in der heutigen Piłsudskiego Str (damals Bahnhof Str). Noch heute ist dieser Name bei uns in Nowy Tomysl bekannt durch den hier geborenen Heinrich Klumbies (1905 – 1994).

    Die Fotos stammen aus der Originalveröffentlichung. Dieser Text findet sich auch im Buch von Arno Kraft „… und dazwischen Neutomischel”.

    Eingeschoben wurde in die Beschreibung der ursprünglich winterlichen Wanderung, die von Przemek und Piotr Mierzejewski per Fahrrad im Sommer nachgefahrene Strecke dieses Ausflugs.

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    Haase Friedrich – Neutomischel um die Jahrhundertwende 1983

    Neutomischel um die Jahrhundertwende“ – der Artikel wurde im Original von Friedrich Haase  für das Jahrbuch der Landsmannschaft Weichsel-Warthe Ausgabe 1983 verfasst und publiziert.
    Eine Veröffentlichung auf dieser Seite erfolgt mit freundlicher Genehmigung der LWW – Landesmannschaft Weichsel-Warthe.

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    Denjenigen, die vor uns dahingegangen sind – Die vergessenen Friedhöfe im Kreis Nowy Tomysl/Neutomischel

    Dieser Artikel wurde in der Vierteljahreszeitschrift ‚PRZEGLĄD NOWOTOMYSKI‘ 2/6/2008. (Neutomischel’s Rundschau – die Ausgabe 2/6/2008 – am 10.08.2008) veröffentlicht. Die Überschrift wurde ausgewählt von Herrn Dr Boguslaw Wojcieszak,  dem Redakteur der Vierteljahreszeitschrift „Przegląd Nowotomyski“. Durch seine Initiative wurde dieser Beitrag dann unter dem von ihm gewählten Titel veröffentlicht.

    Die Übersetzung des im Original Polnisch erschienenen Artikels ins Deutsche wurde vorgenommen von Przemek Mierzejewski in Zusammenarbeit mit Damian Konieczny. Die Überarbeitung für die deutsche Veröffentlichung erfolgte durch Gudrun Tabbert.

    Quellennachweis: * Die Familiendaten zu Schliefke, Janotte, Weber und Steinbrenner wurden entnommen aus den Kirchenbüchern der ehemaligen evgl. Kirche zu Neutomischel verfilmt auf Mikrofilm von Manuskripten im Archiwurm Panstwowe, Poznan durch THE CHURCH OF JESUS CHRIST of Latter-Day Saint

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    Goldmann K.E. Die letzten Wind- und Wassermühlen um Neutomischel – Teil 2

    Foto Enderich lata 30-te

    Der 2. Teil des berühmten Artikels von Karl Eduard Goldmann, der in den Büchern „Aus dem Posener Lande“ /10.1912 veroffentlicht wurde. Goldmann beschreibt die Mühlen, die sich in der Umgebung von Nowy Tomysl befanden. Einige von ihnen kann man noch heute lokalisieren, wo andere standen, wird wohl ein Rätsel bleiben.

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    Knoll, Gerhard – Glinauer Berge 1996

    Der hier angeführte Text stammt aus dem Buch „… und dazwischen Neutomischel” ;  Autor Arno Kraft. Der Artikel beschreibt die Glinauer Berge; im Norden die Stadt liegend, diese halbmondförmig umschliessend mit ihren auf den Sanddünen wachsenden Kiefernwäldern; die Endmoränenlandschaft als letztes Überbleibsel aus der Eiszeit.

    Faszinierend ist, dass seit Jahrzehnten die Erlebnisse in diesen Bergen immer wieder in kleinen Geschichten beschrieben worden sind; und es heute noch werden. Über Generationen sind die Erzählungen der seinerzeit hier lebenden Deutschen zu finden, unsere Eltern setzten diese Tradition fort, wir selbst erleben sie und unsere Kinder und  unsere Enkel werden hoffentlich auch ihre schönen Erlebnisse in diesen Bergen in ihren Erinnerungen aufbewahren. Lange Spaziergänge durch die Büsche und Wälder, das Pilzesammeln, die Momente der Ruhe …  und dann die prächtigen Winter. Die Glinauer Berge haben in allen von uns ihren Eindruck hinterlassen und wir alle haben unsere Erinnerungen an sie.

    Das Lesen der Texte bringt uns heute ein Schmunzeln ins Gesicht – unsere Kinderzeit: alles war viel riesiger und prächtiger erschienen; alles war unendlich grösser gewesen: die Kirche, der Wasserturm, das Friedhofsgelände; die Glinauer Berge wuchsen zu einem riesigen Gebirge mit unendlichen Höhen in den Himmel; die Sommer waren unendlich viel wärmer und die Winter um nochmal so viel frostiger; die Ferien erschienen uns unendlich – die Zeit lief langsamer.

    In der Einführung zur polnischen Übersetzung gibt es noch die Überlegung, wie die Worte „Heimat“ und „Vaterland“ zu übersetzen sind und wie der Unterschied zwischen diesen beiden Worte beschrieben werden kann.  Im polnischen gibt es nur das Wort „Ojczyzna“ welches gleichbedeutend sowohl für „Vaterland“ als auch für „Heimat“ ist. Um den Begriff  „Heimat“ korrekt zu übersetzen, wäre es im Polnischen die Aussage „klein Vaterland“.

    Die polnische Einführung wurde von Marek Koźlicki verfasst, er ist auch derjenige der die Übersetzung ins Polnische vorgenommen hat.

    Die hier abgebildeten Postkarten werden mit freundlicher Genehmigung von Herrn Arno Kraft, Berlin zur Verfügung gestellt und veröffentlicht.

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    Sedanfeier und Enthüllung des Kreiskriegerdenkmals. 2. September 1895 – Kreiszeitung 3-IX-1895 No. 65

    Kriegsgefallenen-Denkmal 1-IX-1895

    Der Artikel stammt aus der Lokalzeitung „Neutomischel Kreisblatt“ Nr 69 , 3-IX-1895. Es wurde berichtet über die Einweihungsfeier zur Enthüllung des Kreiskriegerdenkmals im Gedenken an die Gefallenen in den Kriegen 1866 zwischen Preussen und Österreich [siehe mehr], und Preussen und Frankreich 1870/71 [siehe mehr] [Quelle Archiv Posen Akta miasta Nowy Tomyśl sign. 19 „Die Errichtung eines Kreiskriegerdenkmal… – in dem Archivordner, in dem diese seltene Zeitungsausgabe aufbewahrt wird, finden sich auch Dokumente über die Errichtung eines ähnlichen Denkmals in Neustadt b.Pinne]. Die Enthüllung fand am 25. Jahrestag der Schlacht von Sedan (1-Sep-1870), in welcher die Preußen Frankreich besiegten und Kaiser Napoleon III gefangen genommen wurde. Der folgende Text ist der dritte Beitrag in dieser Zeitung – gewidmet dem Denkmal. Die beiden anderen handeln von den Maximen, die auf die Kränze gelegt wurden und die den Bau des Sockels betreffen. Es ging unter anderem auch darum welche Andenken in den Grundstein des Denkmals eingelegt werden sollten; die Entscheidung ging zu zwei Ausgaben des Neutomischelers Kreisblattes Nr. 63 und 64 sowie einer manuell kalligraphierten Chronik von Neutomischel des berühmten Heimatforschers Karl Eduard Goldmann (32 Jahre). Leider weist diese Zeitung in einem kleinen Teil Beschädigungen auf und drei Namen von Gefallenen, derer gedacht wurde sind nicht mehr zu entziffern.

    Der Obelisk bestand aus schwedischem Granit und wurde von der Firma Ressel RÖHL, Berlin (Elisabethufer) geliefert, seine Herstellungskosten sollen über 5.000 Mark betragen haben. Bis 1920 stand er auf dem Alten Markt (Chopin Platz)

    Im Jahre 1913 plante man noch einen weiteren Bau eines Denkmals zur Erinnerung an die Befreiungskämpfe das 25-jährige Regierungsjubiläums des Kaisers auf dem Kaiser Wilhelm Platz , der heutigen Musiala Straße, knapp neben Landgraben (Szarka).  Wie aber z. B. in der „Festschrift zum 125. jährigen Jubiläum der Schützengilde Neutomischel und 18.Bundesschießen des Schützenbundes Neumarkt-Posen“ geschrieben wurde, wurde des schon nicht mehr so monumental wie geplant ausgeführt und auch vermutlich nicht in allem „Glanz“ vollgezogen.

    Porównanie wymiarów pomników

    Vergleich der Dimensionen der Denkmäler

    Der Text spiegelt die Stimmung unter den Deutschen dieser Zeit – gehoben, nationalistisch und unbesiegbar -. Eine Stimmung die ganz Europa damals beherrschte und die man letztendlich heute dafür mit verantwortlich macht, das es zum I. Weltkrieg hat kommen können.

    Diese beiden vorangegangen gewonnenen Kriege, der preußisch-österreichische und der preußisch-französische, waren besonders wichtig in dieser Zeit für die Preußen und die deutschen Nationen (zu jener Zeit noch bestehend aus unabhängigen Staaten, welche aber in einer Zollunion verbunden waren); da Sie zur Vereinigung von Deutschland im Jahre 1871 unter Kaiser Wilhelm I. führten. Tatsächlich ist jedoch als Urheber der Vereinigung Graf Otto von Bismarck zu sehen.

    Die weitere Geschichte des Denkmals wurde in der Zeitung „VierteljahreSchrift 3-4/2005“ von Edmund Żurek beschrieben. Nach seinen Untersuchungen wurde der preußische Gedenkstein in das polnische Denkmal zur Erinnerung an die „Grosspolnischen Aufständischen“ am 22-07-1963 umgewidmet und enthüllt. Und tatsächlich: die Ähnlichkeit ist sehr groß. Schätzt man die Grösse des abgebildeten Mädchens auf der Postkartenabbildung (oben links) auf 1,40 Meter und setzt die Abmessung ins Verhältnis der Obelisken des damaligen und des heutigen Denkmals, so kommen diese den Dimensionen des Denkmals des Grosspolnischen Aufstandes auf dem Neuen Platz (Niepodległości -Unabhängigkeit Platz) sehr nahe. (auch)

    Die Bilder stammen aus der Kreisbibliothek und von Wojtek Szkudlarski.

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    Goldmann K.E. Die letzten Wind- und Wassermühlen um Neutomischel – Teil 1

    Die Kunstmühle zu Neutomischel

     

    Anhand dieser Ansichtskarte kann man feststellen, wo eigentlich diese Kunstmühle stand

    Hier finden Sie als Leser den berühmten Artikel von Karl Eduard Goldmann, der in den Büchern „Aus dem Posener Lande“ /10.1912 veröffentlicht wurde. Goldmann beschreibt die Kunstmühle, die heute nur noch auf alten Ansichtskarten. betrachtet werden kann. Die Mühle befand sich in der Piłsudskiego Str 40 (Bahnhof Str). Die Bezeichnung „Kunstmühle“ wurde ihr verliehen,weil sie ein einzigartiges Bauwerk unter den anderen Mühlen war. Durch den Erfindungsreichtum ihres Besitzers mahlten in ihr anstelle von Mühlensteinen Walzen aus Stahl das Korn.

    Die Fotos stammen aus der Kreis- und Gemeinde-Bibliothek von Nowy Tomyśl.

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    Wuttke, Heinrich – Städtebuch des Landes Posen – 1864

    Bei diesem Beitrag handelt es sich um einen Auszug aus dem Städtbuch des Landes Posen von Heinrich Wuttke – Codes Diplomaticus. Allgemeine Geschichte der Städte im Lande Posen. Geschichtliche Nachrichten von 149 einzelnen Städten. – gedruckt in Leipzig – auf Kosten des Verfassers – in Commission bei Hermann Fries – im Jahr 1864 – hier auf Seite 385 die Daten für Neutomischel

    Es wurden die Zahlen der Einwohner der umliegenden Städte zu einem Vergleich hinzugefügt. Leider gab der Autor keine Quellen an, aus denen er seine Statistik anfertigte. Eine Vermutung geht dahin, dass Daten aus Volkszählungen und anderen statistschen Erhebungen genutzt wurden

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    Buch-Quelle: Wielkopolska Biblioteka Cyfrowa Städtebuch des Landes Posen von Heinrich Wuttke 1864

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    Kraft Arno – Ein Kirchplatz für deutsche Siedler 2002

    Ein Kirchplatz für deutsche Siedler“ – der Artikel wurde im Original von Arno Kraft für das Jahrbuch der Landsmannschaft Weichsel-Warthe Ausgabe 2002 verfasst und publiziert.
    Eine Veröffentlichung auf dieser Seite erfolgt mit freundlicher Genehmigung der LWW – Landesmannschaft Weichsel-Warthe und Arno Kraft.

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    Kraft Arno – Die letzte Windmühle von Neutomischel 2001

    Die letzte Windmühle von Neutomischel“ – der Artikel wurde im Original von Arno Kraft für das Jahrbuch der Landsmannschaft Weichsel-Warthe Ausgabe 2001 verfasst und publiziert.
    Eine Veröffentlichung auf dieser Seite erfolgt mit freundlicher Genehmigung der LWW – Landesmannschaft Weichsel-Warthe und Arno Kraft.

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    Kurzgefasste Chronik der Stadt Neutomischel 1888


    Kurzgefasste Chronik der Stadt Neutomischel – Ein Gedenkblatt zur Jubiläumsfeier des Hundertjährigen Bestehens der Stadt“ zusammengestellt von Th.[eodore] Stroedicke Vorsteher der gehobenen Knabenschule. Neutomischel 1888. So lautet der volle Titel eines kleinen Büchleins welches wie schon der Titel sagt, zum 100-jährigen Bestehens der Stadt erschienen ist.

    Die Chronik ist vollständig aus deutscher Sicht geschrieben;  polnische und Bewohner anderer Staatsangehörigkeiten der Stadt werden nicht erwähnt. 1885 hatte Neutomischel 1503 Bewohner – diese teilten sich in: 1097 Evangelische – hier kann man annehmen, dass sie ausnahmslos Deutsche waren, 223 Katholiken – schätzungsweise waren von diesen 200 Polen, und 183 Juden. Der Author nimmt als Gründungsjahr der Stadt das Privileg von Felix Szołdrski,  anstatt die 2 Jahre früher von dem polnischen König Stanislaw August Poniastowski erteilte Genehmigung zur Stadtgründung.

    Die Abbildungen stammen aus dieser Chronik. Die digitale Version dieser Schrift ist unter Großpolnische Digitale Bibliothek zu finden.

    Nachfolgend der dem Buch entnommene Text:

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    Das Privileg von Felix Szoldrski 18. Februar 1788

    Der Text des Privilegs der Stadt Neu Tomischel datiert vom 18 Februar 1788. In dem Büchlein „Kurzgefasste Chronik der Stadt Neutomischel – ein Gedenkblatt zur Jubliläumsfeier des Hundertjährigen Bestehens der Stadt zusammengestellt von Th. (Theodore) Stroedicke – Vorsteher der gehobenen Knabenschule, findet sich bezüglich des Privilegs der Stadt Nowy Tomischel folgender Hinweis: „Genanntes Privilegium befindet sich in der Uebersetzung des George Wilhelm Behr, Orzeczkowo, vom 26. Januar 1801 im Besitze der Stadt und mag seiner Wichtigkeit halber auch an dieser Stelle wörtlich Platz finden.“ Es wurde nicht näher darauf eingegangen, aus welcher Sprache es denn übersetzt wurde bzw. in welcher Sprache das Original abgefasst worden.

    Die digitale Version dieser Veröffentlichung der Chronik der Stadt Neutomischel findet sich in der Großpolnische Digitale Bibliothek.

    Hier nun der Text: Weiterlesen…